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„Rakete ist vorbeigeflogen“

Russisches Kampfjet-Desaster über dem Meer – Mitschnitt enthüllt wohl Details

Die russische Luftwaffe hat im Ukraine-Krieg offenbar erneut zwei Kampfflugzeuge verloren. Doch wer hat die Maschinen abgeschossen?

München – Russland hat im Ukraine-Krieg offenbar zwei weitere Kampfflugzeuge verloren. Es wäre der nächste Verlust, nachdem zu Jahresbeginn russische Streitkräfte wohl einen eigenen Su-35-Kampfjet über der Krim abgeschossen hatten. Doch womöglich hätte es noch viel schlimmer kommen können.

Kyiv Post berichtet über eine Sprachaufzeichnung, in der zwei russische Militärangehörige über Raketen sprechen, die sie offenbar verfehlten. Laut dem ukrainischen Militär soll es sich um zwei Su-34-Piloten handeln, die am Sonntag (14. Januar) über dem Asowschen Meer flogen.

Ukraine-Krieg: Piloten-Funkverkehr deutet auf Fast-Abschuss von russischen Kampfjets hin

„Die Rakete ist an mir vorbeigeflogen“, soll einer der Piloten gesagt haben. „Ich sah etwas auf meinem Bildschirm in 9.800 Metern Höhe“. „Wahrscheinlich war es eine S-300 (Flugabwehrrakete sowjetischer Bauart, d. Red.)“. Der weitere Verlauf des Funkgesprächs legt nahe, dass die Piloten den Vorfall schadlos überstanden.

Die Raketen könnten dennoch erheblichen Schaden angerichtet haben. Laut Kyiv Post bestätigte der ukrainische Militärgeheimdienst, dass am Sonntag zwei strategisch wichtige Flugzeuge Russlands abgeschossen wurden. Die Ukraine stellt es dar, als seien ihre Streitkräfte dafür verantwortlich. Oberbefehlshaber Walerij Saluschnyj sprach in Kiew von einer „perfekt geplanten Operation“, bei der ein Frühwarnaufklärungsflugzeug vom Typ A-50 und eine „fliegende Kommandozentrale“ vom Typ Iljuschin Il-22M vernichtet worden seien.

Ukraine-Krieg: Abschuss russischer Flugzeuge wirft Fragen auf

Während die Berijew A-50 wohl abstürzte, konnte die Il-22M am Flughafen in Anapa notlanden. Bei Telegram kursiert ein Foto, das ein durchlöchertes Leitwerk eines Flugzeugs zeigt. Es ist nicht auszuschließen, dass die Rakete zwar die Su-34-Jets verfehlte, stattdessen aber eines der Aufklärungsflugzeuge traf. Doch um den Vorfall gibt es viele ungeklärte Fragen.

Dass die Ukraine für den Abschuss verantwortlich war, ist – wie so oft in kriegerischen Auseinandersetzungen – nicht zweifelsfrei zu beweisen. Zumal unklar ist, mit welcher Waffe der Abschuss erfolgt sein soll. Laut einem Bericht der ukrainischen Militärforschungsgruppe Defence Express seien von den USA der Ukraine zur Verfügung gestellte Patriot-Raketen „sicherlich die wahrscheinlichste Art und Weise, wie der Abschuss stattgefunden hat.“ Bereits im vergangenen Jahr sollen Patriots die russische Luftwaffe schwer getroffen haben.

