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Chinesisches Staatsgebiet vergrößert

China provoziert Indien und Malaysia mit neuen Grenzen auf offizieller Karte

Illustration eines chinesischen Grenzsoldaten.
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China hat mit der Herausgabe einer neuen Standardkarte für erheblichen Ärger unter den Nachbarstaaten gesorgt.

China hat mit der Herausgabe einer neuen Standardkarte der Volksrepublik für erheblichen Ärger unter den Nachbarstaaten gesorgt.

Denn die vom Ministerium für natürliche Ressourcen herausgegebene Karte weist unter anderem einen ganzen Bundesstaat Indiens sowie Küstengewässer Malaysias als chinesisches Staatsgebiet aus. Die Karte ist für die Verwendung in Universitäten und Schulen oder durch Verlage bestimmt – es handelt sich also um ein eindeutig offizielles Kartenwerk.

Ein Affront ist die neue Karte vor allem gegenüber Indien. Auf dem Brics-Gipfel in Johannesburg hatte Staatschef Xi Jinping noch mit Premierminister Narendra Modi darüber gesprochen, wie man die seit Jahrzehnten bestehenden Spannungen entlang der rund 3.500 Kilometer langen und nicht markierten Kontrolllinie (Line of Actual Control/LAC) in unwegsamem Gelände des Himalaya abbauen könne. Viele hatten das als Tauwetter gedeutet. Doch nun zeigt die neue Karte den von China seit langem beanspruchten Bundesstaat Arunachal Pradesh als eigenes Staatsgebiet mit neuem Namen „Zangnan“ (藏南), also Südtibet. Auch die Bergregion Aksai Chin im Westen Tibets zeichnet sie als Teil Chinas aus. Die Region hatte China im Grenzkrieg 1962 erobert, doch Indien hat seinen Anspruch nie aufgegeben.

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Am Donnerstag wurde zudem bekannt, dass Xi wahrscheinlich dem G20-Gipfel in Indien fernbleiben wird – ein weiterer Affront. Satellitenbilder aus dem Himalaja zeigen zugleich, dass China auf seiner Seite der LAC mehrere Bunker baut, um sich vor indischen Angriffen zu schützen. 2020 gab es zuletzt nahe Aksai Chin Gefechte mit zwei Dutzend Toten an der LAC, und 2022 gingen Truppen beider Seiten mit Schlagstöcken und anderem Gerät aufeinander los.

Die Nachbarstaaten reagierten empört auf die Karte. „Absurde Ansprüche führen nicht dazu, dass die Gebiete anderer Leute zu deinen werden“, sagte Indiens Außenminister Subrahmanyam Jaishankar. „Einfach Karten mit Teilen Indiens vorzulegen, heißt gar nichts.“

Auch die Philippinen, Malaysia und Taiwan haben die Karte zurückgewiesen. Malaysia legte diplomatischen Protest gegen China ein, da die Karte Teile der exklusiven Wirtschaftszone des Landes vor den auf der Insel Borneo gelegenen Provinzen Sabah und Sarawak als chinesisch ausweist. Chinas Außenamtssprecher Wang Wenbin forderte am Donnerstag kühl, alle Beteiligten sollten die Karte in einer „objektiven und rationalen“ Weise betrachten. Was auch immer er damit meint: Freunde dürfte sich Peking mit dem Kartenwerk nicht gemacht haben.

*Das Bild wurden mithilfe maschineller Unterstützung erstellt. Dafür wurde ein Text-to-Image-Modell genutzt. Auswahl des Modells, Entwicklung der Modell-Anweisungen sowie finale Bearbeitung der Bilder: Art Director Nicolas Bruckmann.

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