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News-Ticker

Massive Drohnenangriffe: Ukraine legt russische Flughäfen lahm

Alle News zum Ukraine-Krieg. Selenskyj verkündet einen neuen Drohnen-Deal. Russland gibt ein, weitere Dörfer in den Regionen Charkiw und Donezk erobert zu haben.

Dieser News-Ticker ist beendet. Die weiteren Entwicklungen in unserem neuen News-Ticker zum Ukraine-Krieg.

Update, 7.36 Uhr: Bei russischen Angriffen auf mehrere Regionen in der Ukraine sind in der Nacht zum heutigen Montag (7. Juli) mindestens vier Menschen getötet worden. In Sumy habe es zwei Todesopfer gegeben, teilten ukrainische Rettungsdienste auf Telegram mit. Ein Mensch sei zudem in der Region Odessa getötet worden. In Cherson meldete die Regionalverwaltung ein weiteres Todesopfer.

Transparenzhinweis

Die hier verarbeiteten Informationen stammen von Nachrichtenagenturen und internationalen Quellen, aber auch von Kriegsparteien im Ukraine-Krieg. Die Angaben zum Ukraine-Krieg lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Ukraine-News: Bürgermeister von Moskau meldet versuchte Drohnenangriffe

Update, 7. Juli, 5.20 Uhr: Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin berichtete vom Abschuss von sechs ukrainischen Drohnen beim Anflug auf die Hauptstadt. Auch in Kaluga wurden laut offizieller Darstellung sieben Drohnen zerstört, bei St. Petersburg zwei weitere. Der Flugverkehr kam zudem bei Kirow zum Erliegen, das knapp 800 Kilometer nordöstlich von Moskau liegt. Über mögliche Treffer machte Russland keine Angaben.

Update, 22.26 Uhr: Russische Angreifer und ukrainische Verteidiger haben sich an den Frontabschnitten im Osten der Ukraine erneut schwere Gefechte geliefert. Wie der ukrainische Generalstab am Abend mitteilte, seien im Tagesverlauf insgesamt 149 russische Angriffe gemeldet worden. Die Angriffe seien von 1275 Kampfdrohnen und 61 Angriffen russischer Kampfflugzeuge unterstützt worden. Die Angaben konnten nicht von unabhängiger Seite bestätigt werden.

Die meisten und schwersten Kämpfe wurden einmal mehr aus der Umgebung der Stadt Pokrowsk gemeldet. Dort seien russische Soldaten zu 40 Angriffen angetreten, teilte die Generalität in Kiew mit. Die Attacken seien abgeschlagen worden, hieß es. Dabei habe die russische Armee 117 getötete oder verwundete Soldaten eingebüßt. Auch diese Angaben konnten nicht geprüft werden.

Update, 19.31 Uhr: Die ukrainischen Streitkräfte haben mit massiven Drohnenangriffen den russischen Flugverkehr erheblich gestört. Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Tass wurde der Betrieb an mehreren großen Flughäfen vorübergehend eingestellt, darunter Pulkowo bei St. Petersburg und Scheremetjewo in Moskau.

Ukrainische Drohnen haben den Luftverkehr an diversen russischen Flughäfen erheblich gestört (Archivbild).

Ukraine-News: Mehrere Tote bei russischem Gleitbomben-Angriff in Donezk

Update, 17.13 Uhr: Bei einem russischen Angriff mit Gleitbomben und Drohnen auf die Region Donezk sind ukrainischen Behörden zufolge mindestens vier Menschen getötet worden. In der Stadt Kostjantyniwka seien beim Abwurf einer Bombe auf einer Baustelle zwei Zivilisten gestorben, zehn Minuten später sei eine Drohne in ein Auto gekracht, in dem ein Ehepaar gesessen habe, teilte die Staatsanwaltschaft des Gebiets Donezk mit.

Bereits am Sonntagmorgen hatten die ukrainischen Streitkräfte bereits mehr als 160 Angriffe mit Drohnen und Raketen durch Russland gemeldet.

Ukraine-News: Russland meldet Einnahme von zwei weiteren Ortschaften

Update, 15.20 Uhr: Die russische Armee hat nach eigenen Angaben zwei weitere Dörfer in der Ukraine eingenommen. Das russische Verteidigungsministerium meldete am Sonntag die Eroberung von Piddubne in der Region Donezk und Soboliwka in der Region Charkiw.

