Ukraine unter Druck
Putin auf Kriegspfad: Soldaten stoßen in Donezk vor – Russlands Kriegsverluste bleiben erheblich
Mit dem Einbruch des Winters intensivieren Putins Truppen ihren Vormarsch im Ukraine-Krieg. Doch die Verluste aufseiten Russlands sind nach wie vor hoch.
Kiew/Moskau – Im Ukraine-Krieg rücken die russischen Streitkräfte bei Torezk und einigen anderen Ortschaften im Donezk Oblast vor. Das geht aus der Live-Karte des ukrainischen Projekts „DeepState“ hervor. Im Oktober allein konnte Russland 490 Quadratkilometer ukrainisches Gebiet einnehmen. Das ist der größte russische Vorstoß in 2024, wie Ukrainska Pravda berichtet. Vor allem in der letzten Oktoberwoche sollen die russischen Truppen einen deutlichen Gebietsgewinn gemacht haben.
Putins Soldaten stoßen im Ukraine-Krieg weiter vor – „eine der gewaltigsten“ Offensiven
Der ukrainische Oberbefehlshaber Oleksandr Syrskyj sagte am 2. November, der Ukraine stehe „eine der gewaltigsten“ russischen Offensiven seit Beginn des Ukraine-Kriegs bevor. Das meldete der Kyiv Independent. Während des Herbstes seien teilweise ganze Ortschaften im Donezk Oblast den Russen in die Hände gefallen. Außerdem habe die russische Armee weiter Fortschritte bei Torezk, Tschassiw Jar, Kupjansk und auf eigenem Boden im Kursk Oblast gemacht.
Russlands Verluste im Ukraine-Krieg weiterhin hoch – auch unter Nordkorea-Soldaten in Kursk
Trotzdem sind die russischen Verluste weiterhin hoch. Der ukrainische Generalstab berichtete am Donnerstag von 1400 russischen Verlusten an einem Tag. Außerdem sollen weitere zehn Panzer der Russen zerstört worden sein. Mittlerweile sollen sich die russischen Verluste laut ukrainischen Angabe auf über 700.000 belaufen. Unabhängig geprüft werden kann die Zahl allerdings nicht.
Unter den kürzlichen Verlusten sollen sich auch Soldaten der Nordkoreaner befinden, wie der Kyiv Independent berichtet. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj äußerte sich über die Truppenpräsenz der nordkoreanischen Armee in Kursk: „Derzeit befinden sich 11.000 nordkoreanische Soldaten auf russischem Territorium nahe der ukrainischen Grenze, insbesondere in der Oblast Kursk.“ Weiter sagte er: „Einige dieser Truppen haben bereits an Kampfhandlungen gegen ukrainische Truppen teilgenommen, und es gibt bereits Opfer.“ Die Zusammenarbeit zwischen Moskau und Pjöngjang stellt die Ukraine vor eine neue Herausforderung.
Druck auf die Ukraine hoch: Nach Trumps Sieg bei den US-Wahlen könnte die Unterstützung stoppen
Und angesichts des nahenden Winters und dem Ausgang der US-Wahl steht die Ukraine aktuell unter großem Druck. Mit dem Sieg Donald Trumps gegen Kamala Harris ist die Zukunft Kiews ungewiss. Während des Wahlkampfs hatte Trump angekündigt, der Ukraine die US-Hilfen zu streichen, sollte Kiew nicht in Friedensverhandlungen mit Moskau treten. Trump bezeichnete den ukrainischen Präsidenten Selenskyj als den „größten Verkäufer aller Zeiten“, in Anspielung auf die Milliarden-Beträge, die Präsident Joe Biden der Ukraine zur Verfügung gestellt hatte.
Präsident Biden will schnellstmöglich die ausstehenden 6 Milliarden Dollar an Hilfen für die Ukraine zur Verfügung stellen, bevor Trump am 6. Januar auf das Amt des Präsidenten vereidigt wird. Die Befürchtung ist, dass der Republikaner nach Trumps Amtsantritt weitere Hilfszahlungen an Kiew unterbinden würde. (sischr)
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