CSU-Fraktionschef kandidiert nicht mehr
„Persönliche Gründe“: Söders Machtgarant im Landtag hört auf
CSU-Fraktionschef Kreuzer gilt als wichtiger Machtgarant Markus Söders. Bei der Landtagswahl 2023 will er aber nicht mehr kandidieren. Der Allgäuer verweist auf „persönliche Gründe“.
München - Er schaffte es, sowohl ein wichtiger Machtgarant des ehemaligen Parteivorsitzenden Horst Seehofer als auch des heutigen CSU-Chefs Markus Söder zu sein: Thomas Kreuzer ist seit Jahren aus der Spitze der Christlich-Sozialen Union in Bayern nicht wegzudenken. Doch bald soll Schluss sein. Der Allgäuer wird bei der bayerischen Landtagswahl 2023 im Herbst kommenden Jahres nicht mehr kandidieren.
Thomas Kreuzer: CSU-Fraktionschef aus dem Allgäu tritt bei Landtagswahl 2023 nicht an
Der CSU-Landtagsfraktionschef zieht sich im nächsten Jahr aus dem Maximilianeum zurück. Er werde bei der Landtagswahl 2023 nicht mehr kandidieren, kündigte Kreuzer am Montagabend (24. Oktober) im Kreisvorstand der CSU in seiner Heimatstadt Kempten Parteiangaben zufolge an. Der 63-Jährige gab demnach persönliche Gründe für seine Entscheidung an, sich aus dem politischen Tagesgeschäft in München zu verabschieden.
| Name: | Thomas Kreuzer |
| Geboren: | 23. Mai 1959 in Kempten (Allgäu) |
| Beruf/Studium: | Jurist |
| In der CSU: | seit 1979 |
| Im bayerischen Landtag: | seit 1994 |
| Stimmkreis: | Kempten-Oberallgäu |
| Politische Ämter: | 2011 bis 2013 Leiter der Staatskanzlei in München (unter Horst Seehofer), seit Oktober 2013 Fraktionsvorsitzender der CSU im Landtag (Maximilaneum) |
Kreuzer ist seit inzwischen neun Jahren Chef der CSU-Landtagsfraktion. Davor war er unter dem damaligen Ministerpräsidenten Seehofer von 2011 bis 2013 Leiter der Staatskanzlei – also ebenfalls im Machtzentrum der Christsozialen tätig. Im Landtag sitzt Kreuzer seit 1994 als direkt gewählter Abgeordneter des Stimmkreises Kempten-Oberallgäu. Bei der Landtagswahl 2018 hatte er das Mandat mit 34,2 Prozent der Stimmen verteidigt.
„Obwohl mich viele aus meinem Stimmkreis zu einer erneuten Kandidatur bewegen wollten und es auch der Kreisvorstand der CSU-Kempten begrüßt hätte, habe ich mich entschieden, nicht mehr anzutreten. Ich bin seit 29 Jahren als Abgeordneter im Landtag, zum Ende der nächsten Legislatur wäre ich über 69 Jahre alt“, begründete Kreuzer am Dienstag den Schritt.
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Kreuzer erklärte weiter: „Daher wollte ich rechtzeitig die Weichen für einen Neuanfang in meinem Stimmkreis stellen. In meiner persönliche Lebensplanung möchte ich nach Ende dieser Wahlperiode im Herbst 2023 andere Prioritäten setzen und auch Zeit für Privatleben haben. Ich freue mich darauf, die Fraktion jetzt mit voller Kraft ins Wahljahr 2023 zu führen und Bayern weiter gut durch diese schwierigen Zeiten zu bringen.“
Thomas Kreuzer: Wegen großer Nähe zu CSU-Boss Markus Söder auch in der Kritik
Wegen seiner bedingungslosen Treue zum bayerischen Ministerpräsidenten wurde Kreuzer in der Vergangenheit auch kritisiert, die Süddeutsche Zeitung (SZ) nannte ihn in einem journalistischen Kommentar zum Beispiel einmal „Söders Hausmeister“. (pm/AFP)