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Ukraine-Krieg

„Neonazi-Regime“: Russland weist Israels Kritik an Lawrows Nazi-Vergleich zurück

Der russische Außenminister Sergej Lawrow sorgt mit kruden Nazi-Vergleichen für Empörung. Der Kreml legt gegenüber Israel noch einmal nach.

Update vom Dienstag, 3. Mai, 11.30 Uhr: Russlands Außenministerium hat in der Kontroverse mit Israel um einen Hitler-Vergleich von Außenminister Sergej Lawrow nachgelegt. Die Kritik von Außenminister Yair Lapid an Lawrow sei „antihistorisch“ und erkläre, „warum Israels Regierung das Neonazi-Regime in Kiew unterstützt“, zitieren israelische Medien (Dienstag) ein Statement aus Moskau.

Darin wird Lawrows Argument wiederholt, dass Selenskyjs jüdische Herkunft die Ukraine nicht daran hindere, von Neonazis regiert zu werden. "Antisemitismus im Alltagsleben und in der Politik wird nicht gestoppt, sondern im Gegenteil (in der Ukraine) gefördert", heißt es laut der Zeitung "Haaretz".

Lawrow nennt Selenskyj Neonazi: „Hitler hatte auch jüdisches Blut“ 

Erstmeldung, Montag, 02. Mai: Moskau – Der russische Außenminister Sergej Lawrow rechtfertigte den Aufruf des russischen Präsidenten Wladimir Putin, die Ukraine zu „entnazifizieren“, und argumentierte, dass die jüdische Abstammung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj dabei keine Rolle spiele.

„Und selbst wenn Selenskyj Jude ist? Die Tatsache negiert die Nazi-Elemente in der Ukraine nicht. Ich glaube, dass Hitler auch jüdisches Blut hatte“, sagte Lawrow am Sonntagabend (01. Mai) in einem Interview im italienischen Fernsehen. „Einige der schlimmsten Antisemiten sind Juden“, so Lawrow weiter.

Ukraine-Krieg: Selenskyj gebe „Nazi-Soldaten“ kriminelle Anweisungen

Laut The Times of Israel sagte Lawrow, Selenskyj könne den Frieden zwischen den beiden Ländern fördern, wenn er aufhöre, seinen „Nazi-Soldaten“ kriminelle Anweisungen zu geben. Er behauptete weiter, es gebe Veröffentlichungen, „die bestätigen, dass Amerikaner und insbesondere Kanadier eine führende Rolle bei der Vorbereitung ultraradikaler, offen neonazistischer Unterabteilungen für die Ukraine gespielt haben.“

Der russische Außenminister Sergej Lawrow.

Lawrow sorgt in Israel für Empörung

Mit seinem Nazi-Vergleich in Bezug auf den Ukraine-Krieg hat Lawrow in Israel für Empörung gesorgt. Die Regierung in Jerusalem verlangte eine Entschuldigung und bestellte den russischen Botschafter am Montag (02. Mai) zum Gespräch ein. Israels Außenminister Jair Lapid sprach von einer „unverzeihlichen, skandalösen Äußerung, einem schrecklichen historischen Fehler“. „Wir erwarten eine Entschuldigung.“ Lapid fügte hinzu: „Meinen Großvater haben nicht Juden umgebracht, sondern Nazis.“

Er empfahl Lawrow, in ein Geschichtsbuch zu schauen. „Die Ukrainer sind keine Nazis. Nur die Nazis waren Nazis. Nur sie haben die systematische Vernichtung der Juden vorgenommen.“ Der Leiter der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem, Dani Dajan, nannte Lawrows Äußerungen „absurd, wahnhaft, gefährlich und verachtenswert“.

Israel hat traditionell sowohl zu Russland als auch zur Ukraine gute Beziehungen. Seit Beginn des russischen Angriffs bemüht sich die Regierung darum, zwischen den beiden Ländern zu vermitteln. (sot/dpa)

Rubriklistenbild: © Maxim Shipenkov/dpa

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