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Kreml-Gegner und Oligarchen

Jewgeni Prigoschin: Der nächste mysteriöse Tod im Umfeld Wladimir Putins

Zwei Monate nach seinem Putschversuch scheint Wagner-Chef Prigoschin nach dem Flugzeugabsturz tot zu sein. In der Vergangenheit kam es häufiger zu merkwürdigen Anschlägen und Todesfällen.

Moskau – Mit dem möglichen Tod von Jewgeni Prigoschin könnte es sich um einen weiteren mysteriösen Tod in Putins Umfeld handeln. Vor allem seit dem Beginn des Ukraine-Krieges kommt es immer wieder zu plötzlichen Todesfällen oder zu Anschlägen auf Kreml-Gegner und Oligarchen. Vergleicht man die Fälle, merkt man schnell, dass sie eine Gemeinsamkeit haben: den russischen Präsidenten Wladimir Putin. Ob ehemalige Partner und Gegner – es scheint, wer die Linie des Präsidenten bricht, wird früher oder später dafür büßen.

Prigoschin nach Flugzeugabsturz angeblich tot – Ein weiterer mysteriöser Fall?

Am Mittwochabend war ein Flugzeug von Moskau nach St. Petersburg unterwegs. Laut einer Passagierliste soll sich auch der Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin an Bord aufgehalten haben, als die Maschine abstürzte. Von den sieben Passagieren und drei Besatzungsmitglieder hat keiner überlebt. Ob sich der Wagner-Chef unter den Verstorbenen befand, wurde noch nicht offiziell bestätigt. Vermutet wird, dass es sich bei dem Absturz um keinen Unfall handelt. Nach dem gescheiterten Putschversuch der Wagner-Gruppe hat sich das Verhältnis zwischen Putin und Prigoschin drastisch verschlechtert. Experten rechneten damit, dass Prigoschin um sein Leben fürchten muss.

Jewgeni Prigoschin (l.) könnte bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen sein. Die Todesfälle in Wladimir Putins (r.) Umfeld häufen sich seit einer Weile.

Damit wäre der 62-jährige Wagner-Chef nicht der Erste, den Putin gerne eliminieren würde. Mehrere Personen, die zum Umfeld des russischen Präsidenten gehören, sind in den letzten Monaten gestorben. Der russische Oligarch und Multimillionär Juri Woronow wurde im Juli 2022 leblos mit einer Schusswunde im Kopf in seinem Pool in einem Vorort von St. Petersburg gefunden. Die 58-jährige Putin-Vertraute Marina Yankina soll im Februar 2023 aus dem 16. Stock in den Tod gesprungen sein. Zuvor arbeitete sie im Verteidigungsministerium. Auch der 72-jährige General Wladimir Makarow soll sich angeblich im März 2023 selbst umgebracht haben, weil Putin ihn feuerte.

Anschläge auf Oligarchen und Kreml-Gegner – Zahl der Todesfälle steigt in Putins Umfeld

Des Weiteren verstarb Putins Abhörspezialist Anton Tscherepennikow (40) erst kürzlich. Die offizielle Todesursache soll laut der Nachrichtenagentur Tass ein Herzstillstand gewesen sein. Weitere Oligarchen, die unter anderem in Verbindung mit Gazprom standen, waren plötzlich tot. Die Liste der Opfer, die mit Putin in Verbindung stehen, ist jedoch viel länger. Ein prominenter Fall ist etwa der Giftgasanschlag auf den ehemaligen russischen Doppelagenten Sergej Skripal und seine Tochter Julia. Im März 2018 wurden die beiden mit dem Nervengift Nowitschok in Großbritannien vergiftet. Die beiden überlebten nur knapp. Die Spuren der Ermittler führten zum Kreml und zwei russischen GRU-Agenten.

Alexej Nawalny gilt als schärfster Gegner Wladimir Putins. Im August 2020 wird auch er mit einem Nervengift aus sowjetischer Produktion vergiftet. Mehrere Monate ist Nawalny zur Behandlung in Deutschland. Im Januar 2021 kehrt er zurück nach Russland, wo er sofort festgenommen wird. Seit dem wird er in einer Strafkolonie festgehalten. Nawalny beschuldigt den Kreml, für die Vergiftung verantwortlich zu sein.

Mysteriöse Todesfälle in Putins Umfeld — Prigoschin das nächste Opfer?

Im Jahr 2013 verstarb der in London lebende russische Oligarch Boris Beresowski. Der 67-Jährige galt als Putin-Gegner und finanzierte die Opposition aus dem Ausland. Offiziell starb Beresowski durch einen Suizid. Ein weiterer Fall, der weltweit Aufmerksamkeit erlangte, war der Anschlag auf den früheren russischen Agenten Alexander Litwinenko im Jahr 2006. Er starb an einer Vergiftung durch radioaktives Polonium. Litwinenko galt als Putins schärfster Kritiker und beschuldigte ihn kurz vor seinem Tod, den Mord in Auftrag gegeben zu haben.

Nicht zu vergessen ist der Umgang des Kremls mit der Geiselnahme im Dubrowka Theater im Jahr 2002. Tschetschenische Terroristen hielten damals mehr als 800 Geiseln in dem Theater fest. Um die Terroristen zu überwältigen, pumpten russische Spezialkräfte eine Substanz in das Ventilator-System des Theaters. Das Gas führte zum Tod von 129 Geiseln.

Der Kreml streitet die Anschläge an den ehemaligen Agenten und Kritikern ab. Zahlreiche Beweise legen jedoch eine Verbindung der Taten mit Moskau nahe. Sollte Prigoschin unter den Opfern des Flugzeugabsturzes sein, wird er nicht der letzte Todesfall sein, der Putin in die Hände spielen würde. (vk)

Rubriklistenbild: © Razgruzka_Vagnera telegram channel/Pool Sputnik Kremlin/AP/Valery Sharifulin/dpa

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