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Foreign Policy

Putins Oreschnik-Raketen sind eine schlechte Nachricht für die Nato

Die Oreschnik ist eine ganz andere Waffe als ihre Vorgänger. Die Rakete stellt die Nato-Staaten vor zahlreiche Probleme.

  • Kreml-Chef Putin vertraut seiner neuen Oreshnik-Rakete - so hat er mehr Optionen im Kriegsfall.
  • Nato-Länder bemühen sich um den Schutz vor der russischen Oreshnik-Rakete.
  • Die Herstellung der Oreshnik-Rakete Russlands gestaltet sich einfach.
  • Dieser Artikel liegt erstmals in deutscher Sprache vor – zuerst veröffentlicht hatte ihn am 17. März 2025 das Magazin Foreign Policy.

Moskau – Im vergangenen November hat Russland eine neue Art von Rakete in die Ukraine abgefeuert. Moskau feierte die Premiere der ballistischen Mittelstreckenrakete Oreschnik (was auf Russisch „Haselnussbaum“ bedeutet) bei einem Angriff auf Dnipro. Obwohl nur inerte Submunition (Munition, die keine gefährlichen Stoffe enthält) eingesetzt wurde, war dies ein weiterer Versuch des russischen Präsidenten Wladimir Putin, seine Bereitschaft zur Eskalation zu signalisieren.

Aufnahmen des Angriffs und Analysen von Satellitenbildern deuten darauf hin, dass die Oreschnik wahrscheinlich sechs Sprengköpfe tragen kann, die jeweils mit sechs Submunitionen bestückt sind, was insgesamt 36 ergibt. Während die Rakete auf die Erde herabsteigt, kann sie diese Submunitionen verteilen, um ein weites Gebiet mit Sprengstoff zu bedecken, ähnlich wie bei einer Schrotflinte.

Putin: Russland muss dank Oreschnik bald keine Atomwaffen einsetzen

Die Oreschnik kann mit ziemlicher Sicherheit auch mit nuklearen Sprengköpfen bestückt werden, und viele Experten haben sich bei ihrer Analyse vor allem auf diese Art von Fähigkeiten und die Rolle konzentriert, die die Rakete in Putins nuklearer Signalisierung spielt. Über die konventionellen Fähigkeiten der Oreschnik und darüber, wie sie eine Änderung der russischen Zielstrategie in einem möglichen zukünftigen Krieg mit der Nato ermöglichen könnte, ist jedoch relativ wenig gesagt worden.

In einem Konflikt, in dem die Streitkräfte über große Gebiete verteilt sind, wie es in der Ukraine der Fall ist, ist eine teure Rakete wie die Oreschnik eine schlechte Wahl. Aber die Oreschnik ist durchaus sinnvoll für den Angriff auf dichte Ziele wie Luftwaffenstützpunkte, wo ihre konventionelle Submunition erheblichen Schaden anrichten kann.

