Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Statement des Kreml-Chefs

Putin hält verblüffende Groß-Ansprache: Dank an Wagner - und Vorwürfe an den Westen

Wladimir Putin bei einer Ansprache
+
Reaktion auf den Aufstand vom Wochenende: Russlands Präsident Wladimir Putin wendet sich an die Bevölkerung und die Wagner-Söldner.

Zwei Tage nach dem Aufstand von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin geht Wladimir Putin in die Offensive. Er nutzt eine Rede für Danksagungen und eine Drohung.

Moskau - Wladimir Putin hat ein nervenaufreibendes Wochenende hinter sich. Am Samstag (24. Juni) musste der lange als unantastbar geltende Kreml-Chef mehrere Stunden lang davon ausgehen, seinen Posten in Moskau gegen seinen einstigen Gefolgsmann Jewgeni Prigoschin verteidigen zu müssen. Putins Reaktion auf den Affront? Er begnadigte Prigoschin und dessen Leute. Und nicht nur das. Am Montagabend (26. Juni) legte Putin in einer offenbar kurzfristig anberaumten Ansprache an die Nation auf eher unerwartete Weise nach.

Putin und Prigoschin: Präsident lobt Wagner für Abzug ohne Blutvergießen

Kurz zuvor war von russischen Medien wie der Nachrichtenagentur Tass ein wichtiges Statement des Präsidenten angekündigt worden. Darin wandte sich Putin schließlich an Prigoschins Untergebene, zu denen auch ehemalige Häftlinge zählen. Um ihnen die Hand zu reichen.

Die Kommandanten und Soldaten der Gruppe Wagner hätten mit dem Abbruch ihrer Revolte ein Blutvergießen verhindert, betonte Putin. Darauf hatte auch der Söldner-Chef verwiesen, nachdem seine Truppen etwa 200 Kilometer von Moskau entfernt kehrtgemacht hatten. Putin betonte weiter, die meisten Wagner-Mitglieder seien auch Patrioten.

Putin und die Wagner-Söldner: Kämpfer können Armee beitreten - unter Schoigu

Zudem erlaubte der 70-Jährige den Söldnern, in ihre Heimat zurückzukehren, wie offenbar auch ihr Anführer nach Belarus zu gehen oder sich der russischen Armee anzuschließen. Dort werden offenbar bereits Lager gebaut. Dass der Weg in die offiziellen Streitkräfte angesichts Prigoschins heftiger Kritik an der Ausrüstung und der Taktik der Kreml-Truppen wirklich eine Option ist, kann aber bezweifelt werden.

Sie würden wohl auch unter dem von ihrem bisherigen Anführer öffentlich kritisierten Verteidigungsminister Sergej Schoigu dienen müssen. Während viele politische Beobachter mit dessen Absetzung durch Putin gerechnet haben, hält dieser zumindest öffentlich weiter an seinem Vertrauten fest. Schoigu steht nicht nur wegen der Misserfolge in der Ukraine in der Kritik, sondern hatte auch dem Wagner-Aufstand augenscheinlich nichts entgegenzusetzen.

Video: Russland nach dem Putschversuch - was bedeutet das für Putin?

Putin in Ansprache nach Aufstand: „Wäre auch so zerschlagen worden“

In seiner Rede dankte Putin zudem den russischen Sicherheitskräften und der Bevölkerung für ihren Rückhalt. „Ich danke allen Soldaten, Mitarbeitern der Geheimdienste, die sich den Aufständischen in den Weg gestellt haben“, sagte der Präsident, der auch betonte: „Seit Beginn der Ereignisse wurden auf meine direkte Anweisung hin Maßnahmen ergriffen, um ein großes Blutvergießen zu vermeiden.“ Dies habe Zeit gebraucht. Zweifel an seinem Sieg habe er – ganz der stolze Anführer – aber nicht gehabt: „Der bewaffnete Aufstand wäre auch so zerschlagen worden.“

Söldner in der Stadt: Rostow am Don war am Samstag zeitweise unter der Kontrolle der Gruppe Wagner.

Während sich Belarus‘ Diktator Lukaschenko angesichts der Vermittlerdienste über einen Dank freuen durfte, folgte an Prigoschin und dessen Kommandeure gerichtet dieser Vorwurf: „Die Organisatoren des Aufstands, die das Land verraten haben, haben auch diejenigen verraten, die auf ihrer Seite waren.“

Eine Warnung hatte Putin für alle Kreml-Gegner parat: Jeder Versuch, in Russland Unruhe zu stiften, sei zum Scheitern verurteilt. Angesprochen dürfen sich auch Deutschland & Co. fühlen. Denn die „Feinde“ Russland wollten „genau einen solchen Brudermord: sowohl die Neonazis in Kiew als auch ihre westlichen Gönner und alle Arten von Landesverrätern“, giftete Putin in gewohnter Manier. Sein Vorwurf: „Sie wollten, dass sich russische Soldaten gegenseitig umbringen.“ (mg)

Kommentare