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Putins Soldaten an der Front
„Wie Sklaven behandelt“ – Russlands Soldaten klagen Armeeführung an
Zwei russische Soldaten erzählen von den Zuständen an der Front. Nicht nur die Ausrüstung ist mangelhaft – Bröckelt die Moral von Putins Truppen?
Moskau – Schlechte Ausrüstung, mangelnde Versorgung und keine Informationen darüber, wie lange sie eigentlich im Krieg bleiben sollen. Unter den Soldaten der russischen Armee regt sich der Unmut. Das soll zumindest ein Video zweier russischer Soldaten beweisen, die aktuell im Ukraine-Krieg ihren Dienst bestreiten.
Das Video zeigt ein Interview der beiden Soldaten Russlands mit dem unabhängigen Sender Radio Free Europe/Radio Liberty. Der Sender veröffentlichte die Aufnahmen auf seiner Website. Zu sehen sind zwei Soldaten, die angeblich der Armee des Kreml anhören und die über ihre Situation im Krieg berichten. Da es sich um anonymisierte Videos handelt, können die Informationen nicht unabhängig überprüft werden.
Russlands Fahrzeuge im Ukraine-Krieg sind nur „Eimer voller Schrauben“
„Die können nicht mal starten und Sie sagen ‚ihr müsst morgen [in den Krieg] gehen‘“, erzählt einer der Soldaten im Interview. Damit weist er auf die maroden Zustände des russischen Militärgeräts im Ukraine-Krieg hin. Er erzählt weiter, dass die Kommandeure nicht interessiere, was mit den Soldaten passiert. Wenn sie in die Fahrzeuge steigen und zum Ziel werden, „kann alles passieren“.
Wladimir Putin spricht mit Soldaten in einer Kantine bei einem Besuch der motorisierten Infanteriebrigade Taman in Moskau am 22. Februar 2012 (Archivbild).
Wladimir Putins Krieg gegen die Ukraine hat sich zu einer Materialschlacht entwickelt. Die Ukraine wird mit Waffen- und Munitionslieferungen massiv von westlichen Staaten unterstützt. Berichte über den Zustand des russischen Militärs gehen auseinander. Putins Propaganda-Maschinerie behauptet, dass alles in Ordnung sei und Russland über eine der am besten ausgestatteten Armeen der Welt verfüge. Die interviewten Soldaten sind da offenbar anderer Meinung.
„Ich hielt mich für einen Patrioten“ – Frontsoldat erzählt von harten Bedingungen
Anfangs sei er freiwillig in den Krieg gegen die Ukraine gezogen, erzählt einer der Soldaten. „Ich hätte auch weglaufen können, aber ich tat es nicht“. Manchmal bereue er es, den Kriegsdienst nicht verweigert zu haben. Im Video zeigt der Frontsoldat Bilder aus seiner Unterkunft. Sein Bett, ein schmales Holzgestell mit einer dünnen Matratze, ist dabei von zahlreichen Mäusen besiedelt. Dreck, Kälte, Hunger und Ungeziefer machten den Soldaten das Leben zunehmend schwer.
Durch den Schädlingsbefall scheinen sich auch Krankheiten an der Front breitzumachen. „Viele von uns fühlen uns, als wären wir keine Soldaten, sondern Sklaven“, erzählt der russische Soldat. Es gebe keine Zeitlimits für ihren Dienst – Sie wüssten also nicht, wie lange sie an der Front ausharren müssen. Je länger sie im Krieg kämpften, desto unwahrscheinlich wäre es, dass sie überhaupt nach Hause kämen.
Russland rekrutiert immer mehr Soldaten für den Ukraine-Krieg
Während die Bedingungen für die Invasionstruppen immer schlechter zu werden scheinen, will der Kreml mehr und mehr Truppen in den Krieg schicken. Zum Einsatz sollen laut Medienberichten auch Studenten und Häftlinge kommen. Die Kyiv Post berichtet außerdem, dass Russland plane, ukrainische Kinder aus den besetzten Gebieten zum Kriegsdienst zu verpflichten.
Ukraine-Krieg: Die Ursprünge des Konflikts mit Russland
Über den Einsatz an der Seite von Verbrechern gab es den regulären Kräften Russlands offenbar wenig Begeisterung. „Wir waren schockiert über die Häftlinge“, sagt einer der Soldaten im Interview. Er merkt an, dass die Straftäter nach sechs Monaten wieder heimkehren dürfen und dort von ihren Verbrechen begnadigt werden. „Sie kämpften an unserer Seite, als Gleichberechtigte. Aber sie gehen nach Hause, während die Wehrpflichtigen bleiben und sterben.“ (nhi)