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Update vom 12. April, 21.10 Uhr: Nach dem Zoll-Rückzieher Donald Trumps betont das Weiße Haus weiterhin, man möchte US-Firmen dazu bewegen, ihre Produktion in die USA zu verlagern. Die Pressesprecherin Trumps, Karoline Leavitt erklärte: „Präsident Trump hat deutlich gemacht, dass sich Amerika bei der Herstellung wichtiger Technologien wie Halbleiter, Chips, Smartphones und Laptops nicht auf China verlassen kann.“ Deshalb habe der Präsident Billionen von Dollar an US-Investitionen von den größten Technologieunternehmen der Welt, darunter Apple, TSMC und Nvidia, gesichert, sagte Leavitt weiter. Zuvor wurde bekannt, dass Smartphones und Computer von Trumps Importzöllen befreit wurden. Die neue Regelung gilt auch für Importe aus China.
Ausnahme von Trump-Zöllen: Auch China ist betroffen – Apple kann aufatmen
Update vom 12. April, 19.04 Uhr: Die neue Ausnahme bei US-Importzöllen soll neben Handys und Computer auch andere elektronische Geräte betreffen. Darunter fallen auch Halbleiter, Solarzellen, TV-Bildschirme, Computer-Laufwerke und -Speicher, wie CNBC berichtet. Gerade für den Tech-Riesen Apple kommt die Ausnahme gelegen. Die US-Firma produziert 80 Prozent ihrer iPads und mehr als die Hälfte ihrer Computer in China und wäre somit von den Zöllen schwer betroffen.
Dan Ives, Leiter der Technologie-Abteilung vom Finanzdienstleistungsunternehmen WedBush erklärte auf CNBC: „Ich denke, dass sich die CEOs der großen US-Unternehmen lautstark zu Wort gemeldet haben und dass das Weiße Haus verstehen musste, dass dies ein Armageddon für die großen Unternehmen bedeutet hätte, wenn es umgesetzt worden wäre.“
Rückblick auf die ersten 100 Tage: Trump krempelt die USA um – eine Chronik
Merz fordert Freihandelsabkommen im Zoll-Streit mit Donald Trump: „Null Prozent Zoll auf alles“
Update vom 12. April, 17.53 Uhr:CDU-Chef Friedrich Merz hofft im Zollstreit mit Donald Trump unterdessen auf eine transatlantische Freihandelszone. Es sei ein Fehler gewesen, das große Freihandelsabkommen TTIP nicht über die Ziellinie zu bringen, erklärte der voraussichtlich nächste Kanzler dem Handelsblatt. „Und ja, ich hoffe auf ein neues transatlantisches Freihandelsabkommen. Null Prozent Zoll auf alles. Das wäre für beide Seiten besser.“
Verhandlungen zwischen der EU und den USA über ein umfassendes Handels- und Investitionsabkommen mit dem Kürzel TTIP waren 2017 von US-Präsident Donald Trump zu Beginn seiner ersten Amtszeit gestoppt worden und liegen seitdem auf Eis. Ob ein solches Abkommen in den nächsten 90 Tagen während der Zoll-Pause umgesetzt werden könnte, ist unklar.
Trump-Rückzieher nach Zoll-Hammer: Elektronik von Importzöllen ausgenommen
Update vom 12. April, 17.01 Uhr: Donald Trump macht nach der angekündigten 90-tägigen Zollpause den nächsten Rückzieher. Smartphones und Computer sollen von den Zollerhöhungen ebenfalls vorerst ausgenommen sein. Die Rücknahme zusätzlicher Zölle betrifft auch Importe von elektronischen Gütern aus China, wie aus einem am Freitagabend (Ortszeit) veröffentlichten Dokument der US-Zoll- und Grenzschutzbehörde hervorgeht. Ausgenommen von den massiven Zollerhöhungen sind unter anderem auch Halbleiter.
