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Arbeitet für das „Wall Street Journal“
Spionagevorwürfe: Russlands Geheimdienst nimmt US-Journalisten fest – er plädiert auf „nicht schuldig“
Ein Moskauer Gericht hat U-Haft für Evan Gershkovich angeordnet. Der Korrespondent des „Wall Street Journal“ plädiert auf „nicht schuldig“.
Update vom 30. März, 15.27 Uhr: Ein Moskauer Bezirksgericht hat am Nachmittag offiziell einen Haftbefehl gegen den festgenommenen US-Journalisten Evan Gershkovich herausgegeben. Das berichtet die russischen Nachrichtenagentur Tass mit Verweis auf einen Sprecher des Gerichts. „Das Lefortovsky-Gericht in Moskau hat für den der Spionage verdächtigten Gershkovich eine Präventionsmaßnahme in Form einer Inhaftierung getroffen“, wird der Sprecher zitiert. Berichten des US-Senders CNN zufolge soll der Journalist bis zum 29. Mai in Untersuchungshaft bleiben.
Der Vorwurf gegen Gershkovich lautet Spionage. Das zuständige Gericht habe den Fall aufgrund von „relevanten Informationen, die in dem Fall enthalten sind“ bereits als „Top Secret“ eingestuft. Der 31-Jährige war in der Stadt Jekatarinburg festgenommen worden. Gershkovich plädiert auf „nicht schuldig“.
Evan Gershkovich (braune Jacke) trifft für eine Anhörung am zuständigen Moskauer Bezirksgericht ein. Der US-Amerikaner wird für knapp zwei Monate unter Arrest gestellt.
Erstmeldung vom 30. März: Jekaterinburg – Russische Behörden haben einen US-Journalisten festgenommen. Evan Gershkovich, der für die US-Zeitung „Wall Street Journal“ schreibt, ist in der Stadt Jekaterinburg aufgegriffen worden. Der Vorwurf: Spionage, wie mehrere russische Medien sowie die französische Nachrichtenagentur AFP übereinstimmend berichten. Der Kreml bestätigte zunächst nur die Festnahme.
Spionagevorwürfe an Journalisten: „illegale Aktivitäten“
Nach Angaben des russischen Geheimdienstes hatte Gershkovich auf Ersuchen der Vereinigten Staaten Informationen über ein Unternehmen des russischen militärisch-industriellen Komplexes gesammelt. Diese stellen nach russischer Auffassung Staatsgeheimnisse dar. Der Geheimdienst sprach obendrein von „illegalen Aktivitäten“. Gershkovich ist beim russischen Außenministerium akkreditierter Korrespondent des Moskauer Büros des „Wall Street Journal“.
Gershkovich (31), der im vergangenen Jahr zu der US-Zeitung wechselte, war erst Korrespondent für die Nachrichtenagentur AFP in Moskau. Er arbeitete auch für die „Moscow Times“, ein englischsprachiges Nachrichtenportal. Gershkovich ist gebürtiger Russe, seine Eltern leben in den USA.
Ukraine-Krieg: Die Ursprünge des Konflikts mit Russland
Russland nimmt US-Journalisten fest: „Beim Versuch, geheime Informationen zu erhalten“
„Beim Versuch, geheime Informationen zu erhalten, wurde der Ausländer in Jekaterinburg festgenommen“, teilte der FSB mit. Medien hatten zuvor berichtet, der Reporter sei verschwunden. Er hatte demnach versucht, eine Reportage über die Einstellung der Bevölkerung zu den Anwerbeversuchen der Privatarmee Wagner zu schreiben.
US-Amerikaner werden immer wieder in Russland wegen Spionage verdächtigt. Das dürfte der erste Fall eines Journalisten sein, der offiziell beim russischen Außenministerium akkreditiert ist. Russland hatte zuletzt im Zuge des Ukraine-Kriegs die Gangart gegen westliche Journalisten verschärft. Die russische Opposition sprach von einer „Geiselnahme“.
„Putin ist bereit, jede Methode anzuwenden, um Druck auf den Westen auszuüben“, teilte das Team des inhaftierten Kremlgegners Alexej Nawalny mit. Kremlchef Wladimir Putin hatte in der Vergangenheit immer wieder inhaftierte russische Kriminelle in den USA durch einen Austausch mit in Moskau verurteilten Amerikanern freibekommen. (as/dpa)