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Allan Lichtman äußert sich
Trump oder Harris? Vorhersage-Experte prognostiziert Ausgang der US-Wahl
Er lag neun von zehn Mal richtig. Jetzt enthüllt Allan Lichtman seine Vorhersage für die aktuelle US-Wahl, für die er ein spezielles Modell nutzt.
Washington, DC – In Sachen Wahlprognosen ist Allan Lichtman seit 40 Jahren sowas wie ein Superstar. Der 77 Jahre alte Politikwissenschaftler und Historiker sagt seit 1984 das Ergebnis der US-Wahl voraus. Mit durchschlagendem Erfolg. Lichtman prognostizierte sowohl den Sieg Donald Trumps gegen Hillary Clinton als auch seine Niederlage gegen Joe Biden. Ein einziges Mal lag der Professor aus Washington, DC daneben: Im Jahr 2000 glaubte er an einen Sieg von Al Gore.
Mit Spannung wurde deshalb erwartet, welchen Ausgang Lichtman für die US-Wahl 2024 vorhersagen werde. Nun hat sich der Prognosen-Guru geäußert. „Kamala Harris wird die nächste Präsidentin der Vereinigten Staaten von Amerika werden“, sagte Lichtman in einem Video der New York Times. „Das zumindest ist meine Vorhersage für dieses Rennen.“
Allan Lichtman setzt bei Wahlprognose nicht auf Umfragen
Während die Meinungsforschung beim Blick auf das Duell Harris gegen Trump ratlos scheint, wer am Ende denn die Nase vorne hat, macht Lichtman es sich fast schon einfach. Statt auf Umfrageergebnisse, die seit Wochen ein schier unmöglich vorhersehbares Kopf-an-Kopf-Rennen prognostizieren, setzt der Historiker auf ein gänzlich anderes Modell. Für seine Prognose spielen Umfragen oder Meinungsforschung überhaupt keine Rolle.
Gemeinsam mit dem Statistiker Jack Moshman entwickelte Lichtman ein ganz eigenes Prognosesystem. Ihr Modell basiert auf 13 Aspekten, die den Ausgang der US-Wahl vorhersagen lassen. Lichtman nennt diese Aspekte „Schlüssel“ und beschrieb ihre Rolle in seinem Buch „Schlüssel zum Weißen Haus“. Von ihrer Richtigkeit ist der Wissenschaftler absolut überzeugt. „Die Schlüssel werden auf jeden Fall funktionieren. Sie sind der konstante Nordstern der politischen Vorhersage“, so Lichtman.
Bilder einer Karriere: Kamala Harris strebt Präsidentenamt in den USA an
Die Partei, die den Präsidenten im Weißen Haus stellt, hat bei den Midterms genannten Zwischenwahlen Sitze im US-Repräsentantenhaus dazu gewonnen.
Der amtierende Präsident kandidiert erneut für das Weiße Haus.
Die Partei, die den Präsidenten im Weißen Haus stellt, hat einen Vorwahlkampf vermeiden können.
Ein unabhängiger Kandidat tritt neben den Kandidaten der Demokraten und Republikaner an.
Die kurzfristige Wirtschaftsetwicklung ist positiv.
Das langfristige Wirtschaftswachstum ist genauso stark in den beiden vorangenenen Amtsperioden.
Das Weiße Haus hat wichtige Änderungen in der nationalen Politik durchgesetzt.
Es gibt keine sozialen Unruhen.
Es gibt keine Skandale im Weißen Haus.
Der Kandidat der Partei, die den Präsidenten im Weißen Haus stellt, hat Charisma.
Der Herausforderer ist uncharismatisch.
Das Weiße Haus hatte außenpolitische Erfolge.
Das Weiße Haus hatte außenpolitische Misserfolge.
Donald Trump oder Kamala Harris? Lichtmann erklärt Prognose Schritt für Schritt
Entscheidend ist dabei, wie viele dieser 13 Thesen als wahr und wie viele als falsch gewertet werden müssen. Jede korrekte These ist ein Punkt für Kamala Harris, jede falsche These ein Punkt für Donald Trump.
Schritt für Schritt erläutert Lichtman gegenüber der New York Times das Modell und kommt auf folgendes Ergebnis:
Die Demokraten schnitten bei den Zwischenwahlen vor zwei Jahren zwar besser ab als erwartet, sie verloren aber Sitze. 1:0 für Donald Trump.
Joe Biden kandidiert nicht erneut. Während man allgemein die Chancen der Demokraten seit der Kandidatur von Kamala Harris als größer einschätzt, bedeutet dieser Umstand im Modell von Lichtman das Gegenteil: 2:0 für Donald Trump.
„Die Demokraten sind endlich clever geworden und haben sich hinter einer Kandidat vereint“, so Lichtman. Punkt für Harris und damit nur noch 2:1 für Donald Trump.
Robert F. Kennedy Jr. zog seine Kandidatur wieder zurück. Auch wenn er nun Donald Trump unterstützt, geht der Punkt damit an Harris: 2:2 Unentschieden.
Die Inflation in den USA scheint zu sinken, von einer Rezession ist längst nicht mehr die Rede. 3:2 für Harris.
Die langfristige Wirtschaftsentwicklung unter Biden ist laut Lichtman ebenfalls zufriedenstellend und besser als die unter seinem Vorgänger Donald Trump. 4:2 für Harris.
Auch diesen Punkt sieht Lichtman als bewiesen an. 5:2 für Harris.
Zwar habe es „sporadische Proteste“ in der Biden-Administration gegeben, doch von sozialen Unruhen könne man nicht reden. 6:2 für Harris.
Lichtman nennt es seinen „Lieblingsschlüssel“. Zwar hätten die Republikaner leidenschaftlich versucht, Biden Skandale anzudichten, seien damit aber auf voller Linie gescheitert. 7:2 für Harris.
Damit diese These als wahr gelten könne, müsste Kamala Harris eine „inspirierende Persönlichkeit für eine ganze Generation sein“, so Lichtman. Dies sieht er nicht als erfüllt an. 7:3 für Harris.
Zwar würden manche seiner Anhänger Donald Trump „für einen Gott halten“, so Lichtman. Doch dies gelte nur für seine Basis. Der Rest des Landes sei aber ganz anderer Meinung. 8:3 für Harris und damit der Sieg für die Demokratin.
Sollte das Weiße Haus keine außenpolitischen Erfolge feiern können und der Administration bspw. der Krieg in Nahost als Misserfolg vorgeworfen werden, würden die beiden letzten Aspekte für Donald Trump sprechen. Ändern würde es am Ergebnis nichts. Im für die Demokraten schlechtesten Fall stünde nach diesem Model am Ende ein 8:5 für Harris.
Lichtman ist sich also sicher: Kamala Harris wird Präsidentin. Egal, was all die Umfragen zur US-Wahl auch ergeben möchten. Doch ein Modell reicht nicht für einen Sieg bei einer Wahl. Das weiß auch der Historiker. Deshalb beendet er seine Erläuterungen mit einem Appell an seine Landsleute: „Rafft Euch auf und geht wählen!“ (dil)