News-Ticker
Angriffe auf Kinder: UNO setzt russische Streitkräfte auf „Liste der Schande“
Selenskyj beschuldigt Russland, einen Anschlag auf das AKW in Saporischschja zu planen. Raketen schlagen in Odessa und Krywyj Rih ein. News-Ticker zum Ukraine-Krieg.
- Wagner-Gruppe gegen den Kreml: Prigoschin wirft russischem Militär Vertuschung von Verlusten vor
- Angriff auf Großstädte: Moskau beschießt Krywyj Rih und Odessa
- Mit Raketen beschossen: Russland meldet ukrainischen Angriff auf Krim-Brücke
- Dieser News-Ticker zur Lage im Ukraine-Krieg wird laufend aktualisiert. Die Informationen stammen teilweise von den Kriegsparteien aus der Ukraine und Russland. Sie lassen sich nicht immer unabhängig prüfen.
Hinweis der Redaktion: Dieser Ticker ist beendet. Über die aktuellen militärischen Entwicklungen im Ukraine-Krieg informieren wir in unserem neuen News-Ticker.
Update vom 22. Juni, 20.35 Uhr: Die Vereinten Nationen haben die russischen Streitkräfte und ihnen angegliederte bewaffnete Gruppen wegen der Verletzung von Kinderrechten im Ukraine-Krieg auf ihre „Liste der Schande“ gesetzt. UN-Generalsekretär Antonio Guterres zeigte sich in einem Bericht, den die Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag einsehen konnte, geschockt von den häufigen Angriffen auf Schulen und Krankenhäuser sowie „der hohen Zahl an getöteten und versehrten Kindern“ in der Ukraine.
Die „Liste der Schande“ brandmarkt Staaten und Organisationen, denen die UNO Kinderrechtsverletzungen in Konflikten vorwirft. Dem Bericht zufolge sind in der Ukraine im vergangenen Jahr 477 Kinder getötet worden. 136 Todesfälle wurden den russischen Streitkräften und angegliederten Gruppen zugeordnet, 80 den ukrainischen Streitkräften. Zudem wurden laut Bericht 909 Kinder verstümmelt, 518 von russischen Truppen und 175 von ukrainischen. Das Papier wurde dem UN-Sicherheitsrat übergeben und soll kommende Woche veröffentlicht werden.
„Ich bin entsetzt von der hohen Anzahl schwerwiegender Vergehen gegen Kinder in der Ukraine“, erklärte Guterres. Der Bericht stelle nicht einmal das volle Ausmaß der Vorfälle dar. Zwar tauchen die ukrainischen Streitkräfte nicht auf besagter „Liste der Schande“ auf, doch die UNO spricht eine Mahnung an die Ukraine „wegen der Zahl der getöteten und versehrten Kinder und der Angriffe gegen Schulen und Krankenhäuser“ aus. Er werde die Situation für seinen nächsten Bericht beobachten, erklärte Guterres.
Ukraine-Krieg: Prigoschin wirft Militär Vertuschung von Verlusten vor
Update vom 22. Juni, 17.10 Uhr: Der Chef der russischen Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, wirft Verteidigungsminister Sergej Schoigu und dem Chef des Generalstabs Waleri Gerassimow vor, „sehr ernste Verluste“ an der Front zu vertuschen. Auf dem Schreibtisch von Präsident Wladimir Putin lande „totaler Müll“, erklärt Prigoschin in Sprachnachrichten auf Telegram. „Das Ganze wird vor allen verheimlicht. Eines Tages wird Russland aufwachen und erfahren, dass die Krim den Ukrainern übergeben wurde“, sagt er unter Anspielung auf die 2014 von Russland annektierte Halbinsel. „Sie täuschen das russische Volk, und wenn es so weitergeht, werden wir ohne das Wichtigste dastehen: Russland.“ Eine Stellungnahme des Verteidigungsministeriums liegt nicht vor.
Panzer, Drohnen, Luftabwehr: Waffen für die Ukraine




Ukraine-Krieg: „Wagner-Gruppe“ sucht Kräfte für „Militärpolizei“
Update vom 22. Juni, 16.35 Uhr: Die russische Söldnergruppe Wagner hat mit der Rekrutierung von ehemaligen oder aktiven Streitkräften in der besetzten Ukraine begonnen, wie aus Online-Stellenanzeigen der Privatarmee und Berichten unabhängiger Medien hervorgeht. In einem Beitrag, der auf der russischen Social-Media-Website vk.com geteilt wurde, erklärte das private Militärunternehmen, dass es ehemalige Mitarbeiter von Strafverfolgungsbehörden und Spezialeinheiten „mit Erfahrung in Festnahmen“ für einen sechsmonatigen Arbeitsvertrag suche.
