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News-Ticker zur militärischen Lage

Selenskyj spricht von Vormarsch im Süden - doch im Lagebericht seines Generalstabs steht davon nichts

Im Ukraine-Krieg haben russische Truppen weitere Ortschaften erobert. Beim Beschuss der Region Charkiw wurden mehrere Menschen getötet. Der News-Ticker.

Update vom 22. Juni, 08.11 Uhr: Lagebericht des ukrainischen Generalstabs am Mittwoch: Im Kampf um das Verwaltungszentrum Sjewjerodonezk im Osten der Ukraine droht demnach den ukrainischen Truppen ein weiterer Rückschlag. „Der Feind versucht die volle Kontrolle über Sjewjerodonezk herzustellen und Einheiten der Verteidigungskräfte in den Ortschaften Boriwske und Woronowe zu blockieren, die Kampfhandlungen halten an“, teilte der ukrainische Generalstab mit. Boriwske und Woronowe sind zwei Vororte Sjewjerodonezks am Ostufer des Siwerskyj Donez. Im gleichen Gebiet hatten die Russen erst am Wochenende die Ortschaft Metjolkine eingenommen.

Laut dem Lagebericht konzentrieren die russischen Truppen ihre Offensivbemühungen im Donezker und Luhansker Gebiet auf den Raum zwischen Sjewjerodonezk und Bachmut. In dem Ballungsraum droht ukrainischen Einheiten nach früheren Meldungen südlich der Großstadt Lyssytschansk ebenfalls eine Einschließung.

Diese Karte zeigt, wo der Ukraine-Krieg wütet.

Lage im Ukraine-Krieg: Bericht sagt nichts über Vormarsch im Süden, wovon Selenskyj gesprochen hatte

Das zweite Hauptziel der russischen Attacke, der Ballungsraum Slowjansk - Kramatorsk mit rund einer halben Million Einwohnern (vor dem Krieg), bleibt hingegen vorerst außer Reichweite moskautreuer Bodentruppen. Derzeit würden die ukrainischen Stellungen nördlich von Slowjansk unter Artilleriefeuer genommen, um den Angriff vorzubereiten, teilte der Generalstab mit.

Vom Vormarsch ukrainischer Kräfte im Süden des Landes, von dem Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner nächtlichen Videobotschaft gesprochen hatte, lässt sich im Lagebericht nichts finden. Dort heißt es lediglich, dass das russische Militär seine Anstrengungen darauf richtet, einen Angriff der Ukrainer zu verhindern und dabei Luftangriffe auf Stellungen nahe der Ortschaft Bila Krynyzja geflogen habe.

Bila Krynyzja liegt im Gebiet Cherson westlich des Flusses Inhulets. Das deckt sich mit Angaben des US-amerikanischen Institute for the Study of the War (ISW), das erklärte, den Russen sei es wohl gelungen, den ukrainischen Brückenkopf am Ostufer des Inhulets zu beseitigen und ihre Stellungen in der Region zu festigen.

Wolodymyr Selenskyj sprach im Ukraine-Krieg von einem Vormarsch seiner Truppen im Süden.

Cherson von Russland besetzt: Frau berichtet von Verschleppung und Ermordung ihres Mannes

Update vom 22. Juni, 08.02 Uhr: Über die AFP werden Meldungen aus der seit Monaten von Russland besetzten Hafenstadt Cherson im Süden der Ukraine bekannt. Am Telefon habe eine Frau von der Verschleppung und Ermordung ihres Mannes berichtet, ihre Geschichte sei kein Einzelfall.

Als Russland die Ukraine überfiel, sei ihr Mann aus Kiew nach Hause zurückgeeilt, um bei der Verteidigung von Cherson zu helfen, sagte die Frau. Einige Wochen später sei der Kontakt zu ihrem Mann abgebrochen. Ende März hätten dann Autos der russischen Besatzer vor ihrem Haus gehalten und ihren blutverschmierten Mann aus einem der Autos gezerrt.

Mit vorgehaltener Waffe betraten die Männer das Haus und nahmen Laptops und Handys mit. Sie hätten ihm versprochen, „der Familie kein Haar zu krümmen“, sagte ihr Mann - das seien seine einzigen Worte gewesen. „Dann zogen sie mir, meinem Mann und meinem ältesten Sohn Säcke über den Kopf“, berichtet sie. „Ich werde nie den Blick vergessen, den Vitali in diesem Moment auf mich richtete. Es war das letzte Mal, dass wir uns ansahen“, erinnert sich Laptschuk voller Trauer.

Nach einem Verhör wurden Mutter und Sohn unter einer Brücke abgesetzt - ohne den Vater. Mehr als zwei Monate lang wusste die Familie nicht, was mit ihm geschehen war. Am 9. Juni erfuhr sie, dass Fischer Vitalis Leiche auf dem Grund eines Flusses gefunden hatten, die Füße mit einem Stein beschwert. Die Frau lebe inzwischen im Westen der Ukraine.

Internationale Medien berichten, dass inzwischen dass Fernsehen auf russischen Staats-TV umgestellt wurde. Widerstand gegen die Besatzung regt sich weiter - Menschen sollen unter anderem ukrainische Fahnen aus ihren Fenstern hängen lassen. Internationalen Beobachtungen zufolge hätte inzwischen über die Hälfte der Bewohner die Stadt verlassen. Erst kürzlich meldet die ukrainische Armee wieder Fortschritte in Cherson.

