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Drohne mit mythischem Namen

Ukraine sichert Positionen bei Offensive in der Region Kursk

Die russische Armee kann die ukrainischen Angreifer in der Grenzregion Kursk nicht zurückschlagen. Das Moskau-Regime wirkt überrumpelt.

Kursk - Das Regime in Moskau wirkt noch immer sehr überrumpelt. Soldaten aus der Ukraine haben sich in Teilen der Region Kursk in Russland festgesetzt und binden so die Armee des Kreml.

Kursk-Offensive in Russland: Ukrainische Armee ist weiter am Angreifen

Der russische Autokrat Wladimir Putin und seine Streitkräfte schaffen es im Ukraine-Krieg dagegen nicht, die Eindringlinge wieder hinter die Grenze zurückzuschlagen. Stattdessen sieht sich das autokratische russische Regime bei der Reaktion auf den Kursk-Angriff mit „Schwachstellen“ und „Desorganisation“ konfrontiert. Das schreibt das amerikanische Nachrichtenmagazin Newsweek.

Damit nicht genug: Während die ukrainische Armee im Donbass mit einzelnen Abrams-Panzern in der Defensive ist, sind ihre Verbände nördlich von Charkiw auf russischem Staatsgebiet punktuell weiter in der Offensive. Unter anderem, indem sie die bei russischen Soldaten gefürchtete Angriffsdrohne „Baba Yaga“ einsetzen.

Ukraine-Truppen in Russland: Putin-Verbände sind in Region Kursk in der Defensive

Wie die US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) in einer Analyse vom Montag (12. August) schreibt, sei es den ukrainischen Streitkräften gelungen, zumindest vorübergehend in diesem Abschnitt der Frontlinie nordöstlich von Sumy die Initiative auf dem Schlachtfeld zu übernehmen und Russland somit im gesamten Kriegsgebiet (aktuell) die Initiative streitig zu machen. Russische Einheiten würden demnach in der Region Kursk keine aktive Gegenoffensive durchführen können, sondern müssten sich in defensive Stellungen zurückziehen.

Die Ukrainer, die zuletzt spektakulär ein russisches U-Boot Putins versenkt haben, sind laut ISW dagegen bei den russischen Dörfern Porechnoye und Cherkasskoye zumindest punktuell in der Offensive. Ukrainische Verbände hatten am 6. August völlig überraschend die russische Grenze bei der Region Kursk überquert und waren stellenweise tief in russisches Staatsgebiet vorgestoßen - vereinzelt auch mit Panzern. „Die Russen waren offenbar völlig überrascht“, erklärte Verteidigungsexperte Nico Lange im „heute journal“ des ZDF.

Ukraine-Offensive in der Region Kursk: Moskau bestätigt Kämpfe in Russland

Wie der Senior Fellow der „Münchner Sicherheitskonferenz“ erzählte, zog Moskau wohl selbst Verbände in der Oblast Kursk zusammen, um einen Angriff in Richtung der ukrainischen Großstadt Sumy (rund 250.000 Einwohnerinnen und Einwohner) vorzubereiten. Dem wollte Kiew nach Einschätzung Langes‘ durch einen eigenen Angriff zuvorkommen. Das russische Verteidigungsministerium hatte am Sonntag (11. August) erklärt, dass es in der Nähe der Dörfer Tolpino und Obschy Kolodez Kämpfe gebe.

Laut Angaben aus Moskau sind einzelne ukrainische Einheiten wohl sogar bis zu 30 Kilometer ins Landesinnere vorgestoßen, um russische Ressourcen zu binden und damit wohl auch andere Frontabschnitte in der Ukraine zu entlasten. Es gehe darum, „den Krieg in das Gebiet des Aggressors zu verlagern“, erklärte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer TV-Ansprache vom Samstag (10. August). Moskau müsse in der Region größtenteils auf Wehrpflichtige zurückgreifen, also nicht auf reguläre Berufssoldaten, schreibt das ISW, was eine „Schwachstelle“ bedeute.

Anfang August, bei Awdijiwka: Russische Soldaten beanspruchen für sich, eine ukrainische „Baba-Yaga“-Drohne abgeschossen zu haben. (Symbolfoto)

Russische Region Kursk: Moskau muss nach Ukraine-Angriff Zivilisten evakuieren

Dies würde „wahrscheinlich die Desorganisation“ der russischen Reaktion auf den ukrainischen Vorstoß verschärfen, hieß es in der Analyse des Think-Tanks aus Washington. Ferner soll es in der Region Kursk russische Partisanengruppen geben, die an der Seite von Kiew in die Gefechte verwickelt sind – nicht an der Seite des Moskau-Regimes. Wie die (autokratische) russische Regierung mitteilte, mussten angeblich bis zu 76.000 Zivilisten in den umkämpften Gebieten kurzfristig evakuiert werden.

Anton Heraschtschenko, der ehemalige stellvertretende ukrainische Innenminister, postete bei X ein Video davon, wie eine vergleichsweise große ukrainische Drohne „Baba Yaga“, die im waagrechten Flug Granaten herunterfallen lässt, russische Stellungen in der Region Kursk angreift. Die Drohne ist durch ihre Nachtsichttechnik in der Lage, feindliche Linien nachts anzugreifen, wenn der Gegner nicht damit rechnet. Der Quadrocopter mit den vier Propellern hat einen recht großen Umfang und erinnert wegen seiner greifarmförmigen Rotoren an eine Hexe aus der slawischen Mythologie, weswegen die Drohne als „Baba Yaga“ bezeichnet wird. (pm)

Rubriklistenbild: © IMAGO / SNA

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