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Kiew verbreitet Video

Ukraine-Krieg: Rosomak-Panzer stoppt Wladimir Putins Truppen

Die russischen Angriffe im Donbass stagnieren. Auch ein von Polen konsequent weiterentwickelter ukrainischer Panzer kommt gegen Putins Soldaten zum Einsatz.

Donbass – Seit Wochen wird zum Ukraine-Krieg gemeldet, dass Russland im Donbass Dorf um Dorf einnimmt. Aber: Das eigentliche Hauptziel, die strategisch wichtige Kleinstadt Pokrowsk einzunehmen, hat das Moskau-Regime von Kreml-Chef Wladimir Putin militärisch (bislang) klar verfehlt.

Donbass-Front im Ukraine-Krieg: Russen rennen vergeblich vor Pokrowsk an

Auch hier wehren sich die Truppen, die Kiew dort stationiert hat, offenbar wacker. Ein Grund dafür sollen etlichen Videos bei X zufolge gelieferte westliche Panzer aus ehemaligen Beständen der Verteidigungsallianz Nato sein. Oder Exemplare aus der Rüstungsindustrie von Nato- und EU-Staaten. Zum Beispiel aus Polen.

Zum Beispiel der Radpanzer KTO Rosomak. Die Ukraine hatte seit Beginn des völkerrechtswidrigen russischen Überfalls in ihrem westlichen Nachbarland 150 Rosomak bestellt – finanziert durch die Europäische Union (EU) und durch die USA. Einige sind schon ausgeliefert. Jetzt teilte das ukrainische Verteidigungsministerium in Sozialen Netzwerken ein Video davon, wie eine ukrainische Besatzung mit einem solchen modernen Radpanzer russische Stellungen in Schach hält.

Gefechte in der Ukraine: Baumreihen des Donbass werden russischer Armee zum Verhängnis

Ort und Zeitpunkt der Aufnahmen lassen sich nicht unabhängig verifizieren. Es deutet aber einiges daraufhin, dass das Drohnen-Video just im Donbass entstanden ist. Etwa die schachbrettartig angelegten Baumreihen zwischen den weiten Feldern und Äckern, die auf den Aufnahmen zu erkennen sind. Und die zu verhängnisvollen Fallen für Putins russische Truppen im Donbass werden. Weil sie just zwischen diesen Bäumen und Sträuchern ihre Stellungen anlegen und sich in Schützengräben eingraben.

Somit lassen sich ihre Unterstände regelrecht durch die ukrainischen Panzer markieren, nachdem diese zuvor mithilfe von Drohnen ausgespäht wurden. So bieten eben jene Baumreihen nur vermeintlich Schutz, da im Winter ja auch kein Laub vorhanden ist. Und somit der erhoffte Effekt eines Sichtschutzes entfällt. „Er lässt keine Chance für russische Positionen“, kommentierten die Ukrainer ihr Posting bei X. Die bepflanzten Streifen wurden einst in der durch Moskau dominierten und 1991 zerfallenen Sowjetunion angelegt, um in der damals planwirtschaftlich organisierten Landwirtschaft Bodenerosion vorzubeugen. Deswegen sehen weite Teile des Donbass entsprechend aus.

Radpanzer KTO Rosomak der polnischen Armee.

Panzer-Lieferungen im Ukraine-Krieg: KTO Rosomak wehrt Putins Truppen ab

Da die Bäume in dem Video offenbar noch Laub tragen, dürften die Aufnahmen mutmaßlich aus dem digitalen Archiv der Social-Media-Abteilung des Verteidigungsministeriums aus Kiew stammen. Das Video dokumentiert dennoch die enorme Schlagkraft der polnischen Radpanzer. Das hat mir deren Hauptwaffe zu tun, mit der die Ukrainer den Russen auch durch ihre amerikanischen Schützenpanzer M2 Bradley erheblich zusetzen: die gewaltige Maschinenkanone Mk44 Bushmaster II im Kaliber 30 Millimeter. Zudem verfügen die Rosomak, je nach Ausstattung mit Munition, über wirkungsvolle Spike Anti-Panzer-Waffen.

Diese steuern auf eine Distanz von 1,5 bis mehreren Kilometern (je nach Version) feindliche Panzer unter Einsatz eines Infrarotsuchkopfs an. Damit nicht genug: Videos vom Schlachtfeld zufolge schlugen ukrainische Soldaten in der Vergangenheit schwerere russische Kampfpanzer mit vermeintlich schlagkräftigeren Hauptwaffen (in der Regel Glattrohrkanonen) durch die Wirkung der Bushmaster-Maschinenkanone zurück. Oder sie schossen diese mit der Waffe aus US-amerikanischer Rüstungsproduktion sogar in Brand. Ein großer Vorteil der Bushmaster ist ihre gewaltige Feuerrate von bis zu 200 Schuss die Minute. Sie kann Ziele auf eine Entfernung von bis zu 2000 Metern beschießen. Was im Falle des ukrainischen Videos durch die Besatzung wohl auch ausgeschöpft wird, während die Ukrainer am Himmel Putins Drohnen mit „Schrotflinten“ jagen.

Panzer-Verluste gegen Putins Armee: Ukrainer haben mehrere KTO Rosomak verloren

Weitere Videos zeigen (siehe oben), dass die KTO Rosomak von der ukrainischen Seite aktuell offenbar verstärkt eingesetzt werden, da die Verluste unter anderen westlichen Panzern – zum Beispiel den gelieferten Leopard-2-Panzern – mittlerweile recht hoch sind. Der mit 22 Tonnen Masse vergleichsweise „leichte“ Rosomak ist im Gelände umso wendiger und auf befestigten Straßen mit bis zu 100 km/h wirklich schnell unterwegs. Die Besatzung besteht in der Regel aus drei Soldaten – einem Kommandanten, einem Fahrer und einem Bordschützen für die Maschinenkanone. Laut der Open-Source-Intelligence-Website Oryx hatten die Ukrainer bis zum 30. Dezember 2024 in den Gefechten zwischen Charkiw, Donbass und Saporischschja sieben KTO Rosomak aus polnischer Rüstungsproduktion (mit Teilen aus Finnland und den USA) eingebüßt.

Zudem kann der Radpanzer, der auf dem Chassis des finnischen Patria AMV basiert, durch seinen gepanzerten Truppenraum sechs bis acht Infanterie-Soldaten geschützt ins Gefecht fahren. Zum Beispiel in Siedlungen. Kurz vor Weihnachten hatte das Verteidigungsministerium aus Warschau bekannt gegeben, dass 80 modernisierte Radpanzer Rosomak-L für die polnische Armee bestellt wurden. Diese Panzer bekommen demnach den autonom gesteuerten Panzerturm ZSSW-30 mit derselben Buskmaster-Kanone. Zudem gibt es Überlegungen, ob die hochgradig wirkungsvolle Panzerabwehrwaffe Javelin in diesen Panzer integrierte werden kann. (pm)

Rubriklistenbild: © IMAGO / NurPhoto

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