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News-Ticker

Ukraine-Krieg aktuell: 1275 Drohnen attackieren Front im Osten – auch Kurs auf Moskau

Aktuell spitzt sich die Lage im Ukraine-Krieg zu: Russland greift weiter massiv an. Die Ukraine setzt auf eigene Drohnen-Produktion. Der News-Ticker.

Dieser News-Ticker ist beendet. Die weiteren Entwicklungen in unserem neuen News-Ticker zum Ukraine-Krieg.

Update, 7. Juli, 5.24 Uhr:  Russische Luftabwehreinheiten haben sechs ukrainische Drohnen mit Kurs auf Moskau abgeschossen. Das teilte der Bürgermeister von Moskau, Sergei Sobjanin, laut Reuters auf Telegram mit. Spezialisten würden jetzt Fragmente der Drohnen untersuchen. Er machte keine Angaben zu Schäden oder Opfern.

Transparenzhinweis

Die hier verarbeiteten Informationen stammen von Nachrichtenagenturen und internationalen Quellen, aber auch von Kriegsparteien im Ukraine-Krieg. Die Angaben zum Ukraine-Krieg lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Update, 22.30 Uhr: Der ukrainische Generalstab meldete 149 russische Angriffe an den Ostfronten binnen eines Tages. Die Attacken wurden von 1.275 Kampfdrohnen und 61 Luftangriffen begleitet.

Die intensivsten Kämpfe ereigneten sich erneut bei Pokrowsk. Dort führten russische Truppen 40 Angriffe durch, die nach ukrainischen Angaben zurückgeschlagen wurden. Die ukrainische Seite bezifferte die russischen Verluste auf 117 getötete oder verwundete Soldaten. Sämtliche Angaben ließen sich nicht unabhängig verifizieren.

Russischer Luftraum durch ukrainische Drohnenangriffe massiv gestört

Update, 19.40 Uhr: Ukrainische Drohnenangriffe haben den russischen Flugverkehr am Wochenende massiv beeinträchtigt. Mehrere große Flughäfen stellten den Betrieb vorübergehend ein, darunter Pulkowo bei St. Petersburg und Scheremetjewo in Moskau, wie die staatliche Nachrichtenagentur Tass mitteilte.

Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin meldete den Abschuss von sechs ukrainischen Drohnen beim Anflug auf die Hauptstadt. In Kaluga wurden nach offiziellen Angaben sieben Drohnen zerstört, bei St. Petersburg zwei weitere. Auch der Flugverkehr bei Kirow, etwa 800 Kilometer nordöstlich von Moskau, wurde eingestellt. Russland machte keine Angaben zu möglichen Treffern.

Ukraine-Krieg aktuell: Mehrere Tote nach russischem Gleitbomben-Angriff in Donezk

Update, 17.15 Uhr: Mindestens vier Menschen sind bei russischen Angriffen mit Gleitbomben und Drohnen auf die Region Donezk getötet worden. Die ukrainischen Behörden meldeten zwei Todesfälle in Kostjantyniwka, wo eine Bombe eine Baustelle traf. Zehn Minuten später kollidierte eine Drohne mit einem Auto, in dem ein Ehepaar saß, wie die Staatsanwaltschaft des Gebiets Donezk mitteilte. Die ukrainischen Streitkräfte hatten bereits am Sonntagmorgen über 160 russische Angriffe mit Drohnen und Raketen registriert.

Ukraine-Krieg aktuell: Russland meldet Einnahme von zwei weiteren Ortschaften

Update, 15.25 Uhr: Die russische Armee hat nach eigenen Angaben zwei weitere Dörfer in der Ukraine eingenommen. Das russische Verteidigungsministerium meldete am Sonntag die Eroberung von Piddubne in der Region Donezk und Soboliwka in der Region Charkiw.

Die russischen Streitkräfte haben ihren Vormarsch in den vergangenen drei Monaten beschleunigt, nachdem sie alle ukrainisch besetzten Gebiete in der Grenzregion Kursk zurückerobert hatten. Laut dem US-amerikanischen Institut für Kriegsstudien (ISW) waren die russischen Geländegewinne im Juni die größten seit November 2024.

