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Zwischen CDU und Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) entspinnt sich eine Debatte über das Bürgergeld. Die CDU fordert einen „Systemwechsel“.
Berlin - Die CDU will, dass arbeitsfähige Bezieherinnen und Bezieher von Bürgergeld nach spätestens sechs Monaten arbeiten gehen müssen. Der Sozialstaat müsse „für die wirklich Bedürftigen da sein, die nicht arbeiten können“, sagte CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann der Süddeutschen Zeitung. Deswegen brauche es einen „Systemwechsel“ beim Bürgergeld mit „mehr Anreizen für die Jobaufnahme“.
„Jemand, der so bescheuert ist, wegen des Bürgergeldes zu kündigen, der bekommt erstmal kein Bürgergeld, der kriegt erst einmal eine Sperre beim Arbeitslosengeld“, hält Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) in der ARD-Sendung „hart, aber fair“ dagegen. Das Bürgergeld sei kein bedingungsloses Grundeinkommen. Man müsse bedürftig sein. Wer dann nicht mitwirke, dem könnten auch Leistungen bis 30 Prozent gekürzt werden.
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Bürgergeld soll im Jahr 2024 um 12 Prozent steigen
Hintergrund der Systemwechselforderungen aus der CDU sind steigende Kosten für das Bürgergeld. Erst am Mittwoch war bekannt geworden, dass Arbeitsminister Heil im Jahr 2024 etwa 3,15 Milliarden mehr ausgeben muss. Das Bürgergeld soll im kommenden Jahr um mehr als zwölf Prozent erhöht werden. Heil verweist darauf, dass die starke Erhöhung mit der hohen Inflation dieses Jahres zu tun habe. Wenn die Inflation aber 2024 wieder sinke, werde die darauf folgende Bürgergelderhöhung „relativ mickrig sein“, sagte der Minister voraus.
Wenn man nur Bürgergeld beziehe, habe dies auch „ganz furchtbare Folgen“ für spätere Rentenansprüche. Er unterstrich, dass Arbeit sich lohnen müsse. Deshalb müsse auch der Mindestlohn steigen und die Tarifbindung erhöht werden.
Das ist das Bürgergeld
Wer in Deutschland seinen Lebensmittelpunkt hat, älter als 15 ist, aber noch nicht das Rentenalter erreicht hat und bedürftig, aber arbeitsfähig (mindestens drei Stunden am Tag) ist, kann Bürgergeld beziehen. (Quelle: Agentur für Arbeit)
„Ist eine Arbeit zumutbar und fordert das Jobcenter Sie auf, diese anzunehmen, dann müssen Sie diese grundsätzlich auch annehmen. Denn wer Leistungen des Staates, also der Steuerzahlerinnen und Steuerzahler, bekommt, muss umgekehrt aktiv daran mitwirken, dass sie oder er finanziell möglichst schnell wieder auf eigenen Beinen stehen kann.“ (Quelle: Bundesministerium für Arbeit und Soziales)
Linnemann (CDU) will Systemwechsel-Forderung in Grundsatzprogramm verankern
Linnemann (CDU) begründet seine Forderung nach einem Systemwechsel mit all jenen, „die jeden Tag arbeiten gehen und damit die Sozialleistungen des Staates für andere erst möglich machen.“ Er warf der Ampel-Koalition vor, das System der Anreize zur Arbeitsaufnahme „leider weitgehend abgeschafft“ zu haben. So seien zum Beispiel „die Kooperationsvereinbarungen zwischen Bürgergeld-Empfängern und dem Staat nicht verbindlich“.
Linnemann sagte, die CDU wolle die Forderung nach einem Systemwechsel beim Bürgergeld in ihrem neuen Grundsatzprogramm „verankern“. Der Generalsekretär ist auch Vorsitzender der Grundsatzprogramm-Kommission seiner Partei. Das Bürgergeld gibt es seit dem 1. Januar. Es löste das Arbeitslosengeld II – umgangssprachlich Hartz IV – ab. Nach längeren Verhandlungen hatten dem Gesetz im Bundesrat auch unionsregierte Länder zugestimmt. (dpa/kat)