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Ukraine-Krieg
EU will bis 2030 massiv aufrüsten – Gipfel mit Selenskyj und Ukraine-Unterstützern in Paris geplant
Europäische Länder wollen angesichts der US-Haltung ihre Unterstützung der Ukraine hochfahren. In Brüssel soll es nun weitere Beratungen dazu geben.
Update, 23.54 Uhr: Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat einen Gipfel der Ukraine-Unterstützer für kommenden Donnerstag angekündigt. „Wir halten kommenden Donnerstag einen Gipfel der Koalition der Willigen ab“, sagte Macron am Donnerstagabend nach dem EU-Gipfel in Brüssel. „Das Ziel für mich am Donnerstag ist zunächst, dass es eine wiederholte und ausdrückliche und vielleicht ein wenig spezifizierte Verpflichtung zur kurzfristigen Unterstützung der Ukraine gibt.“
Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj werde an dem Gipfel in Paris teilnehmen, sagte Macron weiter. Sowohl Macron als auch der britische Premierminister Keir Starmer sind bereit, im Fall einer Waffenruhe zwischen Moskau und Kiew Friedenstruppen in der Ukraine zu stationieren – eine Idee, die Russland vehement ablehnt.
Nach Treffen in Brüssel: Orbán lehnt gemeinsame Haltung zu Ukraine ab
Update, 21.23 Uhr: Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán hat erneut eine gemeinsame Erklärung aller 27 Staats- und Regierungschefs der EU verhindert. „Veto! Genug ist genug“, schrieb Orbán am Donnerstag im Onlinedienst X nach der Veröffentlichung einer Erklärung der übrigen 26 Staats- und Regierungschefs zur Ukraine. Der ungarische Regierungschef kündigte an, das ungarische Volk zu einer EU-Mitgliedschaft der Ukraine befragen zu wollen. „Bis dahin können wir keinen gemeinsamen Standpunkt in dieser Angelegenheit unterstützen“, betonte er.
Update, 19.39 Uhr: Die EU will bis zum Ende des Jahrzehnts massiv aufrüsten. Die Staats- und Regierungschefs der Mitgliedstaaten entschieden bei ihrem Frühjahrsgipfel, alles daranzusetzen, um Europas Verteidigungsbereitschaft in den nächsten fünf Jahren entscheidend zu stärken, wie die Deutsche Presse-Agentur aus mehreren Delegationen erfuhr. Dafür sollen unter anderem die Arbeiten an den jüngsten Vorschlägen der EU-Kommission zügig vorgetrieben werden.
Die Behörde unter der Führung von Präsidentin Ursula von der Leyen will für Aufrüstungsprojekte unter anderem EU-Kredite in Höhe von 150 Milliarden Euro vergeben und Verteidigungsausgaben von den strengen EU-Schuldenregeln ausnehmen. So sollen dem Plan zufolge allein in den kommenden vier Jahren insgesamt 800 Milliarden Euro mobilisiert werden. Zudem ist unter anderem vorgesehen, Auflagen und Vorschriften für die Rüstungsindustrie zu lockern. Die Pläne sollen es auch ermöglichen, die von Russland angegriffene Ukraine künftig noch stärker militärisch zu unterstützen.
Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, und der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz diskutieren während eines Gipfeltreffens der Europäischen Union.
EU-Treffen in Brüssel: Staats- und Regierungschefs fordern sofortige Rückkehr zu Waffenruhe im Gazastreifen
Update, 19.26 Uhr: Die Staats- und Regierungschefs der EU-Staaten fordern eine sofortige Rückkehr zu einer Waffenruhe im Gazastreifen. Es müsse unverzüglich zum Abkommen zurückgekehrt werden, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung des Brüsseler Frühjahrsgipfels. Alle Geiseln müssten freikommen und die Feindseligkeiten dauerhaft eingestellt werden.
Es sei auch notwendig, humanitäre Hilfe für die Zivilbevölkerung in Gaza ungehindert und umfassend bereitzustellen, hieß es. So müsse etwa die Versorgung mit Strom – einschließlich für die Wasserentsalzungsanlagen – unverzüglich wieder aufgenommen werden. Israel will mit Militäroperationen im Gazastreifen den Druck auf die islamistische Hamas erhöhen. Ziel ist es, die restlichen entführten Geiseln freizubekommen. Israel stoppte humanitäre Hilfslieferungen in den Gazastreifen und kappte die Stromversorgung für das abgeriegelte Küstengebiet.
Ende des Ukraine-Kriegs: Starmer spricht nach Treffen von Militärvertretern über Friedenstruppen
Update, 18.21 Uhr: Der britische Premierminister Keir Starmer hat die Konturen einer möglichen Friedenstruppe in der Ukraine umrissen. Thema bei Beratungen von Militärvertretern aus verbündeten Staaten in Großbritannien am Donnerstag sei, „wie wir den Himmel, das Meer und die Grenzen der Ukraine sichern können“, sagte Starmer vor Journalisten. Er fügte hinzu, dass dies „natürlich gemeinsam mit den Ukrainern“ geschehen müsse.
Zwar sei noch kein Friedensabkommen geschlossen, doch Pläne für die Umsetzung einer Friedenssicherung müssten schon jetzt erarbeitet werden, sagte Starmer. An den Beratungen am britischen Militärhauptquartier Northwood in London nahmen hochrangige Militärvertreter aus gut zwei Dutzend europäischen und anderen verbündeten Staaten teil, die Starmer als „Koalition der Willigen“ bezeichnet.
