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Washington Post

Radikaler denn je: Trumps Plan für die Zeit nach der US-Wahl

Trump könnte die US-Wahl 2024 für sich entscheiden. Seine geplante zweite Amtszeit fällt sehr radikal aus. Fünf Themen stehen dabei im Mittelpunkt.

Eine einzige Stunde am Sonntagmorgen könnte für diejenigen, die eine weitere Präsidentschaft von Donald Trump befürchten, die deprimierendste politische Nachricht des Jahres 2023 gewesen sein.

Um 5 Uhr morgens kamen Präsident Bidens bisher schlechteste Zahlen für die US-Wahl 2024: eine Umfrage der New York Times und des Siena College zeigt, dass Trump in fünf von sechs wichtigen Swing States in Führung liegt. Um 6 Uhr morgens kam eine Erinnerung daran, was das bedeuten könnte: ein Exposé der Washington Post darüber, wie der wahrscheinliche Kandidat der Republikaner und seine Verbündeten eine zweite Amtszeit nutzen wollen, um die Kontrolle über das Justizministerium zu erlangen und es zu politisieren, um seine politischen Gegner zu bekämpfen.

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump.

Die große Story der Post war kaum der erste Hinweis auf die Pläne für eine Konsolidierung der Macht und eine autoritärere zweite Amtszeit.

Im Folgenden finden Sie eine Zusammenfassung dessen, was wir auf der Grundlage von Berichten wie dem der Post - sowie der Aussagen von Trump und seinen Verbündeten - wissen.

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Trump will das Justizministerium für seine Zwecke nutzen

Der Ex-Präsident hat keinen Hehl daraus gemacht, dass es in seiner zweiten Amtszeit um Rache und „Vergeltung“ an seinen Gegnern gehen würde. Und das bedeutet offenbar, dass er die Leitplanken niederreißen muss, die das Justizministerium von ihm und seiner Politik abschirmen sollen.

Die Post berichtete am Sonntag, dass Trump und seine Verbündeten konkrete Pläne für die Nutzung der Bundesregierung zur Verfolgung seiner Feinde ausgearbeitet haben. Sie haben den Wunsch geäußert, nicht nur Präsident Joe Biden zu verfolgen, sondern auch hochrangige ehemalige Verbündete, die sich kritisch gegenüber Trump geäußert haben.

Zu diesen ehemaligen Verbündeten gehören der ehemalige Generalstaatsanwalt William P. Barr, der ehemalige Vorsitzende der gemeinsamen Stabschefs, General Mark A. Milley, der ehemalige Stabschef des Weißen Hauses, John F. Kelly, und der ehemalige Anwalt des Weißen Hauses, Ty Cobb. Um es noch einmal zu betonen: Es handelt sich um den amtierenden Präsidenten sowie den ehemaligen obersten Strafverfolgungsbeamten der Nation, den obersten Militärbeamten und den obersten Mitarbeiter des Weißen Hauses. (Es ist nicht klar, wozu gegen diese Personen ermittelt werden soll. Trump hat in den letzten Wochen auch andeutungsweise die Todesstrafe für Milley erwähnt.)

Trumps Mitarbeiter haben laut dem Bericht der Post Pläne ausgearbeitet, um „auf 50 Jahre Politik und Praxis zu verzichten, die darauf abzielen, die Strafverfolgung von politischen Erwägungen abzuschirmen“. Politische Einmischung in Angelegenheiten des Justizministeriums spielte eine große Rolle im Watergate-Skandal von Richard Nixon. Anfang der 2000er Jahre führte die Absetzung von US-Staatsanwälten durch die Regierung George W. Bush aus angeblich politischen Gründen zu einer strafrechtlichen Untersuchung.

Demonstrationsverbot bei Trumps Amtsantritt

Es werden auch Pläne ausgearbeitet, um möglicherweise am ersten Tag von Trumps Amtsantritt das Aufstandsgesetz anzuwenden, um etwaige Demonstrationen zu unterdrücken. Eine Schlüsselfigur bei diesen Bemühungen ist der angeklagte ehemalige Beamte des Trump-Justizministeriums, Jeffrey Clark, der laut Trumps Anklageschrift den Einsatz desselben Gesetzes zur Niederschlagung von Protesten ins Spiel gebracht haben soll, falls Trump sich weigern sollte, sein Amt 2021 aufzugeben.

