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Interview

Deutschlands neuer Botschafter in Russland: „Wichtig, einander auch in einer schwierigen Lage zu verstehen“

Außenministerin Annalena Baerbock und ihr bald wichtigster Mann in Moskau: Alexander Graf Lambsdorff.
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Außenministerin Annalena Baerbock und ihr bald wichtigster Mann in Moskau: Alexander Graf Lambsdorff.

Den designierten deutschen Botschafter in Moskau, Alexander Graf Lambsdorff, erwartet ein schwieriger Job. Dennoch sieht er seine Berufung als positives Zeichen.

Dieses Interview liegt IPPEN.MEDIA im Zuge einer Kooperation mit dem Security.Table Professional Briefing vor – zuerst veröffentlicht hatte es Security.Table am 25. Juli 2023.

Herr Lambsdorff, Russland hat vor kurzem Dutzende deutsche Diplomaten ausgewiesen, es muss drei Konsulate schließen. Dass Sie nun in wenigen Tagen als deutscher Botschafter in Moskau anfangen, ist das trotzdem ein positives Zeichen für deutsch-russische Beziehungen?
Deutschland und Russland haben auch in schwierigsten Zeiten diplomatische Beziehungen zueinander unterhalten, weil das eine Stabilisierung bestimmter Gesprächskanäle mit sich bringt. Und die sind gerade dann wichtig, wenn die Spannungen so sind wie im Moment. Insofern können Sie das als positives Zeichen sehen.

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Gibt es denn noch gute Gesprächskanäle? Es wird doch eher darüber diskutiert, Russland etwa aus der OSZE auszuschließen. Damit würden direkte Gespräche noch seltener werden.
Es ist einfach wichtig, einander auch in einer schwierigen Lage zu verstehen, die Politik des jeweiligen Gegenübers zu analysieren und die Regierung zu Hause darüber zu unterrichten. Was die Mitgliedschaft in internationalen Organisationen angeht, gibt es sehr unterschiedliche Ansichten. Persönlich glaube ich, dass es wichtig ist, bestimmte Foren zu erhalten, in denen auch Vertreter Russlands ihren Platz haben. Aber dass andere Länder dies anders sehen können, kann ich nachvollziehen.

„Der Ukraine weiter in ihrem legitimen Recht auf Selbstverteidigung helfen“

Was kann die Bundesregierung tun, um den Krieg in der Ukraine möglichst schnell zu beenden?
Derzeit geht es darum, gemeinsam mit den Verbündeten in der Europäischen Union und der Nato der Ukraine weiter in ihrem legitimen Recht auf Selbstverteidigung zu helfen, mit dem Ziel, dass Russland von seiner militärischen Aggression ablässt. Das wird in der breiten demokratischen Mitte auch von allen so gesehen, die Union trägt das als größte Oppositionskraft ja mit.
Was bedeutet es Ihrer Meinung nach, dass Russlands Präsident Wladimir Putin nun doch nicht zum BRICS-Staaten-Treffen nach Südafrika reist?
Ich kann über die Motive von Präsident Putin nicht spekulieren. Wir wissen aber aus Äußerungen der südafrikanischen Regierung, dass es in ihren Augen eine ausgesprochen heikle Situation war. Und allein die Tatsache, dass man dort das Römische Statut hochhält, zeigt, dass die regelbasierte Ordnung da, wo sie noch funktioniert, Wirkung entfaltet. Und wir als Deutsche haben jedes Interesse daran, genau diese regelbasierte Ordnung zu verteidigen, zu stützen und da, wo sie verletzt worden ist, wiederherzustellen. Das ist für uns als tief in Europa integriertes, global exportorientiertes Land mit begrenzten militärischen Mitteln absolut zentral.

Interview: Viktor Funk

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