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Naher Osten
US-Präsident in Saudi-Arabien angekommen – Trump besucht die Golfregion
Donald Trump plant eine Reise in die Vereinigten Arabischen Emirate. Es geht um strategische Partnerschaften und massive Investitionen – die für Fragen sorgen.
Update, 13. Mai, 11.17 Uhr: Bei seiner ersten großen Auslandsreise seit seinem erneuten Amtsantritt ist US-Präsident Donald Trump in Saudi-Arabien eingetroffen. Die Präsidentenmaschine landete am Dienstagvormittag in Riad, nachdem sie von saudi-arabischen Kampfjets eskortiert worden war. Saudi-Arabien ist die erste Station bei der Reise des US-Präsidenten durch die Golfregion, die ihn auch nach Katar und in die Vereinigten Arabischen Emiraten führen wird. Bei den Besuchen soll es nach Angaben des Weißen Hauses vor allem um Wirtschaftsbeziehungen geht.
Erst Saudi-Arabien, dann Vereinigte Arabische Emirate: Trump besucht die Golfregion
Erstmeldung: Abu Dhabi – US-Präsident Donald Trump plant vom 13. bis 16. Mai 2025 eine Reise in die Golfregion. Dabei wird er Saudi-Arabien, Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) besuchen. Laut Angaben des Weißen Hauses zielt die Reise darauf ab, die Beziehungen zu diesen strategisch wichtigen Ländern zu stärken. Neben politischen Gesprächen stehen auch wirtschaftliche Themen, wie Investitionen der Golfstaaten in die USA, im Fokus.
Ein zentraler Punkt der Reise wird ein Treffen mit führenden Vertretern der Region sein, um über sicherheitspolitische und wirtschaftliche Partnerschaften zwischen der arabischen Halbinsel und der US-Politik zu sprechen. Insbesondere die VAE spielen dabei eine Schlüsselrolle, da sie in den letzten Jahren ihre wirtschaftlichen und technologischen Investitionen massiv ausgebaut haben. Auch die Themen Iran, Ukraine-Krieg und die Konflikte im Nahen Osten sollen besprochen werden.
Präsident Donald Trump und der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman (r) sprechen während einer Kaffeezeremonie im Royal Terminal des King Khalid International Airport in Riad.
Vereinigte Arabische Emirate als einflussreicher Akteur im Nahen Osten
Die VAE, ein Land mit einem beeindruckenden Staatsfonds von 1800 Milliarden Dollar und der zweitstärksten Armee im Nahen Osten nach Israel, haben sich in den letzten Jahren als einflussreicher Akteur in der Region und darüber hinaus etabliert. Das ist auch der Regierung von Donald Trump nicht entgangen.
Laut Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) wollen die Emirate in den kommenden zehn Jahren 1400 Milliarden Dollar in die USA investieren. Diese Investitionen sollen vor allem in zukunftsweisende Bereiche wie Künstliche Intelligenz, erneuerbare Energien, Halbleiterproduktion und industrielle Infrastruktur fließen. Ein Beispiel für diese Kooperation ist der Bau großer Datenzentren, an denen sich sowohl emiratische als auch amerikanische Unternehmen beteiligen. Auch die enge wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Trumps langjährigem Geschäftspartner Hussain Sajwani, der in die USA investiert, unterstreicht die Bedeutung dieser Beziehungen.
Trump in den Vereinigten Arabischen Emiraten und Saudi-Arabien: Zeichen für enge Partnerschaft
Neben wirtschaftlichen Themen spielen auch geopolitische Fragen bei Trumps Besuch eine zentrale Rolle. Laut FAZ haben die VAE eine Schlüsselposition bei der Vermittlung im Nahen Osten eingenommen, etwa beim Wiederaufbau des Gazastreifens oder in den diplomatischen Beziehungen zu Israel. Die Emirate haben früh Berührungsängste gegenüber Israel abgelegt und arbeiten eng mit den USA an sicherheitspolitischen und wirtschaftlichen Projekten zusammen.
Auch in Saudi-Arabien wird sich Trump wohl den wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Ländern widmen. Dazu reist Trump mit einer Kolonne an Wirtschaftsbossen in den Wüstenstaat. Mit dabei: Sein enger Vertrauter und Tech-Milliardär Elon Musk. Es wird vermutet, dass es bei dem Besuch auch um den Abschluss großer Investitionsdeals gehen wird.