Ukraine-Krieg: Die Ursprünge des Konflikts mit Russland

Menschen in Kiews feiern die Unabhängigkeit der Ukraine von der Sowjetunion
Alles begann mit dem Fall des Eisernen Vorhangs 1989. Die Öffnung der Grenzen zunächst in Ungarn leitete das Ende der Sowjetunion ein. Der riesige Vielvölkerstaat zerfiel in seine Einzelteile. Am 25. August 1991 erreichte der Prozess die Ukraine. In Kiew feierten die Menschen das Ergebnis eines Referendums, in dem sich die Bevölkerung mit der klaren Mehrheit von 90 Prozent für die Unabhängigkeit von Moskau ausgesprochen hatte. Im Dezember desselben Jahres erklärte sich die Ukraine zum unabhängigen Staat. Seitdem schwelt der Konflikt mit Russland. © Anatoly Sapronenkov/afp
Budapester Memorandum
Doch Anfang der 1990er Jahre sah es nicht danach aus, als ob sich die neuen Staaten Russland und Ukraine rund 30 Jahre später auf dem Schlachtfeld wiederfinden würden. Ganz im Gegenteil. Im Jahr 1994 unterzeichneten Russland, das Vereinigte Königreich und die USA in Ungarn das „Budapester Memorandum“ – eine Vereinbarung, in der sie den neu gegründeten Staaten Kasachstan, Belarus und der Ukraine Sicherheitsgarantien gaben.  © Aleksander V. Chernykh/Imago
Ukrainedemo, München
Als Gegenleistung traten die drei Staaten dem Atomwaffensperrvertrag bei und beseitigten alle Nuklearwaffen von ihrem Territorium. Es sah danach aus, als ob der Ostblock tatsächlich einen Übergang zu einer friedlichen Koexistenz vieler Staaten schaffen würde. Nach Beginn des Ukraine-Kriegs erinnern auch heute noch viele Menschen an das Budapester Memorandum von 1994. Ein Beispiel: Die Demonstration im Februar 2025 in München.  © Imago
Orangene Revolution in der Ukraine
Bereits 2004 wurde deutlich, dass der Wandel nicht ohne Konflikte vonstattengehen würde. In der Ukraine lösten Vorwürfe des Wahlbetrugs gegen den Russland-treuen Präsidenten Wiktor Janukowytsch Proteste  © Mladen Antonov/afp
Ukraine proteste
Die Menschen der Ukraine erreichten vorübergehend ihr Ziel. Der Wahlsieg Janukowytschs wurde von einem Gericht für ungültig erklärt, bei der Wiederholung der Stichwahl setzte sich Wiktor Juschtschenko durch und wurde neuer Präsident der Ukraine. Die Revolution blieb friedlich und die Abspaltung von Russland schien endgültig gelungen. © Joe Klamar/AFP
Wiktor Juschtschenko ,Präsident der Ukraine
Als der Moskau kritisch gegenüberstehende Wiktor Juschtschenko im Januar 2005 Präsident der Ukraine wurde, hatte er bereits einen Giftanschlag mit einer Dioxinvariante überlebt, die nur in wenigen Ländern produziert wird – darunter Russland. Juschtschenko überlebte dank einer Behandlung in einem Wiener Krankenhaus.  © Mladen Antonov/afp
Tymoschenko Putin
In den folgenden Jahren nach der Amtsübernahme hatte Juschtschenko vor allem mit Konflikten innerhalb des politischen Bündnisses zu kämpfen, das zuvor die demokratische Wahl in dem Land erzwungen hatte. Seine Partei „Unsere Ukraine“ zerstritt sich mit dem von Julija Tymoschenko geführten Parteienblock. Als Ministerpräsidentin der Ukraine hatte sie auch viel mit Wladimir Putin zu tun, so auch im April 2009 in Moskau. © Imago
Das Bündnis zerbrach und Wiktor Janukowitsch nutzte bei der Präsidentschaftswahl 2010 seine Chance.
Das Bündnis zerbrach und Wiktor Janukowytsch nutzte bei der Präsidentschaftswahl 2010 seine Chance. Er gewann die Wahl mit knappem Vorsprung vor Julija Tymoschenko. Amtsinhaber Wiktor Juschtschenko erhielt gerade mal fünf Prozent der abgegebenen Stimmen.  © Yaroslav Debely/afp
Proteste auf dem Maidan-Platz in Kiew, Ukraine, 2014
Präsident Wiktor Janukowytsch wollte die Ukraine wieder näher an Russland führen – auch aufgrund des wirtschaftlichen Drucks, den Russlands Präsident Wladimir Putin auf das Nachbarland ausüben ließ. Um die Ukraine wieder in den Einflussbereich Moskaus zu führen, setzte Janukowytsch im November 2013 das ein Jahr zuvor verhandelte Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union aus.  © Sergey Dolzhenko/dpa
Maidan-Proteste Ukraine
Es folgten monatelange Massenproteste in vielen Teilen des Landes, deren Zentrum der Maidan-Platz in Kiew war. Organisiert wurden die Proteste von einem breiten Oppositionsbündnis, an dem neben Julija Tymoschenko auch die Partei des ehemaligen Boxweltmeisters und späteren Bürgermeisters von Kiew, Vitali Klitschko, beteiligt waren. © Sandro Maddalena/AFP
Proteste auf dem Maidan-Platz in Kiew, der Hauptstadt der Ukraine
