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Die Union fordert Kürzungen für Asylbewerber. CSU-Landesgruppenchef Dobrindt will ans Bürgergeld. CDU-Generalsekretär Linnemann will „Transitzonen“.
Berlin – CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt will Flüchtlingen die Leistungen kürzen. Das Bürgergeld könne nicht für „Menschen, die viele Jahre hier gearbeitet haben und Migranten, die erst sehr kurz in Deutschland sind“ als „vergleichbares System“ gelten. Das sagte Dobrindt der Augsburger Allgemeinen (AA). Nach 18 Monaten erhalten Zugewanderte in Deutschland aktuell Bürgergeld. Ukrainer können es sofort beantragen. CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann forderte derweil im „Bericht aus Berlin“ in der ARD erneut einen „Deutschland-Pakt zum Stopp der irregulären Migration“.
Scholz will nicht nur über Migration sprechen
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte der CDU Anfang September den „Deutschland-Pakt“ zur „Modernisierung des Landes“ vorgeschlagen. Das betonte SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich in der AA. Die SPD halte dieses Gesprächsangebot aufrecht. Scholz wolle, so Mützenich, bei den Gesprächen zum „Deutschland-Pakt“ aber hauptsächlich über Modernisierung, Planungsbeschleunigung und über das Verhältnis von Bund, Ländern und Kommunen sprechen. Dobrindt warf dem Kanzler vor, seinen Ankündigungen keine Taten folgen zu lassen. „Unser Angebot für einen solchen Pakt liegt auf dem Tisch“, sagte er, „es ist ernst gemeint.“
Linnemann und Frei wollen Grenzkontrollen zu Polen und Tschechien
Dieses Angebot wurde nach einem Bericht der Bild von Linnemann und dem Parlamentarischen Geschäftsführer der CDU/CSU-Fraktion Thorsten Frei ausgearbeitet. Die Union fordert stationäre Grenzkontrollen zu Polen und Tschechien. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hält sich diese Option aktuell offen, setzt aber momentan noch auf flexible Kontrollen. Feste Kontrollen müssten mit einem Monat Vorlauf bei der EU-Kommission beantragt werden.
Linnemann und Frei denken auch über „Prepaid-Karten“ anstatt Bargeld nach, mit denen Asylbewerber nur bestimmte Güter einkaufen könnten. So solle „verhindert werden, dass sie Geld in ihre Heimatländer überweisen können“. Ähnliches forderten bereits die Bundes-FDP und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU). In Bayern gibt es bereits ein Pilotprojekt hierzu. Laut dem bayerischen Innenministerium soll die Karte nur um „nach Asylgesetz oder Aufenthaltsgesetz zulässigen Aufenthaltsbereich einsetzbar sein“.
NGOs und Kommunen sehen Sachleistungen kritisch
Der bayerische Flüchtlingsrat und Pro Asyl kritisierten das Projekt auf Nachfrage des Portals Netzpolitik als „integrationsfeindlich“ und „sichtbare Diskriminierung an der Supermarktkasse“. Auch generell auf von Geld- auf Sachleistungen umzustellen, gilt als schwierig: Der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg (CDU) sagte der Rheinischen Post, die Umstellung erzeuge Bürokratie und werde „Personen mit Bleibeperspektive nicht gerecht“. Nach der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts müsse „ohnehin“ ein „Taschengeld“ bezahlt werden.
Kabinett Scholz: Nach dem Ampel-Aus kommt Rot-Grün ohne Mehrheit
Weiter forderten Linnemann und Frei in dem Papier, „Transitzonen“ an der Landesgrenze. Dort sollten „Asylbewerber ohne Bleibeperspektive“ ein beschleunigtes Verfahren bekommen. Abgelehnte Asylbewerber sollten in „Rückkehrzentren“ untergebracht werden und dort nur Sachleistungen „in Höhe des absoluten Mindestbedarfs“ bekommen.
Weiter fordert die Union, die nordafrikanischen Staaten des Mahgrebs und Indien zu sicheren Herkunftsländern zu erklären. In diesen Staaten kritisieren Menschenrechtsorganisationen immer wieder Menschen- und besonders die Frauenrechtslage. (mit dpa)