News-Ticker
„Wieder Raketen auf Kiew“: Russland bombardiert die Hauptstadt
Russland berichtet von Angriffen der Ukraine und bereitet sich auf Kämpfe am AKW Saporischschja vor. Hat die Offensive begonnen? News-Ticker zum Ukraine–Krieg.
- Tod durch Nachlässigkeit: Russische Soldaten sterben wohl durch eigene Landsleute
- Fliehende Soldaten: Russische Behörden klagen mindestens 1000 Russen wegen Fahnenflucht an.
- Putin und Erdogan telefonieren: Auch Getreide-Abkommen soll zur Sprache gekommen sein.
- Die verarbeiteten Informationen zu Verlusten der beteiligten Armeen im Ukraine-Krieg stammen teils von den Kriegsparteien aus Russland oder der Ukraine. Sie lassen sich deshalb in Teilen nicht unabhängig überprüfen.
Update vom 28. April, 10.06 Uhr: Dieser News-Ticker zum Ukraine-Krieg ist beendet. Die weiteren Entwicklungen finden Sie hier.
Update vom 28. April, 08.08 Uhr: In der Nacht zum Freitag sind ukrainischen Angaben zufolge zahlreiche ukrainische Städte von russischen Streitkräften bombardiert worden. Erstmals seit 50 Tagen soll auch die ukrainische Hauptstadt Kiew bombardiert worden sein. In Kiew wurden in einer Mitteilung der Stadtverwaltung auf Telegram die Bewohner aufgerufen, Schutz zu suchen und nicht auf die Straßen zu gehen.
“Nach einer Pause von 51 Tagen hat der Feind wieder einen Raketenangriff auf Kiew geflogen“, sagte der Leiter Kiewer Militärverwaltung, Serhij Popko, nach Angaben der Stadtverwaltung. Die Luftabwehr sei aktiviert worden und habe elf Marschflugkörper zerstört, hieß es. In der ostukrainischen Stadt Dnipro wurden durch die Angriffe mindestens zwei Menschen getötet, wie der Bürgermeister der Stadt, Borys Filatow, per Telegram mitteilte. Raketen „töteten erneut Zivilisten in Dnipro“, erklärte er.
Die Todesopfer seien eine junge Frau und ein drei Jahre altes Kind. Auch in der zentral-ukrainischen Stadt Uman wurde ein Raketenangriff gemeldet. „Wir haben fünf Verletzte, sie sind im Krankenhaus“, erklärte der Gouverneur der Region, Ihor Taburets, auf Telegram. Ein von örtlichen Medien verbreitetes Video zeigte ein ausgebranntes Wohnhaus.
Ukraine-Krieg: Töten Russen eigene Landsleute?
Update vom 28. April, 6.30 Uhr: Töten Russen im Zuge der Kriegsgefechte in großem Stil ihre eigenen Landsleute – und zwar durch Nachlässigkeit? Diese These präsentierte jetzt Artem Katulin. Laut übereinstimmenden Medienberichten ist er Leiter des Ausbildungszentrums für taktische Medizin des Kalaschnikow-Konzerns.
Wie das belarussische Portal Nexta twitterte, geht Katulin davon aus, dass mehr als 50 Prozent der bislang gefallenen Soldaten allein deshalb starben, weil ihre Wunden nicht richtig behandelt wurden. Etwa 30 Prozent der Gliedmaßen-Amputationen seinen unnötig gewesen. Unabhängig prüfen ließen sich die Angaben zunächst nicht. Hier der entsprechende Tweet:
Russians kill Russians in the war more often than Ukrainians
— NEXTA (@nexta_tv) April 27, 2023
More than 50% of the dead Russian soldiers in Ukraine died from wounds that did not threaten their lives - simply the wounded were not treated properly, said Artem Katulin, head of the Tactical Medicine Training… pic.twitter.com/wKD9X0ovcV
Ukraine-Krieg: Putin unterzeichnet neues Dekret zu besetzten Gebieten
Update vom 27. April, 22.45 Uhr: Der russische Präsident Wladimir Putin unterzeichnete am Donnerstag ein Dekret, das die Deportation von Ukrainern in den besetzten Gebieten erlaubt, wenn sie die russische Staatsbürgerschaft nicht annehmen wollen. Das geht aus einem Bericht der ukrainischen Zeitung Kyiv Independent hervor, die sich auf russische Staatsmedien beruft. Ausländer sind dem Erlass zufolge Bürger, die „ihren Wunsch erklärt haben, ihre bestehende Staatsbürgerschaft beizubehalten oder staatenlos zu bleiben.“ Wer eine „Gefahr für die nationale Sicherheit“ darstelle, könne demzufolge abgeschoben werden.