Panzer, Drohnen, Luftabwehr: Waffen für die Ukraine

Die Bundeswehr nutzt den Kampfpanzer Leopard in verschiedenen Varianten seit 1979. Bewaffnet mit einer 120-Millimeter-Kanone lassen sich in den jüngeren Modellen von vier Soldaten an Bord Ziele in einer Entfernung bis zu 5000 Metern bekämpfen. Die Ukraine erhält Panzer des Typs Leopard 2 A6. Das 62,5 Tonnen-Gefährt war bei seiner Einführung im Jahr 2001 als verbesserte Variante des A5 etwa mit neuer Hauptwaffe versehen worden. Das Modell A6M verfügt zudem über einen erhöhten Minenschutz.
Die Bundeswehr nutzt den Kampfpanzer Leopard in verschiedenen Varianten seit 1979. Bewaffnet mit einer 120-Millimeter-Kanone lassen sich in den jüngeren Modellen von vier Soldaten an Bord Ziele in einer Entfernung bis zu 5000 Metern bekämpfen. Die Ukraine erhält Panzer des Typs Leopard 2 A6. Das 62,5 Tonnen-Gefährt war bei seiner Einführung im Jahr 2001 als verbesserte Variante des A5 etwa mit neuer Hauptwaffe versehen worden. Das Modell A6M verfügt zudem über einen erhöhten Minenschutz. © Philipp Schulze/dpa
Der US-Kampfpanzer M1 Abrams gleicht dem Leopard 2 in weiten Teilen. Den M1 Abrams gibt es seit 1980 in mittlerweile drei Hauptvarianten. Seit dem Modell M1A1 ist eine 120-Millimeter-Kanone an Bord. Die vier Insassen werden von einer Stahl-Panzerung vor Angriffen geschützt. Mit 1500 PS kommt der je nach Modell bis zu 74 Tonnen schwere Abrams auf eine Höchstgeschwindigkeit von knapp 68 Kilometern pro Stunde. Anders als der Leopard 2 wird der M1 Abrams über eine Gasturbine mit Kerosin angetrieben.
Der US-Kampfpanzer M1 Abrams gleicht dem Leopard 2 in weiten Teilen. Den M1 Abrams gibt es seit 1980 in mittlerweile drei Hauptvarianten. Seit dem Modell M1A1 ist eine 120-Millimeter-Kanone an Bord. Die vier Insassen werden von einer Stahl-Panzerung vor Angriffen geschützt. Mit 1500 PS kommt der je nach Modell bis zu 74 Tonnen schwere Abrams auf eine Höchstgeschwindigkeit von knapp 68 Kilometern pro Stunde. Anders als der Leopard 2 wird der M1 Abrams über eine Gasturbine mit Kerosin angetrieben. © JONATHAN NACKSTRAND/afp
Die Hauptwaffe der US-amerikanischen Bradley-Schützenpanzer besteht aus einer 25-Millimeter-Maschinenkanone M242 Bushmaster, die zwischen 100 und 200 Schuss pro Minute verschießen kann. Zudem sind die gepanzerten Kettenfahrzeuge, die nach General Omar N. Bardley benannt sind, mit Maschinengewehren des Typs M240 sowie panzerbrechende Raketen ausgestattet. Die Besatzung umfasst bis zu zehn Soldaten: Fahrer, Kommandant, Richtschütze sowie bis zu sieben Soldaten als Infanterietrupp. Der Panzer wurde dafür konzipiert, im Verbund mit Panzerartillerie und Kampfhelikoptern zu operieren.
Die Hauptwaffe der US-amerikanischen Bradley-Schützenpanzer besteht aus einer 25-Millimeter-Maschinenkanone M242 Bushmaster, die zwischen 100 und 200 Schuss pro Minute verschießen kann. Zudem sind die gepanzerten Kettenfahrzeuge, die nach General Omar N. Bradley benannt sind, mit Maschinengewehren des Typs M240 sowie panzerbrechenden Raketen ausgestattet. Die Besatzung umfasst bis zu zehn Soldaten: Fahrer, Kommandant, Richtschütze sowie bis zu sieben Soldaten als Infanterietrupp. Der Panzer wurde dafür konzipiert, im Verbund mit Panzerartillerie und Kampfhelikoptern zu operieren. © U.S. Army/dpa
Beim AMX-10 RC aus Frankreich handelt es sich um einen amphibischen Spähpanzer. Der Panzer wird aufgrund seiner schwereren Panzerung und Bewaffnung hauptsächlich bei der Aufklärung eingesetzt. Ausgestattet ist er mit einer 105-Millimeter-Kanone, wodurch er auch als Panzerjäger verwendet werden kann. Die Besatzung besteht aus mindestens vier Soldaten. Bei einer Gefechtsmasse von 14,2 Tonnen ist der Panzer mit 85 km/h extrem mobil.
Beim AMX-10 RC aus Frankreich handelt es sich um einen amphibischen Spähpanzer. Der Panzer wird aufgrund seiner schwereren Panzerung und Bewaffnung hauptsächlich bei der Aufklärung eingesetzt. Ausgestattet ist er mit einer 105-Millimeter-Kanone, wodurch er auch als Panzerjäger verwendet werden kann. Die Besatzung besteht aus mindestens vier Soldaten. Bei einer Gefechtsmasse von 14,2 Tonnen ist der Panzer mit 85 km/h extrem mobil. © Björn Trotzki/Imago