Der Ukraine-Krieg in Bildern – Zerstörung, Widerstand und Hoffnung

Der Krieg Russlands gegen die Ukraine hat am 24. Februar 2022 begonnen. Im November konnten die ukrainischen Streitkräfte die Stadt Cherson befreien. Doch für die Menschen vor Ort ist die Lage noch immer katastrophal. Es gibt weder Strom noch fließendes Wasser. Hier kämpfen sie um die Verteilung von Hilfsgütern im Zentrum der Stadt.
Der Krieg Russlands gegen die Ukraine hat am 24. Februar 2022 begonnen. Im November konnten die ukrainischen Streitkräfte die Stadt Cherson befreien. Doch für die Menschen vor Ort ist die Lage noch immer katastrophal. Es gibt weder Strom noch fließendes Wasser. Hier kämpfen sie um die Verteilung von Hilfsgütern im Zentrum der Stadt. © BULENT KILIC/afp
Am 24. Februar beginnt Russland mit dem Angriffskrieg auf die Ukraine. Die Stadt Tschuhujiw wird bereits am ersten Tag des Krieges bombardiert. Helena, eine 53 Jahre alte Lehrerin, steht dort vor einem Krankenhaus.
Die Stadt Tschuhujiw wird bereits am ersten Tag des Krieges bombardiert. Helena, eine 53 Jahre alte Lehrerin, steht dort vor einem Krankenhaus. © Aris Messinis/afp
Das „Z“ findet sich, wie hier am Kontrollpunkt Perekop nahe der Halbinsel Krim, auf nahezu allen Militärfahrzeugen der russischen Armee. Es wird im weiteren Verlauf zum Symbol für den Überfall Russlands auf die Ukraine.
Das „Z“ findet sich, wie hier am Kontrollpunkt Perekop nahe der Halbinsel Krim, auf nahezu allen Militärfahrzeugen der russischen Armee. Es wird im weiteren Verlauf zum Symbol für den Überfall Russlands auf die Ukraine. © Sergei Malgavko/dpa
Zu Beginn des Ukraine-Kriegs kommt es wie hier in Moskau in zahlreichen Städten Russlands zu Demonstrationen. Die Staatsmacht im Kreml geht mit aller Härte gegen die Teilnehmenden vor. Tausende Personen werden verhaftet.
Zu Beginn des Ukraine-Kriegs kommt es wie hier in Moskau in zahlreichen Städten Russlands zu Demonstrationen. Die Staatsmacht im Kreml geht mit aller Härte gegen die Teilnehmenden vor. Tausende Personen werden verhaftet. © Sergei Mikhailichenko/afp
Weltweit gehen die Menschen gegen den Ukraine-Krieg auf die Straßen. Eine Demonstrantin in Montreal (Kanada) macht deutlich, wen sie für das Leid in der Ukraine verantwortlich macht: Russlands Präsidenten Wladimir Putin.
Weltweit gehen die Menschen gegen den Ukraine-Krieg auf die Straßen. Eine Demonstrantin in Montreal (Kanada) macht deutlich, wen sie für das Leid in der Ukraine verantwortlich macht: Russlands Präsidenten Wladimir Putin. © Andrej Ivanov/afp
Wolodymyr Selenskyj meldet sich mit einer nächtlichen Videobotschaft aus Kiew - während der russische Angriff auf die Hauptstadt läuft. Der Präsident wird im Verlauf des Kriegs zur Galionsfigur des ukrainischen Widerstands gegen die russische Invasion.
Wolodymyr Selenskyj meldet sich mit einer nächtlichen Videobotschaft aus Kiew - während der russische Angriff auf die Hauptstadt läuft. Der Präsident wird im Verlauf des Kriegs zur Galionsfigur des ukrainischen Widerstands gegen die russische Invasion. © Facebook/afp
Die Verluste Russlands lassen sich vor allem auf die hohe Kampfmoral der ukrainischen Bevölkerung zurückführen. Diese Frau lässt sich in Lwiw an einem Sturmgewehr des Typs AK-47 ausbilden.
Die Verluste Russlands lassen sich vor allem auf die hohe Kampfmoral der ukrainischen Bevölkerung zurückführen. Diese Frau lässt sich in Lwiw an einem Sturmgewehr des Typs AK-47 ausbilden. © Daniel Leal/afp
Der Kampf um Kiew tobt vor allem in der Anfangsphase. Die Hauptstadt der Ukraine ist von den Angriffen Russlands schwer gezeichnet. Doch der Widerstand hält an. Putins Armee gelingt es nicht, Kiew einzunehmen.
Der Kampf um Kiew tobt vor allem in der Anfangsphase. Die Hauptstadt der Ukraine ist von den Angriffen Russlands schwer gezeichnet. Doch der Widerstand hält an. Putins Armee gelingt es nicht, Kiew einzunehmen. © Daniel Leal/afp
Ein sieben Jahre altes Mädchen aus der Ukraine hat es nach Moldawien geschafft. Laut dem UNHCR sind allein in den ersten drei Monaten des Krieges mehr als sechs Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen.
Ein sieben Jahre altes Mädchen aus der Ukraine hat es nach Moldawien geschafft. Laut dem UNHCR sind allein in den ersten drei Monaten des Krieges mehr als sechs Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen. © Nikolay Doychinov/afp
Irpin, ein Vorort Kiews, wird von der russischen Artillerie unter Beschuss genommen. Yevghen Zbormyrsky, 49 Jahre alt, sucht vor seinem zerstörten Haus Schutz vor dem Angriff aus Russland.
Irpin, ein Vorort Kiews, wird von der russischen Artillerie unter Beschuss genommen. Yevghen Zbormyrsky, 49 Jahre alt, sucht vor seinem zerstörten Haus Schutz vor dem Angriff aus Russland. © Aris Messinis/afp
Blutspuren in einem Zug in Kramatorsk, der für die Evakuierung von Zivilisten genutzt wurde, zeugen von den Grausamkeiten im Ukraine-Krieg.
Blutspuren in einem Zug in Kramatorsk, der für die Evakuierung von Zivilisten genutzt wurde, zeugen von den Grausamkeiten im Ukraine-Krieg. © Fadel Senna/afp