Die russischen Streitkräfte haben ihren Vormarsch in den vergangenen drei Monaten beschleunigt, nachdem sie alle ukrainisch besetzten Gebiete in der Grenzregion Kursk zurückerobert hatten. Laut dem US-amerikanischen Institut für Kriegsstudien (ISW) waren die russischen Geländegewinne im Juni die größten seit November 2024.

Update, 14.20 Uhr: Nato-Generalsekretär Mark Rutte glaubt, dass China Russland um einen Angriff auf die Nato bitten könnte, sollte Peking Taiwan angreifen. „Wenn Xi Jinping Taiwan angreifen würde, würde er zunächst seinen Juniorpartner in der ganzen Sache, Wladimir Wladimirowitsch Putin, in Moskau anrufen und ihm sagen: ‚Hey, ich werde das tun, und du musst sie in Europa mit Angriffen auf NATO-Territorium beschäftigen‘“, sagte er gegenüber der New York Times.

Um dem entgegenzuwirken, müsse die Nato ihre kollektive Stärke steigern und die Zusammenarbeit mit dem Indo-Pazifik-Raum verbessern. „Denn wir haben diese enge Vernetzung, die Zusammenarbeit in der Rüstungsindustrie und bei Innovationen zwischen der NATO und dem Indopazifik“, so Rutte.

