Nach Trump-Sieg bei der US Wahl
„Schlimmste vom Schlimmsten“: Wachsende Befürchtungen hinsichtlich Trumps Kabinett
Von Tech-Milliardär bis Impfgegner: Fachleute warnen vor Trumps Verbündeten, die möglicherweise Schlüsselpositionen im Weißen Haus einnehmen könnten.
Washington D.C. – Der Politikkommentator und ehemalige Berater von Barack Obama, Van Jones, hat am Mittwoch (6. November) in einer CNN-Sendung nach dem US-Wahlsieg von Donald Trump vor der Auswahl seines Kabinetts gewarnt. „Die Schlimmsten der Schlimmsten“ würden sich „anstellen“, um in der zweiten Amtszeit von Trump mitzuregieren, zitiert ihn das Nachrichtenportal Newsweek.
Nach US-Wahlsieg für Trump: Vorbereitungen für die Machtübernahme laufen
Nachdem Trump die Wahl am 5. November mit einer klaren Mehrheit gegen Kamala Harris gewonnen hat, beginnen nun die Vorbereitungen für die Machtübergabe. Hinter den Kulissen sollen bereits Sondierungsgespräche für Trumps neue Regierungsmannschaft begonnen haben.
„Die Leute, die vor den Senat treten müssen, sind, selbst aus dem Blickwinkel der öffentlichen Blamage, normalerweise halbwegs anständig“, sagte Jones. „Aber wenn man tiefer gräbt … gibt es eine Schicht von Leuten, die Angst machen und Schlange stehen, um in die Regierung zu kommen“, so der ehemalige Obama-Berater.
Trumps skurrile Verbündete: Merkel-Schreck neuer möglicher US-Außenminister
Tatsächlich kursieren bereits diverse Namen von schrillen Trump-Verbündeten, die wichtige Posten übernehmen könnten – darunter der Tech-Milliardär Elon Musk und der umstrittene Ex-Botschafter in Deutschland, Richard Grenell.
Grenell ist ein Name, den man in Berlin kennt. Trump schickte ihn als Präsident 2018 als Botschafter nach Deutschland – und Grenell machte sich im politischen Berlin kaum Freunde. Wirklich gut behandelt habe er sich dort nie gefühlt. Mit Kritik an der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel hat Grenell nicht gespart – Thema waren oft die Nato-Verpflichtungen. Deutsche Diplomaten müssen noch heute erst mal tief durchatmen, wenn Grenell zur Sprache kommt.
Grenells Name fällt immer wieder, wenn es um die Besetzung des wichtigen Außenminister-Postens geht. Außenpolitisch vertritt der 58-jährige Trumps „America First“-Politik. Und selbst wenn Grenell nicht ins State Department in Washington einziehen wird – mit einer Position in Trumps Regierung dürfte der Getreue bedacht werden.
Trump belohnt Loyalität: Amt des Gesundheitsministers soll an Impfgegner Robert F. Kennedy gehen
Auch der Name des Impfgegners und zeitweiligen Präsidentschaftskandidat Robert F. Kennedy fiel in den letzten Wochen des Öfteren. Trump kündigte an, Kennedy Jr. mit einer Rolle in der Gesundheitspolitik betrauen zu wollen. Kennedy hatte zuvor kundgetan, dass Trump ihm die „Kontrolle“ über das Gesundheitsministerium und das Agrarministerium zugesagt habe. Er wolle die Amerikaner unter anderem durch eine Abkehr vom flächendeckenden Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft gesünder machen, kündigte er an.
Trumps loyaler früherer Chefdiplomat Mike Pompeo soll für das Verteidigungsressort im Gespräch sein. Bevor Pompeo Trumps Außenminister wurde, war er einer seiner scharfen Kritiker. Trump werde ein autoritärer Präsident, warnte Pompeo vor Trumps Wahlsieg 2016. Dann aber wandelte er sich zu einem hörigen Trump-Jünger und hält dem Republikaner bis heute eisern die Treue. Das könnte sich nun auszahlen. Dass der loyale Pompeo mit einem Posten in Trumps Regierung versorgt wird, gilt als ausgemacht.
Noch sind gut Monate Zeit, bis Trump erneut ins Weiße Haus einzieht. „Wie sich die politische Lage nach der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten entwickelt, hängt von den Menschen ab, die neben ihm Verantwortung übernehmen“, schreibt die New York Times über die Zusammensetzung des künftigen Kabinetts.
Klarer US-Wahlsieg für Trump: Themen wie Migrationspolitik und Energiewende überzeugen Wähler
Trump setzte sich klar gegen Harris durch und holte erstmals auch eine deutliche Mehrheit der landesweit abgegebenen Stimmen: Laut US-Medien bekam der Republikaner nach dem bisherigen Auszählungsstand mindestens 72,6 Millionen Stimmen. Harris erhielt demnach fast fünf Millionen Stimmen weniger, rund 67,9 Millionen.
Der Ex-Präsident punktete im Wahlkampf mit Versprechen wie einer Halbierung der Energiekosten angesichts hoher Lebenshaltungskosten, die viele Menschen in den USA belasten. Zudem schürte er die Angst vor einer angeblichen Invasion krimineller Migranten.
Trumps treueste Basis sind vor allem weiße Männer ohne Universitätsabschluss. Doch er schnitt im Vergleich zur Niederlage gegen Biden vor vier Jahren bei fast allen Wählergruppen besser ab, insbesondere auch bei der wichtigen Minderheit der Latinos, auf deren Stimmen die Demokraten traditionell zählen konnten. Selbst bei Schwarzen sicherte er sich mehr Stimmen als noch vor vier Jahren (bg/dpa).
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