Der Zusammenhalt zwischen der Armee und der Bevölkerung im Ukraine-Krieg ist beispielhaft. In Irpin helfen Soldaten bei der Evakuierung einer Frau über eine zerstörte Brücke.
Der Zusammenhalt zwischen der Armee und der Bevölkerung im Ukraine-Krieg ist beispielhaft. In Irpin helfen Soldaten bei der Evakuierung einer Frau über eine zerstörte Brücke. © Aris Messinis/afp
Mitten Krieg geben Valery (l.) und Lesya sich in einem Außenposten vor Kiew das Ja-Wort. Beide kämpfen in der Armee der Ukraine gegen Russland.
Mitten im Krieg geben Valery (l.) und Lesya sich in einem Außenposten vor Kiew das Ja-Wort. Beide kämpfen in der Armee der Ukraine gegen Russland. © Genya Savilov/afp
Per Videoschalte hält Wolodymyr Selenskyj eine Rede im Deutschen Bundestag. Für seinen historischen Auftritt erhält der ukrainische Präsident Applaus - und im weiteren Verlauf die Zusage zur Lieferung von schweren Waffen aus Deutschland.
Per Videoschalte hält Wolodymyr Selenskyj eine Rede im Deutschen Bundestag. Für seinen historischen Auftritt erhält der ukrainische Präsident Applaus - und im weiteren Verlauf die Zusage zur Lieferung von schweren Waffen aus Deutschland. © Michael Kappeler/dpa
Vitali Klitschko im von russischen Angriffen zerstörten Kiew. Der ehemalige Boxweltmeister ist Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt und organisiert dort den Widerstand gegen Russlands Armeen.
Vitali Klitschko im von russischen Angriffen zerstörten Kiew. Der ehemalige Boxweltmeister ist Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt und organisiert dort den Widerstand gegen Russlands Armeen. © Sergej Supinsky/afp
Immer wieder nimmt Russland Kiew unter Beschuss. Bei einem Raketenangriff auf ein Einkaufszentrum sterben mindestens sechs Menschen.
Immer wieder nimmt Russland Kiew unter Beschuss. Bei einem Raketenangriff auf ein Einkaufszentrum sterben mindestens sechs Menschen. © Aris Messinis/afp
Doch nicht nur Kiew, auch Charkiw ist zu Beginn des Krieges heftig umkämpft. Ein Mann flieht aus der Stadt, während im Hintergrund russische Raketen einschlagen.
Doch nicht nur Kiew, auch Charkiw ist zu Beginn des Krieges heftig umkämpft. Ein Mann flieht aus der Stadt, während im Hintergrund russische Raketen einschlagen. © Aris Messinis/afp
Russland muss im Ukraine-Krieg unerwartet hohe Verluste in Kauf nehmen. Davon zeugen etliche zerstörte Panzer und Militärfahrzeuge, deren Überreste auf einer Straße Richtung Butscha zu sehen sind.
Russland muss im Ukraine-Krieg unerwartet hohe Verluste in Kauf nehmen. Davon zeugen etliche zerstörte Panzer und Militärfahrzeuge, deren Überreste auf einer Straße Richtung Butscha zu sehen sind. © Aris Messinis/afp
Wochenlang tobt die Schlacht um Mariupol. Die Hafenstadt im Osten der Ukraine gleicht einem Trümmerfeld. Ein russischer Soldat hält die Zerstörung mit seinem Handy fest.
Wochenlang tobt die Schlacht um Mariupol. Die Hafenstadt im Osten der Ukraine gleicht einem Trümmerfeld. Ein russischer Soldat hält die Zerstörung mit seinem Handy fest. © Alexander Nemenov/afp
Raketenangriffe spielen im Ukraine-Krieg eine besonders große Rolle. Ein Soldat der Ukraine inspiziert die Überreste einer ballistischen Rakete aus russischen Beständen auf einem Feld nahe Bohodarove im Osten des Landes.
Raketenangriffe spielen im Ukraine-Krieg eine besonders große Rolle. Ein Soldat der Ukraine inspiziert die Überreste einer ballistischen Rakete aus russischen Beständen auf einem Feld nahe Bohodarove im Osten des Landes. © Yasuyoshi Chiba/afp
Anwohnerinnen und Anwohner aus Mariupol kommen in Saporischschja im Südosten der Ukraine an. Darunter befinden sich auch zahlreiche Personen, die fast zwei Monate in Schutzräumen des Asowstal-Stahlwerks ausgeharrt haben.
Anwohnerinnen und Anwohner aus Mariupol kommen in Saporischschja im Südosten der Ukraine an. Darunter befinden sich auch zahlreiche Personen, die fast zwei Monate in Schutzräumen des Asowstal-Stahlwerks ausgeharrt haben. © dpa
Die Kämpfer des Asowstahl-Stahlwerks in Mariupol werden in der Ukraine wie Helden gefeiert. Wochenlang hielten sie die russische Armee auf und der Belagerung stand. Am Ende und nach hohen Verlusten verkündet der Kreml aber die Einnahme des Stahlwerks und damit die Kontrolle über Mariupol.
Die Kämpfer des Asowstahl-Stahlwerks in Mariupol werden in der Ukraine wie Helden gefeiert. Wochenlang hielten sie die russische Armee auf und der Belagerung stand. Am Ende und nach hohen Verlusten verkündet der Kreml aber die Einnahme des Stahlwerks und damit die Kontrolle über Mariupol. © Dmytro ‚Orest‘ Kozatskyi/afp
Die Panzerhaubitze 2000 ist das modernste Artilleriegeschütz in der Bundeswehr.
Am 21. Juni treffen die ersten schweren Waffen aus Deutschland in der Ukraine ein. Die Panzerhaubitze 2000 ist das modernste Artilleriegeschütz der Bundeswehr. Sie sieht aus wie ein riesiger Kampfpanzer und kann Ziele in 40 Kilometern Entfernung treffen.  © Sven Eckelkamp/Imago