Pentagon-Leaks: Mutmaßlicher Maulwurf äußerte in der Vergangenheit offenbar Gewaltfantasien
Update vom 27. April, 20.20 Uhr: Der mutmaßlich für das Durchsickern zahlreicher US-Geheimdokumente verantwortliche Nationalgardist hat nach Angaben der Staatsanwaltschaft in der Vergangenheit Gewaltfantasien geäußert und eine große Zahl an Waffen gehortet. Der 21-jährige Jack Teixeira habe im November auf Onlineplattformen geschrieben, er wolle „einen Haufen Menschen töten“, heißt es in einem vor einer Gerichtsanhörung am Donnerstag vorgelegten Dokument der Staatsanwaltschaft. Experten befürchteten, dass die sogenannten Pentagon-Leaks auch für den Ukraine-Krieg weitreichende Folgen haben könnten.
Die Staatsanwaltschaft forderte indes eine Fortsetzung der Untersuchungshaft des mutmaßlichen Maulwurfs. Sie argumentiert dabei auch, Teixeira könnte noch Zugang zu Geheimdokumenten haben und mit Hilfe „feindlicher“ Staaten versuchen zu fliehen. Er stelle ein „anhaltendes Risiko“ für die nationale Sicherheit der USA dar.
Offenbar russischer Angriff auf Wohngebiet in Cherson
Update vom 27. April, 19.27 Uhr: Russische Truppen griffen am Donnerstag offenbar ein Wohngebiet in der südukrainischen Stadt Cherson an, wobei ein Todesopfer zu beklagen war. Das geht aus einem Bericht des Gouverneurs der Region, Oleksandr Prokudin, auf Telegram hervor. Am Tag zuvor waren in der Region dtelefoner Korrespondent einer italienischen Zeitung verletzt und einer seiner lokalen Helfer getötet worden. Die Frontlinie verläuft derzeit bei Cherson entlang des Flusses Dnepr.
Russische Behörden klagten bisher mindestens 1000 Soldaten wegen Fahnenflucht an
Immer wieder war seit Beginn des Ukraine-Kriegs von fliehenden russischen Soldaten berichtet worden. Nun gibt es dafür offenbar Belege. Medien zufolge haben die russischen Behörden seit Beginn der Mobilmachung in Russland mehr als 1000 Soldaten wegen Fahnenflucht, unerlaubter Entfernung von der Truppe oder Befehlsverweigerung angeklagt.
„Stand letzte Aprilwoche sind 1064 Fälle bei Militärgerichten eingegangen“, berichtete das unabhängige Portal Mediazona am Donnerstag. Das Medium verweist darauf, dass die Strafen für solche Vergehen nach der Mobilmachung im vergangenen Herbst verschärft wurden. Als die Teilmobilmachung angekündigt wurde, flohen auch tausende Reservisten in die Nachbarländer, um dem Wehrdienst zu entgehen.
Türkischer Präsident Erdogan telefoniert mit Kremlchef Wladimir Putin
Update vom 27. April, 16.21 Uhr: Kurz vor der Türkei-Wahl hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan krankheitsbedingt einen weiteren wichtigen Wahlkampftermin absagen müssen. Es gibt Spekulationen, dass Erdogan einen Herzinfarkt erlitten und überlebt hatte. Mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin hat er laut übereinstimmenden Berichten allerdings nun telefoniert.