Die Forderung der Menschen war eindeutig: Rücktritt der Regierung Janukowiysch und vorgezogene Neuwahlen um das Präsidentenamt. „Heute ist die ganze Ukraine gegen die Regierung aufgestanden, und wir werden bis zum Ende stehen“, so Vitali Klitschko damals. Die Protestbewegung errichtete mitten auf dem Maidan-Platz in Kiew ihr Lager. Janukowytsch schickte die Polizei, unterstützt von der gefürchteten Berkut-Spezialeinheit. Es kam zu gewaltsamen Auseinandersetzungen, die über mehrere Monate andauerten. © Sergey Dolzhenko/dpa
Der Platz Euromaidan in Kiew, Hauptstadt der Ukraine, ist nach den Protesten verwüstet.
Die monatelangen Straßenkämpfe rund um den Maidan-Platz in Kiew forderten mehr als 100 Todesopfer. Etwa 300 weitere Personen wurden teils schwer verletzt. Berichte über den Einsatz von Scharfschützen machten die Runde, die sowohl auf die Protestierenden als auch auf die Polizei gefeuert haben sollen. Wer sie schickte, ist bis heute nicht geklärt. Petro Poroschenko, Präsident der Ukraine von 2014 bis 2019, vertrat die These, Russland habe die Scharfschützen entsendet, um die Lage im Nachbarland weiter zu destabilisieren. Spricht man heute in der Ukraine über die Opfer des Maidan-Protests, nennt man sie ehrfürchtig „die Himmlischen Hundert“. © Sergey Dolzhenko/dpa
Demonstranten posieren in der Villa von Viktor Janukowitsch, ehemaliger Präsident der Ukraine
Nach rund drei Monaten erbittert geführter Kämpfe gelang dem Widerstand das kaum für möglich Gehaltene: Die Amtsenthebung Wiktor Janukowytschs. Der verhasste Präsident hatte zu diesem Zeitpunkt die UKraine bereits verlassen und war nach Russland geflohen. Die Menschen nutzten die Gelegenheit, um in der prunkvollen Residenz des Präsidenten für Erinnerungsfotos zu posieren. Am 26. Februar 2014 einigte sich der „Maidan-Rat“ auf eigene Kandidaten für ein Regierungskabinett. Präsidentschaftswahlen wurden für den 25. Mai anberaumt. Die Ukraine habe es geschafft, eine Diktatur zu stürzen, beschrieb zu diesem Zeitpunkt aus der Haft entlassene Julija Tymoschenko die historischen Ereignisse.  © Sergey Dolzhenko/dpa
Ein Mann stellt sich in Sewastopol, eine Stadt im Süden der Krim-Halbinsel, den Truppen Russlands entgegen.
Doch der mutmaßliche Frieden hielt nicht lange. Vor allem im Osten der Ukraine blieb der Jubel über die Absetzung Janukowytschs aus. Gouverneure und Regionalabgeordnete im Donbass stellten die Autorität des Nationalparlaments in Kiew infrage. Wladimir Putin nannte den Umsturz „gut vorbereitet aus dem Ausland“. Am 1. März schickte Russlands Präsident dann seine Truppen in den Nachbarstaat. Wie Putin behauptete, um die russischstämmige Bevölkerung wie die auf der Krim stationierten eigenen Truppen zu schützen. In Sewastopol, ganz im Süden der Halbinsel gelegen, stellte sich ein unbewaffneter Mann den russischen Truppen entgegen. Aufhalten konnte er sie nicht. © Viktor Drachev/afp
Bürgerkrieg in Donezk, eine Stadt im Donbas, dem Osten der Ukraine
Am 18. März 2014 annektierte Russland die Halbinsel Krim. Kurz darauf brach im Donbass der Bürgerkrieg aus. Mit Russland verbündete und von Moskau ausgerüstete Separatisten kämpften gegen die Armee und Nationalgarde Kiews. Schauplatz der Schlachten waren vor allem die Großstädte im Osten der Ukraine wie Donezk (im Bild), Mariupol und Luhansk. © Chernyshev Aleksey/apf
Prorussische Separatisten kämpfen im Donbas gegen Einheiten der Ukraine
Der Bürgerkrieg erfasste nach und nach immer mehr Gebiete im Osten der Ukraine. Keine der Parteien konnte einen nachhaltigen Sieg erringen. Prorussische Separatisten errichteten Schützengräben, zum Beispiel nahe der Stadt Slawjansk. Bis November 2015 fielen den Kämpfen laut Zahlen der Vereinten Nationen 9100 Menschen zum Opfer, mehr als 20.000 wurden verletzt. Von 2016 an kamen internationalen Schätzungen zufolge jährlich bis zu 600 weitere Todesopfer dazu. © Michael Bunel/Imago
Trümmer von Flug 17 Malaysian Airlines nach dem Abschuss nahe Donezk im Osten der Ukraine
Aufmerksam auf den Bürgerkrieg im Osten der Ukraine wurde die internationale Staatengemeinschaft vor allem am 17. Juli 2014, als ein ziviles Passagierflugzeug über einem Dorf nahe Donezk abstürzte. Alle 298 Insassen kamen ums Leben. Die Maschine der Fluggesellschaft Malaysian Airlines war von einer Boden-Luft-Rakete getroffen worden. Abgefeuert hatte die Rakete laut internationalen Untersuchungen die 53. Flugabwehrbrigade der Russischen Föderation. In den Tagen zuvor waren bereits zwei Flugzeuge der ukrainischen Luftwaffe in der Region abgeschossen worden. © ITAR-TASS/Imago
