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Wähler wollen überraschende Koalition

Bayerntrend: Seehofer stürzt in Umfrage ab - CSU in 20-Jahrestief

CSU-Chef Horst Seehofer.
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CSU-Chef Horst Seehofer.

Trotz seiner Rücktrittsankündigung hadern die Bayern mit Ministerpräsident Horst Seehofer. Im Bayerntrend der BR-Sendung „Kontrovers“ erhielt der CSU-Chef nur noch die Durchschnittsnote 3,3, weit hinter den meisten seiner Minister. Die Umfrage hält manche Überraschung parat.

Die CSU

Dass die Christsozialen bei der Wahl am 14. Oktober um ihre absolute Mehrheit kämpfen müssen, ist nicht neu. Dennoch zeigt die Infratest-Umfrage im Auftrag des BR-Magazins „Kontrovers“ noch einmal dramatisch den Vertrauensverlust. Im Vergleich zur letzten Erhebung vor einem Jahr steht sie mit 40 Prozent fünf Prozentpunkte schlechter da. Das ist der schlechteste je für die CSU gemessene Wert in der seit 20 Jahren erhobenen jährlichen Umfrage. 

Bemerkenswert: Davon profitiert nicht die unverändert bei zehn Prozent liegende AfD, stattdessen legen die anderen Oppositionsparteien zu. Die SPD kommt auf 16 Prozent, die Grünen liegen bei 14, Freie Wähler bei 7. Die FDP kommt auf 5 Prozent. 

Für Markus Söder hält die Umfrage einen Vertrauensvorschuss bereit: Sechs von zehn Wahlberechtigten (59 %) gehen davon aus, dass er ein guter Ministerpräsident sein wird, 31 % haben Zweifel. Söder punktet mit Führungsstärke (75 %) und weil er zu Bayern passt (74 %), etwas ausbaufähig sind noch die Sympathiewerte 53 % und die Glaubwürdigkeit (58 %). Söder dürfte im März das Amt von Horst Seehofer übernehmen. Sorgen bereiten muss der CSU der sinkende Rückhalt für die aktuelle Staatsregierung. 44 Prozent gaben an,sie seien mit der Regierung weniger oder gar nicht zufrieden. 

CSU-Parteitag: Horst Seehofer und Markus Söder praktizieren Eintracht.

Nur noch 54 % finden, dass Horst Seehofer ein guter Ministerpräsident ist – vor einem Jahr waren es 68. Auf die Beliebtheit der Kabinettsmitglieder hatte die CSU-Krise dagegen moderate Auswirkungen. Neben Seehofer (Note 3,3 nach 2,9 im Vorjahr) verlor vor allem Schulminister Ludwig Spaenle stark an Rückhalt.

Die Opposition

Es gibt gute und schlechte Nachrichten für die Opposition. Mit Natascha Kohnen gelingt neben der Ausnahme Dieter Reiter wieder einer SPD-Politikerin der Sprung unter die Top Ten der beliebtesten Politiker. Auch Ludwig Hartmann (Grüne) konnte sich verbessern. Doch beide haben Probleme mit der Bekanntheit, wobei die relativ neue Kohnen schon bei 39 Prozent liegt – und damit bekannter ist als CSU-Fraktionschef Thomas Kreuzer. Um im Oktober Erfolg zu haben, muss sie ebenso wie Hartmann (27 %) und seine Grünen-Kollegin Katharina Schulze (33 %) zulegen. Bekanntester Oppositionspolitiker ist Hubert Aiwanger (Freie Wähler) mit 63 %. Überzeugen muss Kohnen auch noch die eigenen Anhänger. Dass sie eine Direktwahl gegen Söder derzeit mit 55 zu 25 verlieren würde, mag zum jetzigen Zeitpunkt nicht überraschen. Irritieren dürfte eher, dass sich 36 Prozent der SPD-Anhänger für Söder entscheiden würde. Bei den Grünen (55:23) hat die SPD-Chefin höhere Zustimmung als in den eigenen Reihen.