Anlass soll die Einweihung des ersten AKW in der Türkei gewesen sein. Das Akkuyu-Atomkraftwerk wurde vom staatlichen russischen Atomunternehmen Rosatom gebaut. Einem Bericht der staatsnahen türkischen Zeitung Daily Sabah zufolge, soll auch das Getreide-Abkommen in dem Telefonat zur Sprache gekommen sein. Details wurden zunächst nicht bekannt.
Ukraine-Krieg: Lawrow-Ministerium verbietet Besuch von inhaftiertem US-Reporter
Update vom 27. April, 15.50 Uhr: Die russischen Behörden haben der US-Botschaft in Moskau vorläufig das Besuchsrecht für Evan Gershkovich entzogen. Sie begründeten den Schritt mit der Nichtvergabe von Visa für russische Journalisten, die Außenminister Sergej Lawrow zur UN-Sicherheitsratssitzung in New York begleiten sollten. Lawrows Ministerium sprach diesbezüglich von einer Provokation, „die nicht unbeantwortet bleibt“.
„Derzeit sind noch andere mögliche Reaktionsmaßnahmen in Arbeit, über die die amerikanische Seite angemessen informiert wird“, hieß es in der Pressemitteilung weiter. Lawrow selbst konnte in New York auftreten und leitete Anfang der Woche die von Russland einberufene Sitzung.
Gershkovich, Reporter des Wall Street Journal, wurde Ende März im Ural vom russischen Geheimdienst FSB festgenommen. Die Behörden werfen ihm Spionage im Auftrag der US-Regierung vor. Bei einer Verurteilung drohen dem 32-Jährigen bis zu 20 Jahre Haft. Kremlchef Wladimir Putin soll Gershkovichs Verhaftung persönlich abgesegnet haben.
Ukraine-Krieg: Russland geht gegen Kriegsdienstverweigerer vor
Update vom 27. April, 15.18 Uhr: Bis Ende April 2023 sind bei russischen Militärgerichten mehr als tausend Strafverfahren gegen Kriegsdienstverweigerer im Ukraine-Krieg eingegangen. Das will nun das Kreml-kritische russische Portal Mediazona erfahren haben. Laut dem Bericht gingen bei den Gerichten allein im März fast 400 solcher Fälle ein, und der Trend setze sich fort. Der Kreml erlässt aktuell ein neues Gesetz, mit dem junge Männer in Russland über digitale Bescheide ins Militär einberufen werden sollen.
Panzer, Drohnen, Luftabwehr: Waffen für die Ukraine




Ukraine-Krieg: Nato-Generalsekretär nennt neue Zahlen zu Waffenlieferungen
Update vom 27. April, 14.29 Uhr: Neue Zahlen zum Ukraine-Krieg: Die Nato-Länder und ihre Partner haben Kiew bereits 230 Panzer geliefert. Zudem 1550 gepanzerte Fahrzeuge und „erhebliche Mengen an Munition“ bereitgestellt worden, teilte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg nun mit. Vor der erwarteten ukrainischen Frühjahrsoffensive gegen die russischen Invasionstruppen sieht er die Ukraine daher in einer „starken Position“, um besetzte Gebiete zurückzuerobern.
Ukraine-Krieg: Kreml reagiert auf Telefonat von Xi und Selenskyj
Update vom 27. April, 13.17 Uhr: Die russische Regierung hat nach dem Telefonat zwischen dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping und dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj betont, dass es bei den eigenen Kriegszielen bleibe. Russland müsse die Ziele seiner sogenannten „speziellen Militäroperation“ erreichen, teilt der Kreml mit. Dennoch begrüße man alle Initiativen, die das Ende des Ukraine-Konflikts näherbringen könnten.
