Interview
Patriot-System für Ukraine nutzlos? Militärexperte nennt neue Details
In Ramstein werden die Waffenlieferungen für die Ukraine debattiert. Das Patriot-System wird dabei eine Rolle spielen. Doch wie effektiv ist es wirklich? Ein Militärexperte klärt auf.
Kiew – Angriffe aus der Luft sind eines der größten Probleme, mit denen die Ukraine im Kampf gegen Russland konfrontiert ist. Verbündete aus dem Westen, wie Deutschland, die Niederlande oder die USA erwägen deshalb Lieferungen des Flugabwehrraketen-Systems Patriot. Die USA haben bereits angefangen, Soldaten aus der Ukraine an den Systemen auszubilden. Der wohl größte Punkt bei der Geberkonferenz in Ramstein dürften die Lieferungen von Kampfpanzern darstellen. Dort diskutieren Verteidigungsministerinnen und Verteidigungsminister aus rund 50 Ländern, welche Waffen am Ende geliefert werden.
Doch kann das Patriot-System wirklich einen Schutz vor iranischen Kamikaze-Drohnen und anderen Angriffen bringen? Wir haben bei dem Militär-Experten Andy Milburn eine Einschätzung eingeholt.
Ukraine-Krieg: Hinkt die Diskussion um Luftabwehrsysteme dem Kriegsgeschehen hinterher?
Militärexperte Andy Milburn
Andy Milburn hat 31 Jahre bei den US Marines gedient. Die letzten zehn Jahre seiner Dienstzeit hat er im Kommando für Spezialoperationen verbracht. Er hat von 2016 an die Joint Special Operations Task Force im Irak kommandiert und wurde stellvertretender Befehlshaber des Special Operations Command Center. Dieses Kommando war für alle Spezialoperationen im Nahen Osten verantwortlich, die sich in erster Linie gegen den islamischen Staat richteten.
Seit seinem Ausscheiden aus der Armee im Jahr 2019 ist Milburn als Berater für militärische Angelegenheiten, mit einem Fokus auf Spezialoperationen, tätig. Heute ist er Leiter der Mozart-Gruppe und trainiert Rekruten in der Ukraine.
(Interview: Lucas Maier)
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