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Redner beim 55. Weltwirtschaftsforum

Weltwirtschaftsforum in Davos: Merz versteht „Vorbehalte“ gegen Meloni nicht

Friedrich Merz spricht auf dem Weltwirtschaftsforum über Geschäftsbeziehungen zu den USA. Bei einem Blackrock-Treffen will er für Deutschland werben.

Update vom 21. Januar, 20.25 Uhr: Falls Friedrich Merz nach der kommenden Bundestagswahl 2025 das Amt des Bundeskanzlers übernimmt, plant er, die Kooperation mit der rechten italienischen Ministerpräsidentin Gorgia Meloni zu vertiefen. In einem Dialog mit WEF-Präsident Borge Brende auf dem Wirtschaftsforum in Davos äußerte Merz: „Ich verstehe die Vorbehalte ihr gegenüber nicht“. Er fügte hinzu: „Ich glaube, sie ist sehr proeuropäisch.“

Merz betonte, dass Meloni eine eindeutige Position im Ukraine-Konflikt einnehme und sich für eine regelbasierte Ordnung innerhalb der EU einsetze. Daher stelle er die Frage: „Warum sprechen wir nicht öfter mit ihr als in der Vergangenheit“.

Update vom 21. Januar, 20.03 Uhr: Friedrich Merz hat die USA unter Donald Trump als „interessanten Partner“ bezeichnet. „Ich denke, er wird bereit sein, auch mit den Europäern Geschäfte zu machen“, sagte der Kanzlerkandidat der Union im Gespräch mit WEF-Präsident Borge Brende. „Er ist ein Dealmaker, also lasst uns darüber nachdenken, was wir anbieten können.“

Als mögliche Geschäfte nannte er den Import von Flüssiggas und Rüstungsgütern. Letzteres, weil die Rüstungsindustrie der EU nicht stark genug sei. „Wenn wir schon militärische Ausrüstung aus den USA beziehen müssen, warum bündeln wir unsere Einkäufe dann nicht auf europäischer Ebene? Es gibt so viel, was wir auf europäischer Seite tun können“, so Merz.

Merz mahnt auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos die EU zur Einheit

Update vom 21. Januar, 19.38 Uhr: Nach der Übernahme von Donald Trump als neuer US-Präsident, mahnt CDU-Chef Friedrich Merz an, dass die EU zu einer geeinten Position finden soll. Auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos kündigte er zudem seine Bereitschaft an, Trump „so schnell wie möglich zu treffen“. Dazu stellt er aber eine Bedingung: „Sobald wir eine gemeinsame europäische Position haben, werden wir als ein starker Partner gesehen.“

CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz soll am Rande des Weltwirtschaftsforums einer Einladung von Blackrock gefolgt sein.

Update vom 21. Januar, 19.15 Uhr: Auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos hat Union-Kanzlerkandidat Friedrich Merz die mangelnde Unterstützung des Westens für die Ukraine unmittelbar nach dem russischen Angriff 2022 kritisiert. „Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass dieser Krieg hätte beendet werden können, wenn wir sie vorher besser unterstützt hätten“, zitiert die Nachrichtenagentur Reuters Merz. Mit Blick auf die USA warnte er vor einer „kritischen Phase“.

Im Gespräch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj wolle er versichern, dass dieser sich auf die Unterstützung aus Deutschland verlassen könne. Der Ukraine-Krieg könne nur „aus einer Position der Stärke“ heraus beendet werden, so Merz.

Merz nimmt während Weltwirtschaftsforum in Davos an Blackrock-Veranstaltung teil

Update vom 21. Januar, 18.15 Uhr: Friedrich Merz soll am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos an einem Abendessen des Investmentgiganten Blackrock teilnehmen. Wie der Spiegel berichtete, wolle der Kanzlerkandidat der Union dabei für den Standort Deutschland werben, habe es aus dem Umfeld von Merz geheißen.

Blackrock und Merz verbindet eine gemeinsame Vergangenheit, denn der CDU-Chef war dort als Aufsichtsrat tätig, was ihm im Rennen um die anstehende Bundestagswahl bereits einige Kritik beschert hatte. Laut Personen aus dem Umfeld von Merz sei der Gastgeber dieser Einladung für den möglichen nächsten Bundeskanzler nicht von Relevanz.