Aus Großbritannien stammt der Kampfpanzer vom Typ Challenger 2. Dabei handelt es sich um einen der modernsten Panzer weltweit. Im Gegensatz zu den meisten anderen modernen Kampfpanzern ist der Challenger 2 mit einer 120-Millimeter-Kanone mit gezogenem Lauf ausgerüstet. Auch auf lange Entfernung sind zuverlässige Treffer zu erwarten. So soll ein Challenger 2 im Golfkrieg von 1991 einen irakischen Panzer auf fast fünf Kilometer Entfernung ausgeschaltet haben. Die Chobham-Panzerung sorgt für einen enorm guten Schutz. Als Nachteile gelten das hohe Gewicht, die komplizierte Logistik und die eingeschränkte Mobilität.
Aus Großbritannien stammt der Kampfpanzer vom Typ Challenger 2. Dabei handelt es sich um einen der modernsten Panzer weltweit. Im Gegensatz zu den meisten anderen modernen Kampfpanzern ist der Challenger 2 mit einer 120-Millimeter-Kanone mit gezogenem Lauf ausgerüstet. Auch auf lange Entfernung sind zuverlässige Treffer zu erwarten. So soll ein Challenger 2 im Golfkrieg von 1991 einen irakischen Panzer auf fast fünf Kilometer Entfernung ausgeschaltet haben. Die Chobham-Panzerung sorgt für einen enorm guten Schutz. Als Nachteile gelten das hohe Gewicht, die komplizierte Logistik und die eingeschränkte Mobilität. © Spc. Nicko Bryant Jr./Imago
Der Marder hat schon mehr als 50 Jahre auf dem Buckel, ist aber noch immer bei der Bundeswehr im Einsatz. Gebaut wurde der Marder mitten im Kalten Krieg. Er dient den Panzergrenadieren als Gefechtsfahrzeug und Führungspanzer. Durch seine Geschwindigkeit sollen die Infanteristen den Kampfpanzern folgen können. Mit 600 PS bei 35 Tonnen ist er gut motorisiert. Bewaffnet ist der Marder mit einer 20-Millimeter-Kanone. Die Besatzung besteht aus Kommandant, Richtschütze, Fahrer und sechs Grenadieren.
Der Marder hat schon mehr als 50 Jahre auf dem Buckel, ist aber noch immer bei der Bundeswehr im Einsatz. Gebaut wurde er mitten im Kalten Krieg. Der Marder dient den Panzergrenadieren als Gefechtsfahrzeug und Führungspanzer. Durch seine Geschwindigkeit sollen die Infanteristen den Kampfpanzern folgen können. Mit 600 PS bei 35 Tonnen ist er gut motorisiert. Bewaffnet ist der Marder mit einer 20-Millimeter-Kanone. Die Besatzung besteht aus Kommandant, Richtschütze, Fahrer und sechs Grenadieren. © Philipp Schulze/dpa
Die NLAW ist eine Panzerabwehrlenkwaffe aus schwedischer Produktion. Sie dient zur Bekämpfung von gepanzerten Fahrzeugen sowie Gebäuden. Sie kann von einem einzelnen Menschen transportiert und eingesetzt werden. Der Start mit der geschulterten Waffe kann liegend, kniend oder stehend erfolgen. Ihre Reichweite liegt bei bis zu 600 Metern. Verfehlt die Rakete das Ziel, so zerstört sie sich nach einer Flugzeit von 5,6 Sekunden selbst. Die NLAW ist ein Wegwerfartikel und kann nur einmal abgefeuert werden.
Die NLAW ist eine Panzerabwehrlenkwaffe aus schwedischer Produktion. Sie dient zur Bekämpfung von gepanzerten Fahrzeugen sowie Gebäuden. Sie kann von einem einzelnen Menschen transportiert und eingesetzt werden. Der Start mit der geschulterten Waffe kann liegend, kniend oder stehend erfolgen. Ihre Reichweite liegt bei bis zu 600 Metern. Verfehlt die Rakete das Ziel, so zerstört sie sich nach einer Flugzeit von 5,6 Sekunden selbst. Die NLAW ist ein Wegwerfartikel und kann nur einmal abgefeuert werden. © Sergei Supinsky/afp
Das Patriot-System dient zur Abwehr von Flugzeugen, Marschflugkörpern, Drohnen und Raketen kürzerer Reichweite. Es besteht aus mehreren Komponenten: Das Bodenradar erkennt Flugobjekte, der Leitstand berechnet deren Flugbahn, programmiert die eigenen Raketen und koordiniert deren Abschuss, das Startgerät verfügt über bis zu acht Raketenwerfer, der erforderliche Strom kommt von einem Fahrzeug mit Generatoren. Das Patriot-System kann gleichzeitig bis zu 50 Ziele beobachten und fünf bekämpfen. Die maximale Kampfentfernung liegt bei etwa 68 Kilometern. Die Entwicklung des Boden-Luft-Lenkwaffensystems reicht in die späten 1960er-Jahre zurück, eingeführt wurde es in den frühen 1980er-Jahren, seitdem wurde es immer wieder modernisiert.
Das Patriot-System dient zur Abwehr von Flugzeugen, Marschflugkörpern, Drohnen und Raketen kürzerer Reichweite. Es besteht aus mehreren Komponenten: Das Bodenradar erkennt Flugobjekte, der Leitstand berechnet deren Flugbahn, programmiert die eigenen Raketen und koordiniert deren Abschuss, das Startgerät verfügt über bis zu acht Raketenwerfer, der erforderliche Strom kommt von einem Fahrzeug mit Generatoren. Das Patriot-System kann gleichzeitig bis zu 50 Ziele beobachten und fünf bekämpfen. Die maximale Kampfentfernung liegt bei etwa 68 Kilometern.  © Kevin Schrief/dpa