Russlands Präsident Putin (l.), Frankreichs Präsident Francois Hollande, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Petro Poroschenko in Minsk
Die Ukraine wollte den Osten des eigenen Landes ebenso wenig aufgeben wie Russland seine Ansprüche darauf. Im September 2014 kamen deshalb auf internationalen Druck Russlands Präsident Putin (l.), Frankreichs Präsident François Hollande, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Petro Poroschenko in Minsk zusammen. In der belarussischen Hauptstadt unterzeichneten sie das „Minsker Abkommen“, das einen sofortigen Waffenstillstand und eine schrittweise Demilitarisierung des Donbass vorsah. Die OSZE sollte die Umsetzung überwachen, zudem sollten humanitäre Korridore errichtet werden. Der Waffenstillstand hielt jedoch nicht lange und schon im Januar 2015 wurden aus zahlreichen Gebieten wieder Kämpfe gemeldet. © Mykola Lazarenko/afp
Wolodymyr Selenskyj feiert seinen Sieg bei der Präsidentschaftswahl in der Ukraine 2019
Während die Ukraine im Osten zu zerfallen drohte, ereignete sich in Kiew ein historischer Machtwechsel. Wolodymyr Selenskyj gewann 2019 die Präsidentschaftswahl und löste Petro Poroschenko an der Spitze des Staates ab.  © Genya Savilov/afp
Wolodymyr Selenskyj
Selenskyj hatte sich bis dahin als Schauspieler und Komiker einen Namen gemacht. In der Comedy-Serie „Diener des Volkes“ spielte Selenskyj von 2015 bis 2017 bereits einen Lehrer, der zunächst Youtube-Star und schließlich Präsident der Ukraine wird. Zwei Jahre später wurde die Geschichte real. Selenskyj wurde am 20. Mai 2019 ins Amt eingeführt. Kurz darauf löste der bis dato parteilose Präsident das Parlament auf und kündigte Neuwahlen an. Seine neu gegründete Partei, die er nach seiner Fernsehserie benannte, erzielte die absolute Mehrheit.  © Sergii Kharchenko/Imago
Russische Separatisten in der Ost-Ukraine
Selenskyj wollte nach seinem Wahlsieg die zahlreichen innenpolitischen Probleme der Ukraine angehen: vor allem die Bekämpfung der Korruption und die Entmachtung der Oligarchen. Doch den neuen, russland-kritischen Präsidenten der Ukraine holten die außenpolitischen Konflikte mit dem Nachbarn ein. © Alexander Ryumin/Imago
Ukraine Militär
Im Herbst 2021 begann Russland, seine Truppen in den von Separatisten kontrollierte Regionen in der Ost-Ukraine zu verstärken. Auch an der Grenze im Norden zog Putin immer mehr Militär zusammen. Selenskyj warnte im November 2021 vor einem Staatsstreich, den Moskau in der Ukraine plane. Auch die Nato schätzte die Lage an der Grenze als höchst kritisch ein. In der Ukraine wurden die Militärübungen forciert. © Sergei Supinsky/AFP
Putin
Noch drei Tage bis zum Krieg: Am 21. Februar 2022 unterzeichnet der russische Präsident Wladimir Putin verschiedene Dekrete zur Anerkennung der Unabhängigkeit der Volksrepubliken Donezk und Lugansk. © Alexey Nikolsky/AFP
Explosion in Kiew nach Beginn des Ukraine-Kriegs mit Russland
Am 24. Februar 2022 wurde der Ukraine-Konflikt endgültig zum Krieg. Russische Truppen überfielen das Land entlang der gesamten Grenze. Putins Plan sah eine kurze „militärische Spezialoperation“, wie die Invasion in Russland genannt wurde, vor. Die ukrainischen Streitkräfte sollten mit einem Blitzkrieg in die Knie gezwungen werden. Moskau konzentrierte die Attacken auf Kiew. Innerhalb weniger Tage sollte die Hauptstadt eingenommen und die Regierung Selenskyjs gestürzt werden. Doch der Plan scheiterte und nach Wochen intensiver Kämpfe und hoher Verluste in den eigenen Reihen musste sich die russische Armee aus dem Norden des Landes zurückziehen. Putin konzentrierte die eigene Streitmacht nun auf den Osten der Ukraine. © Ukrainian President‘s Office/Imago
Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, bei einer Fernsehansprache aus Kiew
Seit Februar 2022 tobt nun der Ukraine-Krieg. Gesicht des Widerstands gegen Russland wurde Präsident Wolodymyr Selenskyj, der sich zu Beginn des Konflikts weigerte, das Angebot der USA anzunehmen und das Land zu verlassen. „Ich brauche Munition, keine Mitfahrgelegenheit“, sagte Selenskyj. Die sollte er bekommen. Zahlreiche westliche Staaten lieferten Ausrüstung, Waffen und Kriegsgerät in die Ukraine. Hunderttausende Soldaten aus beiden Ländern sollen bereits gefallen sein, ebenso mehr als 10.000 Zivilpersonen. Ein Ende des Kriegs ist nach wie vor nicht in Sicht. © Ukraine Presidency/afp

