News-Ticker
Ukraine-Minister kritisiert Westen: Nordkorea wohl „der effizientere Partner“
Russland greift erneut die ukrainische Hauptstadt an. In der Großstadt Charkiw fordern Raketenangriffe zivile Opfer. Der News-Ticker.
- Lieferungen für die Ukraine: Deutschland will erstmals Hubschrauber für den Kampf gegen Russland liefern
- Gefälschte E-Mails: Ukrainischer Geheimdienst warnt Bevölkerung vor Aufruf zum „Hochverrat“
- Russische Raketenangriffe: Mindestens fünf Tote und mehr als 40 Verletzte
- Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien Russland und Ukraine sowie ihren Verbündeten. Insbesondere die Angaben zu Verlusten der beteiligten Armeen im Ukraine-Krieg lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
HINWEIS DER REDAKTION: Dieser Ticker ist beendet. Über die aktuelle Entwicklung in der Ukraine informieren wir in unserem neuen Newsticker.
Update vom 23. Januar, 23.35 Uhr: Dmytro Kuleba, Außenminister der Ukraine, hatte im Interview mit Politico, Welt und Bild die langsame Rüstungsproduktion in den Unterstützerländern kritisiert. „Wir schätzen alles, was wir erhalten, aber das Ausmaß des Krieges verlangt mehr“, sagte Kuleba im Interview. Vor allem würde es der Ukraine an ausländischer Artilleriemunition mangeln. Dagegen erhalte Russland wesentlich mehr Artilleriegeschosse von seinem Partnerland Nordkorea.
„So lächerlich es auch klingen mag, aber es scheint so, dass Nordkorea ein effizienterer Partner für Russland ist als die Freunde, die versuchen, die Ukraine mit Artilleriemunition zu versorgen“, sagte der Außenminister. Westliche Staaten rate er, sich nicht durch zu viele Überlegungen vom Ziel ablenken zu lassen, dass die Ukraine den Krieg gewinnt. „Denn die Ukraine wäre dann das erste Opfer. Aber Deutschland und andere europäische Nationen wären das nächste. Und dazwischen läge nicht viel Zeit.“
Pistorius genehmigt erstmals Hubschrauberlieferungen an die Ukraine
Update vom 23. Januar, 20.55 Uhr: Um die Ukraine im Kampf gegen russische Invasionstruppen zu unterstützen, soll die Bundesregierung nun auch Militärhubschrauber liefern, berichtet die dpa. Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) habe zugesagt, sechs Mehrzweckhubschrauber vom Typ Sea King Mk41, Zubehör- und Ersatzteilpakete in die Ukraine zu schicken, teilte das Verteidigungsministerium mit. Außerdem wolle man ukrainische Soldaten für den Einsatz der Hubschrauber ausbilden.
„Der Sea King ist ein bewährter und robuster Hubschrauber, der den Ukrainern in vielen Bereichen helfen wird: bei der Aufklärung über dem Schwarzen Meer bis hin zum Transport von Soldaten. Es ist die erste deutsche Lieferung dieser Art“, sagte Pistorius. Die Luftverteidigung stelle einen der wichtigsten Faktoren für die Verteidigung der Ukraine dar.
Russische Hacker verbreiten Fake-E-Mails in der Ukraine
Update vom 23. Januar, 19.25 Uhr: Wie der Geheimdienst der Ukraine (SSU) berichtet, würden russische Hacker mit gefälschten E-Mails versuchen, Panik unter der Bevölkerung zu verbreiten. In den Nachrichten heiße es, dass Personen, die mit Russland kooperieren, eine Belohnung erhalten würden. Der SSU rief die ukrainische Bevölkerung auf, solche E-Mails zu melden.
Der Geheimdienst habe bereits einige der Mail-Adressen blockiert, die für die Nachrichten verantwortlich sind, berichtet Ukrainska Pravda. Als Warnung fügt der SSU hinzu: „Wir weisen erneut darauf hin, dass die Weitergabe von Informationen über die ukrainischen Streitkräfte und kritische Infrastruktureinrichtungen oder jede andere Form der Zusammenarbeit mit dem Feind strafbar ist. Diese Straftaten können als Hochverrat eingestuft werden“.
