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Partei-Vize Linnemann macht Vorschlag

Brisanter Vorstoß: CDU will Überstunden steuerlich fördern

Carsten Linnemann auf dem Grundsatzkonvent der CDU Mitte Juni.
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Carsten Linnemann auf dem Grundsatzkonvent der CDU Mitte Juni.

Die CDU will, dass Überstunden künftig steuerfrei entlohnt werden. Die aktuelle Situation nennt Partei-Vize Linnemann „nicht richtig“.

Berlin – Aus der Opposition heraus plant die CDU einen Lohn-Vorstoß. Parteivize Carsten Linnemann fordert, dass für Arbeitnehmer der Lohn für jede Arbeitsstunde, die über die wöchentlichen 40 hinausgeht, steuerfrei ist, frei nach dem Prinzip: Wer mehr arbeitet, soll weniger Steuern zahlen. Das berichtet die Bild.

Besonders brisant an dem Thema: Viele Arbeitnehmer, gerade jüngere, wollen immer weniger arbeiten, viele offene Stellen können kaum mehr besetzt werden. Die CDU will mit ihrem Vorschlag dem entgegentreten. Linnemann, ein enger Vertrauter von CDU-Chef Friedrich Merz, will also einen Angestellten, der 45 Wochenstunden arbeitet, fünf Stunden steuerfrei entlohnen.

CDU-Vize Linnemann will Steuer-Tarif anpassen: Werden Überstunden bald steuerfrei entlohnt?

Dem Blatt sagte Linnemann zu dem Vorschlag: „Viele Arbeitnehmer würden gerne mehr als 40 Stunden arbeiten. Für sie lohnt es sich aber oft nicht, die Zusatzarbeit im Hauptjob zu leisten, weil der Staat ihnen so viel wegbesteuert.“ Häufig suchten sich Arbeitnehmer zusätzlich zum eigentlichen Job einen Minijob - oder verdienen schwarz etwas dazu. „Das kann doch nicht richtig sein“, sagte Linnemann.

Derzeit gilt in Deutschland das Steuer-Prinzip, wonach derjenige, der mehr arbeitet und dadurch mehr verdient, auch mehr Steuern bezahlen muss. Das resultiert aus dem steigenden Steuertarif, Spitzenverdiener bezahlen bis zu 42 Prozent Lohnsteuer. Diesen Tarif will Linnemann nun anpassen. Der Bild sagte er: „Der Staat sollte mehr Leistung belohnen: Wer mehr als 40 Stunden arbeitet, sollte auf die Zusatzstunden keine Steuern mehr bezahlen. Es fielen dann nur noch Sozialabgaben an.“

Video: CDU-Vize Linnemann fordert Jobpflicht für Arbeitslose

Denn davon würden dann alle profitieren: „Der Arbeitnehmer hat mehr in der Tasche. Die Unternehmen, die händeringend Arbeitskräfte suchen, werden durch Mehrarbeit entlastet. Und der Staat profitiert von mehr Wertschöpfung und weniger Schwarzarbeit.“ Das Blatt rechnet vor: Einem Arbeitnehmer mit 30 Prozent Lohnsteuer und 15 Euro Stundenlohn blieben rund zwölf Euro netto anstelle der knapp acht Euro. (fmü)

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