Prigoschin stirbt bei Flugzeug-Katastrophe – Bilder vom Unglücksort

Söldnerführer Prigoschin offenbar bei Flugzeugabsturz getötet
Flüge unternahm Jewgeni Prigoschin mit seinem Privatjet. Jetzt ist er bei einem Absturz seiner Embraer Legacy 600 getötet worden. Der russische Präsident Wladimir Putin bestätigte dessen Tod. © picture alliance/dpa/Luba Ostrovskaya/AP
Das Bild stammt vom Telegram-Kanal Grey Zone, der Prigoschin nahe steht, und soll Prigoschins Privatjet zeigen, der vom Himmel fällt.
Am Mittwochabend (23. August) fiel die Maschine auf dem Weg von Moskau nach Sankt Petersburg vom Himmel. Das Bild stammt vom Telegram-Kanal Grey Zone, der Prigoschin nahesteht. © IMAGO/Gray_Zone
„Ostoroschno Nowosti“ veröffentlichte ein Bild aus einem Video, das die Absturzstelle in der Nähe des Dorfes Kuschenkino in der Region Twer zeigt.
„Ostoroschno Nowosti“ veröffentlichte ein Bild aus einem Video, das die Absturzstelle in der Nähe des Dorfes Kuschenkino in der Region Twer zeigt. © picture alliance/dpa/Ostorozhno Novosti/AP
Offenbar ist der Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen. Es wird über einen Doppelgänger spekuliert.
Noch am Abend meldete die russische Luftfahrtbehörde, dass Prigoschin im Unglücksflieger saß. Sein Tod wurde einen Tag später bestätigt.  © Lev Borodin/IMAGO
Das Wrack, in dem zehn Menschen starben, brannte völlig aus. Die Identifizierung der Leichen ist schwierig.
Das Wrack, in dem zehn Menschen starben, brannte völlig aus. © picture alliance/dpa/Investigative Committee of Russia/XinHua | Uncredited
Die Absturzstelle gut 200 Kilometer nordwestlich von Moskau gleicht einem Trümmerfeld.
Die Absturzstelle gut 200 Kilometer nordwestlich von Moskau gleicht einem Trümmerfeld. © picture alliance/dpa/AP | Uncredited
Teile liegen verstreut nahe einem Waldgebiet.
Teile liegen verstreut nahe einem Waldgebiet. © IMAGO/SNA
Ein Trümmerteil liegt auf dem Boden.
Dass es sich einmal um ein Flugzeug handelte, ist kaum zu erkennen. © IMAGO/Vitaliy Shustrov
Russische Ermittler beginnen vor Ort mit der Untersuchung des Unglücks.
Russische Ermittler beginnen vor Ort mit der Untersuchung des Unglücks.  © picture alliance/dpa/AP | Alexander Zemlianichenko
Die Toten werden zur Untersuchung in eine Halle nach Twer gebracht.
Die Toten werden abtransportiert. © picture alliance/dpa/AP | Uncredited
In dieses Gebäude der Gerichtsmedizin wurden die Körper offenbar zur Untersuchung gebracht.
In dieses Gebäude der Gerichtsmedizin der Region Twer wurden die Körper offenbar zur Untersuchung gebracht.  © IMAGO/Petrov Sergey
Ein Mann legt Blumen in Prigoschins Geburtsstadt Sankt Petersburg nieder.
Noch am Abend des Absturzes werden in einigen Städten Russlands Gedenkstätten eingerichtet. Hier legt ein Mann Blumen in Prigoschins Geburtsstadt Sankt Petersburg nieder. © IMAGO/Alexander Galperin
Prigoschin und Kreml-Chef Putin
Prigoschin galt lange als Vertrauter Putins (r.). Bevor er den Kremlchef kennenlernte, war er ein Krimineller und verbüßte eine langjährige Haftstrafe. © Alexei Druzhinin/dpa
Prigoschin und Putin
Nach seiner Entlassung eröffnete er Restaurants in Sankt Petersburg und lernte Putin kennen, der ebenfalls aus der Stadt kommt. © Alexey Druzhinin/AFP
In der Folge erhielt Prigoschins Cateringfirma „Konkord“ viele öffentliche Aufträge, was ihm letztlich zu Reichtum verhalf.
In der Folge erhielt Prigoschins Cateringfirma „Konkord“ viele öffentliche Aufträge, was ihm letztlich zu Reichtum verhalf. © IMAGO / ITAR-TASS
Die berüchtigten Wagner-Söldnertruppen haben, im Kommando von Jewgeni Prigoschin und im Namen Russlands, sich am Ukraine-Krieg beteiligt. Den sehr wahrscheinlichen Tod von Putins Wagner-Chef nehmen in der Ukraine viele Menschen mit Freude wahr.
Ab 2013 begann Prigoschin, das private Sicherheits- und Militärunternehmen Gruppe Wagner zu formen. Die Söldnertruppe war im Auftrag der Regierung weltweit tätig und setzte russische Interessen durch. © Uncredited/Prigozhin Press Service/AP/dpa/Archiv
Kämpfer der Wagner-Gruppe, die berüchtigt für ihre brutalen Methoden sind, unterstützen russische Truppen auch im Ukraine-Krieg.
Kämpfer der Wagner-Gruppe, die berüchtigt für ihre brutalen Methoden sind, unterstützten russische Truppen auch im Ukraine-Krieg. Doch spätestens am 23. Juni 2023 war das Tischtuch zwischen Putin und Prigoschin zerschnitten.  © IMAGO/RIA Novosti
Wagner-Söldner in Rostow am Don.
Nachdem er zuvor im Ukraine-Krieg die russische Militärführung bereits mehrfach scharf kritisiert hatte, befahl Prigoschin an jenem Tag einen Aufstand gegen die russische Regierung. Wagner-Söldner marschierten Richtung Moskau. © IMAGO/Vladimir Konstantinov
Kämpfer der Wagner-Gruppe verlassen Rostow am Don.
Nur einen Tag später brach Prigoschin nach Vermittlung des belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko den Aufstand wenige Hundert Kilometer vor Moskau ab. © IMAGO/Sergey Pivovarov
Prigoschin
Der Wagner-Boss ging ins Exil nach Weißrussland. Jetzt starb er im Alter von 62 Jahren. Nicht wenige vermuten, dass sich Putin für Prigoschins Illoyalität rächte. © -/AP/dpa