bombardiert die russische Luftwaffe ein Einkaufszentrum in der ostukrainischen Stadt Krementschuk
Am 27. Juni bombardiert Russland ein Einkaufszentrum im 100 Kilometer von der Frontlinie entfernten Krementschuk. Zum Zeitpunkt des Angriffs befinden sich laut ukrainischen Angaben etwa 1000 Menschen in dem Gebäude, mindestens achtzehn Menschen werden getötet. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bezeichnet die Attacke als „absoluten Horror“.  © STR/afp
Dieses Satellitenbild von Maxar Technologies zeigt einen Überblick über die Schlangeninsel im Schwarzen Meer.
Nach wiederholten ukrainischen Angriffen zieht sich das russische Militär Ende Juni von der Schlangeninsel südlich von Odessa zurück. Russland spricht von einem „Zeichen des guten Willens“. Die Die Ukraine feiert die Rückeroberung dagegen als Sieg. „KABOOM! Keine russischen Truppen mehr auf der Schlangeninsel“, schreibt der Leiter des Präsidialamts, Andrij Jermak, auf Twitter. „Unsere Streitkräfte haben großartige Arbeit geleistet.“ © dpa
In der Nacht auf den 29. Juli brannte nach einer Explosion ein Gefängnis in Oleniwka, in der von pro-russischen Separatisten besetzten Donezk-Region, aus.
In der Nacht auf den 29. Juli kommen bei einem Angriff auf ein Gefängnis in Oleniwka in der Donezk-Region Dutzende ukrainische Kriegsgefangene ums Leben. Der ukrainische Generalstab beschuldigt Russland, damit Folter von Gefangenen und Hinrichtungen verschleiern zu wollen. Prorussische Separatisten hingegen bezichtigten die Ukraine, für den Angriff verantwortlich zu sein © afp
Auf dem Gelände des Militärflugplatzes Saki nahe Nowofjodorowka kommt es zu heftigen Explosionen.
Am 9. August erschüttern mehrere Explosionen eine russische Luftwaffenbasis auf der 2014 annektierten Halbinsel Krim. Mehrere Flugzeuge werden zerstört. Eine Woche später detoniert auf der Krim ein russisches Munitionslager. Rusland spricht von einem „Sabotageakt“. © dpa
Dieses Satellitenbild von Planet Labs PBC zeigt das von russischen Truppen besetzte Kernkraftwerk Saporischschja.
Das Atomkraftwerk Saporischschja ist schwer umkämpft. Das Artilleriefeuer lässt international die Angst vor einer Atomkatastrophe steigen. Am 25. August wird das AKW erstmals in seiner Geschichte vom Stromnetz getrennt. Russland und die Ukraine werfen sich gegenseitig den Beschuss des Kraftwerksgeländes und der Umgebung vor. © Planet Labs Pbc/dpa
Rauch steigt über einem Feuer in einem Naturschutzgebiet in der Nähe der Stadt Mykolajiw nach einem Beschuss durch die Streitkräfte der Ukraine auf.
Am 29. August gelingt den ukrainischen Truppen an mehreren Stellen in der Oblast Cherson ein Vorstoß über feindliche Frontlinien. Das russische Verteidigungsministerium bestätigt eine ukrainische Offensive bei den von Russland besetzten Gebieten in der Oblast Cherson und der Oblast Mykolajiw. © Kherson Region Emergency Service/Imago
Einheiten der ukrainischen Streitkräfte sind in der Region Charkiw unterwegs.
Im September erobert die Ukraine im Zuge ihrer Gegenoffensive in der Oblast Charkiw die strategisch bedeutsamen Städte Kupjansk und Isjum von Russland zurück und durchbricht die Frontlinie an mehreren Stellen.  © Imago
Im Zuge ihrer Gegenoffensive im Raum Charkiw gelingt es den ukrainischen Streitkräften in wenigen Tagen erhebliche Gewinne zu erzielen. In dieser Phase gelingt ihnen Anfang Oktober auch die Rückeroberung von Lyman in der Oblast Donezk.
Im Zuge ihrer Gegenoffensive im Raum Charkiw gelingt es den ukrainischen Streitkräften in wenigen Tagen erhebliche Gewinne zu erzielen. In dieser Phase gelingt ihnen Anfang Oktober auch die Rückeroberung von Lyman in der Oblast Donezk.  © YASUYOSHI CHIBA/afp
Mitten im Krieg bringt der britische Streetart-Künstler Banksy den Menschen in der Ukraine mit mehreren Werken seine Solidarität zum Ausdruck. So wirft ein kleiner Judoka in den Ruinen eines Kindergartens in Borodyanka nahe Kiew einen erwachsenen Kämpfer zu Boden, dessen Gestalt ein wenig der des russischen Präsidenten Wladimir Putin ähnelt.
Mitten im Krieg bringt der britische Streetart-Künstler Banksy den Menschen in der Ukraine mit mehreren Werken seine Solidarität zum Ausdruck. So wirft ein kleiner Judoka in den Ruinen eines Kindergartens in Borodyanka nahe Kiew einen erwachsenen Kämpfer zu Boden, dessen Gestalt ein wenig der des russischen Präsidenten Wladimir Putin ähnelt. © GENYA SAVILOV/afp
Im November erobert die ukrainische Armee auch die Stadt Cherson zurück. Am 11. November gab Russland den Rückzug von 30.000 Soldaten aus dem westlich des Dnepr liegenden Teil der Cherson-Region bekannt. Zwei Tage später feiern die Menschen die Befreiung der Stadt, die ukrainischen Soldaten werden herzlich begrüßt.
Im November erobert die ukrainische Armee auch die Stadt Cherson zurück. Am 11. November gab Russland den Rückzug von 30.000 Soldaten aus dem westlich des Dnepr liegenden Teil der Cherson-Region bekannt. Zwei Tage später feiern die Menschen die Befreiung der Stadt, die ukrainischen Soldaten werden herzlich begrüßt.  © afp