Einige Beteiligte haben sich von dieser letzten Idee distanziert, aber sie sprechen offen darüber, das Justizministerium weniger unabhängig zu machen. „Ich denke, dass das angeblich unabhängige Justizministerium eine Illusion ist“, so Clark gegenüber der Post.

„Ein Präsident hat jedes Recht, das Justizministerium anzuweisen, sich mit Dingen zu befassen, die seine politischen Prioritäten sind, und mit anderen Angelegenheiten von nationaler Bedeutung“, sagte Mark Paoletta, ein weiterer Trump-Loyalist, gegenüber der New York Times.

Trump selbst wurde im August gefragt, ob er in einer möglichen zweiten Amtszeit seine Feinde „einsperren“ würde. Er antwortete: „Die Antwort ist, dass man keine Wahl hat, weil sie es mit uns tun.“

Weg frei für Trump: Haley steigt aus US-Vorwahlkampf aus

Donald Trump will wieder US-Präsident werden
Nun ist es raus: Donald Trump will 2024 erneut als US-Präsident antreten. Dann wird der Milliardär aus New York 78 Jahre alt sein. Trump hatte das Amt 2017 bis 2021 inne, verlor 2020 aber die Wahl und musste auf eine zweite Amtszeit verzichten. Die soll nun im dritten Anlauf gelingen. Trump wäre erst der zweite Präsident in der Geschichte der USA, dem ein solches Comeback gelingen würde. © Andrew Harnik/dpa
Nikki Haley tritt als US-Botschafterin bei der UN zurück und 2024 vielleicht noch einmal an
Nikki Haley war Trumps letzte verbliebene Rivalin. Doch am Ende zog auch sie sich aus dem parteiinternen Rennen um die US-Präsidentschaft zurück. Nach ihrer Serie von Niederlagen am Super Tuesday verkündete Haley ihren Ausstieg. Die ehemalige Gouverneurin des Bundesstaates South Carolinas wechselt ihre Haltung zu Donald Trump wie andere Leute die Kleidung. Als Botschafterin Trumps bei den Vereinten Nationen war sie enge Vertraute des Ex-Präsidenten, nach dem Sturm aufs Kapitol distanzierte sie sich. Dann sagte sie, sie werde nicht kandidieren, sollte Trump erneut antreten. Haley gilt als Establishment-Republikanerin, die für möglichst geringe Sozialausgaben, niedrige Steuern und eine aggressive Außenpolitik steht. © Evan Vuccid/dpa
Floridas Gouverneur Ron de Santis spricht nach dem Sieg bei den Midterms zu seiner Anhängerschaft
Als härtester Konkurrent für die Nominierung bei den Republikanern für die US-Wahl 2024 galt lange Ron DeSantis. Der Gouverneur Floridas feierte bei den Midterms einen klaren Sieg und wurde von der Wählerschaft im Amt bestätigt. Er galt als der Hoffnungsträger in der Partei. Das Rennen um die Präsidentschaftsnominierung hat er aber inzwischen aufgegeben. DeSantis hatte sich in der Vergangenheit als Trump-Fan inszeniert, geht mittlerweile aber auf Distanz zum Ex-Präsidenten. Hier zu sehen ist der Politiker mit seiner Frau Casey DeSantis und den drei gemeinsamen Kindern. © IMAGO/Luis Santana
Der erfahrene Politiker Asa Hutchinson tritt als Anti-Trump-Kandidat an