Ukraine-Krieg: Schwerster Angriff seit Monaten - Sechs Tote
Update vom 27. April, 10.39 Uhr: Russland hat offenbar die schwersten Raketenangriffe seit langem auf die Südukraine durchgeführt. Mindestens sechs Menschen wurden dabei offenbar getötet und mehr als 20 Personen verletzt. Ukrainischen Behörden zufolge schlugen in der Stadt Mykolajiw vier Kalibr-Raketen ein. Dabei kam ein Mensch ums Leben, 23 wurden verletzt.
Der Bürgermeister von Mykolajiw, Olexander Sjenkewytsch, bezeichnete den Angriff als schwersten seit über vier Monaten. „Die Menschen sind entwöhnt und gerieten etwas in Panik“, sagte er. Laut Stadtverwaltung wurden zeitweise Strom und Gas abgestellt. Menschen wurden in anderen Unterkünften in Sicherheit gebracht werden, hieß es. Das Nachrichtenportal Nexta zeigte Bilder nach dem Einschlag auf Twitter.
This night, #Russian invaders attacked #Mykolaiv, injuring 23 people and killing one person. pic.twitter.com/DV0W5nvaTk
— NEXTA (@nexta_tv) April 27, 2023
Ukraine-Offensive schon begonnen? Russland baut Verteidigungsanlagen auf AKW-Dach
Update vom 27. April, 10.00 Uhr: Die russischen Besatzer in der Ukraine haben angeblich drei Angriffe der ukrainischen Armee im Bereich Saporischschja abgewehrt. Die russische Nachrichtenagentur Tass meldet, Soldaten der russischen Flugabwehr hätten drei Attacken durch US-Mehrfachraketenwerfer HIMARS der Ukraine abgewehrt und dabei neun Raketen zerstört. Die Angaben lassen sich nicht offiziell bestätigen.
Update vom 27. April, 9.40 Uhr: Die russischen Besatzungstruppen in der Ukraine bereiten sich nach Einschätzung britischer Geheimdienstexperten auf Kämpfe um das Atomkraft Saporischschja vor. Auf Satellitenbildern sei zu sehen, dass auf den Dächern der Reaktoren teilweise Verteidigungsstellungen mit Sandsäcken geschaffen wurden, heißt es im aktuellen Bericht des britischen Verteidigungsministeriums.
„Russland hat diese Stellungen wahrscheinlich errichtet, weil es zunehmend besorgt ist über die Aussicht auf eine große ukrainische Offensive“, teilen die Briten mit. Der Schritt erhöhe das Risiko von Schäden an dem Sicherheitssystem des Atomkraftwerks, sollten dort Kämpfe stattfinden. Katastrophale Schäden an den Reaktoren seien aber in den meisten plausiblen Szenarien mit Infanterie-Waffen unwahrscheinlich, da die Gebäudestrukturen sehr gut bewehrt seien.
Update vom 27. April, 7.22 Uhr: Trauer um einen Journalisten im Ukraine-Krieg: Russische Scharfschützen haben den ukrainischen Reporter Bogdan Bitik erschossen. Der Kriegsberichterstatter arbeitete für die italienische Tageszeitung La Repubblica und war zusammen mit dem Korrespondenten Corrado Zunino unter Beschuss geraten. Beide seien in den Außenbezirken von Cherson „Opfer eines Hinterhalts“ geworden, teilte das Blatt mit. Während Zunino verletzt und gerettet werden konnte, sei Bitik an seinen Verletzungen gestorben. Er hinterlässt eine Frau und einen Sohn.
Satellitenbilder von Google Maps zeigen die Zerstörung von Mariupol im Ukraine-Krieg
Update vom 27. April, 6.40 Uhr: Neue Satellitenbilder legen den Blick auf das Ausmaß der Zerstörung in Mariupol offen, Google Maps hat sein Kartenmaterial in der Ukraine aktualisiert. Die neuen Aufnahmen vom Ukraine-Krieg zeigen unter anderem neue Massengräber, das bombardierte Theater, in dem sich Zivilisten tagelang verschanzt hatten, oder auch das ausradierte Stahlwerk. Mariupol. Vor Russlands Angriffskrieg galt es als Wirtschaftszentrum, nun soll es zu 90 Prozent zerstört sein. Unbestätigten Angaben zufolge starben bei den Gefechten am Asowschen Meer mehr als 20.000 Menschen.
