Absurde Vorwürfe
Ukraine meldet hohe Russland-Verluste – Schwere Zusammenstöße und gegenseitige Luftangriffe
Russland startet mehrere Offensiven im Osten der Ukraine, doch erleidet kritische Verluste. Die aktuelle Lage im News-Ticker zum Ukraine-Krieg.
- Russland erleidet hohe Verluste: Kiew veröffentlicht aktuelle Zahlen
- Lage an der Front: Heftige Kämpfe aus der Ukraine gemeldet
- Angriff auf Cherson: Zwei Verletzte nach Luftangriff aus Russland
- Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien Russland und Ukraine sowie ihren Verbündeten. Insbesondere die Angaben zu Verlusten der beteiligten Armeen im Ukraine-Krieg lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Dieser Newsticker ist beendet. Sie finden alle weiteren Entwicklungen und Neuigkeiten in unserem aktuellen Newsticker zum Ukraine-Krieg.
Update vom 3. Februar, 21.50 Uhr: Beim Beschuss der von russischen Truppen besetzten ostukrainischen Stadt Lyssytschansk sind nach Angaben der örtlichen Behörden mindestens 15 Menschen getötet worden. Das berichtet die Deutsche Presse-Agentur. Weitere zehn wurden demnach verletzt. „Die ukrainischen Streitkräfte haben eine Bäckerei in Lyssytschansk beschossen, unter den Trümmern befinden sich Zivilisten“, schrieb der Chef der von Russland annektierten Region Luhansk, Leonid Passetschnik, am Samstag auf seinem Telegram-Kanal.
Russlands Außenamtssprecherin Maria Sacharowa sprach von „terroristischen Handlungen der ukrainischen Neonazis“. Kiew habe gewusst, dass sich zu der Zeit in der Bäckerei viele Menschen aufhielten und habe absichtlich dieses Ziel gewählt, behauptete die Sprecherin. Sie forderte eine internationale Verurteilung des Angriffs, gerade auch im Westen, da Lyssytschansk mit westlichen Waffensystemen attackiert worden sei. Nach Behördenangaben wurde die Stadt mit Raketenartillerie vom Typ Himars beschossen. Lyssytschansk liegt nur etwa zehn Kilometer von der Frontlinie entfernt.
Ukraine meldet hohe Verluste Russlands im Krieg
Update vom 3. Februar, 18.05 Uhr: Die russische Armee hat nach Angaben der ukrainischen Streitkräfte erneut schwere Verluste zu beklagen. In den letzten 24 Stunden habe Russland 880 russische Soldaten durch Tod oder Verwundung verloren. Außerdem seien unter anderem 26 Artilleriesysteme zerstört worden. Aktuelle Verlustzahlen der russischen Truppen im Überblick:
- Soldaten: 387.940 (+880)
- Panzer: 6.341 (+10)
- Gepanzerte Kampffahrzeuge: 11.805 (+13)
- Artilleriesysteme: 9.300 (+26)
- Luftverteidigungsausrüstung: 663
- Flugzeuge: 332
- Hubschrauber: 324
- Drohnen: 7.161 (+15)
- Marschflugkörper: 1847
- Schiffe/Boote: 24
- Automobilausrüstung und Tankwagen: 12.352 (+36)
- U-Boote: 1
- Sonderausstattung: 1.473 (+3)
- Quelle: Ukrainischer Generalstab vom 2. Februar 2024. Die Angaben über Verluste Russlands stammen von der ukrainischen Armee. Sie lassen sich nicht unabhängig prüfen. Russland selbst macht keine Angaben über die eigenen Verluste im Ukraine-Krieg.
Kreml macht USA schwere Vorwürfe: „Amerikaner sorgen dafür, dass mehr Ukrainer sterben“
Update vom 3. Februar, 13.40 Uhr: Der Kreml hat Washington nach dem Ukraine-Besuch der amtierenden stellvertretenden US-Außenministerin Victoria Nuland vorgeworfen, Kiew zu einer Fortsetzung des Kriegs zu provozieren. „Die Amerikaner fügen den Ukrainern (dadurch) mehr Schmerzen zu und die Amerikaner sorgen dafür, dass mehr Ukrainer sterben“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow dem Korrespondenten des russischen Staatsfernsehens Pawel Sarubin, der die Aufnahmen am Samstag auf Telegram veröffentlichte.