Trump-Handelskrieg mit China: Ökonom warnt vor Weltwirtschaftskrise
Update vom 12. April, 16.20 Uhr: Der eskalierende Handelskrieg zwischen China und den USA könnte eine Weltwirtschaftskrise auslösen. Davor warnt der Ökonom Clemens Fuest, Präsident des Ifo-Instituts in München im Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung. Die große Gefahr sei, dass sich der Protektionismus immer schneller ausbreitet, auch in China und Europa, warnt Fuest.
Weiter erklärte der Ökonom: „Wenn alle in die falsche Richtung gehen, kann es zu einer großen Krise kommen.“ Aktuell liegen die US-Importzölle für chinesische Produkte auf 145 Prozent. Für Fuest ist die Sache daher „nicht vom Tisch“, die Eskalation mit China gehe weiter und die Unsicherheit bleibe bestehen. Eine besondere Gefahr sieht der Ökonom darin, dass die USA als wichtigste Wirtschaftsmacht der Welt gerade ihre Reputation als zuverlässiger Vertragspartner zerstörten. „Die Zinsen in den USA steigen, der Dollar fällt“, sagte Fuest. „Ein Alarmsignal.“
China pausiert vorerst Eskalation im Handelskrieg mit Trump: keine weiteren Gegenzölle
Update vom 12. April, 14.20 Uhr: Die Zollkommission in Peking kündigte am Freitag überraschend an, Zölle auf US-Waren nicht weiter zu erhöhen, selbst wenn Donald Trump weiter eskaliere. China werde das „Zoll-Zahlenspiel“ der USA künftig ignorieren, hieß es von der chinesischen Zollkommission laut Handelsblatt. Die Zölle auf US-Produkte seien jetzt schon so hoch, dass es keine Marktakzeptanz für US-Importe in China mehr gebe. Sollten die USA die Zölle weiter erhöhen, werde dies zu einem „Witz in der Geschichte der Weltwirtschaft“.
Update vom 12. April, 13.30 Uhr: Eine Sprecherin der chinesischen Regierung, Mao Ning, hat in einem Beitrag auf X Mao Zedong zitiert, um Trumps Zollpolitik zu kontern. Sie postete das Video einer Rede des einstigen Vorsitzenden der Kommunistischen Partei Chinas, die er während des Koreakriegs hielt: „Egal, wie lange dieser Krieg dauern wird, wir werden niemals aufgeben. Wir werden kämpfen, bis wir vollständig triumphieren“, sagt Mao darin. Dazu schrieb die Sprecherin des chinesischen Außenministeriums: „Wir sind Chinesen. Wir haben keine Angst vor Provokationen. Wir weichen nicht zurück.“
Ein weiterer Beitrag von Mao Ning auf X enthält ein Zitat Maos aus dem Jahr 1964: „Die USA schüchtern bestimmte Länder ein und hindern sie daran, mit uns Geschäfte zu machen. Aber Amerika ist nur ein Papiertiger. Glauben Sie nicht an seinen Bluff.“ Die chinesische Sprecherin kommentierte diesen Beitrag mit den Worten: „China blufft nie – und wir durchschauen diejenigen, die es tun.“
Trump-Zölle: Laut Experte hat sich US-Regierung verkalkuliert
Update vom 12. April, 11.10 Uhr: Der Finanzexperte Robin Brooks warnt, dass Donald Trump sich im Handelskonflikt „verkalkuliert“ habe, da die Weltgemeinschaft sich gegen die USA zusammenschließt. „Jeder weiß, wie inkompetent die US-Regierung ist“, fügt er gegenüber dem Handelsblatt hinzu. Der frühere Goldman-Sachs-Manager und IWF-Ökonom erkennt in Trumps Zollpolitik eine gezielte Strategie gegen China, während Auseinandersetzungen mit Europa lediglich als „Nebenkriegsschauplätze“ betrachtet werden.
Brooks sieht die größte Bedrohung für die weltweite Finanzstabilität in einer möglichen Abwertung des chinesischen Yuans. Er warnt: „Bei einer zehnprozentigen Abwertung des Yuans wäre an den US-Märkten der Teufel los, sie würden zusammenbrechen.“ Trotz des angekündigten Moratoriums bleiben ein Basiszoll von zehn Prozent für alle Länder und hohe Zollsätze für China bestehen. Dies könnte in den USA einen neuen Inflationsschock hervorrufen. Besonders besorgt zeigt sich Brooks über die Inflationsgefahr in Verbindung mit dem steigenden US-Haushaltsdefizit.
