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„Gesichter verbrannt“
Russland soll Verluste nordkoreanischer Kämpfer vertuschen
Laut Angaben eines US-Regierungsvertreters haben nordkoreanische Truppen in der russischen Grenzregion Kursk während des Ukraine-Kriegs schwere Verluste hinnehmen müssen.
Kursk - Am Montag hatte der ukrainische Geheimdienst gemeldet, bei Kämpfen in Kursk seien am Wochenende mindestens 30 auf russischer Seite kämpfende nordkoreanische Soldaten getötet oder verletzt worden. Nach Angaben der USA und Südkoreas sind etwa 10.000 Soldaten aus Nordkorea in Russland stationiert.
Im Internet sind nun Videos aufgetaucht, die zeigen, wie nordkoreanische Kämpfer ohne Deckung im Ukraine-Krieg in offene Felder geschickt und von ukrainischen Streitkräften getötet werden. Über diesen Vorfall berichtete die Bild. Offizielle Bestätigung, vor allem seitens Russland gibt es dazu nicht.
Ukraine-Krieg: Russland verheimlicht nach Angaben nordkoreanische Truppenpräsenz bei Kämpfen in Kursk
Russland scheint verzweifelt bemüht, Beweise für die Anwesenheit der nordkoreanischen Truppen zu vernichten, erklärte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf seinem X-Kanal: “Selbst nach Jahren des Krieges, als wir dachten, die Russen könnten nicht noch zynischer werden, sehen wir etwas noch Schlimmeres. Russland schickt nicht nur nordkoreanische Truppen, um ukrainische Stellungen zu stürmen, sondern versucht auch, die Verluste dieser Leute zu verschleiern.”
Selenskyj erklärte außerdem, dass die Russen versucht hätten, die Anwesenheit der nordkoreanischen Soldaten zu verbergen. Es sei verboten gewesen, ihre Gesichter beim Training zu zeigen, und die Russen hätten versucht, jeden Videobeweis für ihre Anwesenheit zu löschen. Nach den ersten Gefechten mit den ukrainischen Kriegern hätten die Russen nun offenbar versucht, „buchstäblich die Gesichter der Nordkoreaner, die im Kampf getötet wurden, zu verbrennen“, schrieb Selenskyj weiter.
Laut USA erleiden nordkoreanische Einheiten hohe Verluste in der Grenzregion Kursk im Ukraine-Krieg
„Nach unserer jüngsten Schätzung hat Nordkorea mehrere hundert Opfer zu beklagen“, sagte der US-Militärverantwortliche am Dienstag in Washington. Die von ihm genannte Opferzahl schließe leicht verletzte Soldaten ebenso wie getötete Soldaten ein, sagte der Regierungsvertreter weiter. Es seien Soldaten jeden Dienstgrades betroffen. „Dies sind keine kampferprobten Truppen. Sie waren noch nie in einem Gefecht“, fuhr er fort.
Russland setzt in Kursk nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in größerer Zahl nordkoreanische Soldaten bei Angriffen ein (Archivbild)
Russland und Nordkorea hatten ihre militärische Zusammenarbeit nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 verstärkt. Im Juni unterzeichneten beide Länder einen Verteidigungspakt, der in diesem Monat in Kraft trat. Ab Mitte Oktober gab es dann die ersten Berichte über die Entsendung nordkoreanischer Soldaten nach Russland. Nach Schätzungen der US-Regierung schickte Nordkorea rund 10.000 Soldaten zur Verstärkung der russischen Einheiten.
Selenskyj hatte am Wochenende bereits erklärt, Russland setze bei den Kämpfen in Kursk „in erheblichem Ausmaß“ nordkoreanische Soldaten ein. Diese kämpften in gemischten Einheiten an der Seite russischer Soldaten. Am Montag erklärte der ukrainische Militärgeheimdienst, es seien dort mindestens 30 nordkoreanische Soldaten getötet oder verletzt worden.
Ukraine-Krieg: Die Ursprünge des Konflikts mit Russland
Ukraine meldet Russlands „intensive“ Gegenoffensive in der russischen Grenzregion Kursk
Russland hat nach Angaben der Ukraine eine „intensive“ Gegenoffensive in der russischen Grenzregion Kursk gestartet. An der Offensive seien „nordkoreanische Armeeeinheiten“ beteiligt, sagte der Oberbefehlshaber der ukrainischen Armee, Oleksandr Syrskyj. „Seit drei Tagen führt der Feind intensive Offensiveinsätze in der Region Kursk durch und setzt dabei aktiv Einheiten der nordkoreanischen Armee ein“, so Syrskyj in einer im ukrainischen Fernsehen übertragenen Videokonferenz mit regionalen Amtsträgern. Die nordkoreanischen Einheiten hätten dabei bereits „schwere Verluste“ erlitten.
Die ukrainische Armee war im August in der Region Kursk einmarschiert und hatte dort mehrere hundert Quadratkilometer besetzt. Mittlerweile musste sie aber einen großen Teil des eroberten Gebiets wieder aufgeben. Am Dienstag erklärte die ukrainische Armeeführung, Russland habe in der Region eine „intensive“ Gegenoffensive gestartet. (jal/dpa)