Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Zuständiger für Nukleartruppen

Nach Attentat auf General Kirillow: Russland nimmt Verdächtige fest – USA veröffentlichen Stellungnahme

Ein Sprengkörper zündete offensichtlich im Zentrum Moskaus und forderte das Leben von Generalleutnant Igor Kirillow. Jetzt gab es erste Festnahmen.

Update vom 18. Dezember, 8.20 Uhr: Nach dem tödlichen Bombenanschlag auf den russischen General Igor Kirillow haben Ermittler in Moskau nach Medienberichten zwei Verdächtige festgenommen. Durch Überwachungskameras am Tatort hätten die Behörden deren Autos identifizieren können, berichteten die Zeitungen Kommersant und Iswestija und das Portal RBK. Eine offizielle Bestätigung gab es bislang nicht.

Der russische Generalleutnant Igor Kirillow wurde bei einem Attentat getötet.

In den Berichten war von mutmaßlichen Organisatoren des Anschlags die Rede. Diese hätten die Täter über Messengerdienste angeworben und sie in Kontakt mit dem ukrainischen Geheimdienst SBU gesetzt. Auch dies war nicht überprüfbar. Matthew Miller, der Sprecher des US-Außenministeriums, teilte indes mit, die USA seien an dem Anschlag gegen Kirillow nicht beteiligt gewesen.

Russischer General in Moskau getötet: Offenbar Ukraine verantwortlich

Update vom 17. Dezember, 9.20 Uhr: Die Ukraine steckt nach Angaben aus eigenen Sicherheitskreisen hinter der Tötung eines ranghohen russischen Militärvertreters in Moskau. Der Kommandeur der russischen Truppen zur Abwehr von Angriffen mit radioaktiven, biologischen und chemischen Kampfstoffen, Igor Kirillow, sei bei einem „Spezialeinsatz“ des ukrainischen Geheimdienstes SBU getötet worden, verlautete aus Geheimdienstkreisen in Kiew. Kirillow und sein Assistent waren nach Angaben Moskaus am Dienstagmorgen bei einer Explosion nahe einem Wohnhaus im Südosten der russischen Hauptstadt getötet worden.

Erstmeldung: Moskau – Bei einer Explosion in Moskau sind nach Behördenangaben ein ranghoher General der russischen Streitkräfte und sein Assistent getötet worden. In der Nähe eines Wohnhauses im Südosten der Hauptstadt sei am Dienstag (17. Dezember) ein Sprengsatz detoniert, teilte das russische Ermittlungskomitee mit.

Der Kommandeur der russischen Truppen zur Abwehr von Angriffen mit radioaktiven, biologischen und chemischen Kampfstoffen, Igor Kirillow, und sein Stellvertreter verließen am frühen Morgen einen Wohnblock, als ein in einem Motorroller versteckter Sprengsatz detonierte. Die Explosion soll sich am Rjasanski-Prospekt, einer Ein- und Ausfallstraße Richtung Moskauer Zentrum, ereignet haben, berichtet der Spiegel.

Kommandeur am Vortag in der Ukraine angeklagt: Geheimdienst sieht Einsatz verbotener Chemiewaffen

Der Eingang des Gebäudes wurde schwer beschädigt und die Fensterscheiben mehrerer Wohnungen gingen zu Bruch, wie auf Fotos zu sehen war, die von russischen Medien veröffentlicht wurden.

Erst am Tag zuvor hatte der ukrainische Geheimdienst SBU in Abwesenheit Anklage gegen ihn erhoben und auf Telegram erklärt, er sei „für den massenhaften Einsatz verbotener Chemiewaffen verantwortlich“, berichtet die Kyiv Post.

Russlands wichtigste Ermittlungsbehörde, das Ermittlungskomitee, erklärte, dass es „ein Strafverfahren wegen des Mordes an zwei Soldaten eingeleitet“ habe. Ermittler, Kriminalisten und Rettungsdienste seien am Tatort. Es werden Ermittlungs- und Fahndungsmaßnahmen durchgeführt, um alle Umstände der Straftat aufzuklären.

Wegen Einsatz von Chlorpikrin: Großbritannien sanktioniert russische Abteilung für Chemieabwehr

Großbritannien hatte im Oktober wegen des Vorwurfs des Einsatzes von Chemiewaffen in der Ukraine Sanktionen gegen Kirillow verhängt. Damals hieß es aus London, dass wegen des Vorwurfs des Einsatzes von Chemiewaffen im Ukraine-Krieg die zuständige Einheit der russischen Armee mit Sanktionen belegt werde.

Großbritannien werde nicht „tatenlos zusehen“, während der russische Präsident Wladimir Putin „und sein Mafiastaat das Völkerrecht inklusive des Chemiewaffenübereinkommens mit Füßen treten“, so der britische Außenminister David Lammy damals. London wirft Moskau unter anderem den Einsatz von Chlorpikrin vor.

Wie stark ist das russische Waffenarsenal? London wirft Moskau vor den Kampfstoff Chlorpikrin einzusetzen.

Der Kampfstoff schädigt die Lunge und kann schwere Augen- und Hautreizungen hervorrufen. Chlorpikrin wurde massiv im Ersten Weltkrieg eingesetzt. Der Einsatz des Gases wird von der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) verboten. Der Einsatz verstößt auch gegen das internationale Chemiewaffenübereinkommen (CWÜ), das Russland unterzeichnet hat.

Moskau streitet Vorwürfe aus London ab: Russland besitze keine Chemiewaffen mehr

Moskau besitzt laut eigenen Angaben kein Arsenal an Chemiewaffen mehr. Forderungen nach mehr Transparenz, um die Vorwürfe zu entkräften, kam Russland bisher jedoch nicht nach. Die OPCW hatte im Mai erklärt, sie habe bisher keine ausreichenden Informationen, die den Einsatz von Chlorpikrin im Ukraine-Krieg beweisen würden. Laut der Organisation beschuldigten sich Russland und die Ukraine gegenseitig des Chemiewaffen-Einsatzes.

Auch die USA hatten Russland bereits vorgeworfen, das Gas gegen ukrainische Truppen eingesetzt zu haben. Die Ukraine beschuldigte die russische Armee im Juni, ihre Armee zunehmend mit verbotenen Chemiewaffen anzugreifen. Im Mai habe Moskau mehr als 700 solcher Angriffe ausgeführt. Der Kreml nannte die Vorwürfe „haltlos und unbegründet“. (bg/dpa)

Rubriklistenbild: © Russian Defense Ministry/Imago

Kommentare