Zahlen von Opfern nach Raketenbeschuss in Charkiw steigen weiter an
Update vom 23. Januar, 18.25 Uhr: Nach einem russischen Angriff auf die ukrainische Stadt Charkiw, soll die Zahl der Getöteten auf 8 gestiegen sein. Das teilte Oleh Syniehubov, Leiter der Militärverwaltung der Oblast Charkiw, mit. In früheren Meldungen war die Rede von 6 Toten. Außerdem sollen bei dem Luftschlag 46 Menschen verletzt worden sein.
Am Morgen des 23. Januars habe die russische Armee die Stadtteile Kiewskyi und Saltivskyi in Charkiw angegriffen. Wie Ukrainska Pravda berichtet, soll es sich um einen Luftangriff gehandelt haben. Russland soll KH-22-Raketen genutzt haben, die laut msn eigentlich zum Einsatz gegen Schiffe gedacht sind.
Panzer, Drohnen, Luftabwehr: Waffen für die Ukraine




Russlands Propaganda in den Vereinten Nationen
Update vom 23. Januar, 16.57 Uhr: Russland nutzt seine Position im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (UNSC) weiterhin als Waffe für seine Propaganda, wie es im aktuellen Bericht der US-Denkfabrik Institute for the Study of War heißt. So sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow etwa, Russland sei im Ukraine-Krieg immer für Verhandlungen bereit und gab dem Westen die Schuld für das Ausbleiben entsprechender Gespräche.
Lawrow behauptete auch, dass „wenn die Ukraine aufhört zu kämpfen, Hunderttausende“ ukrainische Leben gerettet würden. Indes erhöhte sich die Zahl der ukrainischen Todesopfer durch die jüngsten russischen Raketenangriffe auf sieben. Zuvor hatte die Militärführung in Kiew am Dienstag von sechs Toten infolge der russischen Angriffe auf Kiew und Charkiw gesprochen. Über 70 Menschen wurden bei den Attacken in der Nacht auf Dienstag demnach verletzt.
Russland weist Vorwurf der Verschleppung von Kindern vor den Vereinten Nationen zurück
Update vom 23. Januar, 15.38 Uhr: Russland hat vor den Vereinten Nationen den Vorwurf zurückgewiesen, im Ukraine-Krieg tausende ukrainische Kinder entführt und nach Russland deportiert zu haben. „Die Russische Föderation war nicht an der Deportation ukrainischer Staatsbürger in ihr Territorium beteiligt“, sagte am Dienstag der russische Vertreter vor dem UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes in Genf. Drei Millionen Bewohner der Ukraine seien vielmehr seit Kriegsbeginn freiwillig nach Russland gekommen.
„Etwa drei Millionen Bewohner der Ukraine, darunter auch Kinder, wurden in der Russischen Föderation aufgenommen“, sagte der russische Vizeminister für Arbeit und Zivilschutz, Alexej Wowtschenko. „Der Großteil der Kinder ist mit seinen Familien oder Betreuern gekommen. Sie wurden in Notunterkünften oder bei Verwandten untergebracht.“ Es seien derzeit noch Untersuchungen zur Situation von „mehr als 5000 Kindern“ im Gange. Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag hatte im März vergangenen Jahres wegen der Verschleppung ukrainischer Kinder einen Haftbefehl gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin erlassen.
Raketenangriffe auf Kiew und Charkiw im Ukraine-Krieg: Mindestens sechs Todesopfer
Update vom 23. Januar, 14.05 Uhr: Bei neuen russischen Raketenangriffen vor allem auf die ukrainische Hauptstadt Kiew und Charkiw im Osten des Landes sind nach Behördenangaben mindestens sechs Menschen getötet und mehr als 70 weitere verletzt worden. Insgesamt habe die russische Armee in der Nacht 41 Raketen auf ukrainische Ziele abgefeuert, teilte am Dienstag die Militärführung in Kiew mit. Davon seien 21 abgefangen worden.
Die nicht abgefangenen Raketen hätten „nicht alle ihr Ziel erreicht“, betonte der ukrainische Armeechef Waleryj Saluschnyj. Allerdings fanden einige doch ihr Ziel. „Die Zahl der Toten nach feindlichen Angriffen liegt bei fünf und 51 Menschen wurden verletzt“, erklärte der Regionalgouverneur von Charkiw, Oleg Synegubow. Bei den Luftangriffen in Kiew wurden nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko am Dienstag 22 Menschen verletzt. 13 von ihnen hätten ins Krankenhaus gebracht werden müssen, darunter drei Kinder.