Update, 14.16 Uhr: Nato-Generalsekretär Mark Rutte warnte vor einer möglichen chinesisch-russischen Koordination bei einem Taiwan-Angriff. China könnte Russland um Angriffe auf Nato-Territorium bitten, sollte Peking Taiwan angreifen, sagte er der New York Times. „Wenn Xi Jinping Taiwan angreifen würde, würde er zunächst seinen Juniorpartner in der ganzen Sache, Wladimir Wladimirowitsch Putin, in Moskau anrufen und ihm sagen: ‚Hey, ich werde das tun, und du musst sie in Europa mit Angriffen auf NATO-Territorium beschäftigen‘“, erklärte Rutte.

Die Nato müsse ihre kollektive Stärke steigern und die Zusammenarbeit mit dem Indo-Pazifik-Raum verbessern. „Denn wir haben diese enge Vernetzung, die Zusammenarbeit in der Rüstungsindustrie und bei Innovationen zwischen der NATO und dem Indopazifik“, so Rutte.

Update, 13.25 Uhr: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sicherte Litauen deutsche Unterstützung bei der Verteidigung zu. Bei der Feier zum Nationalfeiertag in Vilnius sagte er: „Mit der Stationierung einer deutschen Brigade in Litauen leisten wir ein dauerhaftes Versprechen: Eure Sicherheit ist unsere Sicherheit.“

„Diese Brigade steht für gegenseitige Verantwortung und für gelebte Bündnistreue. Denn wir wissen: Wer Litauen verteidigt, verteidigt Europa und verteidigt Europas Werte. Und das tun Sie, liebe Litauer und Litauerinnen, jeden Tag“, erklärte Steinmeier weiter. Russland erwähnte der Bundespräsident nicht direkt, dessen Armee vor gut drei Jahren in die Ukraine einmarschiert war.

Update, 10.57 Uhr: In Charkiw wurde nach Polizeiangaben ein achtjähriger Junge bei nächtlichen russischen Drohnenangriffen getötet. Eine Drohne soll ein Auto in Charkiw getroffen haben, in dem sich der Junge befand. Bei dem Angriff seien zudem ein vierjähriges Kind und ein 40-jähriger Mann verletzt worden.

