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Reicht es für die Zwei-Drittel-Mehrheit?
Abstimmung im Bundestag: So viele Stimmen braucht Merz jetzt für sein Finanzpaket
Die Spannung steigt: Die Abstimmung im Bundestag zum Finanzplan läuft. Es könnte durchaus eng werden für Union und SPD. Wie viele Stimmen braucht Merz?
Berlin – Jetzt ist es so weit: Im Bundestag wird an diesem Dienstag (18. März) über das große Finanzpaket der CDU, CSU und SPD abgestimmt. Zuvor mussten Friedrich Merz und Lars Klingbeil einige Zugeständnisse an die Grünen machen. Theoretisch reichen die Stimmen von Union, SPD und Grünen, um das Sondervermögen und die geplante Reform der Schuldenbremse im Bundestag zu verabschieden.
Die Unterstützung der Grünen ist zwingen notwendig. Denn um das Finanzpaket durchzubringen, ist eine Änderung des Grundgesetzes nötig. Und das geht nur mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit im Bundestag. Da viele der Abgeordneten nach der Bundestagswahl allerdings nicht mehr im Parlament vertreten sind, könnte es auch unter den drei Fraktionen zu Abweichlern kommen. Wie sieht die Stimmenverteilung aktuell aus, wer könnte abweichen und wie viele Stimmen braucht es für die Zwei-Drittel-Mehrheit eigentlich?
Abstimmung im Bundestag: Union nicht geeint für das Sondervermögen und Reform der Schuldenbremse
Der Deutsche Bundestag hat aktuell 733 Mandate. Grüne, SPD und Union haben zusammen 520 Mandate und somit 31 Abgeordnete mehr als benötigt, um das geplante Sondervermögen und die Reform der Schuldenbremse durch den Bundestag zu bringen. Insgesamt braucht es also mindestens 489 Stimmen im alten Bundestag. Ob jedoch auch alle Parteimitglieder auf einer Linie abstimmen werden ist unklar. Da sich der Bundestag in alter Zusammensetzung entscheiden wird, könnten sich einige der ausscheidenden Abgeordneten weniger an die Fraktionsdiziplin gebunden fühlen.
CDU-Chef Merz erklärte im Bericht aus Berlin: „Es gibt in allen drei Fraktionen auch noch Überzeugungsarbeit zu leisten.“ Einer aus den eigenen Reihen hatte bereits angekündigt, gegen die Maßnahme zu stimmen. Der ehemalige CDU-Generalsekretär Mario Czaja erklärte dem Nachrichtenportal The Pioneer, er werde gegen das Finanzpaket stimmen. Gerade bei der Union könnte es mehrere Abweichler geben, da CDU/CSU vor der Bundestagswahl eine Reform der Schuldenbremse und neue Schulden eigentlich abgelehnt hatten.
So könnte eine Zwei-Drittel-Mehrheit im Bundestag für das Sondervermögen klappen
Sitze im alten Bundestag: 733
Stimmen nötig für eine Zwei-Drittel-Mehrheit: 489
Mandate insgesamt Grüne, Union und SPD: 520
Abstimmung im Bundestag: Polit-Experte rechnet mit 20 Abweichlern beim Sondervermögen am Dienstag
Der Politikwissenschaftler Albrecht von Lucke geht allerdings von insgesamt bis zu 20 Abweichlern am Dienstag aus. Für eine Zwei-Drittel-Mehrheit würde das noch reichen, doch knapp wäre die Abstimmung alle mal. Im ZDF erklärte er: „Wir haben es mit dem alten Bundestag zu tun, das dürfen wir nicht vergessen. Da sind viele, viele Abgeordnete, die im neuen Bundestag gar nicht mehr vertreten sind.“ Sollten 31 am Dienstag mit „Nein“ votieren, werde es nicht reichen. Von Lucke spekulierte weiter, dass einige der scheidenden Abgeordneten noch eine „Rechnung offen haben“ mit den Partei-Chefs Merz und Klingbeil.
Von einigen sei bereits klar, dass sie dagegen stimmen werden, weil sie nicht bereit sind, mit Friedrich Merz „dieses Rennen zu machen“. Weiter sagte der Politikwissenschaftler: „Man zählt momentan so um die 20.“ Solange sich die Abgeordneten ihrer staatspolitischen Verantwortung bewusst seien sollte es allerdings klappen.
SPD und Grüne rechnen mit wenig oder keinen Abweichlern – große Unterstüzung für das Finanzpaket
Auch SPD-Generalsekretär Matthias rechnet mit Abweichlern in der eigenen Fraktion, wenn auch mit wenigen. „Für die SPD kann ich sagen, dass nach dem heutigen Stand wahrscheinlich alle Abgeordneten anwesend sein werden und wir auch damit rechnen, dass es eine hohe Zustimmungsquote gibt“, sagte Miersch. Wie hoch allerdings die Zahl der Abweichler sein wird, könne er nicht sagen. Throsten Frei, CDU-Generalsekretär, zeigte sich ebenfalls zuversichtlich und erklärte, er rechne mit einer „großen Geschlossenheit“, um die Grundgesetzänderung durchzubringen.
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Die Grünen zeigten sich ebenfalls zuversichtlich. Parteichefin Franziska Brantner sprach in Berlin von einer breiten Unterstützung innerhalb der Partei für das Sondervermögen und die Reform der Schuldenbremse. Nach Verhandlungen mit der SPD und Union konnten die Grünen einige Details des geplanten Finanzpakets zu ihren Gunsten wenden. „Wir haben hart verhandelt“, erklärte Brantner weiter. Eine Probeabstimmung habe es innerhalb der Partei allerdings noch nicht gegeben. (sischr)