Beim Multiple Launch Rocket System (MLRS) handelt es sich um ein Mehrfachraketenwerfer-Artilleriesystem auf Kettenfahrgestell. Die Typenbezeichnung des US-amerikanischen Militärs lautet M270. Bei der Bundeswehr wird es unter dem Namen MARS (Mittleres Artillerieraketensystem) geführt. Das System trägt zwölf Raketen, die Ziele in bis zu 40 Kilometer Entfernung treffen.
Beim Multiple Launch Rocket System (MLRS) handelt es sich um ein Mehrfachraketenwerfer-Artilleriesystem auf Kettenfahrgestell. Die Typenbezeichnung des US-amerikanischen Militärs lautet M270. Bei der Bundeswehr wird es unter dem Namen MARS (Mittleres Artillerieraketensystem) geführt. Das System trägt zwölf Raketen, die Ziele in bis zu 40 Kilometer Entfernung treffen. © Jeon Heon-Kyun/dpa
Die türkische Kampf- und Aufklärungsdrohne Bayraktar TB2 ist seit 2016 im Einsatz. Der Name geht auf ihren Erfinder Selçuk Bayraktar zurück, den Schwiegersohn des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Die Drohne erreicht eine Flughöhe von 7300 Metern. Sie ist 6,5 Meter lang, besitzt eine Spannweite von zwölf Metern und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 222 Kilometern pro Stunde. Beim ukrainischen Angriff auf das russische Flaggschiff „Moskwa“ soll die Drohne einen Angriff vorgetäuscht haben, bevor zwei Neptun-Raketen das Schiff trafen.
Die türkische Kampf- und Aufklärungsdrohne Bayraktar TB2 ist seit 2016 im Einsatz. Der Name geht auf ihren Erfinder Selçuk Bayraktar zurück, den Schwiegersohn des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Die Drohne erreicht eine Flughöhe von 7300 Metern. Sie ist 6,5 Meter lang, besitzt eine Spannweite von zwölf Metern und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 222 Kilometern pro Stunde. Beim ukrainischen Angriff auf das russische Flaggschiff „Moskwa“ soll die Drohne einen Angriff vorgetäuscht haben, bevor zwei Neptun-Raketen das Schiff trafen. © Birol Bebek/afp
Im Ukraine-Krieg kommen auch zahlreiche unbemannte Kamikaze-Drohnen zum Einsatz. Die Switchblade 300 ist zusammengeklappt so handlich, dass sie in jeden Rucksack passt. Sie wird mithilfe von Druckluft aus einem Rohr abgeschossen und verfügt über vier schwenkbare Flügel, die im Flug wie Springmesser herausspringen. Sie hat eine Reichweite von knapp zehn Kilometern und kann einige Zeit über ihrem Einsatzgebiet verweilen, ehe sie im Sturzflug angreift. Der Gefechtskopf der Switchblade 300 hat eine Sprengladung, die einer 40-Millimeter-Granate entspricht.
Im Ukraine-Krieg kommen auch zahlreiche unbemannte Kamikaze-Drohnen zum Einsatz. Die Switchblade 300 ist zusammengeklappt so handlich, dass sie in jeden Rucksack passt. Sie wird mithilfe von Druckluft aus einem Rohr abgeschossen und verfügt über vier schwenkbare Flügel, die im Flug wie Springmesser herauskatapultiert werden. Sie hat eine Reichweite von knapp zehn Kilometern und kann einige Zeit über ihrem Einsatzgebiet verweilen, ehe sie im Sturzflug angreift. Der Gefechtskopf der Switchblade 300 hat eine Sprengladung, die einer 40-Millimeter-Granate entspricht.  © Lcpl. Tyler Forti/Imago
Das norwegische Luftabwehrsystem NASAMS wurde entwickelt, um Flugzeuge, Hubschrauber, Marschflugkörper und unbemannte Luftfahrzeuge zu identifizieren, anzugreifen und zu zerstören. Es ist in der Lage, 72 Ziele gleichzeitig zu treffen. Ihre weitreichendsten Raketen können Ziele bis maximal 50 Kilometer abschießen. Eine Batterie besteht aus zwölf Raketenwerfern, acht Radar-Stationen, einer Feuerleitzentrale, einem Kamera- und einem Kontroll-Fahrzeug. Seit 2005 schützt das System die US-Hauptstadt Washington, D.C.
Das norwegische Luftabwehrsystem NASAMS wurde entwickelt, um Flugzeuge, Hubschrauber, Marschflugkörper und unbemannte Luftfahrzeuge zu identifizieren, anzugreifen und zu zerstören. Es ist in der Lage, 72 Ziele gleichzeitig zu treffen. Ihre weitreichendsten Raketen können Ziele bis maximal 50 Kilometer abschießen. Eine Batterie besteht aus zwölf Raketenwerfern, acht Radar-Stationen, einer Feuerleitzentrale, einem Kamera- und einem Kontroll-Fahrzeug. Seit 2005 schützt das System die US-Hauptstadt Washington, D.C. © Robin Van Lonkhuijsen/dpa
Die Ukraine kann im krieg gegen Russland auch auf Bushmaster-Panzerfahrzeuge aus australischer Produktion zurückgreifen. Sie sind dank ihrer gepanzerten Stahlplatten explosionssicher und für alle Umgebungen geeignet. Auch eine Reifenpanne hindert den Bushmaster nicht an der Weiterfahrt. Das Fahrzeug bietet Platz für insgesamt zehn Soldaten einschließlich ihrer Waffen und Ausrüstung. Übliche Bordwaffen sind 5,56-Millimeter- und 7,62-Millimeter-Maschinengewehre.