Ukraine-Krieg: Die Ursprünge des Konflikts mit Russland

Menschen in Kiews feiern die Unabhängigkeit der Ukraine von der Sowjetunion
Alles begann mit dem Fall des Eisernen Vorhangs 1989. Die Öffnung der Grenzen zunächst in Ungarn leitete das Ende der Sowjetunion ein. Der riesige Vielvölkerstaat zerfiel in seine Einzelteile. Am 25. August 1991 erreichte der Prozess die Ukraine. In Kiew feierten die Menschen das Ergebnis eines Referendums, in dem sich die Bevölkerung mit der klaren Mehrheit von 90 Prozent für die Unabhängigkeit von Moskau ausgesprochen hatte. Im Dezember desselben Jahres erklärte sich die Ukraine zum unabhängigen Staat. Seitdem schwelt der Konflikt mit Russland. © Anatoly Sapronenkov/afp
Budapester Memorandum
Doch Anfang der 1990er Jahre sah es nicht danach aus, als ob sich die neuen Staaten Russland und Ukraine rund 30 Jahre später auf dem Schlachtfeld wiederfinden würden. Ganz im Gegenteil. Im Jahr 1994 unterzeichneten Russland, das Vereinigte Königreich und die USA in Ungarn das „Budapester Memorandum“ – eine Vereinbarung, in der sie den neu gegründeten Staaten Kasachstan, Belarus und der Ukraine Sicherheitsgarantien gaben.  © Aleksander V. Chernykh/Imago
Ukrainedemo, München
Als Gegenleistung traten die drei Staaten dem Atomwaffensperrvertrag bei und beseitigten alle Nuklearwaffen von ihrem Territorium. Es sah danach aus, als ob der Ostblock tatsächlich einen Übergang zu einer friedlichen Koexistenz vieler Staaten schaffen würde. Nach Beginn des Ukraine-Kriegs erinnern auch heute noch viele Menschen an das Budapester Memorandum von 1994. Ein Beispiel: Die Demonstration im Februar 2025 in München.  © Imago
Orangene Revolution in der Ukraine
Bereits 2004 wurde deutlich, dass der Wandel nicht ohne Konflikte vonstattengehen würde. In der Ukraine lösten Vorwürfe des Wahlbetrugs gegen den Russland-treuen Präsidenten Wiktor Janukowytsch Proteste  © Mladen Antonov/afp
Ukraine proteste
Die Menschen der Ukraine erreichten vorübergehend ihr Ziel. Der Wahlsieg Janukowytschs wurde von einem Gericht für ungültig erklärt, bei der Wiederholung der Stichwahl setzte sich Wiktor Juschtschenko durch und wurde neuer Präsident der Ukraine. Die Revolution blieb friedlich und die Abspaltung von Russland schien endgültig gelungen. © Joe Klamar/AFP
Wiktor Juschtschenko ,Präsident der Ukraine
Als der Moskau kritisch gegenüberstehende Wiktor Juschtschenko im Januar 2005 Präsident der Ukraine wurde, hatte er bereits einen Giftanschlag mit einer Dioxinvariante überlebt, die nur in wenigen Ländern produziert wird – darunter Russland. Juschtschenko überlebte dank einer Behandlung in einem Wiener Krankenhaus.  © Mladen Antonov/afp
Tymoschenko Putin
In den folgenden Jahren nach der Amtsübernahme hatte Juschtschenko vor allem mit Konflikten innerhalb des politischen Bündnisses zu kämpfen, das zuvor die demokratische Wahl in dem Land erzwungen hatte. Seine Partei „Unsere Ukraine“ zerstritt sich mit dem von Julija Tymoschenko geführten Parteienblock. Als Ministerpräsidentin der Ukraine hatte sie auch viel mit Wladimir Putin zu tun, so auch im April 2009 in Moskau. © Imago
Das Bündnis zerbrach und Wiktor Janukowitsch nutzte bei der Präsidentschaftswahl 2010 seine Chance.
Das Bündnis zerbrach und Wiktor Janukowytsch nutzte bei der Präsidentschaftswahl 2010 seine Chance. Er gewann die Wahl mit knappem Vorsprung vor Julija Tymoschenko. Amtsinhaber Wiktor Juschtschenko erhielt gerade mal fünf Prozent der abgegebenen Stimmen.  © Yaroslav Debely/afp
Proteste auf dem Maidan-Platz in Kiew, Ukraine, 2014
Präsident Wiktor Janukowytsch wollte die Ukraine wieder näher an Russland führen – auch aufgrund des wirtschaftlichen Drucks, den Russlands Präsident Wladimir Putin auf das Nachbarland ausüben ließ. Um die Ukraine wieder in den Einflussbereich Moskaus zu führen, setzte Janukowytsch im November 2013 das ein Jahr zuvor verhandelte Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union aus.  © Sergey Dolzhenko/dpa
Maidan-Proteste Ukraine
Es folgten monatelange Massenproteste in vielen Teilen des Landes, deren Zentrum der Maidan-Platz in Kiew war. Organisiert wurden die Proteste von einem breiten Oppositionsbündnis, an dem neben Julija Tymoschenko auch die Partei des ehemaligen Boxweltmeisters und späteren Bürgermeisters von Kiew, Vitali Klitschko, beteiligt waren. © Sandro Maddalena/AFP
Proteste auf dem Maidan-Platz in Kiew, der Hauptstadt der Ukraine