Er war bereits Staatsanwalt, Abgeordneter im Repräsentantenhaus, Behördenleiter der Anti-Drogenbehörde DEA und Gouverneur des Bundesstaates Arkansas. Jetzt wollte Asa Hutchinson 2024 republikanischer Präsidentschaftskandidat werden, doch nach der Vorwahl in Iowa zog er seine Kandidatur zurück. Hutchinson trat als Alternative zu Donald Trump an, denn seines Erachtens sollte dieser „nicht der nächste Anführer unseres Landes sein“. Hutchinson forderte Trump auf, seine Kandidatur aufgrund der Anklage gegen ihn in New York zurückzuziehen – eine Sicht, die die republikanische Wählerschaft nicht teilt. © SCOTT OLSON / AFP
Vivek Ramaswamy, Trump-Fan mit Anti-Woke-Agenda
Vivek Ramaswamy hatte Großes vor. Der 38-jährige, rechtslibertäre Tech-Unternehmer mit indischen Wurzeln wollte US-Präsident werden. Nach seinem enttäuschenden Abschneiden bei der Vorwahl in Iowa warf er aber das Handtuch und empfahl, Trump zu Wählen. Der Trump-Fan sieht die USA in einer „nationalen Identitätskrise“ und fordert eine „nationale Wiederbelebung“. Dazu will er z.B. das FBI und das Bildungsministerium abschaffen. Er wolle Trumps „America-First-Aganda auf die nächste Stufe bringen“.  © Anna Moneymaker / AFP
US-Wahl 2024: Ehemaliger Trump-Vertrauter Christie will ins Weiße Haus
Chris Christie hatte auch noch einmal Ambitionen auf das Weiße Haus angemeldet. Der frühere Gouverneur des US-Bundesstaats New Jersey war einst ein enger Vertrauter von Donald Trump, hat sich aber mittlerweile von ihm losgesagt und kritisiert ihn sogar öffentlich. So bezeichnete er den früheren Präsidenten wegen dessen Haltung zum Ukraine-Krieg als „Feigling“ und „Marionette“ des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Christie wollte 2016 schon einmal Präsidentschaftskandidat seiner Partei werden, zog nach schlechten Ergebnissen bei den Vorwahlen aber zurück. Diesmal gab er bereits vor den Vorwahlen der Republikaner auf. © Charles Krupa/dpa
Zu den krassen Außenseitern zählt auch Douglas James „Doug“ Burgum, der hier im Juli 2023 bei einer Veranstaltung in Iowa um Stimmen wirbt.
Zu den krassen Außenseitern zählte von Beginn an Douglas James „Doug“ Burgum, der hier im Juli 2023 bei einer Veranstaltung in Iowa um Stimmen wirbt. Der Republikaner, der am 4. Dezember aus dem Rennen ausstieg, ist seit dem 15. Dezember 2016 Gouverneur von North Dakota. Vor seiner politischen Karriere war er Softwareunternehmer, Microsoft-Manager und Risikokapitalgeber. Im April unterzeichnete Burgum ein Gesetz, das Abtreibungen in der sechsten Schwangerschaftswoche verbietet. Zudem hat er zahlreiche Gesetze unterzeichnet, die die Rechte von trans Menschen einschränken. © SCOTT OLSON/afp
Senator Tim Scott aus dem Bundesstaat South Carolina begreift seinen Aufstieg aus armen Verhältnissen als Verkörperung des amerikanischen Traumes. In einem im April veröffentlichten Video spricht er sich gegen eine Politik der Spaltung aus und fordert mehr Optimismus. Scott betont darin auch seine Religiosität und seinen Wunsch, die konservativen Werte Amerikas zu verteidigen. Als Beispiele nennt er etwa den Schutz der Grenzen und der Kampf gegen Abtreibung.
