Neue Hoffnung in Istanbul
Staatsanwaltschaft will Freilassung von deutscher Journalistin Tolu - Reporter ausgeschlossen
Istanbul -Hoffnung für Mesale Tolu: Die Istanbuler Staatsanwaltschaft hat die Freilassung der deutschen Journalistin aus der Untersuchungshaft beantragt. Doch eine Entscheidung steht noch aus.
Istanbul - Das Gericht in der türkischen Metropole Istanbul hat sich zur Beratung über die Freilassung der deutschen Journalistin Mesale Tolu zurückgezogen. Das teilten am Montag Beobachter aus dem Gerichtssaal mit. Die Staatsanwaltschaft hatte zuvor die Freilassung Tolus und fünf weiterer inhaftierter Angeklagten in dem Verfahren beantragt.
Die meisten türkischen und deutschen Reporter waren bei dem zweiten Verhandlungstag in dem Verfahren zunächst ausgeschlossen worden. Als Grund gaben die Sicherheitskräfte im zentralen Gerichtsgebäude in Istanbul vor Verhandlungsbeginn am Montag an, der Saal sei voll. Größere Säle seien belegt.
Anklage: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation
Als Beobachter im Verhandlungssaal nahmen die Linke-Abgeordnete Heike Hänsel, der deutsche Botschafter Martin Erdmann und der Enthüllungsjournalist Günter Wallraff teil. Hänsel und Wallraff hatten vor Verhandlungsbeginn die Freilassung von Tolu aus der Untersuchungshaft gefordert.
Zum Auftakt des Verfahrens gegen Mesale Tolu hatte das Gericht es am 11. Oktober abgelehnt, die Deutsche bis zu einem Urteil in dem Verfahren auf freien Fuß zu setzen. Tolu und 17 türkischen Angeklagten wird Mitgliedschaft in einer Terrororganisation vorgeworfen. Dabei soll es sich um die linksextreme MLKP handeln. Der aus Ulm stammenden Deutschen drohen nach Angaben ihrer Anwälte bis zu 20 Jahre Haft. Zum Auftakt des Verfahrens hatten Tolu und alle anderen Angeklagten die Vorwürfe zurückgewiesen. Sie fordern einen Freispruch in dem Verfahren.
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dpa