Update vom 12. April, 9.55 Uhr: Donald Trumps Zollpolitik könnte die Verhältnisse in der Weltwirtschaft auf den Kopf stellen. Finanzexperte Hendrik Leber sieht in den aktuellen Börsenturbulenzen mehr als eine vorübergehende Krise – er erkennt darin einen epochalen Machtwechsel von den USA zu China. Im Interview mit der Wirtschaftswoche beschreibt er, wie Trumps zollpolitische Entscheidungen einen bereits unvermeidlichen Prozess beschleunigt haben: China etabliert eigene Wirtschaftsstandards, während der Dollar an Vertrauen verliert und Tech-Aktien ihre Überbewertung korrigieren müssen. „Die USA geben ihre Rolle als Weltmacht auf und werden von China abgelöst“, sagt Leber.
Für Anleger empfiehlt Leber, sich auf mindestens drei weitere Monate hoher Volatilität einzustellen und auf Unternehmen mit unverzichtbaren Produkten zu setzen. Europas Wirtschaft sieht er trotz der US-Probleme im Nachteil, da strukturelle Defizite wie übermäßige Regulierung und die mangelnde Fähigkeit zur Skalierung innovativer Ideen bestehen bleiben. Als besten Ausweg für Europa betrachtet er eine transatlantische Freihandelszone mit den USA und Kanada.
Trump lobt seine Zollpolitik als „sehr aufregend für die Welt“
Update, 12. April, 9.00 Uhr: Die Zollpolitik von Trump sorgt in der EU für Unmut unter den Bürgern. Auf Facebook florieren Gruppen, in denen sich Verbraucher zusammenschließen, um gemeinsam Produkte aus den USA in Supermärkten zu boykottieren. Am Samstagmorgen zählte die schwedische Gruppe „Bojkotta varor fran USA“ über 87.000 Mitglieder. Für französische Verbraucher existiert die Gruppe „BOYCOTT USA: Achetez Francais et Europeen!“, die schon mehr als 30.000 Mitglieder verzeichnet. Auch in Deutschland zeigt sich eine hohe Bereitschaft, US-Produkte zu meiden. Laut einer Umfrage von Civey, über die das Handelsblatt berichtet, sind 64 Prozent der Deutschen dazu bereit.
Update, 20.40 Uhr: Im eskalierenden Zollstreit mit China sieht US-Präsident Donald Trump nach Angaben seiner Sprecherin die Chancen auf eine Einigung „optimistisch“. „Der Präsident hat sehr deutlich gemacht, dass er offen für einen Deal mit China ist“, sagte Trumps Sprecherin Karoline Leavitt am Freitag zu Journalisten im Weißen Haus. „Er ist optimistisch.“
Zuvor hatte China erklärt, seine Zölle auf US-Importe auf 125 Prozent zu erhöhen – eine Reaktion auf die Anhebung der US-Zölle auf chinesische Einfuhren auf insgesamt 145 Prozent. Theoretisch müsste der US-Präsident in den nächsten 90 Tagen mit 150 Ländern neue Handelsabkommen abschließen. Oder die angekündigten US-Importzölle würden wieder in Kraft treten.
