Ein Hashtag geht viral
Darum lachen gerade alle über die neuen CDU-Plakate
Die CDU hat in Berlin ihre Plakate für die Bundestagswahl im September präsentiert. Twitter-Nutzer erkennen daran aber jedoch einen Haken.
Update vom 18. Juli 2017: Die CDU ist die am längsten regierende Partei Deutschlands und das soll, wenn es nach Kanzlerin Angela Merkel geht, auch so bleiben. Wie lautet die Geschichte der CDU und was sind die langfristigen Ziele der Unionspartei? In unserem Steckbrief bekommen Sie alle Infos über die CDU.
Berlin – Deutschland wählt am 24. September. Der Wahlkampf läuft bis dato relativ ruhig ab. Lediglich die AfD macht ab und an Schlagzeilen – erst kürzlich, weil der Verlauf einer internen Chatgruppe öffentlich gemacht wurde und darin enthaltene nationalistische Äußerungen die AfD-Politiker unter Druck setzen. Ein Twitter-Streit, den sich CDU und SPD vor Kurzem lieferten, sorgte im Netz nur kurzzeitig für Wirbel.
Jetzt zeigen sich auch die Christdemokraten ein Stück weit im Wahlkampfmodus und haben ihre Wahlplakate für die Bundestagswahl präsentiert. „Für ein Deutschland, in dem wir gut und gerne leben“, lautet beispielsweise ein Slogan. Weitere sind „Europa stärken heißt Deutschland stärken“, „Für eine starke Wirtschaft und sichere Arbeit“ oder „Für mehr Respekt vor Familien“. Die Aussagen sind insgesamt recht allgemein gehalten. Die Motive, die die Sprüche untermalen, sind ebenfalls schlicht gehalten: Zu sehen ist vor allem viel schwarz, rot, gold.
Unsere Hauptbotschaft, der sogenannte Claim wird sein: „Für
— CDU Deutschlands (@CDU) 22. Juni 2017
ein Deutschland, in dem wir gut und gerne leben“. #fedidwgugl pic.twitter.com/owh6XFUKJN
Verbreitet haben die Konservativen ihre Plakate auch über den Nachrichtendienst Twitter, wo der Partei prompt Spott und Häme entgegen schlägt. Viele Nutzer thematisieren vor allem ein grundlegendes Problem: Die CDU habe zwar schon Plakate gedruckt, aber noch kein Wahlkampfprogramm veröffentlicht.
Typisch CDU: Kein Programm und keine Ideen haben, aber schon Mal Plakate drucken. #fedidwgugl
— Weltlage (@weltlage) 22. Juni 2017
Kritik kommt auch von der Opposition. SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz meint: „Die CDU hat weder ein Steuerkonzept noch ein Rentenkonzept. Weder ein Programm noch eine Vision. Aber sie hat seit heute Plakate. Naja.“
Die CDU hat weder ein Steuerkonzept noch ein Rentenkonzept. Weder ein Programm noch eine Vision. Aber sie hat seit heute Plakate. Naja.
— Martin Schulz (@MartinSchulz) 22. Juni 2017
FDP-Politiker Oliver Luksic aus dem Saarland meldet sich ähnlich zu Wort: „CDU hat noch kein Programm, aber schon Wahlplakate, was soll mir das sagen?“
CDU hat noch kein Programm, aber schon Wahlplakate, was soll mir das sagen? https://t.co/7cTeKcgvUL
— Oliver Luksic (@OlliLuksic) 22. Juni 2017
Doch nicht nur über die Plakate ohne Programm spotten viele Twitter-Nutzer. Ein Hashtag, den die CDU zu ihren Plakaten veröffentlicht hat, sorgt ebenfalls für Verwunderung. Er lautet #fedidwgugl und ist die Abkürzung für das Motto „Für ein Deutschland, in dem wir gut und gerne leben“. Erfolgreich sind die Konservativen damit bereits, bei Twitter geht der Hashtag momentan viral.
Den durchaus komplexen Hashtag #fedidwgugl benutzen bereits viele User, aber meist eher, um sich über die Partei lustig zu machen.
Die Spiegel-Online-Journalistin Karoline Mohr schreibt:
"Wir brauchen einen Hashtag, der genau so cool ist wie #Schulzzug!"
— Carline Mohr (@Mohrenpost) 22. Juni 2017
"Wie wäre es mit #fedidwgugl?"
"Brillant." https://t.co/O6Y2HUYwVG
Ein anderer Nutzer rätselt über den Ursprung des Hashtags:
Peter Tauber ist vor seinem Laptop eingeschlafen und mit dem Kopf auf der Tastatur gelandet. Heraus kam der Hashtag #fedidwgugl.
— alf frommer (@siegstyle) 22. Juni 2017
Das Satiremagazin Extra3 vergleicht den CDU-Tag mit dem Twitter-Fauxpas „covfefe“ von US-Präsident Donald Trump vor einigen Wochen.
#fedidwgugl ist das neue #covfefe, @cdu? https://t.co/g4rFcE5oJY
— extra3 (@extra3) 22. Juni 2017
Doch die Konservativen nehmen die hämischen Kommentare bislang mit Humor, möglicherweise auch, weil die CDU in den aktuellen Umfragen gut abschneidet. CDU-Generalsekretär Peter Tauber reagiert auf Spott gelassen und kontert:
Damit alle wissen, wie man #fedidwgugl richtig ausspricht! #CDU pic.twitter.com/iWDHjTxKbL
— Peter Tauber (@petertauber) 22. Juni 2017
mhö