Die USA seien direkte Beteiligte des Konflikts und würden sich immer mehr darin verstricken, sagte Peskow. Dies werde aber am Ausgang des Kriegs nichts ändern, zeigte er sich zuversichtlich.
Update vom 3. Februar, 11.20 Uhr: In Russland ist russischen Angaben zufolge eine wichtige Ölraffinerie nach einem der Ukraine zugeschriebenen Drohnenangriff in Brand geraten. In der Nacht zu Samstag hätten die Luftabwehr und elektronische Systeme einen Drohnenangriff in den Bezirken Kalatschjowski und Sakanalje in der westrussischen Region Wolgograd abgewehrt, erklärte Gouverneur Andrej Botscharow am Samstag im Onlinedienst Telegram. Nach dem Absturz einer abgeschossenen Drohne sei in der Raffinerie von Wolgograd ein Feuer ausgebrochen.
Die Feuerwehr habe die Flammen in der Anlage des russischen Ölkonzerns Lukoil bereits am frühen Morgen unter Kontrolle gebracht, erklärte der Gouverneur weiter. Verletzte habe es keine gegeben. Eigenen Angaben zufolge ist Lukoil „der größte Produzent von Erdölprodukten im Föderationskreis Süd“, zu dem acht Regionen im Südwesten Russlands gehören.
Örtliche Medien veröffentlichten mutmaßliche Bilder der nächtlichen Explosion. Von dem örtlichen Sender V1 kontaktierte Anwohner gaben an, zwei Explosionen gehört zu haben. Die russischen Streitkräfte teilten mit, dass die Luftabwehr vier Drohnen in der Region Belgorod, zwei weitere in der Region Wolgograd und eine weitere in der Region Rostow am Don abgeschossen oder mit Störsystemen abgefangen habe.
Schwere Zusammenstöße und gegenseitige Luftangriffe im Ukraine-Krieg
Update vom 3. Februar, 9.05 Uhr: Laut ukrainischem Militär haben im Laufe des vergangenen Tages insgesamt 77 Zusammenstöße mit russischen Truppen an den Frontlinien stattgefunden. Die russische Armee habe 86 Luftangriffe und 46 Angriffe mit Mehrfachraketenwerfern durchgeführt, teilte der ukrainische Generalstab mit und ergänzte, dass es zu Verlusten unter der Zivilbevölkerung gekommen sei. Die Ukraine habe 10 Luftangriffe gegen Versammlungen russischer Truppen durchgeführt. Dabei habe man unter anderem 3 Munitionsdepots zerstört.
Update vom 3. Februar, 6.20 Uhr: In der Nacht von Freitag auf Samstag (3. Februar) hat die russische Armee die Ukraine erneut mit Drohnen ins Visier genommen. Bei dem nächtlichen Angriff seien 14 iranische Kamikaze-Drohnen des Typs „Shahed“ eingesetzt worden, berichtete die staatliche Agentur Ukrinform unter Berufung auf das ukrainische Militär. Luftverteidigungseinheiten hätten 9 dieser Drohnen zerstört, hieß es. Zugleich hat die russische Armee demnach auch zwei Kh-59-Marschflugkörper aus der russischen Grenzregion Belgorod abgefeuert. Ziel der Angriffe war dem Militär zufolge in erster Linie die Energieinfrastruktur in der Dnipropetrowsk-Region.
Ukraine-Krieg: Kiew freut sich über neue Luftabwehrsysteme
Update vom 2. Februar, 21.11 Uhr: Die Ukraine hat offenbar weitere Waffenlieferungen aus dem Westen erhalten. Zwei weitere Flugabwehrsysteme seien eingetroffen, sagte der ukrainischen Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner täglichen Fernsehansprache. Die neuen Waffen seien „in der Lage, alles abzufangen“. Nähere Angaben, um welche Flugabwehrsysteme es sich handle oder woher sie stammen, machte Selenskyj nicht.
Update vom 2. Februar, 20.19 Uhr: Der Generalstab der Ukraine hat in seinem Lagebericht russische Angriffe an sieben Frontabschnitten in den vergangenen 24 Stunden gemeldet. Die meisten Attacken seien abgewehrt worden. Das berichtet die Ukrainska Pravda und bezieht sich dabei auf den Abendbericht des ukrainischen Militärs.