Update vom 21. Januar, 15.57 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in seiner Ansprache beim Weltwirtschaftsforum in Davos Europa dazu aufgerufen, Sicherheit und Frieden für seine Mitgliedsstaaten und für andere in den Vordergrund zu stellen und zu sichern. „Obwohl das wirtschaftliche Potenzial Russlands insgesamt viel kleiner ist als das Europas, produziert Russland ein Vielfaches an Munition und militärischer Ausrüstung als ganz Europa zusammen“, kritisierte der ukrainische Präsident beim Weltwirtschaftsforum in Davos.

Selenskyj äußerte darüber hinaus Zweifel daran, ob die USA unter Donald Trump sich für die Sicherheit Europas einsetzen werde. „Wird Präsident Trump Europa überhaupt beachten? Hält er die Nato für notwendig?“, fragte Selenskyj am Dienstag laut AFP-Bericht. „Und wird er die europäischen Institutionen respektieren?“ Weiter erklärte der ukrainische Präsident, Kiew bereite bereits ein Treffen mit Trump vor. Ein Termin stehe noch nicht fest, aber: „Die Teams arbeiten an einem Treffen.“

Donald Trumps Kabinett: Liste voller skandalöser Überraschungen

Donald Trump im Weißen Haus
Donald Trump ist am 20. Januar 2025 als neuer Präsident ins Weiße Haus zurückgekehrt. Die Posten in seinem Kabinett sind alle verteilt. Wir stellen vor, wer Trump in die Regierung folgt. © Evan Vucci/dpa
 J.D. Vance wird Donald Trump als Vizepräsident ins Weiße Haus folgen.
J.D. Vance ist Donald Trump als Vizepräsident ins Weiße Haus gefolgt. Der 40 Jahre alte ehemalige Senator aus Ohio ist einer der jüngsten US-Vizepräsidenten aller Zeiten. Nach Washington DC hat Vance seine Ehefrau Usha Vance begleitet. Die 38 Jahre alte Anwältin ist die erste „Second Lady“ der USA mit indischen Wurzeln. Das Paar hat die für den Vizepräsidenten vorgesehenen Räumlichkeiten im „United States Naval Observatory“ nahe dem Weißen Haus bezogen. © Alex Brandon/dpa
Marco Rubio soll laut US-Medien in der Regierung von Donald Trump das Amt des Außenministers übernehmen.
Marco Rubio hat in der Regierung von Donald Trump das Amt des Außenministers übernommen. Der 53 Jahre alte Senator aus Florida ist der erste US-Außenminister mit lateinamerikanischen Wurzeln. Rubio trat 2016 gegen Trump bei den Vorwahlen der Republikaner an und musste sich von dem späteren US-Präsidenten als „totaler Witz“ mit einem Schweißproblem beschimpfen lassen. Doch statt sich zu wehren, schluckte der langjährige Senator die Beleidigungen und präsentierte sich als loyaler Anhänger Trumps. In der US-Außenpolitik stellte sich Rubio in der Vergangenheit an die Seite der Ukraine. © IMAGO/Michael Brochstein / SOPA Images
Scott Bessent soll unter Donald Trump den Job des Finanzministers übernehmen
Donald Trumps Nominierung für den Posten des Finanzministers wirkte geradezu langweilig. Scott Bessent übernahm den Job – gegen den Wunsch Elon Musks. Der hatte sich mehrfach gegen die Ernennung des Wall-Street-Experten ausgesprochen. Bessent gilt als international erfahrener Finanzexperte und soll Donald Trump bereits 2016 mehrere Millionen Dollar für den Wahlkampf gespendet haben. In seiner neuen Funktion wird Bessent zahlreiche Wahlversprechen Trumps umsetzen müssen, darunter unter anderem Steuersenkungen, neue Zölle gegen China und die Finanzierung von Projekten wie den geplanten Massenabschiebungen. © DREW ANGERER/AFP
Pete Hegseth soll Verteidigungsminister werden
