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Noch keine offizielle Bestätigung
Unfall oder Abschuss? Videos sollen Absturz der Prigoschin-Maschine zeigen
Nach dem Absturz seines Privatjets wird Wagner-Chef Prigoschin für tot gehalten. Eine offizielle Bestätigung gibt es noch nicht. Videos sollen jedenfalls den Absturz zeigen.
Twer – Vor rund zwei Monaten hatte die Meuterei von Jewgeni Prigoschin, dem Chef der russischen Söldner-Truppe Wagner, für Aufsehen in Russland gesorgt. Nun sorgt Prigoschin erneut für Aufregung, doch diesmal mit seinem angeblichen Tod. Am Mittwochabend (23. August) meldeten russische Medien, in der Nähe des Dorfs Kushenkino der russischen Region Twer sei ein Privatjet abgestürzt. Schnell wurde bekannt, dass es sich dabei um eine Maschine von Prigoschin handelt.
Absturz in Russland: Wagner-Chef Prigoschin könnte tot sein
Dieser Screenshot aus einem vom Wagner-nahen Telegram-Kanal @grey_zone verbreiteten Video soll das brennende Flugzeugwrack zeigen, in dem Jewgeni Prigoschin umgekommen sein soll.
Der Passagierliste zufolge befand sich der Wagner-Chef gemeinsam mit seinem Kollegen Dmitry Utkin sowie weiteren Wagner-Kommandeuren und Söldnern im Privatjet. Insgesamt flogen im Embraer-Privatjet drei Besatzungsmitglieder und sieben Passagiere mit. Alle zehn seien beim Absturz getötet worden, meldeten russische Flugbehörden, die vor Ort Untersuchungen einleiteten. Russische Medien im Kurznachrichtendienst Telegram veröffentlichten derweil Aufnahmen, die den Absturz von Prigoschins Flugzeug zeigen sollen.
In verschiedenen Videos, die wahrscheinlich von Bewohnern umliegender Dörfer aufgenommen wurden, ist zu sehen, wie in der Luft Rauch vom Flugzeug aufsteigt und die Maschine vollkommen unkontrolliert in Richtung Boden stürzt. Dabei brechen Trümmerteile ab. Später tauchten auch Aufnahmen von der Absturzstelle auf. In den Videos sind brennende Trümmerteile und schwarze Rauchwolken zu sehen.
A video shared by Russian online news publication Mash on Telegram on Aug. 23 shows the crash site of Wagner Group's boss Yevgeny Prigozhin’s private plane in Russia's Tver Oblast.
Absturzursache von Prigoschins Jet unbekannt: Spekulationen im Netz
Die Absturzursache ist bisher noch nicht bekannt. Im Netz wird jedenfalls spekuliert, ob es sich um einen Unfall handelt oder ob der Privatjet des Wagner-Chefs doch gezielt angegriffen wurde. Experten hatten eine Rache von Wladimir Putin erwartet. Mehrere russische Telegram-Kanäle veröffentlichten eine Aussage von Dorfbewohnern, man habe zunächst zwei Explosionen gehört, bevor das Flugzeug aus der Luft gestürzt sei. Außerdem wurden Fotos verbreitet, die den teilweise durchlöcherten Flügel des Privatjets zeigen sollen. Dabei könne es sich um durch Submunition von Luftabwehr verursachte Schäden handeln, hieß es.
Spekulationen darüber, ob Prigoschin tatsächlich tot ist, machen ebenfalls die Runde. Nach dem Absturz des Jets landete eine zweite Maschine in Moskau. Wagner nahestehende Telegram-Kanäle behaupteten, Prigoschin könne sich in der zweiten Maschine, die sicher gelandet sei, befinden. Die Theorie: Aus Sicherheitsgründen habe er seinen Namen auf die Passagierliste des ersten Privatjets gesetzt, sei aber in Wahrheit in das andere Flugzeug gestiegen.
Noch keine offizielle Bestätigung: Experte mahnt zur Vorsicht um Meldungen zu Prigoschins Tod
Eine offizielle Bestätigung über Prigoschins Tod gibt es bisher nicht. Es hieß zwar, man habe alle zehn Leichen geborgen. Doch eine explizite Erklärung, dass der Wagner-Chef tatsächlich unter den Leichen ist, blieb aus. „Bis wir uns sicher sind, dass es der echte Prigoschin ist, sollten wir nicht überrascht sein, wenn er plötzlich in einem neuen Video aus Afrika auftaucht“, sagte Russland-Analyst Keir Geiles gegenüber der Washington Post.
Schließlich war zuvor aufgedeckt worden, dass Prigoschin mit Doppelgängern arbeitete und zahlreiche Pässe mit unterschiedlichen Namen besaß. Schon im Oktober 2019 wurde fälschlicherweise behauptet, Prigoschin sei beim Absturz eines An-72-Militärflugzeugs umgekommen. Später war er allerdings in einem Video aufgetaucht.
Putins Zirkel der Macht im Kreml – die Vertrauten des russischen Präsidenten
Russischer Staatssender widmet Prigoschins Flugzeugabsturz nur 40 Sekunden
Offizielle Kanäle von Wagner auf Telegram veröffentlichten ebenfalls Erklärungen und forderten ihre Unterstützer dazu auf, keine unbestätigten Meldungen und Informationen zu verbreiten. Einige Wagner-nahe Kanäle wie etwa „Grey Zone“ hatten in ihren Beiträgen vom Tod Prigoschins gesprochen. „Ein Held Russlands ist durch die Aktionen der Verräter von Russland gestorben, aber selbst in der Hölle ist er der Beste“, schrieb „Grey Zone“. Eine ähnliche Meldung folgte für Dmitry Utkin, dazu das Stück „Walkürenritt“ des deutschen Komponisten Richard Wagner, auf dessen Namen die Söldnergruppe beruht.
In der St. Petersburg-Zentrale von Wagner wurden die Fenster nach Meldungen zu Prigoschins Tod in Form eines Kreuzes erleuchtet. Menschen versammelten sich vor dem Gebäude und legten Blumen sowie Kränze ab. Im russischen Staatsfernsehen jedoch war der Absturz von Prigoschins Maschine offenbar keine allzu wichtige Meldung. Wie die britische Times berichtete, tauchte die entsprechende Meldung in der 53-minütigen Nachrichtensendung nur für 40 Sekunden auf und war die 14. von insgesamt 17 Meldungen. (bb)