Schröder für Gespräche in Moskau
Ukraine-Krieg: Russische Truppen kreisen mehrere Städte ein - Das geschah in der Nacht zum Freitag
Gleich mehrere Städte werden im Ukraine-Krieg von russischen Truppen gezielt umzingelt, vermutet das Pentagon. Währenddessen reist Altkanzler Schröder nach Moskau. Die Geschehnisse der Nacht.
Kiew - Der Ukraine-Krieg* hält die Welt weiter in Atem, auch zwei Wochen nach dem Angriff russischer Truppen wird in der Ukraine vielerorts um Städte gekämpft. Während Altkanzler Schröder für Gespräche mit Wladimir Putin* nach Moskau reist, versuchen die russischen Truppen wichtige Städte in der Ukraine einzukreisen. Das geschah in der Nacht zum Freitag, 11. März 2022.
Ukraine-Krieg: Russische Truppen kreisen mehrere Städte ein - Das geschah in der Nacht zum Freitag
Die russischen Truppen versuchen in ihrem Angriffskrieg in der Ukraine wichtige Städte einzukreisen. Doch dabei wird es ihnen weiter schwer gemacht, die ukrainische Armee kann nach eigenen Angaben den Vormarsch bremsen. Die ukrainische Armee hat demnach Angriffe russischer Einheiten an gleich mehreren Orten zurückgehalten. Im Norden des Landes seien russische Truppen dabei gestoppt worden, in die Stadt Tschernihiw vorzudringen, hieß es in einem in der Nacht zum Freitag auf Facebook veröffentlichten Bericht des ukrainischen Generalstabs. Bei Charkiw im Osten des Landes setze Russland seine Versuche fort, die Stadt von Norden her zu blockieren - diese seien weiter erfolglos. Die Angaben können nicht unabhängig geprüft werden.
Geht es nach Einschätzung des Pentagons, soll das russische Militär versuchen, ukrainische Städte gezielt zu umzingeln. Auch für die Hauptstadt Kiew hätten die Truppen demnach diesen Plan. „Charkiw und Tschernihiw, Mariupol - wir sehen diese Bemühungen, einzukreisen und zu umzingeln“, sagte ein ranghoher US-Verteidigungsbeamter. Man beobachte dies auch rund um die Hauptstadt. Die russischen Soldaten kämen von mehreren Seiten, so der Beamte. „Was wir also sehen, sind diese verschiedenen Vorstoßlinien in Richtung Kiew.“ Die Stadt sei aber viel größer als die anderen Städte und werde stark verteidigt.
Ukraine-Krieg: Mehr als 100.000 Menschen evakuiert - Fluchtkorridor offenbar erneut beschossen
Vor Ort ist vor allem in den umkämpften Städten die Lage für die Bewohner katastrophal. Aus umkämpften Städten in der Ukraine sind in den vergangenen zwei Tagen fast 100.000 Menschen evakuiert worden. Das teilte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj* in einer Videoansprache mit. Allerdings würden die Hafenstadt Mariupol und das nahe gelegenen Wolnowacha weiter blockiert. Selenskyj warf Russland vor, den Fluchtkorridor und einen Sammelpunkt für flüchtende Menschen aus Mariupol am Donnerstag beschossen zu haben. Insgesamt verließen nach UN-Schätzungen bislang rund 2,3 Millionen Menschen die Ukraine. Mehr zu den aktuellen Verhandlungen lesen Sie in unserem News-Ticker.
Ukraine-Krieg: Altkanzler Gerhard Schröder reist für Gespräche mit Wladimir Putin nach Moskau
Währenddessen ist am Donnerstag Altkanzler Gerhard Schröder nach Moskau gereist, um mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin über den Ukraine-Krieg zu sprechen. Entsprechende Berichte der Website Politico und der Bild wurden der Deutschen Presse-Agentur bestätigt. Nach dpa-Informationen fand ein erstes Gespräch zwischen Schröder und Putin am Donnerstag statt. Ob weitere geplant sind, blieb zunächst unklar. Aus der Bundesregierung war zuvor verlautet, dass die Reise nicht mit ihr abgesprochen gewesen sei.
Der UN-Sicherheitsrat soll sich nach dem Willen Russlands am Freitag mit angeblich von den USA in der Ukraine hergestellten Biowaffen beschäftigen. Hintergrund ist Russlands Vorwurf an die USA und die Ukraine, biologische Waffen zu entwickeln. Diese Woche behauptete das russische Verteidigungsministerium, in der Ukraine gebe es ein Netzwerk von Bio-Laboren, die für das US-Verteidigungsministerium arbeiteten. Internationale Faktenchecker haben diese Behauptung längst entkräftet. Die USA sehen die russischen Behauptungen als „Propaganda“ und möglichen Vorwand, selbst Massenvernichtungswaffen im Ukraine-Krieg einzusetzen. Mehr zum Hintergrund der Ukraine-Krise.
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