Ukrainischer Präsidentenberater bei Maischberger: „Wir können den Krieg gewinnen“

Update vom 22. Juni, 06.16 Uhr: „Wir können den Krieg gewinnen“, sagte der Wirtschaftsberater des ukrainischen Präsidenten, Alexander Rodnyansky, am Dienstagabend in der ARD-Sendung „Maischberger“. Er geht demnach fest von einem Sieg seines Landes gegen den russischen Aggressor aus. „Ich hoffe, dass Ende August oder im August die Gegenoffensive beginnen kann“, sagte er. Die Hilfen aus dem Ausland würden sehr helfen, kämen auch an, aber bis die Waffen eingesetzt werden könnten, dauere es eben.

Einen nachhaltigen Frieden könne man mit Russland sowieso nicht schließen, sagte der Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. „Dieser Illusion darf man sich nicht hingeben.“ Russland unter dem Präsidenten Wladimir Putin sei nicht an einem Frieden mit Europa interessiert, es gehe um Revanchismus, um Imperialismus - „und dabei wird es auch bleiben“.

Rodnyansky sagte, die Ukraine verteidige die europäische Friedensordnung und müsse maximal unterstützt werden, weil es sonst den Krieg irgendwo anders in Europa gebe. „Man darf sich ja nicht vor einem ukrainischen Sieg mehr fürchten als vor der russischen Niederlage, also das ist doch absolut fehl am Platz.“ In seinem Land herrsche nach knapp vier Monaten jedenfalls keine Kriegsmüdigkeit. Allerdings gebe es massive Probleme mit dem Nachschub, man sei noch abhängiger vom Westen geworden..

Alexander Rodnyansky, ukrainischer Präsidentenberater, zu Gast in der ARD-Sendung „Maischberger“.

Schiffsblockade in Ukraine-Häfen? Russlands Verteidigungsministerium attackiert Kiew

Update vom 21. Juni, 22.41 Uhr:  In sechs Häfen der Ukraine sind nach russischen Angaben derzeit 70 Schiffe aus 16 Staaten blockiert. Das russische Verteidigungsministerium warf der Ukraine am Dienstagabend vor, wegen ukrainischen Beschusses und der hohen Minengefahr könnten Schiffe nicht ungehindert aufs Meer fahren. Die Ukraine, einer der größten Getreideexporteure der Welt, kritisiert hingegen, dass Russland durch eine Blockade ukrainischer Häfen die Ausfuhr von Getreide verhindere und damit eine Lebensmittelkrise hervorrufe.