Zeugnis: Das sind die 10 besten Politiker Bayerns

Der CSU-Chef stürzt in den Umfragen ab: Horst Seehofer. Note 3,3 nach 2,9 im Vorjahr.
Der CSU-Chef stürzt in den Umfragen ab: Horst Seehofer. Note 3,3 nach 2,9 im Vorjahr. © dpa
Die Politikerin Bayerns mit der besten Bewertung: Barbara Stamm (CSU). Note: 2,4.
Die Politikerin Bayerns mit der besten Bewertung: Barbara Stamm (CSU). Note: 2,4. © dpa
Folgt auf Rang 2: Dieter Reiter (SPD). Note: 2,6.
Folgt auf Rang 2: Dieter Reiter (SPD). Note: 2,6. © dpa
Rang 3: Joachim Herrmann (CSU). Note: 2,8.
Rang 3: Joachim Herrmann (CSU). Note: 2,8. © dpa
Note 2,8 wie Herrmann: Markus Söder (CSU).
Note 2,8 wie Herrmann: Markus Söder (CSU). © dpa
5. Platz: Ilse Aigner (CSU). Note 2,9.
5. Platz: Ilse Aigner (CSU). Note 2,9. © dpa
Teilt sich mit Aigner Rang 5: Thomas Kreuzer (CSU).
Teilt sich mit Aigner Rang 5: Thomas Kreuzer (CSU). © dpa
7. Platz: Marcel Huber (CSU). Note: 3,0.
7. Platz: Marcel Huber (CSU). Note: 3,0. © dpa
Bekam die gleiche Note wie Kollege Huber: Melanie Huml (CSU).
Bekam die gleiche Note wie Kollege Huber: Melanie Huml (CSU). © dpa
Ebenfalls die Note 3,0 für Emilia Müller (CSU).
Ebenfalls die Note 3,0 für Emilia Müller (CSU). © dpa
3,0 auch für Natascha Kohnen (SPD).
3,0 auch für Natascha Kohnen (SPD). © dpa
Note 3,0 auch für Ludwig Hartmann (Die Grünen).
Note 3,0 auch für Ludwig Hartmann (Die Grünen). © dpa

Die Koalitionsfrage

Stand heute benötigt die CSU ab Herbst einen Koalitionspartner. Grüne, Freie Wähler und FDP haben bereits Interesse erkennen lassen. Bemerkenswert ist das Ergebnis im „Bayerntrend“: Die größten Sympathien genießt im Freistaat gegenwärtig eine schwarz-grüne Staatsregierung – 46 Prozent können sich das vorstellen. Das sind deutlich mehr als bei Bündnissen mit der SPD (41 %), den Freien Wählern (40) oder den Liberalen (38). Auf eine CSU-Alleinregierung hoffen dagegen nur 38 Prozent. Eine Mehrheit erntet Schwarz-Grün gegenwärtig aber nur in den Reihen von Grünen (80 %) und SPD (55 %), nicht aber bei CSU-Anhängern (42 %).

Die Themen

Die Landtagsfraktion der CSU will das Thema Migration etwas aus dem Fokus rücken – doch noch immer bezeichnen 50 Prozent der Wahlberechtigten die Zuwanderung als derzeit wichtigstes landespolitisches Thema. Es folgen Schul- und Bildungspolitik (22 %, Tendenz stark steigend), soziale Gerechtigkeit (13) und die Probleme am Wohnungsmarkt (11). Bemerkenswert ist dabei, wem die Parteien die Lösung ihrer Anliegen zutrauen. Bei Wirtschaftspolitik, Kriminalitätsbekämpfung und Haushaltspolitik genießt die CSU weiter starkes Vertrauen, überall ist die Tendenz aber rückläufig. Bei der Schulpolitik wachsen die Zweifel stark. Die SPD legte dagegen in etlichen Politikfeldern an Vertrauen zu, allerdings schlägt sie die CSU nur bei der Frage der sozialen Gerechtigkeit. Der AfD wird dagegen auf keinem Feld eine Lösungskompetenz zugetraut. Ihren besten Wert bekommt sie in der Asylpolitik mit fünf Prozent, dennoch würden sie doppelt so viele Bayern wählen. Der Anteil der Protestwähler scheint weiter hoch zu sein.

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