„Die Arbeit wird interessant sein, da können Sie sicher sein“, hieß es in der Stellenanzeige, die ein großzügiges monatliches Gehalt von 240.000 Rubel (circa 2600 Euro) sowie leistungsbezogene Prämien versprach. Ein Anwerber der Wagner-Gruppe sagte dem Nachrichtenportal Vyorstka gegenüber, dass man die neue Einheit „Militärpolizei nennen werde“.
Ukraine-Krieg: Selenskyj wirft Russland Planung eines „Terrorakts“ vor
Update vom 22. Juni, 15.00 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Russland vorgeworfen, im besetzten Atomkraftwerk Saporischschja einen „Terrorakt“ zu planen. „Sie haben dafür alles vorbereitet“, sagte der Staatschef am Donnerstag in einem Video. Der ukrainische Geheimdienst SBU habe darüber Informationen. Zugleich warnte Selenskyj, dass ein solcher Angriff auf Europas größtes AKW Folgen weit über die Ukraine hinaus haben könnte. „Radioaktivität kennt keine Grenzen“, sagte er.
Am Mittwoch hatte bereits der Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Kyrylo Budanow, von russischen Vorbereitungen zur Sprengung des Kühlwasserteichs am Kraftwerk gesprochen. Daraus erhalten die Kühlsysteme des Atommüllzwischenlagers und der heruntergefahrenen Reaktoren Wasser. Moskau weist solche Vorwürfe immer wieder zurück.
Ukraine-Krieg: Russland attackiert Odessa und Krywyj Rih
Update vom 22. Juni, 13.50 Uhr: Am Donnerstagmittag ist es zu mehreren russischen Raketenangriffen auf die Großstädte Odessa und Krywyj Rih gekommen. Ukrainischen Berichten zufolge wurden drei mit Kinschal-Hyperschallraketen bestückte Drohnen abgeschossen. „Die Besatzer setzen ihren Terror gegen das ukrainische Volk fort und greifen die kritischen Infrastruktureinrichtungen der Ukraine an“, schrieb die Luftwaffe in einer Erklärung. Während in Odessa nach ersten Erkenntnissen nur ein Lagerhaus nahezu zerstört worden sei, hätten Raketeneinschläge in Krywyj Rih mindestens zehn Häuser beschädigt. Diese Angaben konnten nicht sofort unabhängig überprüft werden.
Ukraine-Krieg: Russland nennt neue Details zu ukrainischem Krim-Angriff
Update vom 22. Juni, 11.15 Uhr: Russische Medien berichten, dass neben der Tschonhar-Brücke bei den Angriffen der Ukraine auch die alte Brücke über den Sywasch beschädigt worden sein soll.
„Eine Granate hat die Brücke an zwei Stellen durchschlagen. Die Fahrbahndecke der Ersatzbrücke wurde ebenfalls beschädigt“, schreibt Ukrinform unter Berufung auf russische Quellen. Auf Twitter werden unterdessen Videos verbreitet, die die Beschädigungen zeigen sollen. Ort und Zeitpunkt der Aufnahmen lassen sich zur Zeit nicht unabhängig prüfen.
It appears that one of the missiles hit the bridge’s pillar after going through the surface. Potentially major structural damage. https://t.co/2LW3Puc1N6 pic.twitter.com/QNwFgaHKaH
— Yaroslav Trofimov (@yarotrof) June 22, 2023
Scholz: Ukraine-Hilfe auf Stärkung der Kampfkraft konzentrieren
Update vom 22. Juni, 10.00 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat vor dem Nato-Gipfel in Litauen bekräftigt, dass ein Beitritt der Ukraine zu dem Bündnis vor einem Ende des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine nicht infrage kommt. Das habe auch die ukrainische Regierung selbst festgestellt, sagte Scholz in seiner Regierungserklärung im Bundestag. „Deshalb werbe ich dafür, dass wir uns in Vilnius auf das konzentrieren, was jetzt absolute Priorität hat: Nämlich die tatsächliche Kampfkraft der Ukraine zu stärken.“
Der Kanzler sagte der Ukraine erneut Unterstützung zu, solange dies nötig ist. Er verwies darauf, dass sich die zivile und militärische Hilfe Deutschlands inzwischen auf 16,8 Milliarden Euro summiere. Deutschland werde sich bei den Waffenlieferungen weiterhin auf gepanzerte Gefechtsfahrzeuge, Flugabwehrsysteme, Artillerie und die nötige Munition konzentrieren. Damit liefere Deutschland genau das, was die Ukraine bei der laufenden Offensive zur Befreiung ihrer Gebiete am dringendsten benötige.