Die Forderung der Menschen war eindeutig: Rücktritt der Regierung Janukowiysch und vorgezogene Neuwahlen um das Präsidentenamt. „Heute ist die ganze Ukraine gegen die Regierung aufgestanden, und wir werden bis zum Ende stehen“, so Vitali Klitschko damals. Die Protestbewegung errichtete mitten auf dem Maidan-Platz in Kiew ihr Lager. Janukowytsch schickte die Polizei, unterstützt von der gefürchteten Berkut-Spezialeinheit. Es kam zu gewaltsamen Auseinandersetzungen, die über mehrere Monate andauerten. © Sergey Dolzhenko/dpa
Der Platz Euromaidan in Kiew, Hauptstadt der Ukraine, ist nach den Protesten verwüstet.
Die monatelangen Straßenkämpfe rund um den Maidan-Platz in Kiew forderten mehr als 100 Todesopfer. Etwa 300 weitere Personen wurden teils schwer verletzt. Berichte über den Einsatz von Scharfschützen machten die Runde, die sowohl auf die Protestierenden als auch auf die Polizei gefeuert haben sollen. Wer sie schickte, ist bis heute nicht geklärt. Petro Poroschenko, Präsident der Ukraine von 2014 bis 2019, vertrat die These, Russland habe die Scharfschützen entsendet, um die Lage im Nachbarland weiter zu destabilisieren. Spricht man heute in der Ukraine über die Opfer des Maidan-Protests, nennt man sie ehrfürchtig „die Himmlischen Hundert“. © Sergey Dolzhenko/dpa
Demonstranten posieren in der Villa von Viktor Janukowitsch, ehemaliger Präsident der Ukraine
Nach rund drei Monaten erbittert geführter Kämpfe gelang dem Widerstand das kaum für möglich Gehaltene: Die Amtsenthebung Wiktor Janukowytschs. Der verhasste Präsident hatte zu diesem Zeitpunkt die UKraine bereits verlassen und war nach Russland geflohen. Die Menschen nutzten die Gelegenheit, um in der prunkvollen Residenz des Präsidenten für Erinnerungsfotos zu posieren. Am 26. Februar 2014 einigte sich der „Maidan-Rat“ auf eigene Kandidaten für ein Regierungskabinett. Präsidentschaftswahlen wurden für den 25. Mai anberaumt. Die Ukraine habe es geschafft, eine Diktatur zu stürzen, beschrieb zu diesem Zeitpunkt aus der Haft entlassene Julija Tymoschenko die historischen Ereignisse.  © Sergey Dolzhenko/dpa
Ein Mann stellt sich in Sewastopol, eine Stadt im Süden der Krim-Halbinsel, den Truppen Russlands entgegen.
Doch der mutmaßliche Frieden hielt nicht lange. Vor allem im Osten der Ukraine blieb der Jubel über die Absetzung Janukowytschs aus. Gouverneure und Regionalabgeordnete im Donbass stellten die Autorität des Nationalparlaments in Kiew infrage. Wladimir Putin nannte den Umsturz „gut vorbereitet aus dem Ausland“. Am 1. März schickte Russlands Präsident dann seine Truppen in den Nachbarstaat. Wie Putin behauptete, um die russischstämmige Bevölkerung wie die auf der Krim stationierten eigenen Truppen zu schützen. In Sewastopol, ganz im Süden der Halbinsel gelegen, stellte sich ein unbewaffneter Mann den russischen Truppen entgegen. Aufhalten konnte er sie nicht. © Viktor Drachev/afp
Bürgerkrieg in Donezk, eine Stadt im Donbas, dem Osten der Ukraine
Am 18. März 2014 annektierte Russland die Halbinsel Krim. Kurz darauf brach im Donbass der Bürgerkrieg aus. Mit Russland verbündete und von Moskau ausgerüstete Separatisten kämpften gegen die Armee und Nationalgarde Kiews. Schauplatz der Schlachten waren vor allem die Großstädte im Osten der Ukraine wie Donezk (im Bild), Mariupol und Luhansk. © Chernyshev Aleksey/apf
Prorussische Separatisten kämpfen im Donbas gegen Einheiten der Ukraine
Der Bürgerkrieg erfasste nach und nach immer mehr Gebiete im Osten der Ukraine. Keine der Parteien konnte einen nachhaltigen Sieg erringen. Prorussische Separatisten errichteten Schützengräben, zum Beispiel nahe der Stadt Slawjansk. Bis November 2015 fielen den Kämpfen laut Zahlen der Vereinten Nationen 9100 Menschen zum Opfer, mehr als 20.000 wurden verletzt. Von 2016 an kamen internationalen Schätzungen zufolge jährlich bis zu 600 weitere Todesopfer dazu. © Michael Bunel/Imago
Trümmer von Flug 17 Malaysian Airlines nach dem Abschuss nahe Donezk im Osten der Ukraine
Aufmerksam auf den Bürgerkrieg im Osten der Ukraine wurde die internationale Staatengemeinschaft vor allem am 17. Juli 2014, als ein ziviles Passagierflugzeug über einem Dorf nahe Donezk abstürzte. Alle 298 Insassen kamen ums Leben. Die Maschine der Fluggesellschaft Malaysian Airlines war von einer Boden-Luft-Rakete getroffen worden. Abgefeuert hatte die Rakete laut internationalen Untersuchungen die 53. Flugabwehrbrigade der Russischen Föderation. In den Tagen zuvor waren bereits zwei Flugzeuge der ukrainischen Luftwaffe in der Region abgeschossen worden. © ITAR-TASS/Imago
