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Russland hat Maßnahmen angekündigt, sollten die USA Atomwaffen in Großbritannien stationieren. Ein Budgetposten der US-Luftwaffe schürt Spekulationen.
London/Moskau - Russland glaubt offenbar an eine geplante Stationierung von US-Atomwaffen in Großbritannien - und droht bereits mit Gegenmaßnahmen. Das russische Außenministerium werde einen solchen Schritt als Eskalation betrachten, hieß es aus Moskau. Darüber berichtete unter anderem der Guardian.
Ukraine-Krieg: Russland warnt USA vor „Schritt in Richtung Eskalation“
Maria Sacharowa, Sprecherin des Außenministeriums, äußerte sich zu einem Haushaltsposten der US-Luftwaffe. Dieser sieht offenbar den Bau eines Wohnheims auf dem Royal-Airforce-Stützpunkt Lakenheath in Suffolk vor. Der zugehörige Bericht erwähnt auch eine „potential surety mission”. Im Militär-Jargon steht der Begriff „surety“ für nukleare Sicherheit und Schutz, weshalb in Russland der Eindruck entstand, dass US-Atomwaffen auf britischem Boden stationiert werden könnten.
Sacharowa sah vor dem Hintergrund wachsender Spannungen mit den Vereinigten Staaten von Amerika und der NATO weitere Gründe für „Maßnahmen“. Die Sprecherin Sergej Lawrows erklärte: „Sollte dieser Schritt jemals unternommen werden, werden wir ihn als Eskalation betrachten, als einen Schritt in Richtung Eskalation, der die Dinge in eine Richtung lenken würde, die der Lösung des dringenden Problems, alle Atomwaffen aus den europäischen Ländern abzuziehen, völlig entgegengesetzt ist.“
USA stationiert bereits Schwerkraftbomben in Europa
Die „Federation of American Scientists“ (FAS) gibt an, dass die Vereinigten Staaten momentan etwa 100 B61-Atombomben in Europa stationieren und weitere 100 in den USA lagern. Falls Waffen nach Lakenheath verlegt werden würden, wären es wahrscheinlich modernisierte Versionen der B61. Russland besitzt laut Schätzungen rund 1.816 taktische Atomwaffen, nach unbestätigten Berichten sollen einige dieser Waffen in Belarus stationiert werden. Sollte das geschehen, wäre es das erste Mal seit Ende der Sowjetunion, dass Russland Atomwaffen an Verbündete übergibt.
Ukraine-Krieg: Experte sieht zweierlei Maß in Russland - wegen Atomwaffen in Belarus
Matt Korda vom „Nuclear Information Project“ der FAS hatte als Erster den US-Haushaltsposten für Lakenheath entdeckt. Der Senior Research Fellow erklärte mit Blick auf Russland: „Während die mögliche Rückkehr von US-Atomwaffen auf britischen Boden sicherlich eine genauere Betrachtung verdient, ist es ein wenig seltsam, dass dies von einer Regierung kommt, die im vergangenen Jahr genau das Gleiche mit Belarus in die Wege geleitet hat.“
Der Experte sieht es als höchst unwahrscheinlich an, dass die russische Regierung ihre eigenen Vereinbarungen über die gemeinsame Nutzung von Atomwaffen in Belarus als eskalierend oder destabilisierend bezeichnen würde.
Wladimir Putin: Der Aufstieg von Russlands Machthabern in Bildern