Russland meldet Abschuss von 120 Drohnen im Ukraine-Krieg

Update, 9.36 Uhr: Russland meldete die Abwehr von 120 ukrainischen Drohnen in der vergangenen Nacht. Rund ein Dutzend Regionen waren nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums von dem Angriff betroffen. Die ukrainische Nachrichtenseite Ukrainska Pravda berichtete zudem von Einschränkungen im russischen Flugverkehr infolge der Luftangriffe aus Kiew. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Update, 8.51 Uhr: Die ukrainische Armeeführung meldet 1180 getötete oder schwer verletzte russische Soldaten in den vergangenen 24 Stunden. Die Gesamtzahl gefallener russischer Truppen steige damit auf 1.026.440. Zusätzlich seien zwei Panzer, 39 Artilleriesysteme, ein Flugzeug und 216 Drohnen zerstört worden.

Russland äußert sich nicht zu Verlusten im Ukraine-Krieg. Die Zahlen sind nicht unabhängig überprüfbar.

Wichtige Gasleitung beschädigt – Ukraine meldet Explosion in Russland

Update, 7.51 Uhr: Eine Explosion im russischen Wladiwostok soll eine Gas- und eine Wasserleitung beschädigt haben. Die Leitungen würden militärische Einrichtungen in Ostrussland versorgen, berichtete der Kyiv Independent unter Berufung auf den ukrainischen Militärgeheimdienst. Wie es zu der Explosion kam, ist bislang unbekannt. Die Angaben sind nicht unabhängig überprüfbar.

Update, 7.16 Uhr: Bei einem russischen Drohnenangriff auf Kiew sind laut Medienberichten drei Menschen verletzt worden. Zwei mehrstöckige Gebäude und mehrere Häuser erlitten Schäden, berichtete Ukrainska Pravda.

Update, 6. Juli, 6.12 Uhr: In der vergangenen Nacht hat Russland die Ukraine erneut mit schweren Drohnenangriffen attackiert. In der ostukrainischen Stadt Charkiw wurden mehrere Einschläge gemeldet. Laut dem Militärgouverneur Oleh Synjehubow sind in mehreren Stadtteilen Brände ausgebrochen. Igor Terechow, Bürgermeister von Charkiw, berichtete auf Telegram von mehreren Explosionen. Bei dem Angriff sei eine Frau (46) verletzt worden.

Die Feuerwehr im Einsatz nach einem russischen Angriff in Charkiw.

In der Stadt Saporischja im Südosten der Ukraine wurden ebenfalls mehrere Drohnen-Angriffe gemeldet. Dabei seien ein Privatunternehmen, ein Bauernhof und ein Lagerhaus beschädigt worden, teilte Militärgouverneur Iwan Fedorow auf Telegram mit. Trotz mehrerer Brände sei niemand verletzt worden. Weitere Angriffe soll es auf die Stadt Mykolajiw gegeben haben. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Update, 21.44 Uhr: Die Ukraine hat mit einer US-Firma die verstärkte Drohnenproduktion vereinbart und wird noch in diesem Jahr Hunderttausende weitere Drohnen zu Sonderkonditionen erhalten. Präsident Wolodymyr Selenskyj kündigte in seiner abendlichen Videobotschaft an, dass im nächsten Jahr „noch viel mehr“ Drohnen geliefert werden sollen, wobei Abfangdrohnen Priorität haben. Zusätzlich unterzeichnete die Ukraine mit Dänemark ein Abkommen über gemeinsame Waffenproduktion auf dänischem Territorium – die erste Vereinbarung dieser Art.

Zu einem auf der Plattform X veröffentlichten Videoclip drohte Selenskyj weitere Schläge mit weitreichenden Waffen gegen Militärobjekte tief im Landesinneren Russlands an. In dem Video wird über bisherige Angriffe auf russische Rüstungsbetriebe, Luftwaffenbasen und Ölraffinerien berichtet. So solle Russlands „Appetit zu töten“ gezügelt werden.

Ukraine-Krieg aktuell: Top-General warnt vor neuer russichen Offensive in Charkiw

Update, 18.36 Uhr: Der ukrainische Oberbefehlshaber Oleksandr Syrskyj hat vor einer möglichen neuen russischen Offensive in der Region Charkiw gewarnt. „Die Russen versuchen, mit ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit Druck auszuüben“, schreibt Syrskyj auf Telegram.

