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Personalmangel der Bundeswehr
Ausländer für die Truppe: Pistorius beruft Task Force für die Bundeswehr
Die Bundeswehr hat nicht nur ein Ausstattungs-, sondern auch ein gravierendes Personalproblem. Pistorius sucht die Lösung dafür in Europa.
Berlin – Die Bundeswehr hat ein massives Problem. Das soll jetzt die „Task Force Personal“ richten. Diese von Boris Pistorius (SPD) einberufene „Task Force“ soll nach Möglichkeiten suchen, neues Personal für die Bundeswehr anzuwerben. Eine Idee: auch Ausländer sollen der Armee beitreten können. Laut Information, die Business Insider vorliegen, gibt es einen 71-seitigen Bericht, in dem dargelegt wird, wie das Problem der Personalmisere der Bundeswehr bewältigt werden soll.
Pistorius hat ein Problem: der Bundeswehr gehen die Soldaten aus
Das Personalproblem der Deutschen Streitkräfte ist immens. Der Tagesspiegel rechnete in einem Bericht vor: Um die aktuelle Heeresgröße von rund 180.000 Soldaten halten zu können, müssten jährlich mindestens 20.000 Soldaten nachrücken. Aktuell verfehlt die Bundeswehr das Ziel und schrumpft, obwohl angesichts der aktuellen Konfliktherde, wie Ukraine-Krieg und Nahost, ein Wachstum angestrebt ist. Bis 2031 soll die Bundeswehr auf rund 203.000 Soldaten anwachsen. Ein ambitioniertes Ziel angesichts der aktuellen Zahlen.
Bundeswehr nach dänischem Vorbild – Pistorius will Ausländer im Herr
Pistorius äußerte sich dem Tagesspiegel gegenüber mit dem Blick auf andere EU-Staaten. „Wir wären nicht die ersten Streitkräfte in Europa, die das tun würden. Wir widmen uns diesem Thema mit der gebotenen Gründlichkeit, stehen aber noch am Anfang.“ Vorbilder wie Frankreich, Schweden oder Dänemark machen es vor. Gerade für kleinere Staaten ist die Möglichkeit auch Ausländer in die Streitkraft aufzunehmen wichtig, um funktionell zu bleiben. In Dänemark zum Beispiel darf man zum Heer, sofern man in Dänemark lebt und Dänisch spricht, wie DW berichtet. Eine ähnliche Umsetzung in Deutschland sieht Pistorius ebenfalls als realistisch.
Auch FDP würde Pistorius bei seinem Bundeswehrplan unterstützen
BusinessInsider zitiert hier den „Task Force“ Bericht: „Eine insbesondere bei Streitkräften anderer Nationen angestellte Überlegung bzw. Einstellungspraxis ist die Öffnung der Streitkräfte für Bewerbende ohne eigene Staatsangehörigkeit der jeweiligen Nation.“ Auf Unterstützung kann Pistorius ebenso aus FDP und CDU/CSU hoffen. Alexander Müller zum Beispiel, verteidigungspolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, kann sich auch vorstellen, EU-Bürger der Armee beitreten zu lassen. „Unabdingbar sind aus meiner Sicht die Verfassungstreue, der Wunsch der Erlangung der deutschen Staatsbürgerschaft und gute Deutsch-Kenntnisse“, so der FDP-Politiker.
Die Polizei als Vorbild für die Bundeswehr
Als Vorbild soll laut Informationen des BusinessInsider die Polizei dienen. Theoretisch leben in Deutschland rund fünf Millionen EU-Bürger und weitere ca. 1,8 Millionen Menschen aus Nato-Mitgliedsstaaten. Dies wären fast sieben Millionen neue potenzielle Rekruten für die Armee. Allerdings ist die Rechnung nicht ganz so einfach wie BusinessInsider am Beispiel der Polizei feststellt.
Die bayerische Landespolizei hat seit 1993 eine Ausnahmeregelung, unter der auch Ausländer in den Polizeidienst eintreten dürfen. Insgesamt gibt es bei der Landespolizei somit 230 Personen, die unter diese Ausnahmeregelung seit 1993 fallen. Aktuell arbeiten um die 100 Polizeibeamte ohne deutscher Staatsangehörigkeit bei der exekutiven Gewalt. Bei der Polizei sind aktuell ca. 45.000 Beamte im Dienst. Damit würden die Beamten ohne Staatsangehörigkeit lediglich 0,22 Prozent des Personals ausmachen.
Die Nato wächst und kämpft: Alle Mitgliedstaaten und Einsätze des Bündnisses
Der Vergleich zeigt: Das Personalproblem der Bundeswehr wäre damit noch lange nicht gelöst. Deswegen sollen auch andere neue Anreize geschafft werden, um auf das angestrebte Ziel von 203.000 Soldaten bis 2031 zu kommen. Vorschläge reichen von Anwerbungen neuer Rekruten inklusive Belohnung bis zur Übernahme von „seeerfahrenem Personal“ für die Marine aus der freien Wirtschaft, wie der Tagesspiegel zitiert. Dieses Jahr ist erstmal erklärtes Ziel, mindestens 2.000 Soldaten mehr als noch im Vorjahr anzuwerben. Ob das gelingt, bleibt abzuwarten. (SiSchr)