Eine überraschende Wahl Donald Trumps war die Personalie des Verteidigungsministers. Pete Hegseth war acht Jahre lang als Moderator für Fox News tätig. Als Soldat diente Hegseth im Irak und in Afghanistan. Erfahrung in Regierungsarbeit bringt er aber nicht mit. Doch Hegseth dürfte sich die Nominierung durch Trump mit seiner langjährigen Loyalität verdient haben: Der zweifache Familienvater hält schon seit 2016 zu Trump, als viele den Milliardär noch als politische Witzfigur belächelten. © TERRY WYATT(AFP
Pamela Jo Bondi, genannt Pam Bondi, den Job im Justizministerium bekommen
Statt dem ursprünglich von Trump nominierten Matt Gaetz hat Pamela Jo Bondi, genannt Pam Bondi, den Job im Justizministerium bekommen. Die 59 Jahre alte Juristin war in ähnlicher Funktion auf bundesstaatlicher Ebene bereits in Florida tätig. 2013 stellte sie dort in dieser Funktion einen Betrugsprozess gegen die Trump University ein. 2016 unterstützte sie Trump im Vorwahlkampf der Republikaner. Er holte die Juristin drei Jahre später in sein Anwaltsteam, das ihn im ersten Amtsenthebungsverfahren vertrat.  © MANDEL NGAN/AFP
Douglas James „Doug“ Burgum ist Mitglied der Republikaner
Douglas James „Doug“ Burgum ist Mitglied der Republikaner und hat im Kabinett von Donald Trump den Posten des Innenministers übernommen. Von 2016 an war der ehemalige Unternehmer Gouverneur des Bundesstaates North Dakota.  © IMAGO/Ricky Fitchett
Brooke Rollins soll im zweiten Kabinett Donald Trumps das Amt der Landwirtschaftsministerin übernehmen
Brooke Rollins hat im zweiten Kabinett Donald Trumps das Amt der Landwirtschaftsministerin übernommen. Die Anwältin stammt aus Texas und war bereits in der ersten Regierung Trumps tätig. Sie gilt als loyale Anhängerin des künftigen Präsidenten und als politische Vordenkerin konservativer Strategien. © MANDEL NGAN/AFP
Howard Lutnick, hier im Jahr 2010 mit seiner Ehefrau bei einer Gala
Howard Lutnick, hier im Jahr 2010 mit seiner Ehefrau bei einer Gala, ist Donald Trump als Handelsminister ins Weiße Haus gefolgt. Der Milliardär war stellvertretender Vorsitzender im Übergangsteam Trumps und regelmäßiger Gast in dessen Luxus-Resort Mar-a-Lago. Laut der New York Times war Lutnick lange Zeit als Mitglied der Demokraten registriert, lief nach der Machtübernahme Trumps im Jahr 2016 zu den Republikanern über. © IMAGO
Lori Chavez-DeRemer war Abgeordnete im US-Repräsentantenhaus
Lori Chavez-DeRemer war Abgeordnete im US-Repräsentantenhaus und ist unter Donald Trump Arbeitsministerin geworden. Die Personalie war innerhalb der Republikanischen Partei umstritten. Chavez-DeRemer unterhält enge Beziehungen zu mehreren Gewerkschaften in den USA und unterstützte während ihrer Amtszeit mehrere Gesetzentwürfe der Demokraten, darunter auch eine Amnestie für illegal Eingewanderte, die auf dem Arbeitsmarkt integriert sind. © IMAGO/Michael Brochstein
Robert F. Kennedy Jr., Neffe des einstigen Präsidenten John F. Kennedy
Robert F. Kennedy Jr., Neffe des einstigen Präsidenten John F. Kennedy, hat sich in den vergangenen Jahren vor allem als Impf-Leugner und Verschwörungstheoretiker hervorgetan. Bei der US-Wahl 2024 trat RFK zunächst als unabhängiger Kandidat an, zog sich dann aber aus dem Rennen zurück und unterstützte die Kampagne Donald Trumps. Der versprach dem 70 Jahre alten Kennedy dafür eine herausragende Rolle bei der Gestaltung der Gesundheitspolitik – und nominierte ihn schließlich als US-Gesundheitsminister. © IMAGO/Robin Rayne
Scott Turner, ehemaliger NFL-Profi, soll unter Donald Trump Minister für Wohnungsbau und Stadtentwicklung werden.
