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Ukraine-Krieg

Ukraine will Produktion von Langstrecken-Drohnen für Angriffe auf Russland ausweiten

Mit Drohnen, die Angriffe auf bis zu 1000 Kilometer Distanz fliegen können, will die Ukraine sich im Krieg gegen Russland zur Wehr setzen.

Kiew – Für ihre Verteidigungsstrategie gegen den russischen Angriffskrieg will die Ukraine in großem Stil Langstrecken-Angriffsdrohnen entwickeln und herstellen. Das kündigte der stellvertretende Premierminister, Mychajlo Fedorow, in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters an. Der Politiker, der als Minister auch für die digitale Entwicklung zuständig ist, hob hervor, wie schnell sich diese Technologie seit Beginn des Ukraine-Kriegs verändert habe.

Heute spielten Drohnen in der ukrainischen Verteidigungsstrategie eine entscheidende Rolle und seien zuletzt etwa bei Angriffen auf russische Öl-Produktionsstätten eingesetzt worden: Dass Drohnen „in einem Bereich von 300, 500, 700 und 1000 Kilometern“ eingesetzt werden können, sei vor zwei Jahren kaum denkbar gewesen. Heute dagegen produzierten ein gutes Dutzend ukrainischer Unternehmen solcher unbemannten Fluggeräte, die zu verschiedenen Zwecken auch im Ukraine-Krieg Einsatz finden.

In der Ukraine stellen inzwischen bereits ein gutes Dutzend Firmen Langstreckendrohnen her. (Symbolfoto)

Langstreckendrohnen im Ukraine-Krieg: Produktion um ein 120-Faches erhöht

Was die ukrainische Waffenproduktion dabei von der russischen unterscheide, sei, dass die meisten Produktionsstätten in Russland staatlich geführt seien, während der Markt für Drohnenhersteller in der Ukraine dereguliert wurde, wodurch verschiedene konkurrierende Produkte entstehen konnten. Dafür habe auch die Regierung des Landes im vergangenen Jahr rund 2,5 Millionen US-Dollar in Tech-Startups im Land investiert. Für 2024 seien sogar noch deutlich größere Investitionen geplant. Das berichtet die ukrainische Zeitung Kyiv Post.

Bereits im Jahr 2023 habe die Ukraine so ihre Produktion von Langstreckendrohnen um ein 120-Faches erhöht, betonte der stellvertretende Premierminister. Dazu hatte vor Fedorow bereits der ukrainische Geheimdienstchef Kyrylo Budanow erklärt, dass die Ukraine damit nun an die Drohnenproduktion des um einiges größeren Angreiferlands heranreichen könne.

Ukraine-Krieg reicht jetzt bis nach Moskau: Fotos zeigen den Schaden durch Drohnen-Angriffe