Aktienmärkte sind durch Donald Trumps Zollpolitik angespannt
Update, 19.54 Uhr: Die Stimmung an den US-Börsen ist weiterhin angespannt. Die 90-tägige Pause der Zölle ließ die Börsenkurse am Mittwoch in die Höhe schnellen. Darell Cronk, Präsident des Wells Fargo Investment Instituts äußerte sich in einer Mitteilung am Freitag zu den Trump-Zöllen: „Wir befinden uns noch in den Anfängen dieses neuen globalen Handelsregimes, und obwohl die 90-tägige Pause bei den gegenseitigen Zöllen den Ausverkauf an den Märkten vorübergehend umkehrte, verlängert sie die Unsicherheit.“ Aktuell gelten noch folgende US-Importzölle:
145 Prozent Importzölle auf alle Güter aus China
25 Prozent Importzölle auf Aluminium, Autos und auf alle Güter aus Kanada und Mexico
10 Prozent Basis-Importzölle für alle anderen Länder
Update, 16.29 Uhr: Die EU will die Zoll-Pause nutzen, um ein „vollkommen ausgewogenes“ Abkommen mit den USA zu schließen. Für den Fall, dass die Gespräche mit der Trump-Regierung „nicht zufriedenstellend“ verliefen, gebe es jedoch eine „breite Palette von Gegenmaßnahmen“, erklärte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen der Financial Times. In diesem Fall könnte die EU US-Techgiganten wie Meta und Google ins Visier nehmen. „Man könnte zum Beispiel eine Abgabe auf die Werbeeinnahmen digitaler Dienste erheben“, sagte von der Leyen.
China erhöht Zölle erneut: Donald Trump wende sich gegen „gesunden Menschenverstand“
Update, 10.11 Uhr: Peking lässt die Zollerhöhung aus den USA nicht auf sich sitzen: China erhöht Zölle auf US-Importe nun erneut, jetzt auf 125 Prozent. Die Erhöhung soll ab Samstag gelten, wie das Finanzministerium in Peking mitteilt. Washington wende sich mit seiner Handelspolitik gegen „grundlegende wirtschaftliche Regeln und den gesunden Menschenverstand“, so Peking.
Derweil hat China die EU zur Zusammenarbeit gegen Trump aufgerufen. Bei einem Treffen mit Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez in Peking sagte Präsident Xi Jinping, dass China und die EU gemeinsam das internationale Handelsumfeld schützen und sich gegen einseitige und schikanöse Praktiken wehren sollten, um die internationalen Regeln und Ordnung zu wahren.
Trump eskaliert Zölle gegen China
Update, 17.20 Uhr: Die USA haben ihre Strafzölle gegen China offenbar erneut angehoben. Wie der US-Sender CNBC berichtete, soll auf Produkte aus China nun ein Zollsatz von 145 Prozent fallen. Das habe das Weiße Haus gegenüber dem Sender bestätigt.
Erstmeldung vom 10. April, 10.34 Uhr: Washington, D.C/Brüssel – Die überraschende Zoll-Pause von Donald Trump hat die Börsen nach tagelanger Talfahrt nach oben katapultiert. „Das ist ein wichtiger Schritt, um die Weltwirtschaft zu stabilisieren“, schrieb EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Donnerstag auf X.
Donald Trump prahlt nach US-Zöllen mit möglichen Handelsabkommen
Donald Trump hatte infolge seines Handelskriegs geprahlt, dass mehr als 75 Länder die US-Regierung kontaktiert hätten, um ein Handelsabkommen auszuhandeln. „Diese Länder rufen uns an. Sie küssen meinen Arsch. Sie brennen darauf, einen Deal zu machen“, äußerte Trump am Dienstagabend vor einer Gruppe von Republikanern, wie CNN berichtete. Doch laut NBC News hat das Weiße Haus auf mehrfache Presseanfragen erklärt, dass es keine weiteren Details bekannt geben wird.
Es habe den Präsidenten „großen Mut gekostet, bis zu diesem Moment den Kurs zu halten – und was wir hier erreicht haben, ist das, was ich vor einer Woche an dieser Stelle gesagt habe: ‚Wenn ihr keine Vergeltung übt, werdet ihr belohnt‘“, sagte US-Finanzminister Scott Bessent am Mittwoch vor der Presse.
Als Reaktion auf die von Donald Trump angeordneten Zölle hatten die EU-Staaten am Mittwoch den Weg für erste Gegenzölle zwischen 10 und 25 Prozent freigemacht, die am 15. April in Kraft treten sollen. Von der Leyen wiederholte das Angebot der EU, gegenseitig alle Zölle auf bestimmte Industriegüter abzuschaffen. (red mit Agenturen)