Scott Turner ist unter Donald Trump Minister für Wohnungsbau und Stadtentwicklung geworden. Der ehemalige Profi der American Football League gehörte bereits der ersten Administration Trumps an. Scott ist die erste Schwarze Person im Team des künftigen Präsidenten. Zu Scotts Aufgaben werden unter anderem Programme zur Förderung von erschwinglichem Wohnraum gehören, außerdem zur Unterstützung von Amerikanern mit geringem Einkommen, zur Verhinderung von Diskriminierung auf dem Markt und zur Förderung der Stadtentwicklung. © ANNA MONEYMAKER/AFP
Sean Duffy, hier mit seiner Ehefrau Rachel Duffy
Sean Duffy, hier mit seiner Ehefrau Rachel Duffy, ist der neue Verkehrsminister in der Trump-Regierung. Duffy bringt politische Erfahrung als ehemaliger Kongressabgeordneter mit. Seine Nominierung durch Trump dürfte er aber vor allem seiner Präsenz bei Fox News verdanken. Neben zahlreichen Gastauftritten moderierte Duffy gut ein Jahr seine eigene Show namens „The Bottom Line“ auf dem Spartensender Fox Business Network. © IMAGO/Robert Deutsch
Chris Wright
Neuer Energieminister ist Chris Wright. Er soll Trump dabei helfen, Regulierungen abzubauen und so die Ausbeutung der Rohstoffe in den USA voranzutreiben. Trump hat es eigenen Aussagen zufolge vor allem auf Ölfelder in Alaska abgesehen. Burgums Aufgabe ist, als Energierminister Öl-Förderungen in dortigen Naturschutzgebieten zu ermöglichen. © Ting Shen/AFP
Linda McMahon. Die 76 Jahre alte Managerin ist die Ehefrau von Vince McMahon
Eine weitere Fernsehpersönlichkeit, die Donald Trump mit nach Washington DC gebracht hat, ist Linda McMahon. Die neue Bildungsministerin ist die Ehefrau von Vince McMahon. Gemeinsam mit ihrem Mann führte McMahon die Wrestling-Show WWE zu internationalem Erfolg. Das Vermögen des Ehepaars wird laut Forbes auf fast drei Milliarden Dollar geschätzt. Die McMahons gelten als spendenfreudige Unterstützer der Republikaner im Allgemeinen und Donald Trump im Speziellen. Was genau ihre Aufgaben sind, ist nicht ganz klar. Im Wahlkampf hatte Trump immer wieder angekündigt, das Bildungsministerium abschaffen zu wollen. © imago stock&people
Der ehemalige Kongressabgeordnete Doug Collins
Der ehemalige Kongressabgeordnete Doug Collins hat unter Donald Trump den Posten des Ministers für Kriegsveteranen übernommen – ein wichtiger Posten in den USA, wo die Rolle der Umgang mit den eigenen Veteranen ein konstanter Streitpunkt ist. Collins gilt als loyaler Unterstützer Trumps und verteidigte auch dessen Behauptungen zum angeblichen Wahlbetrug in Georgia bei der US-Wahl 2020.  © IMAGO/Robin Rayne
Kristi Noem vor der US-Wahl
Kristi Noem berichtete vor der US-Wahl in einer Autobiografie davon, wie sie ihren Hund wegen Ungehorsams erschossen hatte. Damit löste die 52 Jahre alte Gouverneurin des Bundesstaates South Dakota eine Welle der Empörung aus – und hinderte Donald Trump wohl daran, sie zu seiner Vizepräsidentin zu machen. Dafür ist die Republikanerin nun als Ministerin für innere Sicherheit Teil des Trump-Kabinetts. © IMAGO/Samantha Laurey / Argus Leader
Der 44 Jahre alte Lee Zeldin
Lee Zeldin ist neuer Direktor der Umweltschutzbehörde. Trump selbst glaubt nicht an den menschengemachten Klimawandel. Zeldins Aufgabe soll also weniger der Schutz der Umwelt sein. Stattdessen soll der Ex-Abgeordnete laut Trump „für faire und rasche Deregulierung sorgen“. Zeldin bedankte sich für den Posten bei seinem neuen Chef via X und kündigte an, „amerikanische Arbeitsplätze zurückzubringen“. © IMAGO/Matt Bishop/imageSPACE
Russel Vought nennt sich selbst einen „christlichen Nationalisten“.
