Um Ihnen ein besseres Nutzererlebnis zu bieten, verwenden wir Cookies.
Durch Nutzung unserer Dienste stimmen Sie unserer Verwendung von Cookies zu.
Weitere Informationen
Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.
Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für
. Danach können Sie gratis weiterlesen.
Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.
Ukraine-Krieg
Ukraine warnt: Russland soll „False Flag”-Operation am AKW Saporischschja planen
Russland soll angeblich Angriffe auf das AKW in Saporischschja planen und die Schuld den Ukrainern zuschieben. Kiew warnt vor einer atomaren Katastrophe.
Kiew – Die ukrainische Militärführung befürchtet in den kommenden Tagen in dem von russischen Truppen besetzten Atomkraftwerk Saporischschja eine sogenannte Operation unter falscher Flagge. Die Verantwortung für die nicht näher beschriebenen Aktion solle der Ukraine anschließend in die Schuhe geschoben werden, schrieb der Generalstab in Kiew am Sonntag (14. April) auf Facebook.
„Russland ist der einzige Terrorist auf der Welt, der ein Kernkraftwerk als Geisel hält und es benutzt, um die Ukraine und die ganze Welt zu erpressen.“ Niemand außer Russland habe die Welt jemals so nahe an den Rand einer vorsätzlichen atomaren Katastrophe gebracht, hieß es.
Ukraine und Russland werfen sich gegenseitig Angriff auf AKW vor
Das mit einer Leistungsfähigkeit von knapp sechs Gigawatt potenziell größte Atomkraftwerk Europas wurde kurz nach Beginn von Moskaus Angriffskrieg gegen die Ukraine von russischen Truppen besetzt – und später vermint. Mehrfach geriet es unter Beschuss, worauf international die Sorge vor einem Atomunglück stieg. Beide Kriegsparteien werfen einander immer wieder vor, einen Vorfall am AKW provozieren zu wollen. Alle sechs Reaktoren sind inzwischen im Kaltzustand.
IAEA und UNESCO besorgt über AKW in Saporischja
In dem seit über zwei Jahren anhaltenden Ukraine-Krieg wurde das von russischen Truppen kontrollierte Atomkraftwerk immer wieder durch Granaten und mit Drohnen angegriffen. Russland und die Ukraine machen sich immer wieder gegenseitig Vorwürfe, die Angriffe durchgeführt zu haben. „Zum ersten Mal seit November 2022 war Europas größtes Kernkraftwerk direkt Ziel einer Militäraktion“, warnte die Internationale Atomenergieagentur IAEA am 7. April. „Solche rücksichtslosen Angriffe erhöhen das Risiko eines schweren nuklearen Unfalls erheblich und müssen sofort eingestellt werden“, sagte damals IAEA-Direktor Rafael Mariano Gross.
Auch die UNESCO ist wegen der Lage in Saporischja besorgt. Beim Institut für Sicherheitsprobleme von Kernkraftwerken seien wesentliche Instrumente für die Überwachung der Atomindustrie gestohlen oder zerstört worden. Das stelle eine große Bedrohung für die Sicherheit in der Region dar, warnt die UNESCO.
Selenskyj verärgert über westliche Technologie in russischen Waffen
Unterdessen verstärkt Russland die Angriffe auf das Nachbarland. In der Ukraine schlagen immer mehr Raketen und Kampfdrohnen mit eigentlich unter Sanktionen fallenden Bauteilen aus dem Westen ein. Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj fordert daher eine konsequentere Umsetzung der Sanktionen gegen Russland, um die Angriffe des Nachbarstaats zu stoppen. „Leider ist die Hilfe für die Ukraine immer noch begrenzt, und der russische Staat hat immer noch Zugang zu wichtigen Komponenten, die für die Herstellung von Raketen und Drohnen benötigt werden“, sagte der Präsident am Sonntag in seiner abendlichen Videoansprache.
Ukraine-Krieg: Die Ursprünge des Konflikts mit Russland
Jede Rakete, die die Ukraine treffe, enthalte viele Chips oder Elektronik, die Russland aus dem Ausland beziehe und über Nachbarstaaten einführe. „All das muss und kann gestoppt werden: die Duldung von Terror, die Fähigkeit der Terroristen, Verbündete in der ganzen Welt zu finden, und der russische Terror selbst – alle seine Erscheinungsformen.“
Ukraine braucht Unterstützung gegen russische Luftangriffe
Der ukrainische Präsident forderte vom Westen zudem mehr Unterstützung beim Kampf gegen die russischen Luft- und Raketenangriffe und verwies auf die weitgehend erfolgreiche Abwehr der iranischen Angriffe auf Israel in der Nacht zum Sonntag. „Die ganze Welt sieht, was echte Verteidigung ist, und sie sieht, dass sie möglich ist“, sagte Selenskyj. Die Welt habe auch gesehen, dass Israel bei der Verteidigung nicht allein war und von Verbündeten unterstützt wurde. „Und wenn die Ukraine sagt, dass ihre Verbündeten nicht die Augen vor den russischen Raketen und Drohnen verschließen sollten, dann bedeutet das, dass sie handeln müssen, und zwar mit Nachdruck.“ Je länger die Hilfe auf sich warten lasse, desto mehr Zuversicht gewinne das russische Militär, warnte Selenskyj. (erpe/dpa/AFP)