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Nach US-Kehrtwende
Steht der Dritte Weltkrieg bevor? Fachleute beurteilen den Zustand im Ukraine-Krieg
Mit der plötzlichen Wende in der amerikanischen Ukraine-Strategie fürchten einige den Start des „Dritten Weltkrieges“. Fachleute erörtern potenzielle Szenarien.
Nachdem Präsident Joe Biden Kiew die Genehmigung erteilt hat, amerikanische Kurzstreckenraketen, darunter auch das Army Tactical Missile Systems (ATACMS), gegen Ziele innerhalb Russlands einzusetzen, befürchten einige Fachleute eine globale Eskalation. Andere sehen den Vergleich mit einem möglichen Ausbruch eines „Dritten Weltkriegs“ als weitgehend übertrieben an.
Argumente für eine weitere Eskalation: Nordkorea und USA nun indirekt im Ukraine-Konflikt beteiligt?
Für eine weitere Eskalation spricht, dass Russland die Genehmigung aus Washington als direkte Beteiligung der USA im Ukraine-Krieg sehen könnte. Denn ohne die Beteiligung der US-Amerikaner könnte das ukrainische Militär die Waffen gar nicht bedienen.
Andererseits fiel die Entscheidung, der Ukraine den Einsatz von ATACMS gegen Ziele in Russland zu genehmigen, erst nachdem Moskau fast 50.000 Soldaten in der südlichen Region Kursk stationiert hatte. Dieses Gebiet, das im Sommer Schauplatz einer großen ukrainischen Gegenoffensive war, ist nun ein Schwerpunkt für Russlands Bemühungen, verlorenes Terrain zurückzugewinnen.
In Kursk kommen auch die von Nordkorea gesendeten 10.000 Soldaten, die die russische Armee in der Region unterstützen sollen, zum Einsatz. Damit ist jetzt auch Nordkorea indirekt am Ukraine-Konflikt beteiligt. Wenn nordkoreanische Truppen zu Schaden kommen, könnte vielleicht Vergeltung geübt werden, zum Beispiel an US-Soldaten in Südkorea.
Argumente gegen eine weitere Eskalation: Russlands Drohungen blieben bisher immer ohne Konsequenzen
Robert Romanchuk vom Harvard-Institut für ukrainische Forschung sagt, der „Dritte Weltkrieg“ habe ohnehin schon begonnen. Auf der einen Seite stünden Russland, China, der Iran und Nordkorea. Der russische Krieg in der Ukraine wird mit chinesischer Unterstützung für die russische Industrie, iranischen Drohnen und nordkoreanischer Munition und Raketen geführt.
Ukraine-Krieg: Die Ursprünge des Konflikts mit Russland
Auf der anderen Seite stehe die Ukraine, die derzeit von den westlichen Demokratien tröpfchenweise Unterstützung erhält und Syrien. Insgesamt seien Moskaus Ankündigungen aber immer nur leere Drohungen gewesen: „Ich glaube, dass Russlands Liste der ‚roten Linien‘ endlos ist. Wenn westliche Demokratien diese Linien jedoch überschreiten, nimmt Russland seine Drohungen häufig zurück. Jede neue Waffenlieferung an die Ukraine wurde von Moskau mit Warnungen beantwortet, aber jedes Mal wurden die Waffen geliefert, ohne dass Russland nennenswerte Vergeltungsmaßnahmen ergriff“, so Romanchuk gegenüber Newsweek.
Großteil der Fachleute ist sich einig: Ausbruch eines „Dritten Weltkriegs“ nicht in Sicht
Der Großteil der Fachleute ist sich also einig: Der Ausbruch des Dritten Weltkriegs ist nicht in Sicht. „Zum jetzigen Zeitpunkt ist das Risiko einer massiven russischen Eskalation als Reaktion auf ATACMS gering, da Putin nun einen natürlichen Anreiz hat, ein paar Monate zu warten, bis Trump sein Amt antritt und eine Kehrtwende in der US-Ukraine-Politik macht“, so Richard K. Betts, Wissenschaftler für internationale Beziehungen, gegenüber Newsweek.
Der designierte Präsident Donald Trump (rechts) will den Krieg in der Ukraine, den der russische Präsident Wladimir Putin (links) begann, schnell beenden.
Auch John Schuessler Professor für internationale Angelegenheiten an der Texas University sagt: „Die Amerikaner haben keinen Grund, sich Sorgen darüber zu machen, dass die Vereinigten Staaten in Kriege hineingezogen werden, in denen sie eine Seite gegen eine andere unterstützen“, sagte er. (bg)