Russell Vought nennt sich selbst einen „christlichen Nationalisten“. Erfahrungen hat er bereits als Regierungsbeamter in der ersten Administration von Donald Trump sammeln können. Vought war einer der Autoren des „Project 2025“ und gilt als Hardliner in Sachen Grenz- und Einwanderungspolitik. In der neuen Administration von Donald Trump hat er die Leitung des Büros für Management und Haushalt übernommen. © Michael Brochstein/imago
Tulsi Gabbard war einst Abgeordnete der Demokraten
Tulsi Gabbard war einst Abgeordnete der Demokraten und vertrat den Bundesstaat Hawaii von 2013 bis 2022 im Repräsentantenhaus. 2020 kandidierte sie bei den Vorwahlen der Demokrate. 2022 brach sie mit ihrer Partei und erklärte sich für unabhängig. In den Folgejahren näherte sie sich immer mehr den Republikanern an, bis sie sich vor der US-Wahl 2024 öffentlich für Donald Trump aussprach. Der dankte es der 43 Jahre alte Politikerin jetzt mit einem Amt in seinem Kabinett. Gabbard ist neue Direktorin der Geheimdienste. „Seit über zwei Jahrzehnten kämpft Tulsi Gabbard für unser Land und die Freiheiten aller Amerikaner“, sagte Donald Trump in einem Statement. © Marco Garcia/dpa
John ratcliffe
John Ratcliffe führt seit Ende Januar den Auslandsgeheimdienst der USA. Der ehemalige Kongressabgeordnete aus Texas gilt als enger Vertrauter von Trump. Ratcliffe war zuvor Co-Vorsitzender einer konservativen Denkfabrik. In der ersten Amtszeit des Republikaners war der neue CIA-Direktor als Geheimdienstkoordinator tätig. Die Demokraten warfen Ratcliffe damals unter anderem vor, seine Position für politische Zwecke zu missbrauchen. © Jemal Countess/AFP
Jamieson Greer
Jamieson Greer ist der neue US-Handelsbeauftragte – eine Schlüsselrolle angesichts von Trumps Vorliebe, hohe Zölle auf ausländische Produkte zu verhängen. Historisch habe der US-Handelsbeauftragte nicht im Rampenlicht der Öffentlichkeit gestanden, schreibt die „New York Times“. Unter Trump habe die Rolle aber erheblich an Bedeutung gewonnen.  © Imago
Kelly loeffler
Neue Direktorin der Mittelstandsbehörde ist Kelly Loeffler. Die frühere Senatorin verlor im Januar 2021 die Stichwahl um den Sitz im US-Senat – trotz massiver Unterstützung von Donald Trump. Loeffler ist seit 2004 mit Jeffrey Sprecher, dem Vorsitzenden der New York Stock Exchange, verheiratet. © Imago
Susie Wiles, Spitzname „Ice Lady“, wird unter Donald Trump Stabschefin im Weißen Haus
Ebenfalls dabei ist Susie Wiles. Die sogenannte „Ice Lady“ ist Donald Trumps Stabschefin im Weißen Haus und damit die erste Frau auf dieser Position. Die 67 Jahre alte Politikberaterin leitete den Wahlkampf Trumps bei der US-Wahl 2024. In ihrer neuen Funktion wird sie vor allem dafür zuständig sein, zu regeln, wer Zugang zum künftigen Präsidenten erhält. Doch Wiles hat auf einem wahren Schleudersitz Platz genommen. In seinen ersten vier Jahren Regierungszeit benötigte Trump ganze vier Stabschefs. © Alex Brandon/dpa
Elise Stefanik wird die Vereinigten Staaten von Amerika unter der zweiten Regierung von Donald Trump als Botschafterin bei den Vereinten Nationen vertreten
Elise Stefanik sollte die USA eigentlich als Botschafterin bei den Vereinten Nationen vertreten. Doch Donald Trump hat seine Nominierung Ende März überraschend zurückgezogen. Zur Begründung erklärte er, er wolle nicht riskieren, dass Stefaniks Mandat im Kongress bei einer Nachwahl an die Demokraten falle. Stefanik ist eine loyale Verbündete Trumps. 2014 war sie mit damals 30 Jahren die jüngste Frau, die ins Repräsentantenhaus gewählt wurde. Einst zählte sie zu den eher moderateren Mitgliedern der Partei. Davon kann jetzt keine Rede mehr sein.  © Annabelle Gordon/Imago