Ukraine-Krieg: Russland meldet ukrainischen Angriff auf Krim-Brücke
Update vom 22. Juni, 7.50 Uhr: Die ukrainischen Streitkräfte haben eine Brücke, die die ukrainische Region Cherson mit der Krim verbindet, mit Raketen beschossen. Dies teilten von Russland ernannte Vertreter in beiden Regionen laut Angaben der Nachrichtenagentur Reuters mit. Wladimir Saldo, der von Russland ernannte Gouverneur von Cherson, sagte, die Brücke sei wahrscheinlich von Storm Shadow-Raketen angegriffen worden. Es kam zu erheblichen Schäden, Todesopfer wurden nicht gemeldet.
Die Ukraine ist entschlossen, die 2014 von Russland annektierte Halbinsel Krim zurückzuerobern. Eines der Hauptziele der kürzlich eingeleiteten Gegenoffensive ist es, Russlands sogenannte Landbrücke zur Krim abzuschneiden und die russischen Truppen dort zu isolieren. Letztes Jahr hat die Ukraine die Brücke von Kertsch gesprengt, die die Krim direkt mit dem russischen Festland verbindet.
Berichten zufolge handelte es sich diesmal um die Tschongar-Brücke, die über die Meerenge zwischen der Krim und dem besetzten Cherson führt.
Ukraine-Krieg: Ukrainischer Geheimdienst bestätigt Angriff auf Zentrale
Update vom 22. Juni, 7.00 Uhr: Der ukrainische Militärgeheimdienst HUR bestätigte derweil Berichte über einen russischen Raketenschlag gegen seine Zentrale. Die Angriffe hätten Ende Mai stattgefunden, aber „weder das gewünschte noch das verkündete Ziel erreicht“, sagte der Sprecher der Behörde, Andrij Jussow am Mittwoch im ukrainischen Fernsehen. Über den Raketenschlag hatte unter anderem Russlands Präsident Wladimir Putin berichtet.
Die russische Führung hat immer wieder damit gedroht, Schläge gegen die „Entscheidungszentren“ der Ukraine zu führen. Erste Informationen über einen Angriff auf die HUR-Zentrale tauchten am 29. Mai auf. Offiziell gab es damals keine Stellungnahme aus Kiew. Zu den Folgen des Angriffs wollte sich Jussow weiter nicht äußern. Das werde er erst nach dem Krieg tun.
Minenräumung in der Ukraine wie die Situation nach dem 2. Weltkrieg
Update vom 21. Juni, 23 Uhr: Die UNO hat die bevorstehende Minenräumung in der Ukraine mit der Räumung von Sprengstoffen in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg verglichen. „Womit wir in der Ukraine konfrontiert sind, gleicht sehr womit Europa am Ende des Zweiten Weltkriegs konfrontiert war“, sagte der Leiter des UN-Programms für Minenräumung, Paul Heslop, am Mittwoch in Genf. Heslop verwies darauf, dass Europa 15 Jahre gebraucht habe, um das Problem zu lösen.
Um die Landminen zu räumen, die die ukrainische Wirtschaft am meisten bremsen, veranschlagte Heslop für die kommenden fünf Jahre bis zu 300 Millionen Dollar (275 Millionen Euro) pro Jahr an Kosten. Die UNO will Kiew bei der Bewältigung dieser Aufgabe helfen.
News zum Ukraine-Krieg: Russischer Hubschrauber abgeschossen
Update vom 21. Juni, 21.06 Uhr: Die Ukraine hat am Mittwoch nach eigenen Angaben einen russischen Kampfhubschrauber vom Typ Mi-24 abgeschossen. „Heute nach dem Mittagessen haben unsere Soldaten den russischen Hubschrauber Mi-24 geschlagen“, teilte der ukrainischen Generalstab laut Informationen der ukrainischen Nachrichtenagentur unian mit.