Mehrere Tote und Verletzte bei Charkiw nach russischen Angriffen

Update vom 21. Juni, 21.38 Uhr: In der ostukrainischen Region Charkiw sind durch russische Angriffe 15 Menschen getötet worden. 16 weitere wurden verletzt, wie der Gouverneur des Gebiets Oleh Synjehubow am Dienstag im Nachrichtendienst Telegram mitteilte.

Demnach gab es in der Metropole Charkiw durch russischen Raketenbeschuss vier Tote und elf Verletzte. Drei Zivilisten wurden den Angaben nach nahe der russischen Grenze in Udy und ein achtjähriges Mädchen in Besruky bei Derhatschi getötet. In Tschuhujiw südöstlich von Charkiw starben am Abend sechs Menschen durch russischen Beschuss, drei wurden verletzt. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig prüfen.

Ukrainische Soldaten blicken am 21. Juni 2022 auf ein zerstörtes Gebäude in der Region Charkiw.

Ukrainische Truppen von Einschließung bedroht: Russische Truppen erobern weitere Ortschaften

Update vom 21. Juni, 21.20 Uhr: Im stark umkämpften ostukrainischen Gebiet Luhansk sind ukrainische Einheiten um die Ortschaften Solote und Hirske bedroht, von russischen Truppen eingeschlossen zu werden. „In der Richtung Toschkiwka – Pidlisne hat der Feind die Ortschaften Pidlisne und Myrna Dolyna erobert“, hieß es am Dienstag in einem Bericht des ukrainischen Generalstabs bei Facebook.

Die russischen Truppen hätten ebenfalls bei Hirske Erfolge erzielt. Damit wäre für die ukrainische Gruppierung um die Ortschaften Solote und Hirske die nördliche Straßenverbindung zu den übrigen ukrainischen Einheiten um Lyssytschansk südwestlich von Sjewjerodonezk gekappt worden. Vergangene Woche war bereits die Verbindung über das westlich von Hirske gelegene Wrubiwka unter russische Kontrolle geraten.

Russischer Grenzschutz verletzt Estlands Luftraum: Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr

Update vom 21. Juni, 13.48 Uhr: Der russische Grenzschutz hat den Luftraum Estlands verletzt - bereits das zweite Mal in diesem Jahr. Das teilt die estnische Armee mit. Der Hubschrauber des Typs Mi-8 sei am 18. Juni für fast zwei Minuten unerlaubt in den Luftraum des baltischen EU- und Nato-Mitglieds eingedrungen.

Das Außenamt in Tallinn bestellte wegen des Vorfalls den russischen Botschafter ein. „Estland hält dies für einen äußerst schwerwiegenden und bedauerlichen Vorfall, der zweifellos zusätzliche Spannungen verursacht und völlig inakzeptabel ist“, hieß es in einer Mitteilung.

Der Helikopter habe weder einen Flugplan übermittelt noch seine elektronische Kennung eingeschaltet gehabt. Auch habe der Pilot keinen Funkkontakt mit Estlands Flugsicherung gehalten, hieß es.

Kämpfe im Donbass: Moskau meldet „widerstandslose Ergebung“ in Syrotyne

Update vom 21. Juni, 12.14 Uhr: Aus Syrotyne - einem Dorf westlich von Metjolkine im Donbass - meldete Kiew am Wochenende noch: Die russischen Sturmversuche bleiben erfolglos. Das hat sich laut der Gegenseite jetzt geändert.

Neun ukrainische Reservisten hätten ihre Waffen niedergelegt und sich „ohne Widerstand“ in dem Ort nahe Sjewjerodonezk ergeben. Das meldet die russische Nachrichtenagentur RIA Nowosti. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig prüfen.

Geheimdienst Großbritannien: Selenskyj-Kämpfer untergraben Putin-Plan

Update vom 21. Juni, 11.02 Uhr: Seit Beginn der russischen Invasion im Februar veröffentlicht die britische Regierung regelmäßig Geheimdienstinformationen zum Kriegsverlauf - und nach einer aktuellen Einschätzung untergräbt die ukrainische Seite bislang erfolgreich einen entscheidenden Plan Moskaus: Dass Putins Truppen die Kontrolle über das angrenzende Meeresgebiet übernehmen.

Ursprünglich habe Moskau nämlich vorgehabt, die Hafen von Odessa vom Schwarzen Meer aus anzugreifen. Am 17. Juni sei es ukrainischen Kräften erstmals gelungen, mit Schiffsabwehrraketen einen russischen Schlepper anzugreifen, der mit hoher Wahrscheinlichkeit Waffen und Personal auf die strategisch wichtige Schlangeninsel habe bringen wollen.

Die Schlangeninsel ist von russischen Truppen besetzt. Die Zerstörung des Schleppers zeige, wie schwierig es für Moskau sei, Nachschub auf die Insel zu bringen. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor.

Ukraine-News: Russland dringt in Kiews Sjewjerodonezk-Bastion vor

Update vom 21. Juni, 9.09 Uhr: In der heftig umkämpften Stadt Sjewjerodonezk dringen russische Truppen ukrainischen Angaben zufolge in das Industriegebiet vor, wo das eigene Militär nur noch das Chemiewerk Azot kontrolliere. Nun gab das Institute for the Study of War eine Prognose ab.