Die Ukraine kann im Krieg gegen Russland auch auf Bushmaster-Panzerfahrzeuge aus australischer Produktion zurückgreifen. Sie sind dank ihrer gepanzerten Stahlplatten explosionssicher und für alle Umgebungen geeignet. Auch eine Reifenpanne hindert den Bushmaster nicht an der Weiterfahrt. Das Fahrzeug bietet Platz für zehn Soldaten einschließlich ihrer Waffen und Ausrüstung. Übliche Bordwaffen sind 5,56-Millimeter- und 7,62-Millimeter-Maschinengewehre. © Russell Freeman/Imago
Die Geschichte des M113 ist schon mehr als 60 Jahre alt. Das auch gerne als „Battle Taxi“ bezeichnete Militärfahrzeug war der erste moderne Truppentransportpanzer. Die Möglichkeit, in einem leichten, schnellen, schwimmfähigen und per Flugzeug transportablen gepanzerten Fahrzeug elf Infanteristen durch ein Kampfgebiet zu befördern, kam einer Revolution gleich. Seit der Markteinführung 1960 wurden mehr als 80.000 Fahrzeuge herstellt. In der Standardausführung verfügt der M113 über ein 12,7-Millimeter-Maschinengewehr als Hauptwaffe.
Die Geschichte des M113 ist schon mehr als 60 Jahre alt. Das auch gerne als „Battle Taxi“ bezeichnete Militärfahrzeug war der erste moderne Truppentransportpanzer. Die Möglichkeit, in einem leichten, schnellen, schwimmfähigen und per Flugzeug transportablen gepanzerten Fahrzeug elf Infanteristen durch ein Kampfgebiet zu befördern, kam einer Revolution gleich. Seit der Markteinführung 1960 wurden mehr als 80.000 Fahrzeuge herstellt. In der Standardausführung verfügt der M113 über ein 12,7-Millimeter-Maschinengewehr als Hauptwaffe. © Björn Trotzki/Imago
Der PT-91 Twardy („Der Harte“) ist eine modernisierte Version des Panzers T-72 aus der Sowjetzeit. Der PT-91 ist seinem Vorbild äußerlich nach wie vor sehr ähnlich, besitzt jedoch gegenüber dem Original einige Verbesserungen. Dazu gehören eine im Vergleich zum Basismodell deutlich präzisere Feuerleitanlage, ein Laserwarnsystem, eine Wärmebildkamera und eine Reaktivpanzerung.
Der polnische PT-91 Twardy („Der Harte“) ist eine modernisierte Version des Panzers T-72 aus der Sowjetzeit. Der PT-91 ist seinem Vorbild äußerlich nach wie vor sehr ähnlich, besitzt jedoch gegenüber dem Original einige Verbesserungen. Dazu gehören eine im Vergleich zum Basismodell deutlich präzisere Feuerleitanlage, ein Laserwarnsystem, eine Wärmebildkamera und eine Reaktivpanzerung.  © Imago
Der Gepard ist ein Flugabwehrpanzer, der Teil der Heeresflugabwehr der Bundeswehr war, bis er 2010 außer Dienst gestellt wurde. In der Zwischenzeit wird er nur noch von anderen Armeen verwendet, so auch von der Ukraine. Der Gepard wurde in erster Linie entwickelt, um die Panzer- und Panzergrenadiertruppe vor angreifenden Flugzeugen und Hubschraubern im niedrigen Höhenbereich zu schützen. In der Ukraine ist vor allem der Suchradar von Vorteil, mit dem feindliche Drohnen schnell erkannt angegriffen werden können. Der Gepard verfügt über 35-Millimeter-Maschinenkanonen.
Der Gepard ist ein Flugabwehrpanzer, der Teil der Heeresflugabwehr der Bundeswehr war, bis er 2010 außer Dienst gestellt wurde. In der Zwischenzeit wird er nur noch von anderen Armeen verwendet, so auch von der Ukraine. Der Gepard wurde in erster Linie entwickelt, um die Panzer- und Panzergrenadiertruppe vor angreifenden Flugzeugen und Hubschraubern im niedrigen Höhenbereich zu schützen. In der Ukraine ist vor allem der Suchradar von Vorteil, mit dem feindliche Drohnen schnell erkannt und angegriffen werden können. Der Gepard verfügt über 35-Millimeter-Maschinenkanonen.  © Michael Mandt/afp
Italienische Panzerhaubitzen M109L werden über Udine und Österreich in die Ukraine geliefert.
Ende April 2023 lieferte Italien klammheimlich über die nordöstliche Region Friaul-Julisch Venetien und Österreich 30 schwere Panzerhaubitzen M109L in die Ukraine. Das Foto vom Transport ist am Bahnhof Udine entstanden. Laut italienischer Tageszeitung „La Repubblica“ erhält Kiew vom Nato-Mitglied insgesamt 60 Stück der Standard-Haubitze des Verteidigungsbündnisses. Die M109L zeichnet vor allem ihre schwere 155mm-Kanone aus. © Twitter@Topolin28714725
Ein gepanzerter MaxxPro-Truppentransporter der US-Streitkräfte. (Symbolfoto)
Zu Beginn ihrer Gegenoffensive hatten die ukrainischen Streitkräfte mit Hilfe der Vereinigten Staaten laut „Magazin für Europäische Sicherheit & Technik“ einen Bestand von 580 sogenannter MRAPs (Mine Resistant Ambush Protected Vehicle) aufgebaut. Dabei handelt es sich um Truppentransporter mit hohem Minenschutz. Etliche davon gingen im Frühsommer 2023 verloren, vor allem gepanzerte MaxxPro (Beispiel-Foto), was Videos brennender Exemplare bei Twitter beweisen sollten.  © IMAGO / ZUMA Wire