Die letzte Meldung über einen abgeschossenen Mi-24 Hubschrauber war erst am 22. Mai. Es handelt sich dabei um einen in der Sowjetunion entwickelten Kampfhubschrauber, der laut unian in der Bevölkerung auch „Krokodil“ genannt wird. Insgesamt wurden nach Angaben des Generalstabs seit Beginn des Ukraine-Kriegs 306 Hubschrauber von Russland zerstört.
Putin droht im Ukraine-Krieg mit neuer Atomrakete - Kreml warnt Westen vor „Eskalation“
Update vom 21. Juni, 19.03 Uhr: Russland warnt die USA und Nato vor einer Eskalation zwischen Atommächten, sollte der Westen sich weiterhin „systematisch“ für den Sieg der Ukraine im Kampf gegen Russland einsetzen. Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, sagte, Moskau sei sich des Ernstes der Lage bewusst und sende „systematisch ernüchternde Signale an die westlichen Länder“. Zuerst hatte die russische Staats-Agentur Tass darüber berichtet.
„Es ist offensichtlich, dass eine solche Politik, die wir als rücksichtslos bezeichnen, zu einem direkten bewaffneten Zusammenstoß zwischen Atommächten führen kann“, wird Sacharowa weiter zitiert. Der Westen bewege sich immer weiter in Richtung militärischer Konfrontation gegen Russland und sei für jegliche Verschlechterung der Lage verantwortlich. „Wir können unsererseits nur mit Nachdruck bekräftigen, dass Russland entschlossen ist, seine Sicherheitsinteressen zu verteidigen, und wir würden dem Westen nicht empfehlen, daran zu zweifeln.“
Ukraine schätzt Schaden nach Zerstörung des Kachowka-Staudamms auf 1,5 Milliarden Dollar
Update vom 21. Juni, 18.04 Uhr: Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms am Fluss Dnipro im Süden der Ukraine am 6. Juni meldete sich am Mittwoch die ukrainische Regierung zu Wort und gab erstmals die geschätzte Schadenshöhe für das Land bekannt. Die Schäden für die Umwelt würden demnach auf etwa 1,5 Milliarden Dollar (knapp 1,4 Milliarden Euro) betragen. Diese „vorläufigen Schätzungen“ umfassten keine „Verluste für die Landwirtschaft, Infrastruktur, Unterkünfte, und die Kosten für den Wiederaufbau des Kraftwerks selbst“, sagte der ukrainische Regierungschef Denys Schmyhal bei einer internationalen Wiederaufbau-Konferenz in London am Mittwoch.
Putin droht wieder mit Atom-Arsenal: Neue Interkontinental-Rakete angeblich bald fertig
Update vom 21. Juni, 17.15 Uhr: Rund 16 Monate nach Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine hat Russlands Präsident Wladimir Putin die geplante Stärkung der eigenen Nuklearstreitkräfte bekräftigt. Bei einer Veranstaltung mit Absolventen von Universitäten der Streitkräfte stellte Putin laut der Nachrichtenagentur Interfax am Mittwoch einmal mehr die baldige Indienststellung der neuen, mit Atomsprengköpfen bestückbaren Interkontinentalrakete vom Typ Sarmat in Aussicht. Ursprünglich war das allerdings schon für 2022 geplant gewesen.
Ukraine-Krieg: Putin lästert über Gegenoffensive – „keine Chance“
Update vom 21. Juni, 16.10 Uhr: Wladimir Putin sagte am Mittwoch im russischen Staatsfernsehen, Moskau habe eine „Flaute“ bei der ukrainischen Gegenoffensive festgestellt, und Kiew habe bei Angriffen im Süden schwere Verluste erlitten. Darüber hinaus verfüge die Ukraine zwar über Offensivpotenzial, jedoch sei klar, dass Kiew „keine Chance“ habe. Darüber berichtet unter anderem die Nachrichtenagentur Reuters. Die ukrainischen Streitkräfte haben laut eigenen Angaben in den letzten Tagen „Teilerfolge“ erzielt und greifen aktuell an der Südfront an, während sie einem großen russischen Angriff im Osten standhalten.