Der Militärchef betont die Notwendigkeit, „mit geeigneten taktischen und technologischen Lösungen“ ein russisches Vorrücken zu verhindern. Die Region Charkiw ist seit Beginn des Ukraine-Kriegs 2022 schwer umkämpft, während russische Truppen zuletzt an mehreren Frontabschnitten vorgerückt sind und bereits in die nördliche Region Sumy vorgedrungen sind.

Ukraine-Krieg aktuell: UN-General „alarmiert“ von russischen Angriffen auf die Ukraine

Update, 17.10 Uhr: UN-Generalsekretär António Guterres hat die Intensivierung russischer Luftangriffe auf die Ukraine verurteilt. Sprecher Stéphane Dujarric teilte am Samstag mit, Guterres zeige sich „alarmiert von dieser gefährlichen Eskalation und der wachsenden Zahl ziviler Opfer“.

Russland hat in der Nacht zum Freitag die schwersten nächtlichen Angriffe seit Kriegsbeginn Februar 2022 durchgeführt. Nach ukrainischen Angaben wurden 550 Geschosse eingesetzt, davon 539 Drohnen. Dujarric erklärte, Angriffe auf Zivilisten und zivile Infrastruktur verstießen gegen das Völkerrecht und „müssen unverzüglich aufhören“. Die Angriffe setzten sich in der Nacht zum Samstag fort. In der Ostukraine starben mindestens zwei Menschen, etwa 30 wurden verletzt.

Ukraine-Krieg aktuell: Drohnen-Alarm in Russland – Flugstreichung und Verspätungen

Update, 15.45 Uhr: Auf Russlands größten Flughäfen kam es zu stundenlangen Verspätungen oder gar Flugstreichungen. Der Grund: Alarm vor Drohnenangriffen aus der Ukraine. Dies berichtet Kyiv Independent unter Berufung auf russische Telegram-Kanäle. Die Ukraine hatte sich zu den Berichten bislang nicht geäußert.

Update, 12.32 Uhr: US-Präsident Donald Trump hat Kanzler Friedrich Merz (CDU) nach ihrem jüngsten Telefonat über den Ukraine-Krieg als „starken“ und „klugen“ Mann gelobt. „Ich hatte ein großartiges Telefonat mit dem deutschen Bundeskanzler. Er ist ein starker Kerl, ein sehr guter Mann, der einen großen Wahlsieg hatte“, sagte Trump am Freitag an Bord der Air Force One zu Journalisten. Merz sei „klug, ein sehr kluger Mann“, lobte Trump den deutschen Kanzler in den höchsten Tönen.

Das Telefonat von Merz und Trump am Freitag (4. Juli) hatte die mögliche Lieferung von Patriot-Abwehrraketen an die Ukraine zum Thema gehabt. Trump erklärte danach, er habe dazu noch keine Entscheidung getroffen. Merz vertrete die Ansicht, die Ukrainer „müssen geschützt werden“, sagte der US-Präsident.

Ukraine-Krieg aktuell: Zahl der Todesopfer nach Russland-Attacken steigt

Update, 12.15 Uhr: Bei dem russischen Raketen- und Drohnenangriff auf Kiew in der Nacht zum Freitag ist die Zahl der Todesopfer auf zwei gestiegen. Das teilte Bürgermeister Vitali Klitschko jetzt über Telegram mit. Ein 25-jähriger Mann starb demnach heute in einem Krankenhaus. Das erste Todesopfer war bereits gestern von Rettungskräften in einem beschädigten Gebäude entdeckt worden.

Bei den russischen Luftangriffen im Ukraine-Krieg in den letzten 24 Stunden sind mindestens vier Zivilisten getötet und 37 weitere verletzt worden, wie regionale Behörden heute mitteilen.

Ukraine-Krieg aktuell: Russland bestätigt Ukraine-Angriff auf Putins Luftwaffe

Update, 11.30 Uhr: Putins Verteidigungsministerium hat mittlerweile den ukrainischen Angriff auf den russischen Luftwaffenstützpunkt in der Region Woronesch bestätigt, aber keine Schäden genannt. Zuvor hatte die Ukraine mitgeteilt, sie habe den Luftwaffenstützpunkt Borissoglebsk, an dem russische Kampfflugzeuge stationiert sind, getroffen.

Russische Medien berichten, es seien in der Nacht mehrere ukrainische Drohnen abgeschossen worden. Bewohner hätten Explosionen über Ortschaften gehört und Feuerbälle gesichtet. Der Gouverneur des Gebiets Woronesch, Alexander Gussew, berichtete bei Telegram von Schäden. Es gebe aber keine Informationen zu Verletzten, schrieb er.