Nach Einschätzung der Experten wird die kommende Woche entscheidend im Kampf um das Gebiet sein. Putins Truppen würden einen „letzten konzertierten Anlauf“ planen, berichtet das Institut und beruft sich dabei auf Angaben der ukrainischen Seite. Das berichtet der Kyiv Independent.

In Sjewjerodonezk in der Region Luhansk „kontrollieren die Russen die meisten Wohngebiete“, sagte Bürgermeister Oleksandr Strjuk am 20. Juni. Aber „mehr als ein Drittel der Stadt wird weiterhin von unseren Streitkräften kontrolliert“. Das Institute for the Study of War (ISW) ist ein US-Think-Tank, der Fragen der Verteidigung und Außenpolitik befasst.

Kiew wirft Moskau Gefangennahme von Zivilisten vor

Update vom 21. Juni, 7.40 Uhr: Die Ukraine wirft Russland vor, mehr als 1500 Zivilisten gefangenzuhalten. Das berichtet der Kyiv Independent und zitiert die stellvertretende ukrainische Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk. „Sie befinden sich in Gefängnissen in Rostow, in Kursk, Sie werden als Kriegsgefangene gehalten, obwohl sie das nicht sein sollten.“ Rostow und Kursk sind Städte in Russland unweit der ukrainischen Grenze.

Offenbar Zivilisten in Charkiw und Donezk getötet

Update vom 21. Juni, 6.55 Uhr: In der Region Charkiw sind drei Zivilisten gestorben. Der Gouverneur der Region Charkiw, Oleh Syniehubov, sprach von einem russischen Angriff auf das Dorf Kutusiwka und die Stadt Balaklija. Zwei weitere Zivilisten seien im Industrieviertel der Stadt Charkiw verletzt worden.

Update vom 20. Juni, 22.15 Uhr: Zivile Opfer in der Ukraine. Im Gebiet Donezk seien drei Menschen durch russischen Beschuss getötet worden, teilte Pawlo Kyrylenko, Gouverneur der Region, auf Telegram mit, zwei weitere wurden demnach verletzt.

Russische Truppen dringen in Industriegebiet von Sjewjerodonezk ein

Update vom 20. Juni, 20.26 Uhr: Im Ukraine-Konflikt sind russische Truppen ukrainischen Angaben zufolge in das Industriegebiet der heftig umkämpften Stadt Sjewjerodonezk vorgedrungen. Dort werde bereits gekämpft, schrieb der Gouverneur des Gebiets Luhansk, Serhij Hajdaj, am Montagabend in seinem Telegram-Kanal. Ukrainische Truppen kontrollieren demnach nur das Territorium des Chemiewerks Azot. Auch umliegende Ortschaften stünden unter ständigem Beschuss.

Im Chemiewerk hielten sich nach Angaben der ukrainischen Vize-Regierungschefin, Iryna Wereschtschuk, zuletzt noch etwa 300 Zivilisten auf. Die Lage ändere sich allerdings ständig, sagte sie nach Angaben der ukrainischen Agentur Ukrinform am Montag.

Die russische Truppen konzentrieren seit einiger Zeit auf die Einnahme des Verwaltungszentrums Sjewjerodonezk im Gebiet Luhansk. Am Montagmorgen räumten ukrainische Behörden den Verlust der Ortschaft Metjolkine südöstlich der Stadt ein (siehe Update vom 20. Juni, 9.45 Uhr)

Ukrainischer Angriff auf Ölplattform vor Krim - erster gemeldeter Angriff

Update vom 20. Juni, 14 Uhr: Russland hat den ukrainischen Streitkräften vorgeworfen, Ölförderplattformen vor der Krim unter Beschuss genommen zu haben. „Heute Morgen hat der Feind die Bohrplattformen von Tschernomorneftegas angegriffen“, erklärte der von Moskau eingesetzte Gouverneur der Halbinsel, Sergej Aksionow, im Online-Dienst Telegram. Demnach wurden fünf von zwölf Menschen gerettet, drei seien verletzt. Es werde noch nach den anderen gesucht. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig bestätigen.

Aksionow machte keine genaueren Angaben dazu, welche Plattformen betroffen seien. Das Unternehmen Tschernomorneftegas beutet mehrere Gas- und Ölfelder im Schwarzen und im Asowschen Meer vor der Küste der Krim aus. Es ist der erste gemeldete Angriff auf Offshore-Öl-Infrastruktur der Krim seit Beginn des russischen Militäreinsatzes in der Ukraine Ende Februar.

Kiew meldet Fortschritt in Cherson - offenbar auch Erfolge in Saporischschja

Update vom 20. Juni, 11 Uhr: Nach ukrainischen Angaben erzielt Kiews Militär in der aktuell von russischen Truppen besetzten Cherson-Region im Süden der Ukraine erste Fortschritte. Demnach sei es ukrainischen Truppen gelungen, russische Soldaten aus ihrer ersten Verteidigungslinie vor Cherson zu vertreiben, erklärte Serhiy Khlan, der Berater des Vorsitzenden der ukrainischen Militärverwaltung von Cherson, gegenüber dem ukrainischen Sender Espreso TV. Zuvor versprach der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj die Rückeroberung der Südukraine. Khlan zufolge haben sich russische Soldaten in die zweite und dritte Verteidigungslinie zurückgezogen.

