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Kamala Harris und Donald Trump stehen in einem knappen Wettstreit vor der US-Wahl. Eine Vorhersage positioniert den Republikaner plötzlich wieder an erster Stelle.
Washington, D.C. – Donald Trump ist wieder obenauf. Erstmals seit längere Zeit ist der Republikaner im Kampf ums Weiße Haus wieder leicht favorisiert. Das geht aus der aktuellen Prognose des Datengurus Nate Silver hervor. Demnach stehen Trumps Chancen, die US-Wahl zu gewinnen, bei 52 Prozent.
Das kommt auf den ersten Blick überraschend. Immerhin hatte Kamala Harris in der Vorhersage seit dem 3. August vorne gelegen. Auch die aktuellen Umfragen zur US-Wahl sprechen für die Demokratin. Vor allem landesweit hat Harris derzeit einen Vorsprung von etwas mehr als drei Prozentpunkten. Wie also kommt es, dass Silvers Modell Trump derzeit vor der US-Wahl 2024 bessere Chancen einräumt?
Prognose nach Umfrage sieht Trump bei US-Wahl erstmals seit Wochen wieder vor Harris
Silver selbst nennt den Grund für die Wende vor der US-Wahl: Pennsylvania. Es sei „ziemlich lange her“, dass Harris in einer Umfrage in dem Bundesstaat im Osten der USA vorne gelegen habe. Auch bei zwei am 29. August veröffentlichten Erhebungen sei dies wieder der Fall gewesen.
Gemeint waren folgende Umfragen zur US-Wahl: Während das Emerson College Harris und Trump in Pennsylvania gleichauf sehen, liegt Trump laut dem Pinpoint Policy Institute in dem Bundesstaat mit einem Punkt vor Harris. Zu beachten ist aber, dass Harris im Durchschnitt aller Umfragen in Pennsylvania dem Silver Bulletin zufolge noch immer vorne liegt. Auch die Statistikseite FiveThirtyEight sieht Harris hier vorne:
Bilder einer Karriere: Kamala Harris strebt Präsidentenamt in den USA an
Harris gegen Trump in Umfragen vor US-Wahl: So ist der Stand in Pennsylvania
Quelle
Harris
Trump
Silver Bulletin
48,1
46,5
FiveThirtyEight
46,7
44,9
Pennsylvania gilt bei der US-Wahl als der wichtigste Swing State überhaupt. Wer den Bundesstaat im Osten der USA verliert, hat dem Silver zufolge nur geringe Chancen, die Wahl zu gewinnen. Die Wahrscheinlichkeit auf einen Sieg im Electoral College beträgt bei einer Niederlage in Pennsylvania demnach weniger als sieben Prozent.
Die Zahlen zeigen, wie hart umkämpft die beiden letzten Wahlen in Pennsylvania waren: 2016 gewann Trump mit 44.292 Stimmen vor Hillary Clinton. Bei 6,15 Millionen abgegebenen Stimmen bedeutete das einen Vorsprung von 0,7 Punkten. Einen Hauch deutlicher fiel das Ergebnis 2020 aus. Damals konnte sich Joe Biden mit einem Vorsprung von 88.555 Stimmen gegen Trump durchsetzen.
Aus diesen Gründen wird der Wahlkampf in Pennsylvania auch diesmal wieder besonders intensiv geführt. Auch bei ihrem Interview mit dem TV-Sender CNN ging es um den Swing State. Als Präsidentin werde sie Fracking nicht verbieten, sagte Harris. In den USA werden mit der umstrittenen Methode große Mengen Erdgas gefördert. In der Vergangenheit hatte sich Harris gegen Fracking ausgesprochen. Fracking ist ein wichtiges Thema in Pennsylvania.
Umfragen zeigen, dass sich Trump und Harris bei der US-Wahl ein Kopf-an-Kopf-Rennen liefern
Klar ist, dass die US-Wahl auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen hinauslaufen wird. Da sind sich alle Prognosen einig. Das Modell von FiveThirtyEight gibt Harris derzeit eine Chance von 58 Prozent auf den Sieg bei der US-Wahl. Beim Economist ist überhaupt kein Unterschied auszumachen. Hier liegen Harris und Trump jeweils bei 50 Prozent (Stand 29. August). (cs)