News im Ukraine-Krieg: Jewgeni Prigoschin prophezeit Beginn der Gegenoffensive
Update vom 27. April, 5.46 Uhr: Der Chef der Söldner-Armee Gruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, rechnet mit einer baldigen Gegenoffensive der ukrainischen Streitkräfte. „Heute marschieren bereits gut ausgebildete feindliche Einheiten in Bachmut ein. Eine Gegenoffensive der Ukrainer ist unvermeidlich“, sagt Prigoschin in einer Videobotschaft. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. „Putins Koch“ kündigte jedoch auch erhebliche Gegenwehr durch die Wagner-Söldner an. Seine Truppen werden die ukrainische Armee am Vorrücken hindern und sie „zermalmen“.
Ukraine-Krieg: Selenskyj telefoniert mit Xi über „sinnvolle Friedensbewegung“
Update vom 26. April, 19.35 Uhr: Die USA begrüßen zwar das Telefongespräch zwischen Wolodymyr Selenskyj und Xi Jinping, äußerten aber auch die Frage, ob es zu einer „sinnvollen Friedensbewegung“ führen wird, wie CNN berichtet. John Kirby, Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates des Weißen Hauses, zufolge muss sich China ohnehin deutlicher in Sachen Ukraine-Krieg positionieren. Kirby bekräftigte, dass jeder Friedensplan nur dann „nachhaltig oder glaubwürdig sein wird, wenn die Ukrainer und Präsident Selenskyj persönlich daran beteiligt sind und ihn unterstützen.“
Ukraine-Krieg: Ehemaliger Nato-General teilt Einschätzung über mögliche Gegenoffensive
Update vom 26. April, 17.55 Uhr: Der Fluss Dnepr bildet seit dem Rückzug der russischen Einheiten aus dem südukrainischen Gebiet Cherson im vergangenen Jahr die Frontlinie. Die russischen Stellungen befinden sich am östlichen Flussufer. Die nun auf der Ostseite des Flusses Dnepr gesichteten ukrainischen Soldaten seien Aufklärungskräfte, teilte der ehemalige Nato-General Erhard Bühler in seinem viel beachteten Podcast „Was tun, Herr General?“ am Dienstag mit.
Im Vergleich zum Donbass hätten die Russen sehr schwache Verteidigungskräfte auf dieser Seite der Front eingesetzt. Aufgrund der Länge des Frontverlaufs müssten sich die russischen Einheiten daher auf Überwachung und Sicherung beschränken, wodurch sich die ukrainischen Aufklärungstrupps mehrere Tage lange am Ostufer aufhalten konnten. Eine solche bewaffnete Aufklärung sei eine normale Tätigkeit im Krieg, um zu wissen, was der Feind tue. „Wenn man eine andere Absicht hat, wenn man über den Fluss angreifen will“, könnte es sich auch um eine Erkundung möglicher Übergangsstellen handeln. Dies sei zwar sehr unwahrscheinlich, aber „man wird sehen“, so der frühere General.
Die US-Denkfabrik „Institute for the Study of War“ und andere Quellen hatten bereits am Wochenende von ukrainischen Einheiten auf der Ostseite des Dnepr berichtet. Am Dienstag verbot die Gebietsverwaltung von Cherson alle Fahrten von Booten und Schiffen. Die Anordnung diene der Sicherheit der Zivilbevölkerung und gelte vorerst bis zum Auslaufen des Kriegsrechts, hieß es am Dienstag.