Russland behauptet, nicht auf Zivilbevölkerung im Ukraine-Krieg zu zielen
Update vom 23. Januar, 12.20 Uhr: Das russische Militär ziele nicht auf Zivilisten, wenn es Objekte in der Ukraine treffe, erklärte der Kreml am Dienstag auf Anfrage zu den nach ukrainischen Angaben tödlichen russischen Angriffen auf die Städte Kiew und Charkiw. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.
Auf die Frage, ob die Angriffe die Antwort Moskaus auf einen ukrainischen Artillerieangriff auf die von Russland kontrollierte Stadt Donezk in der Ostukraine am Sonntag seien, bei dem 27 Menschen getötet wurden, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow auf einer Pressekonferenz: „Nein, das können Sie nicht sagen. Wir setzen unsere spezielle Militäroperation fort, und unser Militär trifft im Gegensatz zum Kiewer Regime keine sozialen Einrichtungen und Wohnviertel und keine Zivilisten. Darin unterscheidet sich unser Militär grundlegend vom Militär des Kiewer Regimes.“ Die russischen Angaben lassen sich nicht unabhängig prüfen. Ukrainische Stellen berichten von Raketenangriffen in Charkiw auch auf zivile Einrichtungen.
Tote und Verletzte nach russischen Angriffen auf Ukraine
Update vom 23. Januar, 10.50 Uhr: Infolge neuer russischer Raketenangriffe sind in verschiedenen Teilen der Ukraine mehrere Menschen getötet worden. Der ukrainische Innenminister Ihor Klymenko informierte am Dienstag im Nachrichtendienst Telegram über mindestens fünf Tote und mehr als 40 Verletzte. Allein in der ostukrainischen Metropole Charkiw wurden örtlichen Behörden zufolge drei Menschen getötet und weitere 42 verletzt. Ein mehrstöckiges Wohnhaus sei getroffen worden. Rettungskräfte suchten weiter nach möglichen Überlebenden. In einem Bezirk der Großstadt fielen Wasser und Strom aus.
In Pawlohrad im Gebiet Dnipropetrowsk berichteten die Behörden von einem Totem und einem Verletzten. In Kiew gab es Bürgermeister Vitali Klitschko zufolge mindestens 20 Verletzte. Eine Mitteilung der Militäradministration über eine getötete Frau wurde später korrigiert. Sie sei nach einer Wiederbelebung schwer verletzt auf eine Intensivstation eingeliefert worden, teilte Klitschko mit.
Update vom 23. Januar, 9.47 Uhr: Die russischen Streitkräfte haben nach ukrainischen Angaben 41 Raketen abgefeuert. 21 davon habe die Luftabwehr abgefangen, teilte das ukrainische Militär mit. „Der Feind hat einen kombinierten Raketenangriff auf die Ukraine gestartet, mit Marschflugkörpern, ballistischen Raketen, Luft- und Flugzeuglenkwaffen“, so die Meldung auf Telegram. Die Luftwaffe habe in Zusammenarbeit mit den Luftverteidigungskräften 15 Marschflugkörper vom Typ X-101/X-555/X-55, fünf ballistische Raketen vom Typ Iskander-M und eine Lenkrakete vom Typ X-59 zerstört.
Hohe Verluste für Russlands Streitkräfte im Ukraine-Krieg
Update vom 23. Januar, 9.00 Uhr: Der Generalstab der ukrainischen Verteidigungstruppen hat neue Zahlen zu den Verlusten Russlands veröffentlicht. In den vergangenen 24 Stunden seien 960 russische Soldaten im Ukraine-Krieg gefallen oder schwer verwundet worden. Die Zahlen stammen von ukrainischen Behörden und können nicht unabhängig überprüft werden.
- Soldaten: 377.820 Soldaten (+960 zum Vortag)
- Panzer: 6214 (+22)
- Gepanzerte Fahrzeuge: 11.548 (+59)
- Artilleriesysteme: 8947 (+51)
- Mehrfachraketenwerfer: 970 (+2)
- Luftabwehrsysteme: 657 (+2)
- Flugzeuge: 331
- Helikopter: 324
- Drohnen: 6961
- Marschflugkörper: 1820
- Kriegsschiffe: 23
- U-Boote: 1
- Tanklastzüge und weitere Fahrzeuge: 11.956 (+65)
Quelle: Ukrainischer Generalstab, 23. Januar - Die Angaben über Verluste Russlands stammen von der ukrainischen Armee. Sie lassen sich nicht unabhängig prüfen. Russland selbst macht keine Angaben über die eigenen Verluste im Ukraine-Krieg.