Russlands Präsident Putin (l.), Frankreichs Präsident Francois Hollande, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Petro Poroschenko in Minsk
Die Ukraine wollte den Osten des eigenen Landes ebenso wenig aufgeben wie Russland seine Ansprüche darauf. Im September 2014 kamen deshalb auf internationalen Druck Russlands Präsident Putin (l.), Frankreichs Präsident François Hollande, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Petro Poroschenko in Minsk zusammen. In der belarussischen Hauptstadt unterzeichneten sie das „Minsker Abkommen“, das einen sofortigen Waffenstillstand und eine schrittweise Demilitarisierung des Donbass vorsah. Die OSZE sollte die Umsetzung überwachen, zudem sollten humanitäre Korridore errichtet werden. Der Waffenstillstand hielt jedoch nicht lange und schon im Januar 2015 wurden aus zahlreichen Gebieten wieder Kämpfe gemeldet. © Mykola Lazarenko/afp
Wolodymyr Selenskyj feiert seinen Sieg bei der Präsidentschaftswahl in der Ukraine 2019
Während die Ukraine im Osten zu zerfallen drohte, ereignete sich in Kiew ein historischer Machtwechsel. Wolodymyr Selenskyj gewann 2019 die Präsidentschaftswahl und löste Petro Poroschenko an der Spitze des Staates ab.  © Genya Savilov/afp
Wolodymyr Selenskyj
Selenskyj hatte sich bis dahin als Schauspieler und Komiker einen Namen gemacht. In der Comedy-Serie „Diener des Volkes“ spielte Selenskyj von 2015 bis 2017 bereits einen Lehrer, der zunächst Youtube-Star und schließlich Präsident der Ukraine wird. Zwei Jahre später wurde die Geschichte real. Selenskyj wurde am 20. Mai 2019 ins Amt eingeführt. Kurz darauf löste der bis dato parteilose Präsident das Parlament auf und kündigte Neuwahlen an. Seine neu gegründete Partei, die er nach seiner Fernsehserie benannte, erzielte die absolute Mehrheit.  © Sergii Kharchenko/Imago
Russische Separatisten in der Ost-Ukraine
Selenskyj wollte nach seinem Wahlsieg die zahlreichen innenpolitischen Probleme der Ukraine angehen: vor allem die Bekämpfung der Korruption und die Entmachtung der Oligarchen. Doch den neuen, russland-kritischen Präsidenten der Ukraine holten die außenpolitischen Konflikte mit dem Nachbarn ein. © Alexander Ryumin/Imago
Ukraine Militär
Im Herbst 2021 begann Russland, seine Truppen in den von Separatisten kontrollierte Regionen in der Ost-Ukraine zu verstärken. Auch an der Grenze im Norden zog Putin immer mehr Militär zusammen. Selenskyj warnte im November 2021 vor einem Staatsstreich, den Moskau in der Ukraine plane. Auch die Nato schätzte die Lage an der Grenze als höchst kritisch ein. In der Ukraine wurden die Militärübungen forciert. © Sergei Supinsky/AFP
Putin
Noch drei Tage bis zum Krieg: Am 21. Februar 2022 unterzeichnet der russische Präsident Wladimir Putin verschiedene Dekrete zur Anerkennung der Unabhängigkeit der Volksrepubliken Donezk und Lugansk. © Alexey Nikolsky/AFP
Explosion in Kiew nach Beginn des Ukraine-Kriegs mit Russland
Am 24. Februar 2022 wurde der Ukraine-Konflikt endgültig zum Krieg. Russische Truppen überfielen das Land entlang der gesamten Grenze. Putins Plan sah eine kurze „militärische Spezialoperation“, wie die Invasion in Russland genannt wurde, vor. Die ukrainischen Streitkräfte sollten mit einem Blitzkrieg in die Knie gezwungen werden. Moskau konzentrierte die Attacken auf Kiew. Innerhalb weniger Tage sollte die Hauptstadt eingenommen und die Regierung Selenskyjs gestürzt werden. Doch der Plan scheiterte und nach Wochen intensiver Kämpfe und hoher Verluste in den eigenen Reihen musste sich die russische Armee aus dem Norden des Landes zurückziehen. Putin konzentrierte die eigene Streitmacht nun auf den Osten der Ukraine. © Ukrainian President‘s Office/Imago
Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, bei einer Fernsehansprache aus Kiew
Seit Februar 2022 tobt nun der Ukraine-Krieg. Gesicht des Widerstands gegen Russland wurde Präsident Wolodymyr Selenskyj, der sich zu Beginn des Konflikts weigerte, das Angebot der USA anzunehmen und das Land zu verlassen. „Ich brauche Munition, keine Mitfahrgelegenheit“, sagte Selenskyj. Die sollte er bekommen. Zahlreiche westliche Staaten lieferten Ausrüstung, Waffen und Kriegsgerät in die Ukraine. Hunderttausende Soldaten aus beiden Ländern sollen bereits gefallen sein, ebenso mehr als 10.000 Zivilpersonen. Ein Ende des Kriegs ist nach wie vor nicht in Sicht. © Ukraine Presidency/afp