Ukraine-News: USA begrüßen Telefonat zwischen Xi und Selenskyj
Update vom 26. April, 17.50 Uhr: Die US-Regierung hat das Telefonat zwischen Chinas Staatschef Xi Jinping und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj begrüßt. „Wir denken, das ist eine gute Sache“, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirbyh. Die US-Regierung habe schon seit geraumer Zeit gesagt, dass es wichtig für Xi und die chinesische Regierung wäre, sich die ukrainische Perspektive auf den russischen Angriffskrieg anzuhören. Ob das zu einer bedeutsamen Entwicklung hin zu Frieden führen könne, sei noch unklar.
Ukraine und Russland tauschen erneut Kriegsgefangene aus
Update vom 26. April, 15.55 Uhr: Die Ukraine und Russland haben erneut Kriegsgefangene ausgetauscht. „Uns ist es gelungen, 44 unserer Leute nach Hause zu holen“, schrieb der Chef des Präsidentenbüros in Kiew, Andrij Jermak, am Mittwoch bei Telegram. Es seien 36 Soldaten und 6 Offiziere, die unter anderem die südostukrainische Hafenstadt Mariupol verteidigt hätten. Zudem seien zwei Zivilisten frei gekommen. Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, 40 eigene Soldaten ausgetauscht zu haben. Die Männer seien bereits mit dem Flugzeug nach Moskau zur nötigen Behandlung und Rehabilitation gebracht worden.
Erst vor zwei Tagen war bekannt gegeben worden, dass die Ukraine mit Russland an einem Austausch aller Kriegsgefangenen arbeitet. Bislang wurde beim Austausch von Gefangenen auf eine Parität bei der Anzahl angestrebt. Seit dem russischen Einmarsch vor über 14 Monaten sind nach Angaben aus Kiew rund 2300 Ukrainer aus russischer Gefangenschaft zurückgekehrt. Experten werten den Austausch von Gefangenen zwischen Russland und der Ukraine als Anzeichen dafür, dass gewisse Informationskanäle zwischen den Ländern weiterhin offenstehen.
Chinas Präsident Xi und der ukrainische Präsident Selenskyj telefonieren erstmals seit Kriegsbeginn
Update vom 26. April, 15.35 Uhr: Chinas Präsident Xi Jinping hat erstmals seit Beginn des Ukraine-Kriegs mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj telefoniert. Xi versprach in dem Telefonat laut chinesischen Staatsmedien, China werde sich für Friedensgespräche und eine möglichst baldige Waffenruhe einsetzen. Die Volksrepublik werde einen Sondergesandten in die Ukraine entsenden, der mit allen am Frieden interessierten Parteien Gespräche führen solle.
„Hochrangige Delegation“ aus China will für Friedensgespräche in die Ukraine reisen
Update vom 26. April, 15.23 Uhr: China will eine hochrangige Delegation in die Ukraine schicken, um im Krieg mit Russland eine „politische Einigung“ zu erlangen. Eine „spezielle Abordnung der chinesischen Regierung“ werde die Ukraine und andere Länder besuchen, kündigte das Außenministerium am Mittwoch in Peking an. Die Delegation solle „mit allen Parteien ausführliche Gespräche für eine politische Einigung in der Ukraine-Krise führen“.
China bemüht sich nach eigenen Angaben in dem Konflikt um eine neutrale Position. Peking hatte im Februar „Positionspapier zur politischen Lösung der Ukraine-Krise“ vorgelegt und den russischen Angriff auf die Ukraine bislang nie verurteilt. Der Westen wirft China vor, Moskaus Aggression stillschweigend zu dulden. Bei einer Abstimmung der UN-Generalversammlung in New York im Februar dieses Jahres hatten sich 141 Staaten für einen Abzug der russischen Truppen aus der Ukraine ausgesprochen, China hatte sich enthalten.
