ARD-Deutschlandtrend
Umfrage-Klatsche für die SPD – AfD überholt Kanzlerpartei
Der Höhenflug der AfD in Umfragen hält weiter an. Im ARD-Deutschlandtrend überholen die Rechten auch die SPD. Die Union bleibt stabil.
Berlin – Die AfD setzt ihren Höhenflug in den Umfragen fort. Wäre am kommenden Sonntag Bundestagswahl, wäre die Rechtsaußenpartei zweitstärkste Kraft im Parlament. Das geht aus einer Umfrage für den „Deutschlandtrend“ der ARD hervor. Mit einem Stimmenanteil von 19 Prozent (+1) rückt die AfD nicht nur etwas näher an die CDU mit 29 Prozent heran, sondern überholt zugleich die SPD mit 17 Prozent, für die es weiter bergab geht. Die Kanzlerpartei um Olaf Scholz verliert einen Prozentpunkt.
Es handelt sich um den höchsten Wert, den die AfD jemals im Deutschlandtrend erreicht hat. In anderen Umfragen liegt die Partei zumeist zwischen 18 und 20 Prozent.
Die Grünen verharren im Deutschlandtrend bei 15 Prozent. Der dritte Koalitionspartner, die FDP, verliert einen Prozentpunkt und kommt auf 6 Prozent. Die Linke liegt bei 4 Prozent. Sonstige Parteien kommen auf 10 Prozent (+1).
| Partei | Stimmenanteil |
|---|---|
| SPD | 17 Prozent (-1) |
| CDU | 29 Prozent |
| Grüne | 15 Prozent |
| FDP | 6 Prozent (-1) |
| AfD | 19 Prozent (+1) |
| Linke | 4 Prozent |
| Sonstige | 10 Prozent (+1) |
| Quelle: Deutschlandtrend der ARD/Infratest Dimap |
AfD setzt Höhenflug in Umfrage fort
Zur nächsten Bundestagswahl sind es noch etwas mehr als zwei Jahre hin. Doch schon an diesem Sonntag steht in Deutschland eine wichtige Wahl an, bei der die AfD eine große Rolle spielt: In Thüringen geht es darum, ob der AfD-Bewerber Robert Sesselmann oder der CDU-Kandidat Jürgen Köpper für sechs Jahre als Landrat das Sagen im Kreis Sonneberg an der Grenze zu Bayern hat. Sollte sich Sesselmann in der Stichwahl durchsetzen, wäre es das erste kommunale Spitzenamt für die AfD bundesweit. Beim ersten Wahlgang erreichte Sesselmann 46,7 Prozent, der CDU-Mann Köpper 35,7 Prozent. Die Grünen, die Linke, SPD und FDP unterstützen den CDU-Kandidaten.
Laut einer zweiten Umfrage für den Deutschlandtrend findet es eine knappe Mehrheit (52 Prozent) der Deutschen richtig, wenn sich bei Stichwahlen für Bürgermeister- oder Landratswahlen Parteien für eine gemeinsame Wahlempfehlung gegen einen AfD-Kandidaten zusammentun. 35 Prozent erachten ein solches Vorgehen hingegen als falsch, heißt es. 13 Prozent wollen oder konnten sich nicht äußern. In den ostdeutschen Bundesländern ist die Kritik an einem solchen Schulterschluss gegen AfD-Kandidaten mit 40 Prozent größer als im Westen Deutschlands.
Die AfD zeigt sich inmitten des Höhenflugs ambitioniert und hat angekündigt, einen Kanzlerkandidaten oder eine Kanzlerkandidatin bei der nächsten Bundestagswahl aufzustellen. (lrg/dpa)
Für den ARD-„Deutschlandtrend“ im Auftrag des ARD-„Morgenmagazins“ befragte Infratest dimap (Telefon und online) am 20. und 21. Juni 1191 Wahlberechtigte in Deutschland. Die Fehlertoleranz liegt bei 2 (bei einem Anteilswert von 10 Prozent) bis 3 (bei einem - Anteilswert von 50 Prozent) Prozentpunkten. Die Fragestellungen lauteten: Zuletzt gab es häufiger die Situation, dass bei einer Stichwahl zu Bürgermeister- oder Landratswahlen ein AfD-Kandidat zur Wahl stand. Dabei haben sich die anderen Parteien zusammengeschlossen, um die Wahl des AfD-Kandidaten zu verhindern. Finden Sie dieses Vorgehen richtig oder falsch? - Welche Partei würden Sie wählen, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre?
Rubriklistenbild: © dpa / Peter Steffen