Offenbar kämpfen russische Truppen auch in der Region Saporischschja mit Schwierigkeiten, während die ukrainische Seite nach eigenen Angaben nun zu Angriffen übergeht. So erklärte Rodion Kudrjaschow, ein Kommandeur der Asow-Brigade, gegenüber Espreso TV, ukrainische Truppen würden von „aktiver Verteidigung zu offensiven Handlungen“ übergehen. Dabei dränge man „den Feind“ so weit wie möglich zurück, der es schwer habe, die ukrainischen Stellungen zu durchbrechen. In den kommenden Wochen wolle man die russischen Einheiten in der Saporischschja-Region „brechen“, so Kudrjaschow.

London sieht schwache russische Luftwaffe - Ukraine räumt Verlust von Metjolkine ein

Update vom 20. Juni, 9.45 Uhr: Die Schwierigkeiten Russlands bei seinem Vormarsch in der Ukraine liegen nach britischer Einschätzung auch an den Schwächen seiner Luftwaffe. Es sei sehr wahrscheinlich, dass diese einer der wichtigsten Faktoren hinter den sehr begrenzten russischen Erfolgen seien, hieß es vom britischen Verteidigungsministerium. Die Luftstreitkräfte hätten bisher bei ihren Manövern Risiken eher vermieden und keine Lufthoheit erlangen können. Dies habe den Druck auf die russischen Bodentruppen erhöht, die mittlerweile zunehmend erschöpft seien.

Nach Einschätzung der Briten verfügen die Russen zwar über kampffähige Flugzeuge, sind aber nicht entsprechend für moderne Luftwaffeneinsätze ausgebildet. Die russische Ausbildung bei der Luftwaffe habe sich mutmaßlich jahrelang stärker darauf konzentriert, hochrangige Militärs zu beeindrucken als dynamische Einsatzszenarien verschiedener Truppen zu trainieren, hieß es.

Indes räumten ukrainische Behörden den Verlust der Ortschaft Metjolkine, südöstlich des Verwaltungszentrums Sjewjerodonezk im Osten des Landes ein. „Die Kontrolle über Metjolkine nahe Sjewjerodonezk ist verloren“, teilte der Militärgouverneur des ostukrainischen Gebiets Luhansk, Serhij Hajdaj, auf seinem Telegram-Kanal mit.

Schwere Gefechte im Donbass - Artillerie kommt verstärkt zum Einsatz

Erstmeldung vom 20. Juni: Moskau/München - Im Ukraine-Konflikt spitzen sich die Kämpfe zwischen den Truppen des russischen Machthabers Wladimir Putin und dem ukrainischen Militär um die Kontrolle der Luhansker Großstadt Sjewjerodonezk im Donbass zu. Dabei kommt auf beiden Seiten hauptsächlich Artillerie zum Einsatz.

Nach Angaben von Militärexperten reicht allerdings Russlands Überlegenheit bei der Artilleriebewaffnung nicht für die Einnahme des Verwaltungszentrums Sjewjerodonezk aus. Darüber hinaus sehen die Experten einen entscheidenden Fehler Moskaus, der es verhindert, die Ukraine stärker anzugreifen.

Kampf um Sjewjerodonezk - Putins Artilleriestärke wohl „unzureichend“ für Einnahme

„Russlands konzentrierte Artilleriekapazität gepaart mit wohl geschwächten Infanterieeinheiten bleibt unzureichend, um russische Fortschritte in Sjewjerodonezk zu erzielen“, heißt es in der jüngsten Analyse der US-Denkfabrik Institute for the Study of the War (ISW) vom Sonntagabend. Russische Truppen kämpften zwar weiter um die Kontrolle von Sjewjerodonezk, hätten aber wenig Fortschritte am Sonntag gemacht.

Russland dürfte den Experten zufolge weiter versuchen, die ehemalige Großstadt einzukesseln und die dort verbliebenen ukrainischen Kräfte, die sich weitgehend im Chemiewerk Azot verschanzt haben, vom Nachschub abzuriegeln. Allerdings seien derzeit wenig Fortschritte bei diesem Vorhaben zu sehen. Zudem bereite Moskau eine Offensive auf Slowjansk vor. Der Raum Slowjansk-Kramatorsk gilt als Zentrum der ukrainischen Verteidigungskräfte im Donbass-Gebiet.

Russland behindert eigenen Erfolg - Probleme wegen Bezeichnung als „Spezialoperation“

Nach Einschätzung des ISW behindert Moskau zudem den Erfolg seiner Invasion selbst dadurch, dass es immer noch von einer „militärischen Spezialoperation“ statt von einem Krieg spricht. Das hindere Russland an einer Mobilmachung, um weitere Kräfte zu generieren. Zudem fehle so dem Kreml die rechtliche Handhabe, um Soldaten zu bestrafen, die sich einem Einsatz verweigerten. Bei dieser Beurteilung beruft sich das ISW auch auf das britische Verteidigungsministerium.

Die US-Denkfabrik sprach auch von erfolgreichen ukrainischen Gegenangriffen im Saporischschja-Raum. Aufgrund der ukrainischen Erfolge sei Russland gezwungen, „Verstärkung in diesen geschwächten Sektor der Frontlinie“ zu schicken. (bb mit dpa)

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