Update, 13.23 Uhr: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat Litauen die deutsche Unterstützung bei der Verteidigung seiner Freiheit zugesichert. „Mit der Stationierung einer deutschen Brigade in Litauen leisten wir ein dauerhaftes Versprechen: Eure Sicherheit ist unsere Sicherheit“, sagte Steinmeier bei der Feier zum Nationalfeiertag in der Hauptstadt Vilnius. 

„Diese Brigade steht für gegenseitige Verantwortung und für gelebte Bündnistreue. Denn wir wissen: Wer Litauen verteidigt, verteidigt Europa und verteidigt Europas Werte. Und das tun Sie, liebe Litauer und Litauerinnen, jeden Tag.“ Steinmeier nannte dabei Russland nicht direkt, dessen Armee vor gut drei Jahren in die Ukraine einmarschiert war. 

Update, 10.55 Uhr: In der Ukraine ist Berichten zufolge ein achtjähriger Junge durch die nächtlichen Drohnenangriffe aus Russland getötet worden. Polizeiangaben zufolge soll eine Drohne ein Auto in Charkiw getroffen haben, in dem sich der Junge befunden haben soll. Weiter seien ein Vierjähriger und ein 40 Jahre alter Mann verletzt worden.

Ukraine-Krieg: Russland meldet 120 abgefangene Drohnen

Update, 9.35 Uhr: Das russische Verteidigungsministerium hat eigenen Angaben zufolge in der vergangenen Nacht 120 ukrainische Drohnen abgewehrt. Von dem Angriff seien etwa ein Dutzend Regionen betroffen gewesen. Die ukrainische Nachrichtenseite Ukrainska Pravda teilte darüber hinaus mit, dass es aufgrund der Luftangriffe aus Kiew zu Einschränkungen im russischen Flugverkehr gegeben habe. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Update, 8.50 Uhr: Russland muss im Ukraine-Krieg weiter hohe Verluste hinnehmen. Wie die Armeeführung der Ukraine mitgeteilt hat, sollen erneut 1180 russische Soldaten in den vergangenen 24 Stunden getötet oder schwer verletzt worden sein. Damit steigt die Gesamtzahl der ermittelten gefallenen russischen Truppen auf 1.026.440. Weiter seien zwei Panzer, 39 Artilleriesysteme, ein Flugzeug und 216 Drohnen aus Putins Kriegsmaschinerie zerstört worden sein.

Russland selbst äußert sich nicht zu Verlusten im Ukraine-Krieg. Die Zahlen lassen sich daher nicht unabhängig überprüfen.

Explosion in Russland – wichtige Leitungen sollen beschädigt worden sein

Update, 7.50 Uhr: Bei einer Explosion im russischen Wladiwostok sollen eine Gas- und eine Wasserleitung beschädigt worden sein. Wie der Kyiv Independent unter Berufung auf eine Quelle des ukrainischen Militärgeheimdienstes berichtete, würden die beiden Leitungen militärische Einrichtungen im Osten Russlands versorgen. Wie es zu der Explosion kam, ist bislang nicht bekannt. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Update, 7.13 Uhr: Bei einem russischen Drohnen-Angriff auf die ukrainische Hauptstadt Kiew sind Medienangaben zufolge drei Menschen verletzt worden. Ukrainska Pravda berichtete, dass bei dem Luftangriff zwei mehrstöckige Gebäude und mehrere Häuser beschädigt worden sein sollen.

Update, 6.19 Uhr: Russland hat die Ukraine in der vergangenen Nacht mit schweren Drohnenangriffen attackiert. In Charkiw entstanden laut Militärgouverneur Oleh Synjehubow nach mehreren Einschlägen Brände in verschiedenen Stadtteilen. Bürgermeister Igor Terechow berichtete auf Telegram von „mehreren Explosionen“. Eine 46-jährige Frau sei verletzt worden.

