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Umstrittener Wahlkampf
„Fast alleine schuld“: Trump pöbelt gegen Harris wegen Raketenangriff auf Golanhöhe
Blutbad in Madschd al-Schams: Nach dem Hisbollah-Angriff auf den Golanhöhen wächst die Sorge vor einem Flächenbrand in Israel – für Trump eine Steilvorlage.
Madschd al-Schams – Tiefe Trauer um tote Kinder und Jugendliche: Ein verheerender Raketenangriff der islamistischen Terrormiliz Hisbollah auf einen Fußballplatz hat die Golanhöhen erschüttert und mindestens zwölf junge Menschen das Leben gekostet. Die lokale drusische Gemeinschaft ist tief betroffen. Israel übte mit gezielten Luftschlägen auf den Libanon Vergeltung. Dennoch wächst die Angst, dass sich die Kämpfe zu einem Flächenbrand im gesamten Nahen Osten ausbreiten könnte.
Doch während die amtierende US-Regierung umgehend zur Deeskalation aufrief, zeigt sich für den früheren US-Präsidenten Donald Trump in dem Vorfall das ganze Versagen der Biden-Administration.
Raketenangriff auf Golanhöhe: Trump wirft Biden und Harris Versagen in Israel-Politik vor
So schlachtete der republikanische Präsidentschaftskandidat bei der anstehenden US-Wahl den Hisbollah-Angriff auf den Golanhöhen ungeniert für seinen Wahlkampf aus. Wortgewaltig gab Trump seiner wahrscheinlichen Herausforderin Kamala Harris und US-Präsident Joe Biden eine Mitschuld an der aktuellen Lage in Israel.
„Es sind gefährliche und schreckliche Zeiten für die Welt, und die Schuld liegt fast ausschließlich bei der inkompetenten Biden-Harris-Regierung“, schrieb Trump auf der sozialen Nachrichtenplattform Truth Social. Zugleich behauptete er, dass es unter seiner Führung nie so weit gekommen wäre. Beweise dafür konnte er aber nicht vorgelegen. Ähnliche Behauptungen hatte Trump bereits auch schon mit Blick auf den Ukraine-Krieg aufgestellt.
Schock auf Golanhöhe: Hisbollah-Angriff auf Madschd al-Schams tötet zwölf Jugendliche
Der katastrophale Raketenbeschuss auf die von Israel in Besitz genommenen Golanhöhen hatte sich zuvor am Samstag ereignet. Dabei waren mindestens zwölf junge Menschen auf einem Fußballplatz getötet worden. Augenzeugen schilderten entsetzliche Szenen mit verstümmelten Körpern. Tausende Menschen nahmen am Sonntag (28. Juli) an der Beerdigung der jungen Opfer teil.
Israel beschuldigte die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah, die mit dem Iran verbündet ist, für den Angriff und kündigte eine entschiedene Antwort an. Schon in der Nacht griff die israelische Luftwaffe nach Angaben des Militärs mehrere Hisbollah-Stellungen im Libanon an. Wie die Times of Israel am Sonntag berichtete, prüft die israelische Regierung weitere Militärschläge.
Die internationale Gemeinschaft reagierte mit Entsetzen und Befürchtungen einer Eskalation der Gewalt im Israel-Krieg. Vertreter der Vereinten Nationen appellierten an beide Seiten, sich mit „größtmöglicher Zurückhaltung“ zu verhalten. Auch die USA und die EU verurteilten den Angriff.
Hisbollah lehnt Verantwortung für Raketenangriff ab – Israel reagiert aktuell mit Vergeltung
Die Hisbollah bestritt in einer Stellungnahme jegliche Beteiligung an dem Angriff. Israel wertete diese Aussage jedoch als unwahr. Der israelische Generalstabschef Herzi Halevi äußerte sich bei einem Besuch am Ort des Einschlags und erklärte, es handle sich um eine Falak-Rakete mit einem 53-Kilogramm-Sprengkopf, die der Hisbollah zuzuordnen sei. „Wer eine solche Rakete auf ein Wohngebiet schießt, will Zivilisten töten, will Kinder töten“, sagte er laut einem Bericht der Nachrichtenagentur dpa.
Zankapfel Golanhöhe: Trump kannte Israels Annexion erstmals an
Die Golanhöhen, ein strategisch bedeutsames Felsplateau von etwa 60 Kilometern Länge und 25 Kilometern Breite, wurden im Sechstagekrieg 1967 von Israel erobert und 1981 annektiert. Diese Annexion wurde international jedoch nicht anerkannt. Nach internationalem Recht gelten die Gebiete als von Israel besetztes syrisches Territorium. Der ehemalige US-Präsident Donald Trump erkannte die Golanhöhen im März 2019 offiziell als israelisches Staatsgebiet an und vollzog damit eine radikale Wende in der US-Außenpolitik.
Vor diesem Hintergrund wetterte Trump nun gegen seinen Nachfolger im Weißen Haus, Joe Biden. Er wirft ihm und dessen Vizepräsidentin Kamala Harris vor, den eingeleiteten Kurs verwässert zu haben. Seit längerem fordert Trump einen härteren außenpolitischen Kurs der USA.
„Schwach und inkompetent“: Trump greift Biden und Harris wortgewaltig an
„Der heutige Angriff auf Israel darf nicht vergessen werden. Er wird als ein weiterer Moment in die Geschichte eingehen, der von einem schwachen und ineffektiven US-Präsidenten und Vizepräsidenten geschaffen wurde“, schrieb er auf Truth Social. Es sei an der Zeit, so fügte er hinzu, dass die USA wieder mit mehr „Stärke, Respekt und Macht“ international auftreten müssten.
Vor dem Gaza-Krieg: Die Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts in Bildern
Die Attacke von Trump kommt aber nicht von ungefähr. Seit dem Rückzug von Joe Biden als Präsidentschaftskandidat der Demokraten bei der US-Wahl 2024 steht Kamala Harris als Nachfolgerin parat. In den Umfragen holte sie in den vergangenen Tagen massiv gegen Trump auf. Tatsächlich vertritt Harris eine andere Position in der Israel-Frage als Trump, weswegen sie sich von ihm wüste Beschimpfungen im US-Wahlkampf gefallen lassen muss. Doch sollte ein Raketenangriff auf Kinder und Jugendliche für eine Wahlkampfauseinandersetzung genutzt werden? Es bleibt abzuwarten, ob die Wählerinnen und Wähler in den USA das goutieren werden. (jkf/mit dpa)