Von Woronesch aus greift die russische Luftwaffe immer wieder das ukrainische Gebiet Charkiw an. Vom Luftwaffenstützpunkt Borissoglebsk bis in die Großstadt Charkiw sind es etwa 500 Kilometer Luftlinie.

Ukraine-Krieg aktuell: Russland mit neuem Drohnen-Hagel auf Ukraine

Update, 10.30 Uhr: Es gibt Details zu den nächtlichen Angriffen von Russland auf die Ukraine: In der vergangenen Nacht startete Russland 322 Drohnenattacken. Die Ukraine konnte 157 Drohnen anfangen, die restlichen 135 seien vom Radar verschwunden. Dies teilt die Luftwaffe der ukrainischen Armee auf Telegram mit.

Hauptangriffsziel sei die Stadt Starokostjantyniw in der Oblast Chmelnyzkyj relativ weit im Westen der Ukraine. Dort befindet sich auch eine Fliegerbrigade der ukrainischen Luftwaffe. An mindestens sechs Orten hätten die Drohnen eingeschlagen. Über Details zu Schäden und Verletzten ist bisher nichts bekannt.

Update, 9.05 Uhr: Die Ukraine hat in der Nacht einen Luftwaffenstützpunkt in Russland angegriffen. Es handelt sich laut dem Generalstab der ukrainischen Armee um den Luftwaffenstützpunkt Borissoglebsk in der Oblast Woronesch im Südwesten von Russland, unweit der Ukraine. Dort seien russische Kampfbomber der Typen Su‑34, Su‑35S und Su‑30SM für den Einsatz im Ukraine-Krieg stationiert.

Getroffen worden seien bei dem Angriff der Ukraine ein Depot für gelenkte Fliegerbomben, ein militärisches Trainingsflugzeug und vermutlich weitere Flugzeuge, wie der Generalstab der Ukraine und das Spezialeinsatzkommando auf Telegram mitteilen. Sie veröffentlichten auf Telegram auch Fotos von Feuer und Rauch. Offenbar gab es eine Explosion. Die Informationen sind bisher nicht von Russland bestätigt.

Erstmeldung vom 3. Juli: Washington, D.C./Moskau – Am heutigen Donnerstag planen US-Präsident Donald Trump und Russlands Präsident Wladimir Putin ein Telefonat. Bei einer Podiumsdiskussion fragte der Kreml-Chef die Teilnehmer eines Strategieforums: „Ich werde heute mit dem US-Präsidenten reden, was kann ich von Ihnen übermitteln?“

Trump teilte auf seiner Plattform Truth Social mit, dass er um 10.00 Uhr Ortszeit (16.00 Uhr MESZ) mit Putin sprechen werde.

Telefonat zum Ukraine-Krieg: Trump spricht mit Putin

Seit Beginn der zweiten Amtszeit des US-Präsidenten ist dies das sechste öffentlich bekannte Telefonat zwischen Trump und Putin. Ihr letztes Gespräch fand Mitte Juni statt, als Putin sich als Vermittler in der Nahost-Krise bezüglich des iranischen Atomprogramms anbot.

Trumps Versuche, im Ukraine-Krieg zu vermitteln, haben bisher wenig Erfolg gezeigt. Der Kremlchef lehnt weiterhin Trumps Vorschlag eines bedingungslosen Waffenstillstands ab. Bei den kürzlich wieder aufgenommenen direkten Verhandlungen zwischen Kiew und Moskau beharrt Russland auf seinen Maximalforderungen.

Auf Putin folgt Selenskyj: Trump will mit Ukraine-Präsident reden

Am Freitag ist ein Gespräch zwischen Donald Trump und Wolodymyr Selenskyj geplant, wie die Financial Times berichtet. Dabei wird es voraussichtlich um die teilweise von den USA eingestellten Waffenlieferungen an die Ukraine gehen. Kiew hat bereits signalisiert, dass es auch bereit wäre, Waffensysteme zu mieten oder zu kaufen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte am Mittwoch in seiner abendlichen Videobotschaft, dass Kiew und Washington derzeit auf Arbeitsebene alle Details der Verteidigungsunterstützung, einschließlich der Flugabwehr, klären. „Auf die ein oder andere Weise müssen wir den Schutz unserer Leute sicherstellen.“ Mit Dänemark und anderen Partnern werden derweil Abkommen zur Waffenproduktion vorbereitet. (red mit Agenturen)

Rubriklistenbild: © OLEKSANDR MAGULA/AFP

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