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Menschenhandel
Hohe Verluste für Russland: Illegales Netzwerk rekrutiert Kubaner für Ukraine-Krieg
Der Kreml soll Menschenhandel in Kuba betrieben haben. Angeblich seien erste Rekruten für den Ukraine-Krieg bereits Ende Mai in Russland eingetroffen.
Havanna – Russland kämpft im Ukraine-Krieg um seine Ressourcen. Neben Waffen und Munition geht dem Kreml auch das Personal aus. Immer mehr Soldaten verweigern den Dienst an der Waffe und schließen sich der ukrainischen Seite an. Das Militärgericht der Ukraine spricht von mehr als 100 aufgenommenen Deserteuren pro Woche.
Vielleicht auch deshalb hat die russische Militärführung seine Rekrutierung mutmaßlich ausgeweitet. Nach Angaben Kubas soll Russland ein Netzwerk zur illegalen Rekrutierung von Kubanern für „Militäroperationen in der Ukraine“ betrieben haben. Wie das Außenministerium in Havanna mitteilte, arbeite man an der Zerschlagung eines von Russland aus tätigen Schleusernetzwerks.
Kubas Außenministerium über Rekrutierungsnetzwerk: „Kein Teil des Krieges in der Ukraine“
Das kubanische Innenministerium bezeichnete die aufgedeckten Strukturen als „Netzwerk des Menschenhandels“. Das Land lehne jede Form von Söldnerei ab und setze sich als Teil der Vereinten Nationen bewusst gegen diese Praktik ein. Kuba habe Strafverfahren gegen die Verantwortlichen eingeleitet, teilte das Ministerium weiter mit. Außenminister Bruno Rodríguez erklärte im Onlinedienst X(vormals Twitter), die Regierung gehe „mit der ganzen Kraft des Gesetzes“ gegen illegalen Menschenhandel vor.
Kuba sei nicht Teil des Krieges in der Ukraine. Der Inselstaat sieht im russischen Menschenhandel seinen Ruf als neutrales Land in Gefahr: „Kubas Feinde verbreiten verzerrte Informationen, die darauf abzielen, das Bild des Landes zu trüben und es als Komplize bei diesen Aktionen darzustellen, was wir kategorisch zurückweisen.“ Kuba werde gegen jeden Schritte einleiten, „der in irgendeiner Form am Menschenhandel teilnimmt mit dem Ziel, kubanische Bürger zu rekrutieren oder als Söldner zu gewinnen, um Waffen gegen ein Land einzusetzen“, heißt es in der Pressemitteilung des Außenministeriums.
Rekrutiert Russland schon seit Mai in Kuba für den Ukraine-Krieg?
Die Aufdeckung des russischen Rekrutierungsnetzwerks fällt in eine Zeit, in der Moskau und Havanna ihre Beziehungen in jüngster Zeit intensiviert haben. Kubas Präsident Miguel Díaz-Canel hatte Ende vergangenen Jahres seinen russischen Amtskollegen Wladimir Putin in Moskau getroffen. Im Juni war der kubanische Verteidigungsminister Álvaro López Miera von seinem russischen Kollegen Sergei Schoigu empfangen worden.
Ukraine-Krieg: Die Ursprünge des Konflikts mit Russland
Ende Mai berichtete laut Aljazeera eine russische Lokalzeitung der Stadt Rjasan, dass mehrere kubanische Staatsbürger Verträge mit der russischen Armee unterzeichnet hätten, woraufhin diese in die Ukraine verschifft worden seien. Als Gegenleistung hätten die Neuankömmlinge aus Kuba die russische Staatsbürgerschaft erhalten. Ob die Berichte mit dem entdeckten Rekrutierungsnetz in Kuba zusammenhängen, ist unklar. Zudem lassen sich die Informationen aus Rjasan nicht unabhängig überprüfen.
Die russische Regierung hat sich zu den Vorwürfen aus Kuba bisher nicht geäußert. Im vergangenen Jahr hatte Russlands Präsident Wladimir Putin angekündigt, seine Armee um 30 Prozent aufzustocken. Damit besäße die russische Streitkraft eine Stärke von 1,5 Millionen Mann. Bis zuletzt lief die Rekrutierung von einheimischen Freiwilligen jedoch schlechter als erwartet. (aa mit afp)