Mehrere Wohngebäude werden geringfügig beschädigt, zwei Menschen leicht verletzt.
Am frühen Dienstagmorgen meldete die russische Hauptstadt verschiedene Drohnenangriffe. © IMAGO/Vitaly Smolnikov/Tass
Russlands Verteidigungsministerium machte die Ukraine dafür verantwortlich und spricht von „Terror“. Die Führung in Kiew weist die Beschuldigungen zurück.
Russlands Verteidigungsministerium machte die Ukraine dafür verantwortlich und spricht von „Terror“. Die Führung in Kiew weist die Beschuldigungen zurück. © IMAGO/Vitaly Smolnikov/Tass
Mitarbeiter des Rettungsdienstes nach einem gemeldeten Drohnenangriff in Moskau, Russland, vor einem Wohnblock.
Mitarbeiter des Rettungsdienstes nach einem gemeldeten Drohnenangriff in Moskau, Russland, vor einem Wohnblock. © IMAGO/Aleksey Nikolskyi/SNA
„Heute Morgen hat das Kiewer Regime einen Terrorakt mit unbemannten Flugkörpern auf Objekte der Stadt Moskau verübt“, hieß es vom russischen Militär.
„Heute Morgen hat das Kiewer Regime einen Terrorakt mit unbemannten Flugkörpern auf Objekte der Stadt Moskau verübt“, hieß es vom russischen Militär.  © IMAGO/Alexander Zemlianichenko Jr/Xinhua
Verteidigungsminister Sergej Schoigu lobte die eigene Flugabwehr. Insgesamt seien acht Drohnen zerstört worden.
Verteidigungsminister Sergej Schoigu lobte die eigene Flugabwehr. Insgesamt seien acht Drohnen zerstört worden. © Tass/IMAGO/Vitaly Smolnikov
Nach den Drohnen-Angriffen sperrten Sicherheitskräfte die Gegend ab.
Nach den Drohnen-Angriffen sperrten Sicherheitskräfte die Gegend ab. © IMAGO/Denis Bocharov
In sozialen Netzwerken hingegen vermuten viele, dass in Wirklichkeit viel mehr der kleinen Apparate - die optisch etwas wie Mini-Flugzeuge aussehen - auf Moskau zuflogen.
In sozialen Netzwerken hingegen vermuten viele, dass in Wirklichkeit viel mehr der kleinen Apparate - die optisch etwas wie Mini-Flugzeuge aussehen - auf Moskau zuflogen. © IMAGO/Alexander Zemlianichenko Jr/Xinhua
Seit Wochen schon häufen sich Attacken auch in Russland - meist jedoch in der unmittelbaren Grenzregion zur Ukraine und nicht auf zivile Objekte.
Seit Wochen schon häufen sich Attacken auch in Russland - meist jedoch in der unmittelbaren Grenzregion zur Ukraine und nicht auf zivile Objekte.  © IMAGO/Alexander Zemlianichenko Jr/Xinhua
Es war aber nicht das erste Mal seit Beginn des Kriegs vor mehr als 15 Monaten, dass Drohnen bis in die Hauptstadt flogen.
Es war aber nicht das erste Mal seit Beginn des Kriegs vor mehr als 15 Monaten, dass Drohnen bis in die Hauptstadt flogen. © IMAGO/Alexander Zemlianichenko Jr/Xinhua
Erst Anfang Mai wurden zwei Flugkörper unmittelbar über dem Kreml abgefangen. Das brachte spektakuläre Bilder.
Erst Anfang Mai wurden zwei Flugkörper unmittelbar über dem Kreml abgefangen. Das brachte spektakuläre Bilder. © IMAGO/Alexander Zemlianichenko Jr/Xinhua
Damals wurde aus Sicht der Moskauer aber nicht das Dach des eigenen Gebäudes getroffen, sondern der Amtssitz von Präsident Wladimir Putin - und der war zum besagten Zeitpunkt nicht zuhause.
Damals wurde aus Sicht der Moskauer aber nicht das Dach des eigenen Gebäudes getroffen, sondern der Amtssitz von Präsident Wladimir Putin - und der war zum besagten Zeitpunkt nicht zuhause. © IMAGO/Alexander Zemlianichenko Jr/Xinhua
Nun aber ist die Verunsicherung in der Riesenmetropole mit mehr als 13 Millionen Einwohnern groß. Die sozialen Netzwerke quellen über.
Nun aber ist die Verunsicherung in der Riesenmetropole mit mehr als 13 Millionen Einwohnern groß. Die sozialen Netzwerke quellen über. © IMAGO/Vitaly Smolnikov/Tass

Die Rolle von Drohnen im Ukraine-Krieg: Unbemannte Einheiten sollen Teilstreitkraft werden

Weil die Drohnenproduktion in der Ukraine noch immer schwer von Teilen aus dem Ausland abhänge, solle nun alles dafür getan werden, dass so viele Komponenten wie möglich direkt in der Ukraine hergestellt werden, erklärte Fedorow im Gespräch mit Reuters. Damit könne die Herstellung dieser wichtigen Kriegstechnologie auf eine neue Stufe gehoben werden.

Dass Drohnen wirklich zu den Aspekten gehören, auf die sich die Ukraine im Krieg gegen Russland vorrangig konzentrieren will, machte laut Kyiv Post vor Kurzem auch der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj klar, der erklärte, dass er die „unbemannten Einheiten“ zur Teilstreitkraft im ukrainischen Militär erklären wolle. Dazu passend habe das Land eine Ausbildungsoffensive gestartet, bei der an 20 Privatschulen im ganzen Land bereits 20.000 Drohnenbediener auf Staatskosten ausgebildet wurden. (saka)

Rubriklistenbild: © Sergei Supinsky/AFP

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