EU-Beitritt der Ukraine: Staats- und Regierungschefs fordern bei Gipfel schnellere Verhandlungen
Update, 18.06 Uhr: Mehrere EU-Staats- und Regierungschefs sollen bei dem Treffen in Brüssel eine Beschleunigung der EU-Beitrittsverhandlungen der Ukraine gefordert haben. Das berichtet European Pravda unter Berufung auf einen hochrangigen EU-Beamten. Sie sollen darauf gedrängt haben, das erste Verhandlungskapitel für den Beitritt umgehend zu eröffnen.
Selenskyj betonte laut dpa-Bericht, dass die Ukraine die Anforderungen erfülle, aber es derzeit erhebliche Schwierigkeiten gebe, das erste und weitere Verhandlungskapitel für den EU-Beitritt zu eröffnen. Europa müsse einen Weg finden, um zu verhindern, dass Einzelakteure das blockieren, was für alle notwendig sei. Selenskyj nannte zwar kein Land namentlich, aber der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán zeigte sich immer wieder kritisch über die Beitrittsgespräche der Europäischen Union mit der Ukraine.
Update, 17.46 Uhr: Bei dem Treffen in Brüssel forderte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer Videokonferenz die Staats- und Regierungschefs der EU-Länder auf, der Ukraine „so schnell wie möglich“ fünf Milliarden Euro für Artilleriegeschosse bereitzustellen. Das berichtet die ukrainische Nachrichtenagentur ukrinform. Zudem appellierte Selenskyj laut AFP-Bericht bezogen auf EU-Sanktionen gegen Russland: „Die Sanktionen müssen bleiben, bis Russland mit dem Abzug aus unserem Land beginnt und die durch seine Aggression verursachten Schäden vollständig ersetzt.“ Die laufenden Gespräche „bedeuten nicht, dass Russland weniger Druck ausgesetzt sein sollte“.
Erstmeldung: Brüssel – Unter dem Eindruck der Telefondiplomatie von US-Präsident Donald Trump im Ukraine-Krieg beraten am heutigen Donnerstag die europäischen Staaten über ihre Unterstützung für das von Russland angegriffene Land.
EU-Gipfel in Brüssel zur Ukraine Unterstützung: Ein letzter Auftritt für Scholz
Während in Brüssel die Staats- und Regierungschefs der EU zu einem Gipfel zusammenkommen, beraten in London Militärvertreter aus europäischen und mit ihnen verbündeten Ländern über einen möglichen Truppeneinsatz in der Ukraine zur Absicherung eines Friedensabkommens.
Beim Spitzentreffen in Brüssel, dem wohl letzten regulären EU-Gipfel für den scheidenden Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), werden keine weitreichenden Beschlüsse erwartet. Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas will aber zumindest erreichen, dass die Ukraine auf die Lieferung von zwei Millionen Schuss Artilleriemunition hoffen kann. Für eine Initiative von Militärhilfezusagen in Höhe von 20 bis 40 Milliarden Euro hatte Kallas in den vergangenen Wochen nicht ausreichend Unterstützung erhalten.
Wolodymyr Selenskyj – Vom Komödianten zum Symbol des Widerstands
Bei dem Treffen der Militärvertreter in London wiederum werden neben britischen und französischen Offizieren auch Vertreter der Bundeswehr erwartet. Es handele sich um eine Fortsetzung früherer Gespräche im Kreis einer „Koalition der Willigen“, sagte ein Sprecher des britischen Verteidigungsministeriums. Die Frage sei, welche Optionen es für einen möglichen Einsatz gebe und was einzelne Länder beitragen könnten.
Großbritannien und Frankreich sind bereit, Bodentruppen zur Friedenssicherung in die Ukraine zu entsenden, pochen aber auf eine Absicherung durch die USA im Fall einer Eskalation. Dazu ließ sich Trump bislang nicht bewegen. Moskau lehnt die Stationierung von Soldaten aus Nato-Staaten in der Ukraine bislang kategorisch ab.
EU zahlt Finanzhilfen an die Ukraine aus: Unterstützung im Wert von einer Milliarde Euro
Die EU hat der Ukraine indes weitere Finanzhilfen in Höhe von einer Milliarde Euro ausgezahlt. Das Geld ist ein Darlehen, das mit Zinserträgen aus der Verwahrung von eingefrorenem Staatsvermögen Russlands in der EU zurückgezahlt wird. „Mit der heutigen Zahlung in Höhe von einer Milliarde Euro bekräftigen wir unser unerschütterliches Engagement für die Ukraine“, teilte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen mit. Das Geld werde unter anderem dabei helfen, beschädigte Infrastruktur wieder aufzubauen, die von Russland angegriffen wurde.
Die neue Unterstützung ist Teil einer Initiative der G7-Gruppe der großen demokratischen Industrienationen, die bis 2027 insgesamt neue Hilfszahlungen in Höhe von rund 45 Milliarden Euro vorsieht. Die EU stellt davon 18,1 Milliarden Euro zur Verfügung, mit der neuen Auszahlung flossen bislang vier Milliarden Euro. Zur Rückzahlung aller Darlehen sollen die Erlöse aus eingefrorenem russischem Staatsvermögen verwendet werden.
Einen Tag nach dem russischen Präsidenten Wladimir Putin hatte am Mittwoch auch der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj in einem Telefonat mit Trump einen vorübergehenden Stopp von Attacken auf Energieinfrastruktur im Feindesland zugesagt.
Allerdings stellte Selenskyj klar, dass es ihm darum gehe, russischer Angriffe „auf die Energieversorgung und andere zivile Infrastrukturen“ zu stoppen. Dies könne der erste Schritt zu einem Ende des Krieges und zur Herstellung von Sicherheit sein, hieß es in einer Mitteilung des Präsidentenbüros in Kiew. (bb/dpa)