Ukraine-Krieg: Selenskyj dämpft Erwartungen – „Kein Hollywood-Film“
Update vom 21. Juni, 15.00 Uhr: Mit Blick auf die laufende Gegenoffensive hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj einmal mehr die Erwartungen an eine schnelle Befreiung aller besetzter Gebiete gedämpft. „Manche Menschen glauben, das ist ein Hollywood-Film, und erwarten jetzt Ergebnisse. Aber so ist es nicht“, sagte Selenskyj dem britischen Sender BBC in einem am Mittwoch veröffentlichten Beitrag. „Was auf dem Spiel steht, sind Menschenleben.“
Insgesamt laufe der Vormarsch „langsamer als gewünscht“, meinte der ukrainische Staatschef, offensichtlich auch mit Blick auf die Erwartungen anderer. Selenskyj fügte hinzu, dass große russische Minenfelder das Vorankommen der ukrainischen Truppen erschwerten. Insgesamt seien 200.000 Quadratkilometer durch die Russen vermint worden. „Was auch immer einige wollen, einschließlich der Versuche, uns unter Druck zu setzen – bei allem Respekt: Wir werden auf dem Schlachtfeld so vorgehen, wie wir es für richtig halten“, sagte er.
Ukraine-Krieg: Russland erleidet schwere Verluste nahe Melitopol
Update vom 21. Juni, 13.35 Uhr: Die ukrainische Armee rückt an der Tawrjia-Front nahe der Hafenstadt Melitopol vor: an nur einem Tag habe man mehr als fünf Kompanien russischer Truppen getötet sowie ein Großmaß an russischer Ausrüstung zerstört. Dies berichtete General Oleksandr Tarnawskyj auf Telegram. „Die Verteidigungskräfte rücken an der Tawrija-Front vor. Einheiten der Raketentruppen und der Artillerie haben im Laufe des Tages 1487 Schüsse abgefeuert“, sagte Tarnawskyj.
Ukraine-Krieg: USA leistet weitere Wirtschaftshilfe
Update vom 21. Juni, 12.35 Uhr: Die USA haben angekündigt, die ukrainische Wirtschaft mit weiteren 1,3 Milliarden US-Dollar (1,19 Milliarden Euro) zu unterstützen. „Während Russland mit der Zerstörung weitermacht, sind wir hier, um der Ukraine beim Wiederaufbau zu helfen“, sagte US-Außenminister Antony Blinken am Mittwoch (21. Juni) bei einer internationalen Konferenz zum Wiederaufbau des kriegszerstörten Landes in London. Auch Deutschland sagte weitere Hilfen zu.
Rund die Hälfte der neuen US-Wirtschaftshilfen (520 Millionen US-Dollar) sollen Blinken zufolge in den Wiederaufbau der zerstörten Energieinfrastruktur fließen. Der restliche Teil der Summe solle in die Modernisierung von Eisenbahnnetzen, Brücken, Grenzen und „wichtiger Infrastruktur, die das Land mit Europa verbindet“ fließen, sagte der Außenminister.
Nach Zerstörung des Kachowka-Staudamms: Zahl der Opfer steigt
Update vom 21. Juni, 10.50 Uhr: Nach der Teilzerstörung des Kachowka-Staudamms im Süden der Ukraine ist die Zahl der Todesopfer in den russisch kontrollierten Gebieten nach Angaben Moskaus auf 41 gestiegen. „Leider hat sich die Zahl der Toten auf 41 erhöht“, erklärte der von Moskau eingesetzte Verwaltungschef der Region Cherson, Andrej Aleksejenko, am Mittwoch. Am Samstag hatten die russischen Behörden noch von 29 Toten gesprochen.
In den von der Ukraine kontrollierten Gebieten starben aktuellen Zahlen aus Kiew zufolge 16 Menschen, weitere 31 wurden vermisst.
Ukraine-Krieg: Russland baut Anlagen auf der Krim aus
Update vom 21. Juni, 9.40 Uhr: Russland hat seine Verteidigungsanlagen in den besetzten Gebieten in der Ukraine erweitert, insbesondere in der Nähe der annektierten Halbinsel Krim. Das meldet der britische Geheimdienst in seinem täglichen Update. Moskau befürchtet demnach, dass die Ukraine in der Lage ist, die Krim direkt anzugreifen. Die Aufrechterhaltung der Kontrolle über die Halbinsel hat für Russland weiterhin höchste politische Priorität, so die Einschätzung der Briten. Moskau wirft London immer wieder Desinformation vor.