Ein Radpanzer Stryker der US-Streitkräfte.
Die USA haben der Ukraine im Verlauf des ersten Halbjahres 2023 bis zu 90 Radpanzer vom Typ Stryker geliefert. Der hochmobile Schützenpanzer mit einer Länge von knapp sieben Metern und einer Breite von 2,72 Metern soll Truppenverlegungen binnen kurzer Zeit ermöglichen, weil er mit bis zu 100 km/h deutlich schneller ist als viele Kettenpanzer. Mit bis zu 39 Millimetern Außenhülle ist er jedoch vergleichsweise schwach gepanzert. © IMAGO / ABACAPRESS
Ukrainische Soldaten werden an schwedischen Schützenpanzern CV 90 ausgebildet.
Das Combat Vehicle 90 (CV 90) gilt als einer der modernsten Schützenpanzer der Welt. Entwickelt wurde der Panzer in den 1990er Jahren vom britischen Rüstungskonzerns BAE Systems AB für die Streitkräfte Schwedens. Das skandinavische Land stellte der Ukraine im Frühjahr 2023 nach und nach 50 der Schützenpanzer bereit, die die 40-mm-Ma­schi­nen­ka­no­ne 40/70B auszeichnet. Bis zu acht Infanterie-Soldaten können mit dem CV 90 mitten in die Schlacht gefahren werden. © IMAGO / TT
Aus Frankreich soll die Ukraine bereits im März 2025 drei Modelle des Kampfjets „Mirage 2000“ erhalten
Aus Frankreich soll die Ukraine bereits im März 2025 drei Modelle des Kampfjets „Mirage 2000“ erhalten. Bei den Maschinen soll es sich laut Medienberichten um Modelle der Variante „Mirage 2000-5“ handeln. Eine offizielle Bestätigung der Lieferung steht noch aus. Frankreich verfügt selbst über 26 modernisierte Kampfjets des Typs „Mirage 2000-5“. © KHALED DESOUKI/AFP
Ein Leopard-1-A5 der belgischen Armee, der in Deutschland produziert wurde. (Archivfoto)
Der Leopard 1A5 ist eine kampfwertgesteigerte Variante des „Leos“ 1 aus deutscher Produktion und Vorgänger des Leopard-2-Kampfpanzers der Bundeswehr. Zwischen 1986 und 1992 wurde im A5 eine neue Feuerleitanlage sowie erstmals ein Laserentfernungsmesser eingebaut. Anfang 2023 hatte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) der Ukraine 178 Exemplare in Aussicht gestellt. Beim Nato-Gipfel im Juli erfüllte Deutschland die zwischenzeitlich genannte Zielgröße von 25 gelieferten Leopard-1-A5 im Sommer 2023. © IMAGO / StockTrek Images
Die F-16 wurde in den 1970er Jahren als wendiger, vergleichsweise kostengünstiger und vielfältig einsetzbarer Kampfjet.
Die F-16 wurde in den 1970er Jahren als wendiger, vergleichsweise kostengünstiger und vielfältig einsetzbarer Kampfjet entwickelt. Sie trägt den offiziellen Spitznamen „Fighting Falcon“ (Kämpfender Falke), ist aber auch als „Viper“ bekannt. Der einstrahlige Kampfjet ist mit einer 20-Millimeter-Kanone mit mehreren Läufen bewaffnet und kann mit Luft-Luft-Raketen und Bomben ausgestattet werden. Nach Angaben der US-Luftwaffe erreicht die F-16 Spitzengeschwindigkeiten von mehr als 2400 Kilometern pro Stunde und kann mehr als 860 Kilometer entfernt liegende Ziele anfliegen, ihre Raketen abfeuern und zum Startpunkt zurückkehren.  © PETRAS MALUKAS/afp
Die USA haben Atacms-Raketen an die Ukraine geliefert.
Die USA haben Atacms-Raketen an die Ukraine geliefert. Nach Abschuss vom Boden fliegen sie eine ballistische Kurve und sollen wieder am Boden detonieren. Obwohl sie als schwer abzufangen gelten, sind sie im Vergleich zu Marschflugkörpern nicht annähernd so präzise. Das liegt vor allem an der Geschwindigkeit. In der Spitze erreichen sie mehr als dreifache Schallgeschwindigkeit (Mach 3). Dieses hohe Tempo von rund 3700 km/h macht es auch deutlich schwerer, die Rakete zu kontrollieren. Bisher haben die USA Atacms mit einer gedrosselten Reichweite von 165 Kilometern geliefert. Die Ukraine wünscht sich aber Atacms mit einer Reichweite von 300 Kilometern. © U.S. Army/Imago
Kampfflugzeug des Typs „Gripen“ aus Schweden
Eigentlich sollte die Ukraine bereits im März 2024 die erste Lieferung von Kampfflugzeugen des Typs „Gripen“ aus Schweden erhalten. Bislang sind aber keine Modelle des von der Firma Saab hergestellten Kampfjets im Kampf gegen Russland. Das wiederum liegt an der Lieferung der F16-Kampfjets an die Ukraine. Um die Luftwaffe des Landes und ihre Piloten nicht zu überfordern, wurde die Lieferung und Ausbildung des Personals an den schwedischen Flugzeugen zunächst ausgesetzt. Geplant sind die Lieferungen nun für 2025. © Sandor Ujvari/dpa