Ukraine-Krieg im Fokus des Wirtschaftsforums: Scholz kritisiert Putin und lobt deutsche Unterstützung

Update vom 21. Januar, 14.52 Uhr: Bei seiner Rede in Davos hat Bundeskanzler Olaf Scholz ein Festhalten am Prinzip der Unverletzlichkeit von Grenzen gefordert. „Wer dieses Prinzip in Frage stellt, der stellt die internationale Ordnung insgesamt in Frage. Der stellt Frieden und Wohlstand in Frage – und zwar auch weltweit“, erklärte der Kanzler in seiner Rede. Im Fokus steht bei dem Treffen neben der Lage im Nahen Osten auch der Krieg in der Ukraine.

Scholz bezog sich in seiner Rede explizit auf Russlands Krieg in der Ukraine. Putin, so der Kanzler, habe mit seinem Krieg bislang keinen Erfolg gehabt – was auch auf die Unterstützung durch Deutschland zurückzuführen sei, lobte der Kanzler. „Diese Unterstützung ist und bleibt der Weg hin zu einem echten, gerechten Frieden für die Ukraine.“ Wie und zu welchen Bedingungen der Krieg in der Ukraine enden könne, das dürfe nicht über den Kopf der Ukrainerinnen und Ukrainer hinweg entschieden werden.

Scholz spricht auf Weltwirtschaftsforum in Davos: „Was wir nicht akzeptieren“ – Kritik an Musk wird laut

Weiter erklärte Scholz mit Blick auf die zweite Amtszeit des am Montag vereidigten US-Präsidenten Donald Trump, dass die USA für Deutschland einer der engsten Verbündeten bleiben sollten. Scholz erklärte, er werde alles daransetzen, weil das im beiderseitigen Interesse liege. Zugleich betonte der SPD-Politiker aber, es dürfe kein „falsches Anbiedern oder Nach-dem-Mund-Reden“ geben.

„Nicht jede Pressekonferenz in Washington, nicht jeder Tweet sollte uns gleich in aufgeregte, existenzielle Debatten stürzen.“ Trump und seine Regierung werden die Welt seiner Ansicht nach über Jahre in Atem halten. „Mit all dem können und werden wir umgehen“, betonte der Kanzler. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Europa und den USA sei unerlässlich für Frieden und Sicherheit weltweit und ein Motor für eine erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung.

Redner beim Wirtschaftsforum in Davos: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, Bundeskanzler Olaf Scholz, Wirtschaftsminister Robert Habeck und Israels Staatspräsident Izchak Herzog (Montage)

Die Einmischung von Trumps Verbündetem Elon Musk in die deutsche Innenpolitik jedoch kritisierte Scholz. Der Tech-Milliardär hatte sich auf seiner Plattform X nicht nur in den deutschen Wahlkampf, sondern auch in die Innenpolitik anderer europäischer Länder eingemischt. Auch kommentierte Scholz die dem Hitlergruß ähnliche Geste von Musk nach der Amtseinführung von US-Präsident Trump. In Europa und Deutschland könne zwar jeder frei seine Meinung äußern, „auch wenn er ein Milliardär ist“, sagte Scholz auf eine Frage nach der Grußgeste aus dem Publikum. Doch es gelte: „Was wir nicht akzeptieren, ist, wenn damit rechtsextreme Positionen unterstützt werden.“