Eine Übersicht über das Kampfgeschehen im Ukraine-Krieg:
- Ein Angriff auf die Verteidigungsanlagen der Ukraine in Kupiansk konnte abgewehrt werden.
- In Lyman wurden die Stellungen durch die russische Luftwaffe attackiert.
- Rund um Bachmut toben weiter Gefechte. Keine der Seiten konnte aber Gebietsgewinne verzeichnen.
- Die Kleinstadt Awdijiwka gilt weiter als umkämpft. Russland soll allein am Freitag 19 Angriffe auf die dort verschanzten ukrainischen Einheiten unternommen haben.
- An der Front rund um Marinka konnten russische Attacken zurückgeschlagen werden.
- Die Stadt Schachtarsk befindet sich aktuell unter Beschuss von südlich positionierten russischen Truppen.
- Eine Offensive Russlands zu Eroberung der Stadt Saporischschja konnte zurückgeschlagen werden.
Heftige Kämpfe im Osten der Ukraine - Russland behält Initiative
Update vom 2. Februar, 18.26 Uhr: Russland behält im Ukraine-Krieg die Initiative, erzielt aber keine nennenswerten Fortschritte. Diese Einschätzung der aktuellen Lage an der Front stammt von Eero Re, Generalstabschef der Armee Estlands. Vor allem der Osten der Ukraine und die Stadt Awdijiwka seien weiter schwer umkämpft, so der Oberst gegenüber dem estnischen Rundfunksender ERR.
Update vom 2. Februar, 17.23 Uhr: Ukrainische Truppen sollen vier Kinder aus dem von Russland besetzten Gebiet Saporischschja zurück in die Ukraine gebracht haben. Wie die Organisation Save Ukraine berichtet, befänden sich die Kinder außer Gefahr und seien in einer ihrer Einrichtungen untergebracht. „Die 15. Rettungsmission ist derzeit im Gange und bis heute haben wir 235 Kinder aus russisch besetztem und russischem Gebiet in die Ukraine zurückgebracht“, teilte die Organisation mit.
Die vier Kinder gehörten laut Ukrainska Pravda zu den etwa 20.000 von russischen Besatzern verschleppten ukrainischen Kindern. Der Ukraine sei es bislang gelungen, 387 Kinder aus den russischen Besatzungszonen zurückzubringen. Die vier geretteten Kinder sollen sich im Alter zwischen 16 und einem Jahr befinden.
Zwei Verletzte nach russischem Angriff auf Cherson
Update vom 2. Februar, 16.20 Uhr: Russische Truppen sollen das Zentrum der Stadt Cherson angegriffen haben. Laut Ukrainska Pravda sind bei dem Luftangriff zwei Personen verletzt worden. Eine 73-jährige Frau und ein 17-jähriger Junge würden demnach im Krankenhaus behandelt. „Die Besatzer beschossen ein Wohnhaus im Zentrum der Stadt“, teilte Oleksandr Prokudin, Leiter der Militärverwaltung des Gebiets Cherson, auf Facebook mit. „Ein dreistöckiges Gebäude wurde teilweise zerstört, auch Nachbarhäuser wurden beschädigt.“
Russischer General im Ukraine-Krieg ums Leben gekommen
Update vom 2. Februar, 15.45 Uhr: Bei einem ukrainischen Luftschlag sollen neben zehn Soldaten auch ein hochrangiger russischer General getötet worden sein, berichtet die Kyiv Post. General Alexander Tatarenko sei nach einem Angriff auf den Luftwaffenstützpunkt Belbek auf der von Russland besetzten Halbinsel Krim ums Leben gekommen, berichtete der Telegramkanal Crimean Wind. Die Angaben lassen sich von der Redaktion nicht unabhängig überprüfen.
Belbek sei einer der höchst entwickelten und am besten bewachten Luftwaffenstützpunkte der russischen Armee in der Schwarzmeerregion, schreibt die Kyiv Post. Vergangenen Mittwoch habe die Ukraine mit drei Suchoi Su-24 Kampfbombern etwa sechs Storm-Shadow oder SCALP-Marschflugkörper auf die Region um den Stützpunkt abgefeuert. Der ukrainischen Luftwaffe liege ein Video vor, welches mindestens zwei Brände auf dem Luftwaffenstützpunkt zeige. Außerdem seien auf mehreren sozialen Medien Meldungen von Explosionen auf der annektierten Halbinsel Krim gemeldet worden.