Ukrainischer Präsident warnt Westen davor, sich von Russland erpressen zu lassen
Update vom 26. April, 13.05 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warnt den Westen davor, sich von Russland mit nuklearen Drohungen erpressen zu lassen. Mit Blick auf das von Russland besetzte Atomkraftwerk Saporischschja erklärte Selenskyj: „Wir müssen alles tun, um dem Terror-Staat keine Chance zu geben, Atomkraftwerke zu nutzen, um die Ukraine und die ganze Welt zu erpressen.“ Die internationale Atomenergiebehörde IAEA hat mehrfach gewarnt, durch Kämpfe in der Nähe von Saporischschja steige das Risiko einer atomaren Katastrophe. Die Warnung sprach der ukrainische Präsident anlässlich des 37. Jahrestags der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl aus.
Ukraine-Krieg: Atomwaffen in Belarus – Russland schließ Ausbildung belarussischer Truppen ab
Update vom 26. April, 11.15 Uhr: Russische Streitkräfte haben nach eigenen Angaben Soldaten aus Belarus an den dort stationierten taktischen Atomwaffen ausgebildet. Sie hätten gute Ergebnisse gezeigt, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau am Mittwoch mit. Dazu veröffentlichte das Ministerium auch ein Video von dem Ausbildungsprozess auf einem Truppenübungsplatz im Süden von Belarus.
Wladimir Putin selbst hatte die Stationierung taktischer Atomwaffen in Belarus angekündigt. Nach den russischen Ministeriumsangaben lief die Ausbildung gemäß Putins Ankündigung seit dem 3. April. Die belarussischen Soldaten hätten im Detail die Aufbewahrung und Anwendung der taktischen Sprengsätze für die Raketen studiert. Auch einen Teststart einer Rakete gab es, wie auf dem Video zu sehen war.
Ukraine-Krieg: London liefert uranhaltige Munition an Kiew
Erstmeldung vom 26. April: Kiew/Moskau – Das britische Verteidigungsministerium hat Munition für die bereitgestellten Challenger-2-Panzer an die Ukraine geliefert. Darunter befindet sich auch panzerbrechende Geschosse mit angereichertem Uran. Das antwortete der Tory-Abgeordnete James Heappey am Dienstag (25. April) auf eine schriftliche Anfrage im britischen Parlament. „Wir haben Tausende von Schuss Challenger 2-Munition in die Ukraine geschickt“, erklärte der Abgeordnete. Genaue Zahlen nannte Heappey mit Verweis auf Gründe der Betriebssicherheit nicht.
London liefert uranhaltige Munition an Kiew – Russische Botschaft warnt vor Konsequenzen im Ukraine-Krieg
Eine Reaktion der russischen Regierung ließ derweil nicht lange auf sich warten. „Das Vereinigte Königreich wird sich der Verantwortung für die Folgen des Einsatzes von Geschossen mit abgereichertem Uran in der Ukraine, die an die ukrainischen Streitkräfte übergeben wurden, nicht entziehen können“, zitierte die staatliche Nachrichtenagentur Tass aus einer Stellungnahme der russischen Botschaft in Großbritannien.
Die Lieferung von uranhaltigen Geschossen an die Ukraine hatte bereits vor einigen Wochen für Aufsehen gesorgt. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte Ende März Konsequenzen für die Bereitstellung der panzerbrechenden Munition angekündigt. „Ich möchte anmerken, dass Russland gezwungen sein wird, entsprechend zu reagieren, wenn all dies passiert“, sagte der Kreml-Chef. Putin behauptete weiter, es handle sich bei den Geschossen um „Waffen mit einer nuklearen Komponente.“
Uranhaltige Munition im Ukraine-Krieg: „Hat nichts zu tun mit nuklearen Waffen“
Der US-Thintank „Institute for the Study of War“ (ISW), sah in den Aussagen des Präsidenten eine bewusste Falschinformation. Ein Sprecher des britischen Verteidigungsministeriums erklärte im März, die britische Armee verwende seit Jahrzehnten abgereichertes Uran in seinen panzerbrechenden Geschossen. „Das ist eine Standardkomponente und hat nichts zu tun mit nuklearen Waffen oder Fähigkeiten“, sagte der Sprecher weiter. (fd/nak mit AFP/dpa)
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