Tim Scott (blaues Hemd) hat sich aus dem Rennen um die Kandidatur verabschiedet. Am 12. November zog der Senator aus South Carolina seine Kandidatur zurück. In einem im April veröffentlichten Video sprach er sich gegen eine Politik der Spaltung aus und forderte mehr Optimismus. Scott betonte darin auch seine Religiosität und seinen Wunsch, die konservativen Werte Amerikas zu verteidigen. Als Beispiele nannte er etwa den Schutz der Grenzen und der Kampf gegen Abtreibung. Seinen Aufstieg aus armen Verhältnissen begreift Scott als Verkörperung des amerikanischen Traumes.  © ALLISON JOYCE
Mike Pence könnte 2024 bei der US-Wahl für das Amt des Präsidenten kandidieren.
Ausgestiegen ist auch Trumps ehemaliger Vizepräsident. „Dies ist nicht meine Zeit“, sagte Mike Pence am 28. Oktober 2023. Pence war in Umfragen weit abgeschlagen und hatte Medienberichten zufolge Probleme bei der Beschaffung von Geldern für seine Kampagne. „Wir wussten immer, dass dies ein harter Kampf sein würde, aber ich bereue nichts“, erklärte Pence. Mit kritischen Kommentaren nach den Midterms hatte sich der ultrakonservative Pence für einen möglichen Machtkampf innerhalb der Republikanischen Partei in Stellung gebracht. © IMAGO/Aimee Dilger
Larry Elder ist 2024 der erste schwarze Präsidentschaftskandidat bei den Republikanern
Am 26. Oktober zog sich Larry Elder zurück. Schon bei seinem ersten Versuch als Politiker war er gescheitert: 2021 versuchte der rechte Radiomoderator und Rechtsanwalt erfolglos, Kaliforniens demokratischen Gouverneur Gavin Newsom abzulösen. Elder vertritt rechtsradikale Ansichten, wie ein Abtreibungsverbot, glaubt, dass an Grenzen „Mauern funktionieren“, Antirassismus sowie Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion hingegen nicht. © SCOTT OLSON / AFP
Perry Johnson ist im Grunde der republikanische Antipolitiker im Kampf um die Präsidentschaftskandidatur.
Am 20. Oktober zog sich auch Perry Johnson aus dem Wahlkampf zurück. Er war im Grunde der republikanische Antipolitiker im Kampf um die Präsidentschaftskandidatur. Aufgefallen war der Unternehmer zuvor nur im Jahr 2022, als er für das Amt des Gouverneurs in Michigan kandidieren wollte. Wegen unsauberer Machenschaften wurde er allerdings von den republikanischen Vorwahlen vorzeitig ausgeschlossen. Johnson positionierte sich im Wahlkampf gegen Abtreibungen. Zudem kritisierte er die Höhe der Hilfsgelder, die die USA der Ukraine zur Verfügung stellen. Zugleich stellte Johnson aber klar, dass er Wladimir Putin nicht vertraue. © SCOTT OLSON/afp
Weitere Kandidaten im Kampf um die Bewerbung sind bisher Ryan Binkley, Will Hurd, Corey Stapleton und Francis Suarez.
Weitere Kandidaten im Kampf um die Bewerbung waren auch Will Hurd, Corey Stapleton und Francis Suarez. Auch sie haben ihre Kandidatur bereits wieder zurückgezogen. Im Rennen sind dagegen noch Ryan Binkley, John Anthony Castro und E. W. Jackson. Chancen auf eine Nominierung dürften sie allerdings kaum haben. Großer Favorit bleibt allen Anklagen und Prozessen zum Trotz weiter der frühere Präsident Donald Trump. Die Republikaner haben auf jeden Fall die Qual der Wahl. © ALLISON JOYCE/afp