In einem Fernsehinterview im vergangenen Dezember bemerkte Putin, dass Russland mit der Oreschnik „praktisch kurz davor steht, keine Atomwaffen mehr einsetzen zu müssen“. Der russische Staatschef übertrieb zwar, aber seine Aussage enthielt ein Körnchen Wahrheit. Ein massiver russischer Angriff mit konventionellen Oreschnik-Raketen auf strategische Nato-Standorte – wie Luftwaffenstützpunkte, Kommando- und Kontrolleinrichtungen und Raketenbasen – könnte die Nato ins Wanken bringen, ohne dass Putin Atomwaffen einsetzen müsste.

Nato-Staaten sollten Flugplätze vor Oreschnik schützen

In einem Krieg mit der Nato ist es wahrscheinlich, dass Russland in den ersten Tagen eines Konflikts die Luftwaffenstützpunkte der Allianz angreift. Russland ist sich der Luftüberlegenheit der Nato durchaus bewusst und hofft, seinen Streitkräften etwas Luft zu verschaffen, indem es die Reaktionsfähigkeit der Nato zerstört oder zumindest verzögert.

Moderne Kampfflugzeuge – insbesondere die F-35, die von mehreren Nato-Staaten zunehmend als bevorzugtes Mehrzweckflugzeug eingesetzt wird – sind zu komplex, um vor Ort repariert zu werden. F-35 und ähnliche Flugzeuge wurden für die Unterstützung durch große, hochmoderne Luftwaffenstützpunkte konzipiert. Jahrzehntelange Budgetkürzungen haben die Luftstreitkräfte der Nato auf nur eine Handvoll dieser Stützpunkte konzentriert, wodurch sie für die Schrotflintenmunition der Oreschniks besonders anfällig sind.

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Russlands nukleare Interkontinentalraketen (ICBMs) könnten mit Nato-Luftwaffenstützpunkten sicherlich kurzen Prozess machen. Aber was konventionelle Waffen angeht, hat Russlands Erfahrung in der Ukraine gezeigt, dass es mit seinen vorhandenen Raketen Probleme hat, strategische Ziele anzugreifen. Russische Raketen, die mit konventionellen Sprengköpfen bestückt sind, konnten wichtige ukrainische Luftwaffenstützpunkte und andere Einrichtungen aufgrund einer Kombination aus geringer Genauigkeit und erfolgreicher ukrainischer Luftverteidigung nicht ausschalten.

Durch Oreschnik: Russland hat mehr Optionen im Kriegsfall

Die Oreschnik hilft, dieses Problem zu lösen. Basierend auf Russlands Leistung in der Ukraine könnten Dutzende konventioneller Iskander-Raketen erforderlich sein, um Flugzeuge auf großen Luftwaffenstützpunkten zu zerstören. Mit weitaus weniger Oreschniks könnte ein ähnlicher Effekt erzielt werden. Während des Angriffs am 21. November warf eine einzige Oreschnik-Rakete 36 inerte Submunitionen auf den Raketenherstellungskomplex Pivdenmash ab. Wären die Submunitionen nicht inert gewesen, hätte die Rakete in einem großen Gebiet erheblichen Schaden angerichtet und die Genauigkeitsprobleme der russischen Iskander- und Kh-101-Raketen zunichte gemacht.

Die gute Nachricht ist, dass die konventionellen Fähigkeiten der Oreschnik Russland mehr nichtnukleare Optionen bieten werden, wodurch theoretisch das Risiko verringert wird, dass der Kreml in Erwägung zieht, zu Beginn eines Konflikts Atomwaffen einzusetzen. Die schlechte Nachricht ist, dass die nichtnuklearen Kapazitäten der Oreschnik bedeuten, dass Russland mehr Möglichkeiten hat, Nato-Operationen auf konventioneller Ebene erheblich zu stören.

Russland hat angekündigt, mehr moderne Interkontinental-Rakete RS-28 Sarmat zu statinionieren. Damit will Wladimir Putin seine Atom-Drohung gegen den Westen untermauern. Auch von der Oreschnik-Rakete will er mehr produzieren – der Westen bezweifelt, dass er sich das leisten können wird.

Die derzeitigen europäischen Verteidigungsmaßnahmen werden wenig zum Schutz vor der Oreschnik beitragen. Obwohl viele Nato-Stützpunkte durch ein mehrschichtiges Raketenabwehrnetz geschützt sind, kann die Oreschnik über die Abfangreichweite der meisten Systeme fliegen und kommt für die meisten Abfangjäger, wie das Patriot-Luftverteidigungssystem, zu schnell auf die Erde herab. Die Abfangjäger, die die Oreschnik stoppen können – nämlich die Arrow-3- und die SM-3-Block-IIA-Systeme – werden wahrscheinlich nur über begrenzte Bestände verfügen, wenn die aktuellen Beschaffungspläne eingehalten werden. Darüber hinaus könnten russische Täuschkörper und andere Gegenmaßnahmen Abfangjäger dazu bringen, ein falsches Ziel zu verfolgen.

Oreschnik kann relativ leicht hergestellt werden

Die Oreschnik ist technisch gesehen keine schwer herzustellende Waffe. Russland ist mit der entsprechenden Technologie bestens vertraut und stellt seit Jahrzehnten Raketentriebwerke für ähnliche Raketen wie die Oreschnik her. Russland erweitert bereits seine Raketenproduktionsanlagen, um sein Arsenal langfristig wieder aufzubauen. Bemerkenswert ist, dass einige der erweiterten Anlagen, wie das Kamensky-Werk, das sich gegenüber der Ostgrenze der Ukraine befindet, auf die Art von großen Raketentriebwerken in Interkontinentalraketen-Größe spezialisiert sind, wie sie die Oreschnik verwendet.

Unabhängig davon, wie der Krieg in der Ukraine endet, könnte die Nato in ein oder zwei Jahrzehnten mit einem wieder aufgerüsteten Russland konfrontiert sein, das über ein wiederhergestelltes Arsenal verfügt, in dem große konventionelle ballistische Raketen wie die Oreschnik eine herausragende Rolle spielen. Diese neue Streitmacht könnte den Erwartungen trotzen, dass Russland mit der Verschlechterung seiner konventionellen Fähigkeiten stärker auf sein nukleares Arsenal angewiesen sein wird.

Die Nato sollte sich jetzt darauf vorbereiten, indem sie ihre wichtigsten Luftwaffenstützpunkte zu weniger attraktiven Zielen für russische Raketen macht. Dies kann erreicht werden, indem Flugzeuge in einer Krise an abgelegenen Orten – kleineren Landebahnen und Autobahnen in ganz Europa – stationiert werden, damit sie für Russland schwieriger zu finden, zu treffen und zu zerstören sind.