In Saporischja sollen Drohnen ein Privatunternehmen, einen Bauernhof und ein Lagerhaus beschädigt haben. Trotz mehrerer Brände gab es keine Verletzten, wie Militärgouverneur Iwan Fedorow auf Telegram mitteilte. Auch Mykolajiw soll angegriffen worden sein. Die Angaben sind nicht unabhängig überprüfbar.

Update, 21.50 Uhr: Die Ukraine erhält für ihren Abwehrkampf gegen den russischen Angriffskrieg nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj noch in diesem Jahr Hunderttausende Drohnen. Mit einer US-Firma sei die verstärkte Produktion vereinbart worden. „Dadurch wird die Ukraine in diesem Jahr Hunderttausende weiterer Drohnen zu Sonderkonditionen erhalten – und im nächsten Jahr noch viel mehr“, sagte Selenskyj in seiner in Kiew verbreiteten abendlichen Videobotschaft. Priorität hätten dabei Abfangdrohnen. Parallel dazu schloss die Ukraine mit Dänemark eine Übereinkunft zur gemeinsamen Rüstungsherstellung auf dänischem Boden ab – ein bislang einmaliger Vertrag dieser Kategorie.

Mit Verweis auf einen bei X publizierten Videoausschnitt kündigte Selenskyj darüber hinaus zusätzliche Attacken mit Langstreckenwaffen auf militärische Ziele weit im russischen Hinterland an. Der Clip dokumentiert vorangegangene Operationen gegen russische Waffenfabriken, Militärflugplätze und Erdölverarbeitungsanlagen. Auf diese Weise soll Moskau der „Appetit zu töten“ genommen werden, teilte Selenskyj mit.

Update, 20.21 Uhr: Der ukrainische Oberbefehlshaber Oleksandr Syrskyj hat vor einer möglichen neuen russischen Offensive in der Region Charkiw gewarnt. „Die Russen versuchen, mit ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit Druck auszuüben“, schreibt Syrskyj auf Telegram.

Der Militärchef betont die Notwendigkeit, „mit geeigneten taktischen und technologischen Lösungen“ ein russisches Vorrücken zu verhindern. Die Region Charkiw ist seit Beginn des Ukraine-Kriegs 2022 schwer umkämpft, während russische Truppen zuletzt an mehreren Frontabschnitten vorgerückt sind und bereits in die nördliche Region Sumy vorgedrungen sind.

News zum Ukraine-Krieg: UN-General alarmiert wegen Putins Angriffen auf Kiew

Update, 17.07 Uhr: UN-Generalsekretär António Guterres hat die dramatische Verschärfung der russischen Luftangriffe auf die Ukraine scharf verurteilt. Sein Sprecher Stéphane Dujarric erklärte am Samstag, Guterres sei „alarmiert von dieser gefährlichen Eskalation und der wachsenden Zahl ziviler Opfer“.

Russland hatte in der Nacht zum Freitag die Ukraine mit den schwersten nächtlichen Angriffen seit Kriegsbeginn im Februar 2022 überzogen – dabei kamen nach ukrainischen Angaben 550 Geschosse zum Einsatz, darunter 539 Drohnen. Dujarric betonte, Angriffe auf Zivilisten und zivile Infrastruktur seien völkerrechtswidrig und „müssen unverzüglich aufhören“. Auch in der Nacht zum Samstag gingen die Angriffe weiter: In der Ostukraine wurden mindestens zwei Menschen getötet und rund 30 verletzt.

News zum Ukraine-Krieg: Drohnen-Alarm – Studenlange Verspätungen an russischem Flughafen

Update, 15.42 Uhr: Auf Russlands größten Flughäfen kam es zu stundenlangen Verspätungen oder gar Flugstreichungen. Der Grund: Alarm vor ukrainischen Drohnenangriffen. Dies berichtet die Kyiv Independent unter Berufung auf russische Telegram-Kanäle. Die Ukraine hatte sich zu den Berichten bislang nicht geäußert.