Regierung von Gegnern der Republikaner säubern

Damit verbunden ist die Frage, wie Trump und seine Verbündeten Berichten zufolge die Regierung von denjenigen säubern wollen, die nicht auf seiner Seite stehen - auch hier, obwohl solche Beamten normalerweise isoliert und geschützt sind.

Jonathan Swan berichtete letztes Jahr für Axios, dass Trumps Verbündete eine Neueinstufung von bis zu 50.000 Bundesbediensteten in Erwägung ziehen, sodass sie ihren Beschäftigungsschutz verlieren und leichter ersetzt werden könnten. Das ist nur ein Bruchteil der Bundesangestellten, aber die Bemühungen könnten sich auf unparteiische Beamte konzentrieren, die großen Einfluss auf die Politik haben. Normalerweise können Präsidenten nur etwa 4.000 politische Beamte ersetzen.

Trump könnte dies theoretisch nutzen, um die Reihen der Verantwortlichen für die nationale Sicherheit, die Geheimdienste, das Außenministerium, die Strafverfolgung und das Militär neu zu besetzen. Er hat alle diese Bereiche häufig als voll von Beamten bezeichnet, die nicht ausreichend mit ihm übereinstimmen.

„Dies ist die letzte Schlacht“, sagte Trump bei einer Rede im Juni. „Mit Ihnen an meiner Seite werden wir den tiefen Staat zerstören. Wir werden die Kriegstreiber aus unserer Regierung vertreiben. Wir werden die Globalisten vertreiben, wir werden die Kommunisten hinauswerfen, wir werden die kranke politische Klasse loswerden, die unser Land hasst.“

Trumps Politik nach Vorbild der 40er Jahre

In den 1940er Jahren reagierte Harry Truman auf die weit verbreitete Besorgnis über Kommunisten und andere Subversive in der Regierung - die „rote Angst“ - mit der Unterzeichnung einer Durchführungsverordnung zur Schaffung eines „Loyalitätsprogramms“ für Beamte. Dwight Eisenhower dehnte es später auf alle Regierungsstellen aus. Doch während die Truman-Verfügung dazu führte, dass mehr als 4 Millionen Regierungsangestellte überprüft wurden, wurden nur etwa 400 entfernt.

Die Frage bei Trump wäre, wie viele er entlässt und wer sie ersetzt. Ein Bericht der Times von letzter Woche gibt Hinweise darauf. Sie berichtete, dass es Pläne gab, konservative Anwälte nach dem Vorbild der Federalist Society zu entlassen und stattdessen aggressivere und loyalere Anwälte einzusetzen, die sich Trumps Agenda verschrieben haben.

Weiter heißt es, dass Trumps Verbündete diejenigen suchen, die „bereit sind, die persönlichen und beruflichen Risiken einer Zusammenarbeit mit Herrn Trump auf sich zu nehmen“ und „bereit sind, Theorien zu verwenden, die Juristen des Establishments ablehnen würden“.

Wir haben gesehen, wohin das führen kann: Viele mit Trump verbündete Anwälte übernehmen Theorien, die von anderen Anwälten abgelehnt werden, vor allem nach der Wahl 2020. Gegen Leute wie Clark wurde wegen ihrer angeblichen Taten Anklage erhoben, und mehrere haben sich schuldig bekannt, an den Bemühungen beteiligt gewesen zu sein, die Wahl in Georgia zu kippen.

Bündelung der Macht im Amt des Präsidenten

Die Times berichtete im Sommer auch über die verschiedenen Möglichkeiten, mit denen Trump die Macht in der Präsidentschaft festigen will, abgesehen von personellen Maßnahmen. Sie berichtete, dass Trump und seine Verbündeten planten, seine Autorität über praktisch jeden Teil der Bundesregierung auszuweiten:

  • Er könnte so unabhängige Behörden wie die Federal Communications Commission und die Federal Trade Commission unter seine direkte Kontrolle bringen.
  • Er könnte eine Exekutivanordnung erlassen, die die Behörden dazu zwingt, dem Weißen Haus Maßnahmen zur Überprüfung vorzulegen.
  • Er könnte sich weigern, Geld für Programme auszugeben, die der Kongress finanziert, die er aber nicht befürwortet.

Es stellt sich sogar die Frage, ob Trump versuchen würde, die Kontrolle über die Federal Reserve, die die Zinssätze festlegt, an sich zu reißen. Trump hat als Präsident wiederholt Druck auf die Fed ausgeübt, eine von vielen Normen, die er missachtet hat. Kürzlich deutete er auch an, dass er in einer zweiten Amtszeit Druck auf sie ausüben könnte, um die Zinssätze zu senken.

Präsidenten haben schon öfter versucht, mehr Kontrolle über Behörden auszuüben. Franklin D. Roosevelt sprach sich 1937 dafür aus, die Agenturen stärker unter seine Kontrolle zu bringen, war damit aber weitgehend erfolglos. Ronald Reagan und andere bemühten sich ebenfalls um eine stärkere Kontrolle einiger Agenturen, zielten aber selten auf unabhängige Agenturen ab.

Eine weitere Schlüsselfigur in der Planung der zweiten Amtszeit, der ehemalige Haushaltsdirektor von Trump, Russ Vought, drückte es ganz unverblümt in ähnlichen Worten wie Clark aus. „Was wir zu tun versuchen, ist die Taschen der Unabhängigkeit zu identifizieren und sie zu ergreifen“, sagte Vought der Times.