Weltwirtschaftsforum in Davos: Selenskyj und Herzog als Redner erwartet

Erstmeldung: Davos – Bei dem Weltwirtschaftsforum in Davos stehen am Dienstag (21. Januar) unter anderem der Krieg in der Ukraine und die Lage im Nahen Osten auf der Tagesordnung. Als Redner wird daher unter anderem der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erwartet. Auch der israelische Staatspräsident Izchak Herzog redet am Dienstagnachmittag – unter dem Eindruck der Geiselfreilassungen und der fragilen Waffenruhe im Gazastreifen.

Ukraine-Krieg auf der Agenda in Davos: Selenskyj spricht beim Weltwirtschaftsforum

Das 55. Weltwirtschaftsforum in Davos bringt eine Vielzahl an Staats- und Regierungschefs, Chefs großer Unternehmen sowie mächtige Nichtregierungsorganisationen zusammen. Das diesjährige Motto: „Zusammenarbeit für das intelligente Zeitalter.“ Um 14.30 Uhr soll Selenskyj sprechen: Dabei dürfte er angesichts der Probleme der ukrainischen Armee noch einmal eindringlich um internationale Unterstützung bei der Abwehr des russischen Kriegs in der Ukraine werben.

Weltwirtschaftsforum nach Trump-Amtseinführung: Donald Trump spricht am Donnerstag in Davos

Der zweite Tag des Treffens und damit der eigentliche Beginn des Programms findet einen Tag nach der Amtseinführung des US-Präsidenten Donald Trump statt. Der Beginn der zweiten Amtszeit des Republikaners dürfte eines der prägenden Themen des Wirtschaftsforums werden. Am Donnerstag wird per Live-Schalte auch eine Rede von Donald Trump erwartet.

Trump, dessen Land bislang der wichtigste Unterstützer der Ukraine ist, steht den Milliardenhilfen für Kiew ablehnend gegenüber. Er möchte den Ukraine-Krieg so schnell wie möglich beenden. Kurz nach seinem Amtsantritt erneuerte er sein Dialog-Angebot an Kreml-Chef Wladimir Putin und warnte ihn zugleich, er zerstöre mit einem Nein zu einem Abkommen für ein Ende des Krieges sein eigenes Land.

Merz, Habeck und Scholz: Kanzlerkandidaten von CDU, SPD und Grünen sprechen in Davos

Bei dem 55. Jahrestreffen der Stiftung Weltwirtschaftsforum wird auch Bundeskanzler Olaf Scholz sprechen. Der deutsche Kanzler wird vor Selenskyj um 14 Uhr eine Rede halten – später auch Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz, der in Davos als Oppositionsführer im Bundestag angekündigt ist. Scholz hatte zuletzt erklärt, er rechne nicht damit, dass der künftige US-Präsident Donald Trump die militärische Unterstützung für die Ukraine einstellt. Ukraine-Hilfen führten in den vergangenen Tagen jedoch auch innerhalb der deutschen Regierung zu einem offenen Streit.

Scholz will für die Finanzierung von drei Milliarden Euro für zusätzliche Hilfen für die Ukraine die Schuldenbremse aufheben. Die Union, die FDP und auch die Grünen, sein verbliebener Koalitionspartner, wollen noch vor der Bundestagswahl zusätzliche Waffenlieferungen in die Ukraine über eine außerplanmäßige Ausgabe im Haushalt finanzieren. Außenministerin Annalena Baerbock warnte Scholz zuletzt davor, das Thema im Wahlkampf zu instrumentalisieren. Neben Merz und Scholz am Dienstag wird am Mittwoch auch der Spitzenkandidat der Grünen, Robert Habeck in Davos sprechen: Damit wäre das männliche Kanzlerkandidaten-Trio vollzählig. (pav mit dpa)

Rubriklistenbild: © Christian Charisius/dpa

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