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Ein Bericht des US-Senats sorgt für Zündstoff: Die Behörden hätten versäumt, Alarm zu schlagen und Drohungen heruntergespielt, selbst während das Gebäude gestürmt wurde.
Washington - Seit dem 6. Januar 2021 wird in den USA über die Kapitol-Stürmung gesprochen. Kritische Stimmen verweisen auf das Ereignis und warnen vor sich einer radikalisierenden Bewegung unter den Reihen der Republikaner. In einem neuen Bericht, der die Versäumnisse der Geheimdienste im Vorfeld des Angriffs auf das US-Kapitol beschreibt, heißt es, dass Regierungsbehörden die Bedrohung bereits während der Erstürmung des Gebäudes heruntergespielt hätten. Ziel sei gewesen, die Bestätigung des Wahlsiegs von Joe Biden zu verhindern.
Der 105-seitige Bericht, den die Demokraten im Heimatschutzausschuss des Senats herausgegeben haben, erhebt schwere Vorwürfe: Geheimdienstmitarbeiter des FBI, des Heimatschutzministeriums (DHS) und anderer Behörden hätten im Dezember 2020 Warnungen vor Gewalt ignoriert. Damals machten sich die Verantwortlichen gegenseitig dafür verantwortlich, dass sie es nicht geschafft hatten, den folgenden Angriff zu verhindern.
Trotz Erstürmung des Kapitols: „Gibt keine Anzeichen von zivilem Ungehorsam“
„Diese Behörden haben es versäumt, Alarm zu schlagen und wichtige Geheimdienstinformationen weiterzugeben, die den Strafverfolgungsbehörden hätten helfen können, sich besser auf die Ereignisse vorzubereiten“, sagte Gary Peters aus Michigan, der demokratische Vorsitzende des Ausschusses.
Am 3. und 4. Januar 2021, so heißt es in dem Bericht laut Guardian, hätten die Geheimdienste von mehreren Beiträgen in sozialen Medien erfahren, in denen zu bewaffneter Gewalt und der Erstürmung des Kapitols aufgerufen wurde. Doch „noch am 6. Januar um 8.57 Uhr schrieb ein hochrangiger Wachoffizier im „DHS National Operations Center“: „Es gibt keine Anzeichen von zivilem Ungehorsam.“
Auch nachdem ein Aufstand ausgerufen und das Kapitol offiziell abgeriegelt worden war, nahm das „DHS Office of Intelligence and Analysis“ die Gefahr nicht ernst: Obwohl auf Social Media zu mehr Gewalt aufgerufen wurde, traf das Office um 14.58 Uhr die Aussage: „Derzeit liegen keine glaubwürdigen Informationen vor, die weitergegeben werden könnten.“ Bei den Ausschreitungen wurden mehr als 140 Polizisten verletzt und mehrere Menschen starben.
Die US-Regierung hatte daraufhin hunderte Verurteilungen gegen die Randalierenden durchgesetzt, einige von ihnen erhielten lange Gefängnisstrafen. Erst vor kurzen wurde ein rechter Kapitol-Stürmer zu 18 Jahren Gefängnis verurteilt. Die Republikaner äußerten sich im Ausschuss nicht zu dem Bericht.
Weg frei für Trump: Haley steigt aus US-Vorwahlkampf aus
Trump behauptet weiterhin Opfer eines Wahlbetrugs zu sein
Donald Trump behauptet weiterhin fälschlicherweise, dass er die Wahl gewonnen habe und Opfer eines Wahlbetrugs geworden sei. Stunden vor dem Aufstand hielt Trump eine flammende Rede vor seinen Anhängern und forderte sie auf, zum Kapitol zu marschieren, während sich Repräsentantenhaus und Senat trafen, um Bidens Sieg zu bestätigen.
Trump will 2024 noch einmal Präsident der USA werden und ins Rennen um die Kandidatur der Republikaner gehen. Er und einige republikanische Rivalen haben versprochen, Begnadigungen auszusprechen oder dies zumindest in Betracht zu ziehen. Der Senatsausschuss stellte fest, dass das FBI im Dezember 2020 Informationen darüber erhalten hatte, dass die rechtsextreme Extremistengruppe Proud Boys plante, in Washington zu sein, „um buchstäblich Menschen zu töten“. Der Bericht kam zu dem Schluss, dass „eindeutiger Bedarf für eine Neubewertung der inländischen Geheimdiensterfassungs-, Analyse- und Verbreitungsprozesse der Regierung“ besteht. (Joshua Eibl)