Nato steht vor einigen Problemen

Einige Nato-Staaten trainieren und bereiten sich bereits auf bestimmte Betankungs- und Aufrüstungsoperationen an verteilten Standorten vor. Das Problem der Komplexität von Flugzeugen bleibt jedoch bestehen. Obwohl die Verteilung dazu beitragen kann, das Überleben der Flugzeuge selbst zu sichern, bleiben die großen Luftwaffenstützpunkte verlockende Ziele, da Kampfflugzeuge für intensive Wartungsarbeiten auf diese Stützpunkte angewiesen sind. Wenn Russland diese größeren Stützpunkte angreifen kann, wird es in der Lage sein, die wertvollen Wartungswerkzeuge und Ersatzteilbestände zu zerstören, die Kampfflugzeuge im Kampfeinsatz am Laufen halten.

Um sich auf eine wiederhergestellte und möglicherweise gefährlichere russische Raketentruppe vorzubereiten, sollten die Nato-Staaten einen Dispersionsplan annehmen, der längere Einsätze vor Ort ermöglicht. Dieser Plan würde Investitionen in mehr Ersatzteile und Unterstützungsausrüstung sowie die Fähigkeit erfordern, kompliziertere Wartungsarbeiten vor Ort durchzuführen – beispielsweise durch mobile Einheiten, die mit Arbeitsplätzen in Fahrzeugen ausgestattet sind und zur Wartung von Flugzeugen an Einsatzorte entsandt werden. Dies würde sowohl der Abschreckung als auch der Kriegsführung dienen.

Zwei Probleme stehen diesen Bemühungen im Weg, aber beide können behoben werden. Das erste Problem sind die Ersatzteile. Budgetkürzungen bei vielen Nato-Luftwaffen haben die Einsatzbereitschaft von Flugzeugen verringert. Dies ist insbesondere für die F-35-Flotte ein Problem, bei der es weit verbreitete Rückstände bei Ersatzteilen gibt, aber auch bei anderen Flugzeugen wie dem Eurofighter Typhoon.

Nato sollte bestimmte Arbeiten häufiger proben

Die Nato-Staaten sollten nicht nur die Behebung dieses Teilemangels, sondern auch dessen Überwindung budgetieren und massiv in die Behebung dieses Mangels investieren, indem sie auf ihrem gesamten Gebiet Depots mit Flugzeugteilen unterhalten, um sicherzustellen, dass Flugzeuge schnell wieder in Dienst gestellt werden können, unabhängig davon, wo sie sich befinden.

Das zweite Problem betrifft Erfahrung und Personal. Das Government Accountability Office hat in der Vergangenheit festgestellt, dass das US-Militärpersonal nicht über die Erfahrung für viele Wartungsaufgaben im Zusammenhang mit der F-35 verfügt, was zum Teil auf den Mangel an Ersatzteilen und Unterstützungsausrüstung zurückzuführen ist. Angesichts des globalen Zustands der F-35-Lieferkette werden wahrscheinlich auch andere Nato-Staaten mit diesen Problemen konfrontiert sein.

Die Nato-Staaten sollten regelmäßig kompliziertere Wartungsarbeiten üben und durchführen und sicherstellen, dass sie diese Aufgaben an jedem F-35-Flugzeug ausführen können, unabhängig davon, welcher Luftwaffe es angehört. Die Allianz führte im vergangenen Jahr ihre erste Übung zur wartungsübergreifenden Wartung mit der F-35 durch. Solche Übungen sollten in allen Nato-Staaten, die mit der F-35 ausgerüstet sind, regelmäßig stattfinden, um sicherzustellen, dass die Jets problemlos in den Krieg zurückkehren können, unabhängig davon, wo sie stationiert sind. Durch diese Maßnahmen kann die Abhängigkeit der Nato von einer kleinen Anzahl großer Stützpunkte, die in den ersten Kriegstagen möglicherweise schwer beschädigt werden, verringert werden.

Die Schwierigkeiten Russlands mit Langstreckenangriffen auf verteidigte militärische Ziele in der Ukraine sollten Europa nicht dazu verleiten, sich in den kommenden Jahrzehnten in Sicherheit zu wiegen. Das Oreschnik-System und ähnliche Systeme könnten die Erwartungen an die russische Militärlage übertreffen und, wenn nichts unternommen wird, die Fähigkeit der Nato beeinträchtigen, in einem zukünftigen Krieg den Kampf aufrechtzuerhalten.

Zum Autor

Decker Eveleth ist wissenschaftlicher Mitarbeiter bei CNA, einer gemeinnützigen Forschungs- und Analyseorganisation mit Sitz in Washington. Er untersucht die nukleare Aufrüstung anderer Länder mithilfe von Satellitenbildern. Er hat einen Master-Abschluss vom Middlebury Institute of International Studies in Monterey und einen Bachelor-Abschluss vom Reed College.

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Dieser Artikel war zuerst am 17. März 2025 in englischer Sprache im Magazin „ForeignPolicy.com“ erschienen – im Zuge einer Kooperation steht er nun in Übersetzung auch den Lesern der IPPEN.MEDIA-Portale zur Verfügung.

Rubriklistenbild: © IMAGO / Russisches Verteidigungsministerium

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