Schwere Angriffe im Ukraine-Krieg auf Kiew gemeldet: Russland beschießt Region mit Raketen
Update vom 23. Januar, 7.15 Uhr: Russland hat ukrainischen Angaben zufolge in der Nacht und am Morgen erneut die Hauptstadt Kiew angegriffen. Die Luftabwehr sei im Einsatz, schreibt der Leiter der Militärverwaltung der Hauptstadt, Serhij Popko, auf Telegram.
Auch die Großregion Kiew habe Moskau mit Raketen angegriffen, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet.
Aktuelle Lage im Ukraine-Krieg: Selenskyj bekommt Waffen aus Polen
Update vom 22. Januar, 22.03 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat neue Waffenlieferungen aus Polen für sein Land im Abwehrkampf gegen Russland angekündigt. „Es wird ein neues Rüstungspaket aus Polen geben“, sagte er am Montagabend in seiner täglichen Videoansprache. Zudem sei beim Besuch des polnischen Premierministers Donald Tusk über die gemeinsame Produktion von Waffen gesprochen worden, um die Verteidigungsfähigkeit der Ukraine zu stärken. Als dritten Punkt nannte der Staatschef die Ausbildung ukrainischer Soldaten an polnischen Waffensystemen.
Selenskyj machte weder Angaben zum Umfang der Waffenlieferungen noch zum Inhalt des Rüstungspakets. Warschau gilt als einer der engsten und wichtigsten Verbündeten Kiews. Seit Ausbruch des Kriegs hat Polen der Ukraine unter anderem Kampfpanzer, darunter auch Leopard-Panzer, und Kampfflugzeuge vom Typ MiG geliefert.
Ukraine meldet schwere russische Angriffe um Bachmut: „Lage extrem angespannt“
Update vom 22. Januar, 20.45 Uhr: Die Ukrainer sind nach Angaben der Militärführung in Kiew im Norden des Landes und rund um Bachmut schweren russischen Angriffen ausgesetzt. „Die Lage ist extrem gespannt und von intensivem Feuer von Artillerie, Minenwerfern und Kampfdrohnen sowie Sturmhandlungen des Gegners gekennzeichnet“, schrieb der Oberkommandierende der ukrainischen Heerestruppen, Olexander Syrskyj, am Montagabend auf seinem Telegram-Kanal. Er habe mit den Brigadekommandeuren vor Ort die weitere Verteidigung koordiniert.
Im Nordosten der Ukraine sind die Verteidiger seit Monaten in der Defensive. So hatte Russland in den vergangenen Wochen mehrfach kleinere Geländegewinne vermeldet.
Krim-Hafenstadt: Trinkwasserversorgung in Sewastopol eingestellt
Update vom 22. Januar, 19.30 Uhr: Die Trinkwasserversorgung in der Hafenstadt Sewastopol auf der völkerrechtswidrig annektierten Halbinsel Krim wurde vorläufig eingestellt. „Es gab einen drastischen Zufluss von Schmutzwasser in den Fluss Tschornaja, der Grundwasserspiegel ist gestiegen“, begründete der Gouverneur von Sewastopol, Michail Raswoschajew am Montag bei Telegram die Maßnahme. Erst ab Mittwoch könne die Versorgung wieder aufgenommen werden.
Auslöser für die Entscheidung seien schwere Schneefälle und anschließende Schneeschmelze in den vergangene Tagen gewesen. Sewastopol wird von den russischen Streitkräften als Hauptstützpunkt für die Schwarzmeerflotte genutzt. Auch deshalb führte das ukrainische Militär in den vergangenen Monaten immer wieder Angriffe auf die Hafenstadt aus.
Neun Angriffe in 24 Stunden – Russland meldet 76 zerstörte Drohnen
Update vom 22. Januar, 18.25 Uhr: Bei einem russischen Angriff auf die Stadt Kupiansk in der Region Charkiw ist offenbar ein Mensch getötet worden. Eine weitere Person wurde verletzt. Das meldete das Portal The Kyiv Independent unter Berufung auf den Gouverneur der Region.