Kritik an den Vereinigten Arabischen Emiraten und Saudi-Arabien: Unterdrückung der Meinungsfreiheit
Die Vereinigten Arabischen Emirate stehen trotz ihrer wirtschaftlichen Stärke und geopolitischen Bedeutung international auch in der Kritik. Menschenrechtsorganisationen werfen dem Land wiederholt vor, grundlegende Freiheitsrechte einzuschränken. Politische Opposition wird systematisch unterdrückt, und die Meinungsfreiheit ist stark eingeschränkt. Kritikerinnen und Kritiker sehen das autokratische Regierungssystem, in dem Macht und Einfluss auf wenige Familien konzentriert sind, als problematisch an.
Ebenso stand der Kronprinz Saudi-Arabiens, Mohammed bin Salman, wegen der Ermordung saudischer Journalisten internationaler Kritik gegenüber – was auch zu einem Einbrechen der Beziehungen zu den USA geführt hatte. Der anstehende Besuch von Donald Trump könnte aber als Zeichen für die Wiederaufnahme der Beziehungen zwischen den Ländern stehen.
Militärisches Engagement der VAE in Konfliktregionen kritisch
Zudem wird das militärische Engagement der VAE in Konfliktregionen kritisch betrachtet. Laut FAZ mischen die Emirate in zahlreichen Konflikten, insbesondere in Afrika und im Nahen Osten, aktiv mit. In Ländern wie Libyen oder dem Jemen haben sie bewaffnete Gruppen unterstützt, was zu einer Eskalation der Gewalt beigetragen habe.
Im Sudan stehen sie wegen ihrer Verbindungen zu den Rapid Support Forces (RSF), die für Menschenrechtsverletzungen verantwortlich gemacht werden, unter besonderer Beobachtung. Eine Klage vor dem Internationalen Strafgerichtshof wirft den VAE sogar eine Mitschuld an Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor.
Vereinigten Arabischen Emirate: Neokolonialismus und Beziehungen zu Russland und China
Auch ihre wirtschaftlichen Aktivitäten werfen vor Trumps Reise in die Region Fragen auf. Die massive Investitionsoffensive in Afrika wird von manchen als neokolonialistisch kritisiert, da sie vor allem den eigenen Interessen der VAE dient, etwa der Sicherung von Nahrungsmitteln und Rohstoffen.
Rückblick auf die ersten 100 Tage: Trump krempelt die USA um – eine Chronik
Gleichzeitig hat das Land enge wirtschaftliche Beziehungen zu autoritären Staaten wie China und Russland aufgebaut, was Zweifel an seiner langfristigen Ausrichtung auf westliche Werte aufkommen lässt. Die VAE gilt als ein Land, das wirtschaftliche Interessen systematisch über ethische und politische Bedenken stellt – ein Ansatz, der bei internationalen Partnern zunehmend Skepsis hervorruft.
Nach Saudi-Arabien und den Emiraten: Trumps Projekte in Katar und Dubai
Doch die Geopolitik ist nicht das einzige sensible Thema, das beim Besuch Trumps in den Fokus rücken dürfte. Ende April kündigte die Trump Organization das 5,5 Milliarden Dollar teure Simaisma-Projekt an. Nördlich von Doha soll ein luxuriöses Golfresort entstehen. Das Projekt umfasst Strandvillen mit Trump-Logo und einen 18-Loch-Golfplatz.
Trumps Besuch fällt außerdem mit der Ankündigung eines weiteren neuen Luxusprojekts seiner Trump Organization in Dubai zusammen. Dort soll ein 80-stöckiger Wolkenkratzer entstehen, der als Hotel und Luxusresidenz dienen wird.
Laut Berichten will Katar Trump Luxus-Jet schenken
Am Sonntag zitierten ABC News und die New York Times offizielle Berichte, wonach der Präsident von der katarischen Regierung einen Jumbo-Jet vom Typ Boeing 747-8 erhalten soll. Das Flugzeug soll als Trumps Air Force One dienen und wird auf rund 400 Millionen Dollar geschätzt.
Die US-Verfassung verbietet es Regierungsvertretern, „irgendein Geschenk, eine Vergütung, einen Dienst, Titel oder sonst irgendetwas von einem König, Prinzen oder ausländischen Staat“ ohne Zustimmung des US-Kongresses anzunehmen. Dies besagt die sogenannte Vergütungsklausel (Emoluments Clause) – eine Anti-Korruptions-Maßnahme. Trump würde das Gesetz jedoch umgehen, indem er den Jet nach dem Ende seiner Amtszeit seiner Präsidentenbibliothek überlässt. (sot mit dpa/afp)