Trump will offenbar gewaltsame Protestler begnadigen

Trump hat sich mit der Idee angefreundet, viele Angeklagte der gewaltsamen Proteste vom 6. Januar zu begnadigen, deren Verhalten er nicht nur entschuldigt, sondern sogar lobend erwähnt hat.

Die unmissverständliche Botschaft - und eine, die untrennbar mit seinen historisch politischen Begnadigungen der ersten Amtszeit verbunden ist - lautet, dass er sich für diejenigen einsetzen wird, die für ihn gekämpft haben (oft im wahrsten Sinne des Wortes). „Ich meine volle Begnadigung, mit einer Entschuldigung für viele“, sagte er letztes Jahr.

In einer CNN-Stadthalle in diesem Jahr fügte er hinzu, dass er dazu neige, einen „großen Teil“ der Hunderten von Angeklagten zu begnadigen, während er „ein paar von ihnen“ ausnehme, die vielleicht „außer Kontrolle geraten“ seien.

Kürzlich ließ er sogar die Möglichkeit offen, Mitglieder der Proud Boys zu begnadigen, einer rechtsextremen Gruppe mit einer gewalttätigen Vergangenheit, die wegen aufrührerischer Verschwörung verurteilt worden sind.

Dies steht auch im Zusammenhang mit den Berichten über seine Pläne, gegen seine Kritiker zu ermitteln. All dies deutet auf den Wunsch hin, angeblich Unrecht zu beseitigen, in der Praxis aber seine Macht zu nutzen, um seinen Verbündeten zu helfen und seine Feinde ins Visier zu nehmen - und das auf scheinbar historische Weise.

Trump will härter gegen Einwanderer vorgehen

Trump verfolgt seit langem eine rigorose Einwanderungspolitik. Kürzlich hat er jedoch damit gedroht, seine Macht auf noch drastischere und extremere Weise auszuüben. Gleichzeitig hat er gesagt, dass einige Migranten „das Blut unseres Landes vergiften“:

  • Er hat versprochen, sein umstrittenes Einreiseverbot für mehrheitlich muslimische Länder zu verschärfen.
  • Er hat gesagt, er würde „alle Flüchtlingsansiedlungen in den Vereinigten Staaten stoppen“.
  • Er hat eine „ideologische Überprüfung“ vorgeschlagen, um Menschen auszusondern, die u. a. „unsere Religion nicht mögen“. (Die Vereinigten Staaten haben keine offizielle Religion.)
  • Er hat die „größte Abschiebeaktion“ in der Geschichte der Vereinigten Staaten versprochen. Dies würde eine Ausweitung der Befugnisse der Nationalgarde und staatlicher Beamter zur Verhaftung und Abschiebung von Menschen bedeuten - trotz der seit langem bestehenden Beschränkungen für die Durchführung von Strafverfolgungsmaßnahmen durch das Militär.

Es ist mehr als sieben Jahre her, dass Trump auf dem Parteitag der Republikaner 2016 damit prahlte, dass „ich allein es in Ordnung bringen kann“.

Seine heutige Botschaft scheint die gleiche zu sein - allerdings mit dem offensichtlichen Vorbehalt, dass er sich einige Freiheiten herausnehmen muss, um dies zu erreichen.

Zum Autor 

Aaron Blake ist leitender politischer Reporter und schreibt für The Fix. Er stammt aus Minnesota und hat auch für die Minneapolis Star Tribune und die Zeitung The Hill über Politik geschrieben.

Wir testen zurzeit maschinelle Übersetzungen. Dieser Artikel wurde aus dem Englischen automatisiert ins Deutsche übersetzt.

Dieser Artikel war zuerst am 07. November 2023 in englischer Sprache bei der „Washingtonpost.com“ erschienen – im Zuge einer Kooperation steht er nun in Übersetzung auch den Lesern der IPPEN.MEDIA-Portale zur Verfügung.

Rubriklistenbild: © Brendan McDermid

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