Ukraine widerspricht Übernahme von Dorf durch russische Truppen
Update vom 2. Februar, 15.05 Uhr: Die ukrainischen Streitkräfte widersprechen der Behauptung, dass russische Truppen das Dorf Tabaewka in der Region Charkiw eingenommen hätten. Wladimir Fitjo, Leiter des PR-Dienstes des Kommandos der ukrainischen Bodentruppen, sagte, dass es in der Nähe weiter zu Kämpfen komme. „Der Feind behauptet, er habe Tabajewka eingenommen. Das ist nicht wahr“, so Fitjo.
Laut Ilya Yevlash, dem Leiter des Pressedienstes der operativ-strategischen Truppen, sei die Kampflinie weiterhin „sehr dynamisch“. Russland setze seine Offensivoperationen im Gebiet fort. Außerdem käme es weiterhin zu schweren Kämpfen und Artilleriebeschuss „in der Nähe des Dorfes Kupjansk sowie in der Nähe von Tabaevka“.
Russlands greift im Ukraine-Krieg den Geburtsort von Präsident Selenskyj an
Update vom 2. Februar, 13.00 Uhr: Russlands Drohnenangriff auf die ukrainische Infrastruktur soll nicht irgendeine Stadt getroffen haben. Die 24 unbemannten Flugkörper aus iranischer Produktion haben laut dpa den Geburtsort des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj getroffen. Und die Stadt Krywyj Rih war nicht zum ersten Mal Ziel russischer Angriffe. Nachdem Selenskyj im vergangenen Jahr angegeben hatte, dass er den Krieg nach Russland tragen wolle, habe Russland ebenfalls mehrere Angriffe auf die Heimatstadt des Präsidenten gestartet, berichtet CNN. Warum die Stadt erneut Ziel der Angriffe wurde, ist unklar – laut offizieller ukrainischer Angaben hätten sich keine militärischen Ziele in der Nähe befunden.
Krywyj Rih ist vor allem für seine Erzgewinnung und Stahlproduktion bekannt. Dementsprechend verfügt die Stadt über mehrere Bergwerke und Stahlwerke. Das größte Stahlwerk Kryworischstal ist an den Umsätzen gemessen das drittgrößte Unternehmen der Ukraine.
Energieunternehmen sichert Energieversorgung für Krankenhäuser nach russischem Angriff im Ukraine-Krieg
Update vom 2. Februar, 11.55 Uhr: Nach dem Drohnenangriff auf das ukrainische Energieunternehmen Ukrenergo, hätten die Inspektionen am zerstörten Umspannwerks begonnen. Laut einer Meldung des Unternehmens von vergangener Nacht würden private Haushalte seit 7 Uhr wieder mit Strom versorgt. Die Krankenhäuser in der betroffenen Region seien bereits vorher wieder mit ausreichend Strom versorgt worden, so Oleksandr Wilkul, Vorsitzender des Verteidigungsrates von Krywyj Rih.
Wie Kyiv Independent berichtet, würde die beschädigte Energieanlage derzeit untersucht. Ukrenergo wolle im Anschluss mit Notfallreparaturen beginnen. Durch die russischen Drohnenangriffe seien keine Personen getötet oder verletzt worden.
Russland durch massive Drohnen-Attacke die ukrainische Stromversorgung
Ukraine-Krieg: Die Ursprünge des Konflikts mit Russland




Update vom 2. Februar, 10.45 Uhr: Nach schweren russischen Drohnenangriffen auf die ukrainische Infrastruktur, sollen etwa 40.000 Ukrainerinnen und Ukrainer ohne Stromversorgung sein. Mit insgesamt 24 iranischen Drohnen, habe Russland ein Umspannwerk in der Stadt Krywyj Rih des Energieunternehmens Ukrenergo zerstört. Elf der unbemannten Flugkörper seien abgeschossen worden, berichtet die AFP.
Von dem Stromausfall sollen auch zwei Bergwerke betroffen gewesen sein. Etwa 100 Bergleute seien in den Stollen eingeschlossen gewesen, sollen aber mittlerweile befreit worden sein. In der Region Charkiw soll es ebenfalls zu Stromausfällen in insgesamt 64 Städten und Dörfern gekommen sein.