Update, 12.46 Uhr: US-Präsident Donald Trump hat Kanzler Friedrich Merz (CDU) nach ihrem Telefonat über den Ukraine-Krieg über den grünen Klee gelobt. „Ich hatte ein großartiges Telefonat mit dem deutschen Bundeskanzler. Er ist ein starker Kerl, ein sehr guter Mann, der einen großen Wahlsieg hatte“, sagte Trump am Freitag an Bord der Air Force One zu Journalisten. Merz sei „klug, ein sehr kluger Mann“, ergänzte Trump.

Das Telefonat am Freitag behandelte die mögliche Lieferung von Patriot-Abwehrraketen an die Ukraine. Trump erklärte, er habe dazu noch keine Entscheidung getroffen. Merz vertrete die Ansicht, die Ukrainer „müssen geschützt werden“, so der US-Präsident.

Ukraine-News: Nach Putins Drohnen-Attacken auf Kiew gibt es weiteres Todesopfer

Update, 12.20 Uhr: Nach den schweren Drohnenangriffen im Ukraine-Krieg in der Nacht zum Freitag ist mittlerweile ein weiterer Mensch an den Folgen der russischen Attacken gestorben. Bürgermeister Vitali Klitschko teilte über Telegram mit, dass ein 25-jähriger Mann heute in einem Krankenhaus verstarb. Das erste Todesopfer hatten Rettungskräfte bereits gestern in einem beschädigten Gebäude gefunden.

Bei den russischen Luftangriffen auf die Ukraine in den vergangenen 24 Stunden kamen nach Angaben regionaler Behörden mindestens vier Zivilisten ums Leben. 37 weitere wurden verletzt.

Ukraine-News: Anwohner berichten von Explosionen an russischem Luftwaffenstützpunkt

Update, 11.39 Uhr: Russlands Verteidigungsministerium bestätigte den ukrainischen Angriff auf den Luftwaffenstützpunkt in der Region Woronesch. Angaben zu Schäden machte das Ministerium nicht. Die Ukraine hatte zuvor mitgeteilt, den Stützpunkt Borissoglebsk mit stationierten russischen Kampfflugzeugen getroffen zu haben.

Russische Medien meldeten den Abschuss mehrerer ukrainischer Drohnen in der Nacht. Anwohner berichteten von Explosionen und Feuerbällen über Ortschaften. Der Gouverneur der Region Woronesch, Alexander Gussew, teilte bei Telegram Schäden mit. Verletzte seien nicht bekannt, schrieb er.

Von Woronesch aus führt die russische Luftwaffe regelmäßig Angriffe auf das ukrainische Gebiet Charkiw durch. Die Entfernung zwischen dem Luftwaffenstützpunkt Borissoglebsk und der Großstadt Charkiw beträgt etwa 500 Kilometer Luftlinie.

News zum Ukraine-Krieg: Trump telefoniert mit Putin

Erstmeldung vom 3. Juli: Washington, D.C./Moskau – US-Präsident Donald Trump und Russlands Präsident Wladimir Putin wollen noch am heutigen Donnerstag miteinander telefonieren. „Ich werde heute mit dem US-Präsidenten reden, was kann ich von Ihnen übermitteln?“, wandte der Kreml-Chef sich bei einer Podiumsdiskussion an die Besucher eines Strategieforums.

Trump verkündete daraufhin auf seiner Online-Plattform Truth Social, dass er um 10.00 Uhr seiner Zeit (16.00 Uhr MESZ) mit Putin sprechen werde. 

Es ist das sechste öffentlich bekannte Telefonat zwischen Putin und Trump seit dem Beginn der zweiten Amtszeit des US-Präsidenten. Das bislang letzte Gespräch der beiden fand Mitte Juni statt, als sich Putin unter anderem als Vermittler in der Nahost-Krise um das iranische Atomprogramm anbot.

Die Bemühungen Trumps um eine Vermittlung im Ukraine-Krieg haben hingegen bisher kaum Fortschritte gebracht. So lehnt der Kremlchef nach wie vor die von Trump eingebrachte Idee eines bedingungslosen Waffenstillstands ab. Bei den kürzlich wieder aufgenommenen direkten Gesprächen zwischen Kiew und Moskau über eine Beendigung des Kriegs hält Russland an seinen Maximalforderungen fest.

Rubriklistenbild: © Dmytro Smolienko/imago-images

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