Update vom 22. Januar, 17.20 Uhr: Die russischen Streitkräfte sollen neun ukrainische Angriffe in den letzten 24 Stunden abgefangen haben, berichtet das russische Nachrichtenmagazin Tass. Wie das russische Militär mitteilte, hätten sich die Angriffe in den Gebieten Kupjansk, Krasny Liman, Donezk, Saporoschija und Cherson ereignet.
„Einsatz- und taktische Flugzeuge, Drohnen, Raketentruppen und Artillerie zerstörten zwei Feldmunitionsdepots der 23. mechanisierten Brigade der Ukraine“, habe das Ministerium mitgeteilt. Außerdem sollen ein ukrainisches Flugzeug, sechs Marschflugkörper und 76 ukrainische Drohnen zerstört worden sein. Die Angaben beruhen auf Aussagen des russischen Militärs und lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Russland beendet Löscharbeiten an Gasterminal
Update vom 22. Januar, 17.00 Uhr: Nach mehr als einem Tag sollen die Löscharbeiten an einem Gasterminal des Unternehmens Luvatek in St. Petersburg beendet worden sein, berichtet die dpa. Nach einem ukrainischen Drohnenangriff ging das Terminal im Hafen Ust-Luga an der Ostsee in Flammen auf. „Der Brand ist vollständig liquidiert“, schrieb der Chef der Bezirksverwaltung von Kingisepp, Juri Sapalatski, am Montagnachmittag auf seinem Telegram-Kanal.
Zunächst hatte das russische Verteidigungsministerium den Treffer durch die Ukraine nicht bestätigt. Am Montag habe der Kremlsprecher Dmitri Peskow aber einen Treffer am Gasterminal eingeräumt. Das Unternehmen Novatek habe in seinem Pressebericht von einer „äußeren Einwirkung“ berichtet.
Ukraine wehrt acht russische Shahed-Drohnen ab
Update vom 22. Januar, 16.00 Uhr: In der Nacht vom 22. Januar soll Russland die Ukraine mit acht Shahed-Drohnen angegriffen haben, berichtet die ukrainische Luftwaffe. Die Drohnen seien in Richtung Mykolajiw, Cherson, Dnipropetrowsk und Kirowohrad geflogen. Wie die ukrainische Luftwaffe mitteilte, seien alle unbemannten Flugzeuge zerstört worden.
Zuvor war die Rede von lediglich fünf feindlichen Drohnen. Bei dem Angriff habe es keine Verletzte oder Schäden gegeben, schreibt Ukrainska Pravda.
Ukraine zeiht sich aus Dorf in Charkiw zurück
Update vom 22. Januar, 15.15 Uhr: Der Sprecher der ukrainischen Bodentruppen, Wolodymyr Fityo, hatte mitgeteilt, dass sich die ukrainischen Soldaten aus dem Dorf Krokhmalny in der Region Charkiw zurückgezogen hätten. Fityo versicherte jedoch, dass dies keine Auswirkung auf die Sicherheit der benachbarten Einheiten darstelle.
Aus dem kleinen Dorf, das laut Fityo aus lediglich fünf Häusern bestünde, hätten sich die Truppen zurückgezogen, um sich in eine besser vorbereitete Stellung zu begeben. „Ihre Positionen wurden in die bisher vorbereiteten Verteidigungspositionen verlegt, wo sie jetzt die Stellung halten und den Feind am Vorrücken hindern. (...) Ich denke, das ist ein vorübergehendes Phänomen. Die Frontlinie wechselt täglich“, erklärte Fityo.
Selenskyj will ausländischen Soldaten ukrainische Staatsbürgerschaft anbieten
Update vom 22. Januar, 14.30 Uhr: Der ukrainische Präsident, Wolodymyr Selenskyj, habe vorgeschlagen, ausländischen Soldaten die ukrainische Staatsbürgerschaft anzubieten, berichtet die AFP. Die Staatsangehörigkeit soll zusätzlich zur ursprünglichen angenommen werden könne, teilte der Präsident auf sozialen Medien mit. Er begründe die Idee damit, dass die Soldaten für die „Ukraine kämpfen, als wäre sie ihr Heimatland“.
