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US-Wahl 2024
Putin will Biden als US-Präsidenten – Trump freut das
Wladimir Putin äußert sich zum von ihm bevorzugten Ausgang der US-Wahl 2024. Donald Trump nimmt es mit Befriedigung zu Kenntnis.
Washington, D.C./Moskau – Lob für den amtierenden US-Präsidenten oder doch eher ein Pluspunkt für den ehemaligen? Der russische Staatschef Wladimir Putin findet nach eigenen Worten eine weitere Amtszeit von US-Präsident Joe Biden wünschenswerter als eine Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus. Auf die Frage eines Journalisten im russischen Staats-TV, welchen Sieger bei der US-Wahl 2024 im November sich Russland wünsche, antwortete Putin am Mittwoch (14. Februar): „Biden, er ist erfahrener. Er ist vorhersehbar, er ist ein Politiker der alten Schule.“
Die russische Regierung werde aber „mit jedem US-Führer zusammenarbeiten, in den das US-Volk Vertrauen hat“, versicherte Putin.
Moskau weiter mit Kritik an den USA
Zu verbreiteten Bedenken wegen Bidens hohen Alters von 81 Jahren sagte der russische Präsident: „Als ich Herrn Biden vor drei Jahren getroffen haben, haben die Leute tatsächlich bereits über seine Unzulänglichkeiten gesprochen, aber ich habe nichts dergleichen gesehen.“ US-Umfragen zufolge bestehen bei den Wählern in den Vereinigten Staaten große Bedenken hinsichtlich der Amtsfähigkeit des Demokraten angesichts seines hohen Alters.
Putin äußerte am Mittwoch jedoch auch deutliche Kritik an der US-Außenpolitik unter Biden. „Was wir untersuchen müssen, ist die politische Haltung, und die der gegenwärtigen Regierung ist extrem schädlich und falsch“, sagte der Kreml-Chef. Biden ist ein entschiedener Unterstützer der Ukraine, gegen die Russland seit bald zwei Jahren eine Militäroffensive führt.
Donald Trump sieht „großes Kompliment“
Trump wertete Putins Äußerungen am Mittwoch bei einer Wahlkampfveranstaltung im US-Bundesstaat South Carolina als „großes Kompliment“. Der Republikaner sagte vor seinen Anhängern über Putin: „Ich komme gut mit ihm aus, aber er will mich nicht, er will Biden.“ Dann fügte er hinzu: „Biden wird ihm die Ukraine geben.“
Trump erklärte seinen Anhängern, es sei keine Überraschung, dass Putin Biden im Weißen Haus sehen wolle. Er verwies darauf, dass er in seiner ersten Amtszeit Nord Stream 2 - eine russische Pipeline, die den Export von russischem Erdgas nach Deutschland verdoppeln würde – gestoppt habe.
Trump verhängte im Dezember 2019 Sanktionen gegen das staatliche russische Gasunternehmen, das hinter der Pipeline steht. Bidens Regierung hob diese Sanktionen im Mai 2021 wieder auf. „Ich habe es gestoppt, es war tot, es war ein totes Geschäft“, sagte Trump auf der Bühne in South Carolina. „[Biden] kam ins Amt und hat es sofort genehmigt“, fuhr er fort. „Ich sagte: ‚Ich kann es nicht glauben.‘“
Biden härter im Umgang mit Putin als Trump
Biden hat Putin immer wieder scharf kritisiert. Sein republikanischer Amtsvorgänger Trump hat dem Kreml-Chef hingegen wiederholt seine Bewunderung ausgesprochen. Außerdem hatte Trump am Samstag bei einer Kundgebung gesagt, er würde Nato-Ländern, die nicht genug für Verteidigung ausgäben, bei einem Angriff nicht zu Hilfe kommen. Er würde dann Russland sogar ermutigen, mit ihnen zu tun, „was immer sie wollen“.
Wladimir Putin: Der Aufstieg von Russlands Machthabern in Bildern
Damit hatte er bei den Partnerländern der USA und US-Präsident Biden scharfe Kritik ausgelöst. „Um Himmels willen, das ist dumm, das ist beschämend, das ist gefährlich, das ist unamerikanisch“, sagte Biden dazu.
Biden mit Aussetzern – genau wie Trump
Der US-Präsident gibt seinerseits mit Versprechern und Verwechslungen immer wieder Anlass für Diskussionen. Unlängst verwechselte Biden etwa den verstorbenen Altkanzler Helmut Kohl mit der früheren Bundeskanzlerin Angela Merkel, außerdem den verstorbenen französischen Staatschef François Mitterrand mit Amtsinhaber Emmanuel Macron.
Die Republikaner schlachten Bidens verbale Fehltritte genüsslich aus – obwohl ihr voraussichtlicher Präsidentschaftskandidat Trump, der auch schon 77 Jahre alt ist, ebenfalls immer wieder mit dem Verwechseln von Namen sowie mit bizarren Äußerungen für Stirnrunzeln sorgt.
Experten haben in der Vergangenheit die Vermutung geäußert, dass Putin darauf hofft, dass Trump eine zweite Amtszeit gewinnt, damit er ein Friedensabkommen in der Ukraine aushandeln kann, das für Russland vorteilhaft wäre. Trump selbst hat wiederholt verkündet, dass er den fast zweijährigen Krieg innerhalb von 24 Stunden beenden könne – wenn er denn wieder Präsident sei. (skr/AFP)