Ukraine-Krieg: Russland meldet Abschuss von Drohnen in der Region Moskau
Update vom 21. Juni, 8.20 Uhr: Russland hat am Mittwoch (21. Juni) den Abschuss zweier Drohnen in der Nähe eines Militärstützpunkts in der Region Moskau gemeldet. Die beiden Drohnen seien um 05.30 Uhr und 05.50 Uhr (Ortszeit, 04.30 und 04.50 Uhr MESZ) beim Anflug auf Depots des rund 50 Kilometer südwestlich der Hauptstadt gelegenen Stützpunkts abgestürzt, erklärte Regionalgouverneur Andrej Worobjow auf im Online-Dienst Telegram. Es habe weder Opfer noch Schäden gegeben.
Die beiden Drohnen seien vom „russischen Militär abgeschossen“ worden, erklärte Worobjow weiter. Ihre Trümmer und das Absturzgebiet werde nun von russischen „Spezialdiensten“ untersucht. Der Gouverneur rief die Bewohner in dem Gebiet auf, „Ruhe zu bewahren“.
Ukraine-Krieg: Hauptangriff der Gegenoffensive steht noch aus
Update vom 21. Juni, 5.45 Uhr: Die stellvertretende ukrainische Verteidigungsministerin Hanna Maliar sagte am Dienstag (20. Juni), dass die ukrainischen Streitkräfte „sich Meter für Meter vorarbeiten“ – dass der Hauptschlag der Gegenoffensive „noch bevorsteht“.
„Es gibt einige Richtungen, in denen wir vorrücken und der Feind in der Defensive ist, aber auch auf einigen Achsen versucht der Feind, offensiv vorzugehen, während wir in der Defensive sind. Wir kommen Schritt für Schritt voran. Man kann also sagen, dass wir uns Meter für Meter vorarbeiten“, sagte sie in einem Interview mit ukrainischen Medien. „Die Aufgaben, die dem Militär gestellt werden, werden erfüllt. Der Hauptangriff steht jedoch noch bevor.“
Maliar sagte weiter, dass die ukrainische Offensive in mehreren Richtungen im Süden fortgesetzt wird, und gab an, dass die russische Hauptoffensive im Osten stattfindet.
Baerbock und Schulze bei Wiederaufbaukonferenz für Ukraine in London
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) wird zu der zweitägigen Ukraine Recovery Conference erwartet. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie private Unternehmen zu Investitionen in das Land ermutigt werden können. Auch US-Außenminister Antony Blinken und Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) nehmen teil. Erwartet wird auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen.
Wie die britische Regierung mitteilte, signalisierten bereits Hunderte internationale Unternehmen, sich am Wiederaufbau der Ukraine beteiligen zu wollen. Um den Firmen mehr Sicherheit zu bieten, werde der Rahmen für Kriegsrisikoversicherungen geschaffen, die von den G7-Staaten gedeckt seien. Auf der Tagesordnung steht etwa das Thema Investitionsgarantien, mit denen das Risiko für Unternehmen von staatlicher Seite reduziert werden kann. Kiew soll aber auch in die Pflicht genommen werden, Reformen umzusetzen, um beispielsweise die Korruption in dem Land in den Griff zu bekommen.
Ukraine-Krieg: Ukrainische Armee aktiv gegen Feind im Süden und Osten
In seiner Videobotschaft vom Dienstagabend sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj einmal mehr, dass die ukrainischen Kämpfer aktiv gegen die russischen Besatzer vorgingen. „Jetzt zerstören unsere Kämpfer den Feind sehr aktiv im Süden und im Osten und reinigen die Ukraine physisch“, sagte Selenskyj. „Das wird in der Zukunft weitergehen.“
Ukraine-Krieg: Schwere Verluste für Russland
Nach Angaben des Generalstabs der Streitkräfte der Ukraine wurden vom 24. Februar 2022 bis zum 20. Juni 2023 rund 221.460 russische Soldaten getötet oder kampfunfähig gemacht, darunter rund 1000 alleine am 19. Juni. Die Angaben des Generalstabs stammen aus einem Facebook-Eintrag und lassen sich nicht unabhängig prüfen.
Weiter heißt es in der Mitteilung, die ukrainische Abwehr hätte bislang unter anderem fast 4000 Panzer und rund 3900 Artilleriesysteme zerstört. (Mit Agenturmaterial)
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