Bislang hätten Menschen, die die ukrainische Staatsbürgerschaft annehmen wollten, ihre alte ablegen müssen. Dies gelte zukünftig nur noch für die russische Staatsbürgerschaft. Seit Beginn des Ukraine-Kriegs sollen sich tausende ausländische Soldatinnen und Soldaten der Ukraine angeschlossen haben. Auch Menschen aus Russland sollen darunter sein, die sich von der Regierung in Moskau abgewandt hätten.
Mann in Cherson stirbt durch russischen Drohnenangriff
Update vom 22. Januar, 13.55 Uhr: Ein russischer Drohnenangriff in der Region Cherson soll das Leben eines Mannes gefordert haben. Dies wurde von Oleksandr Produkin, dem Gouverneur der betroffenen Region, bekannt gegeben. Er berichtete, dass in Berislaw, einer Stadt in der Region, ein unbemanntes Fluggerät einen Sprengsatz auf einen Zivilisten fallen gelassen haben soll. Laut Produkin verstarb der Mann, der sich auf seinem Motorrad befand, unmittelbar am Angriffsort. Die Identifizierung des verstorbenen Einwohners ist noch im Gange.
Ukraine und Russland kämpfen erbittert um Donezk
Update vom 22. Januar, 11.40 Uhr: Russische Truppen haben laut dem Gouverneut der Region Donezk, Vadym Filashkin, die Stadt Kramatorsk beschossen. Bei dem Angriff sei ein 49-jähriger Mann gestorben. Die Tochter des Getöteten sei durch die Angriffe verletzt worden. „Die Russen beschossen die Stadt gegen 9.25 Uhr, wir ermitteln die Art der eingesetzten Waffe“, teilte Filashkin auf Facebook mit.
Der Gouverneur soll außerdem betont haben, dass Städte der Region Donezk, die eigentlich weit von der Front entfernt sind, nicht sicher seien. Deshalb fordere er die Bevölkerung zur Evakuierung auf, berichtet Ukrainska Pravda.
Erstmeldung: Kiew – In der von russischen Militärs kontrollierten Stadt Donezk wurde am Sonntag (21. Januar) nach Angaben der Besatzer ein Marktplatz von ukrainischer Artillerie getroffen. Dabei seien mindestens 28 Menschen getötet worden. Auch in anderen Teilen der Region Donezk habe es weitere Opfer ukrainischer Angriffe gegeben, die Gesamtzahl der Toten liege bei 28, außerdem gebe es 30 Verletzte.
Berichte über russische und ukrainische Luftangriffe
Die Fronten im Osten und Süden der Ukraine wurden am Sonntag von einer Reihe von Angriffen der ukrainischen und der russischen Luftwaffe erschüttert. Der ukrainische Generalstab berichtete am Abend, es seien neun russische Militärziele attackiert worden. Zugleich nannte der Generalstab ohne Ortsangaben auch eine Serie russischer Attacken am Sonntag. Bei den 69 Luftangriffen und durch Beschuss mit Raketen und Mehrfachraketenwerfern habe es erneut Opfer gegeben.
Schwere Kämpfe im Sektor Awdijiwka und Bachmut im Ukraine-Krieg
Nach einer neuen Serie massiver russischer Attacken auf ukrainische Städte und Dörfer hat Präsident Wolodymyr Selenskyj Konsequenzen für die Angreifer versprochen. „Russland wird für all diesen Terror zur Rechenschaft gezogen werden“, sagte der ukrainische Staatschef am Sonntag in seiner allabendlichen Videoansprache. „Ohne die Entscheidungen Moskaus, diese Aggression und diesen Terror auszulösen, wären abertausende von Menschen heute noch am Leben.“ Daher müssten sowohl die individuellen Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden als auch der gesamte russische Staat. „Russland muss lernen und sich immer daran erinnern, dass der Aggressor am meisten durch Aggression verliert.“
Vor Selenskyj hatte bereits der Generalstab in Kiew von der neuen Serie russischer Angriffe am Sonntag berichtet. „Die heftigsten Kämpfe gab es im Sektor Awdijiwka sowie in Bachmut, Marjinka, Kupjansk und im Süden der Ukraine“, sagte Selenskyj. „Allein an diesem Tag beschossen russische Unmenschen mehr als hundert Städte, Ortschaften und ukrainische Dörfer in neun Regionen: von Tschernihiw und Sumy bis Mykolajiw und Kirowohrad.“ Die Angaben der Kriegsparteien lassen sich meist kaum unabhängig überprüfen. (red mit Agenturmaterial)
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