Experten: Ukraine feuerte Patriot-Raketen auf russische Kampfflugzeuge

Dieser Einschätzung folgen auch andere Experten. Weil das Asowsche Meer und die Gefechtslinie rund 120 Kilometer trennen, müsste die Startvorrichtung des Systems allerdings sehr dicht an der Front gestanden haben, wäre dann aber ein leichtes Ziel für russische Angriffe. Ob die Ukraine dieses Risiko einging?

Der gewöhnlich gut unterrichtete und staatstreue russische Telegram-Kanal Fighterbomber bringt eine ganz andere Version ins Spiel. So sollen die Flugzeuge von der russischen Flugabwehr getroffen worden sein, wie schon einmal im September 2023 geschehen. „Sie fällt uns immer in den Rücken. Es ist unmöglich, sich dagegen zu verteidigen oder sie irgendwie vorherzusehen oder zu berücksichtigen“, heißt es im Blog.

Russland hat im Ukraine-Krieg den Verlust einer Berijew A-50 (Archivbild) zu beklagen.

Kreml und Putin äußern sich nicht zum Flugzeug-Abschuss im Ukraine-Krieg

Bislang äußerte sich der Kreml nicht zu den Verlusten. Dmitri Peskow, Sprecher von Wladimir Putin, verwies nachfragende Journalisten an das Verteidigungsministerium. Doch auch von dort gibt es keine Mitteilung. Wer auch immer die Flugzeuge getroffen hat, für Russland, das im Krieg täglich viele Soldaten verliert, sind die Schäden immens.

Laut Military Today kostet eine einzige Berijew A-50 rund 330 Millionen US-Dollar. Die Maschine, die nicht mehr produziert wird, ist für Russland im Ukraine-Krieg von immenser Bedeutung. Das Radar erfasst Raketen, Schiffe sowie bis zu 300 Kilometer entfernte Kampfflugzeuge und übermittelt die Informationen an eigene Kampfjet-Piloten. Ob die schwer beschädigte, notgelandete Iljuschin wieder flott gemacht werden kann, ist unklar. (mt)

Rubriklistenbild: © IMAGO / ITAR-TASS

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