Zwei französische Staatsbürger bei russischem Angriff ums Leben gekommen
Update vom 2. Februar, 6.40 Uhr: Bei einem russischen Angriff auf die Stadt Beryslaw in der südukrainischen Region Cherson sind nach ukrainischen Angaben zwei Franzosen getötet worden. „Ausländische Freiwillige wurde bei einem feindlichen Angriff auf Beryslaw getötet und verletzt“, erklärte der Gouverneur der Region, Oleksandr Prokudin, im Onlinedienst Telegram. „Die russische Armee hat zwei französische Staatsbürger getötet. Drei andere Ausländer wurden leicht verletzt.“
Auch ein Ukrainer sei bei dem Angriff verletzt worden, fügte der Gouverneur hinzu. Die ukrainische Polizei erklärte, es habe sich um einen russischen Drohnenangriff gehandelt. Bei den getöteten Franzosen handle es sich um zwei Männer, bei den Verletzten um drei Männer und eine Frau. „Alle Opfer waren als Freiwillige in die Region Cherson gekommen“, erklärte die Polizei.
Mit dem Begriff Freiwillige bezeichnen die ukrainischen Behörden häufig die Mitarbeiter von Hilfsorganisationen. Das französische Außenministerium reagierte zunächst nicht auf eine Anfrage der Nachrichtenagentur AFP.
Selenskyj spricht von eindeutigem Signal im Ukraine-Krieg – auch an die USA
Erstmeldung vom 2. Februar: Kiew – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht das milliardenschwere Hilfspaket der EU für sein Land als Signal an Russland – und die USA. „Das ist ein deutliches Signal an Moskau, dass Europa standfest ist und nicht zerbricht an den immer neuen destruktiven Wellen, die im Kreml erdacht werden“, sagte Selenskyj in der Nacht zum Freitag in seiner täglichen Videobotschaft. Zugleich sei das Hilfspaket aber auch eine Botschaft an Washington, dass Europa sich für die Belange Kiews engagiere und Einigkeit demonstriere.
Die USA gelten als wichtigster Unterstützer der Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen den russischen Aggressor – vor allem im militärischen Bereich. Allerdings liegen wegen innenpolitischer Querelen in den USA zwischen Demokraten und Republikanern weitere Rüstungshilfen für Kiew derzeit auf Eis. Die ukrainischen Truppen sind wegen des Mangels an Munition und Waffen noch stärker als ohnehin schon in Bedrängnis geraten. „Wir warten auf die Entscheidungen Amerikas“, rief Selenskyj noch einmal in Erinnerung. Das auf vier Jahre ausgelegte Paket aus Brüssel im Umfang von 50 Milliarden Euro soll vor allem soziale Stabilität in der finanziell angeschlagenen Ukraine gewährleisten.
Oberbefehlshaber Saluschnyj warnt vor Munitionsmangel im Ukraine-Krieg
Währenddessen sprach der ukrainische Oberbefehlshaber Walerij Saluschnyj, über dessen angeblich bevorstehende Entlassung eifrig spekuliert wird, in einem Meinungsartikel massive Probleme bei der Truppenversorgung an. „Wir müssen mit einer verringerten militärischen Unterstützung durch entscheidende Verbündete fertig werden, die mit ihren eigenen politischen Spannungen zu kämpfen haben“, schrieb der General in einem auf der Internetseite des US-Fernsehsenders CNN veröffentlichten Aufsatz. Die Bestände der Partner an Raketen, Flugkörpern für Flugabwehrsysteme und Artilleriemunition neigten sich aufgrund der intensiven Kampfhandlungen in der Ukraine dem Ende entgehen. Zudem gebe es einen globalen Mangel an Treibladungen, die zum Beispiel für den Abschuss von Artilleriegeschossen benötigt werden.
Russland hat Saluschnyj zufolge Vorteile bei der Mobilmachung von Soldaten. Ohne unpopuläre Maßnahmen seien die staatlichen Institutionen der Ukraine nicht in der Lage, diesen Nachteil auszugleichen. Aktuell wird im ukrainischen Parlament bereits der zweite Gesetzentwurf der Regierung über verschärfte Mobilmachungsmaßnahmen diskutiert. Saluschnyj forderte zudem, innerhalb der nächsten fünf Monate ein neues staatliches System zur technologischen Aufrüstung zu schaffen. Dabei gehe es vor allem um ferngesteuerte Systeme zur Verringerung von eigenen Verlusten. (red mit Agenturmaterial)
Rubriklistenbild: © Sergei Supinsky/AFP

